Nach dem vor kurzen aufgedeckten Pferdefleischskandal droht nun laut einem aktuellen Artikel von stern.de der nächste Eklat. Es scheint, dass in Spanien Hundekadaver, die verbrannt werden sollten, zu Tierfutter verarbeitet wurden. Das Produkte in die menschliche Nahrungskette gelangt sein könnten, wird auch nicht ausgeschlossen.
Eine private Tierkörperverwertungsanlage bei Salamanca in Spanien, die unter anderem Tiermehl und Fette für Trockenfutter produziert und damit zahlreiche Unternehmen in Spanien, Niederlanden und Portugal beliefert, steht im Mittelpunkt der polizeilichen Ermittlungen der Guardia Civil.
Es wurde Hunde-DNA in der Produktionsanlage, die Fleischabfälle zu Produkten für die Tiernahrung verarbeitet, sicher gestellt. In einem internen Bericht wies die spanische Polizei bereits im Januar auf ein ernstes Risiko für die öffentliche Gesundheit und Tiergesundheit hin.
Hinter diesem Futtermittelskandal wird ein kriminelles Netzwerk vermutet. Auch Tierheime sollen darin verwickelt sein. Tote Haustiere und Straßenhunde seien eingesammelt, unter erbärmlichen Bedingungen zwischengelagert und schlussendlich zu Tiernahrung, wie zum Beispiel Hundefutter, weiterverarbeitet worden.
Nach EU-Vorschrift dürfen jedoch nur Schlachtabfälle nach Kategorie 3 zu Tierfutter verarbeitet werden, verstorbene Tiere, auch Haustiere fallen unter die Kategorie 1 und müssen vernichtet werden.
Die beschuldigte Firma ist bereits amtsbekannt. Bereits vor vier Jahren wurde dem Unternehmen schon einmal vorgeworfen, Tiere, die vernichtet hätten werden müssen, zu Futter verarbeitet zu haben. Damals wurde der Betrieb mit einer Strafzahlung von 1.500 Euro vorübergehend geschlossen. Die Polizei fordet eine lückenlose Aufklärung, mittlerweile schaltet sich auch die Europäische Kommission bezüglich dieses Falles ein.
Es steht noch nicht fest, ob Hundefutter mit DNA von Hunden auch nach Deutschland oder Österreich gelangt ist. Laut holländischer Medien wurden bereits Hackbällchen in Amsterdam entdeckt, die Hundefleisch enthielten. Das Fleisch soll aus Spanien kommen.
Quelle: www.stern.de vom 9. April