Der Blick vom Border Collie ist starr, der Körper angespannt, die Rute konzentriert eingezogen, langsam schleicht er weiter – immer die Schafe fest im Blick. Auf einen Pfiff, dreht er ab, rennt einen großen Bogen um sich auf einen weiteren Pfiff hinzulegen. Nie wird die Konzentration verloren – nie wird der Blick wirklich abgewendet. Auf einen weiteren Pfiff schleicht er wieder vorwärts. Nun fangen die Schafe an zu laufen, fest, starr und bestimmt geht der Border Collie hinterher, bis die Schafe beim Schäfer sind.
Inhalt
- Was ist das Problem bei Border Collies?
- Der Border Collie ist ein Arbeitshund
- Der Border Collie jagt!
- Border Collie reagiert stark auf optische und akustische Reize
- Der Border Collie ist in einer Millisekunde auf 180
- Der Border Collie ist nicht ruhig und muss Ruhe erst lernen
- Der Border Collie ist sensibel
- Der Border Collie lernt schnell
- Der Border Collie setzt sich durch
- Der Border Collie muss auch eigene Entscheidungen treffen
- Und zuletzt noch ein Wort an „Bällchen-Fanatisten“
- Border Collie als Familienhund?
- Die Vielfalt der Border Collies – ein Schlusswort zu den Linien
- Bücher
Es ist faszinierend einen Border Collie bei der Arbeit zu sehen. Schnell merkt man, wie besonders diese Hunde sind. Leider machen sich nur wenige darüber Gedanken, was es heißt, einen Border Collie zu halten. Natürlich wird sich informiert und sich umfassend auf diese Hunderasse vorbereitet – trotzdem geht es oft schief. Warum?
Um mit dem Schäfer derart fein zu interagieren, besitzt der Border Collie ein hohes Maß an „will to please“. Hinzu kommen ein athletischer Körperbau, ein sehr feines sensibles Wesen und natürlich ein ansprechendes Äußeres. Dies macht den Border Collie für Nicht-Schäfer sehr attraktiv.
Besonders im Hundesport trifft man diese Hunderasse immer wieder an, wo durchaus beträchtliche Leistungen zu sehen sind. Ob Agility, Obedience, Turnierhundesport – überall wo der Border Collie auftaucht, ist er ganz vorne mit dabei. Dies macht ihn natürlich noch begehrenswerter. Er scheint der Garant für Erfolg zu sein und da er ja leicht zu erziehen ist, entscheidet man sich gerne für einen.
Schaut man sich allerdings mal auf Notseiten für Hunde und speziell für Border Collies um, stellt man schnell fest, dass es nicht wenige Hunde sind, die abgegeben werden. Ein häufiger Grund ist „Überforderung“, was nicht selten im Zusammenhang mit Beißvorfällen steht.
Es gibt kaum jemand, der noch keinen „durchgeknallten“ Border Collie kennen gelernt hat. Auch auf Turnieren sieht man sie immer wieder: Kläffende Hunde, die vor dem Start aus den Boxen geholt werden, kläffend durch den Parcours rasen und dann schnell wieder in ihre Boxen verschwinden.
Was ist das Problem bei Border Collies?
Der Border Collie ist ein „Koppelgebrauchshund“. Ein Hund, der auf weiten Flächen Englands Schafe zusammentreiben muss, die den Menschen in der Regel gar nicht gewohnt sind. Sie flüchten also dementsprechend schnell. Für diese Arbeit, die so von keiner anderen Hütehundrasse geleistet werden kann, hat man sich absolute Spezialisten gezüchtet.
Für die Arbeit am Vieh wurde der Border Collie auf bestimmte Eigenschaften hin selektiert. Diese machen ihn zu einem perfekten Arbeitshund an den Schafen, während sie bei der Haltung eines Familienhundes durchaus problematisch sein können. Welche Eigenschaften machen den Border Collie zu einem potentiellen Problemhund? Warum werden diese Hunde für den normalen Hundehalter schnell zu schwierig? Warum landen diese Hunde immer wieder in Notvermittlungen wegen Beißvorfällen, obwohl der Border Collie für sein freundliches Wesen doch eigentlich bekannt ist?
Der Border Collie ist ein Arbeitshund
Dass ein Border Collie „Auslastung“ benötigt, wissen viele. Für Border Collie Halter sind Sprüche von Anderen wie „Da musst du aber viel mit machen“ oder „Den bekommt man ja nur müde, wenn man den ganzen Tag etwas mit ihm tut“ Alltag. Bei der Annahme, dass der Border Collie viel Auslastung benötigt, wird aber bereits der erste Fehler gemacht. Von der Annahme aus, ist die Katastrophe bereits vorgeplant.
Natürlich benötigt ein Arbeitshund eine „Arbeit“. Er braucht eine Aufgabe, die ihn auslastet. Das heißt aber nicht, dass der Hund eine permanente Beschäftigung benötigen würde!
Ein Schäfer holt seinen Hund dann, wenn er ihn braucht. Wenn im Winter die Schafe im Stall stehen, oder sie im Frühjahr die Lämmer bekommen, holt der Schäfer sicher nicht den Agility-Parcours raus, um den Hund auszulasten. Wenn der Schäfer den Hund benötigt, muss der Hund arbeiten – und wenn nicht, dann lebt er teilweise Wochenlang ganz „arbeitslos“. Und damit kommen diese Hunde ganz hervorragend zurecht.
Das große Beschäftigungsprogramm welches hierzulande manchmal aufgefahren wird, ist für diese Hunde regelrecht tödlich.
Zwei Mal in der Woche Agility, dann noch einmal Longieren, dann Dummyarbeit, dazu natürlich Obedience und lange Spaziergänge. Dies ist nicht nur für andere Hunde zu viel – für den Border Collie ist es viel zu viel. Der Border Collie benötigt als „Auslastung“ eine herausfordernde Tätigkeit und dazwischen enorm viel Ruhe. Beim Schäfer hütet er – und sonst tut er gar nichts. Das ist der Maßstab an dem man sich orientieren sollte.
Der Border Collie jagt!
„Aber das ist doch ein Hütehund!“ werden hier einige denken. Selbstverständlich ist der Border Collie ein Hütehund, jedoch ist Hüteverhalten nichts anderes als Jagdverhalten.
Man wird keinen Wolf finden, der sich ein paar Schafe hält um die ab und zu fressen zu können. Der Wolf jagt seine Beute. Bei Hütehunden hat man dieses Jagdverhalten genutzt und lediglich gewisse Sequenzen heraus selektiert. So wurde das „Packen und Töten“ weg gezüchtet und stattdessen wurde auf die restlichen Jagdsequenzen viel Wert gelegt.
Dabei schleicht der Border Collie sich nicht nur an und hetzt. Er geht einen großen Bogen um die „Jagdbeute“, damit diese ihn möglichst nicht mit bekommt, läuft bis zu einem Punkt der etwa bei, vom Hundeführer aus gesehen, „12 Uhr“ liegt und treibt die Tiere dann diesem zu, damit dieser den Rest der Jagd übernimmt. Er jagt also kooperativ mit seinem Besitzer.
Das Problem ist jedoch, wenn der Mensch diese Jagd nicht wünscht und der Hund seinem genetisch fixierten Programm nachgeht. Und wenn der Hund dann meint, ein paar Kinder dem Menschen zutreiben zu müssen, kann es gefährlich werden.
Border Collie reagiert stark auf optische und akustische Reize
Für die Arbeit ist es wichtig, dass der Hund ein Schaf sieht, welches in weiter Entfernung flüchtet. Ebenfalls ist es wichtig, dass er auf Pfiffe seines Besitzers selbst auf große Entfernung gut hört. Der Border Collie muss in der Schafherde die kleinsten Veränderungen sehen und darauf sofort reagieren. Er ist dementsprechend ein Hund, der auf optische (Bewegungs-)Reize und akustische Reize schneller reagiert, als andere Hunderassen.
Im Alltag wird dies jedoch schnell problematisch. Ein Border Collie weiß natürlich nicht, dass das ein Schaf ist, welches sich in weitester Entfernung bewegt. Er reagiert auf die Bewegung in weiter Entfernung. Wenn sich am Horizont ein Jogger bewegt, reagiert er eben auch auf den Läufer. Wenn Silvester ist und alles knallt, dreht der Border Collie womöglich regelrecht durch, weil er derart sensibel auf diese Reize reagiert.
Solche Dinge sind für den normalen Hundehalter schwierig zu handeln. Bevor man bemerkt hat, dass es irgendwo knallt oder sich in weiter Entfernung etwas bewegt, wie ein Jogger den man prima jagen kann, ist der Hund bereits abgedampft, was zum nächsten Punkt führt:
Der Border Collie ist in einer Millisekunde auf 180
Der Border Collie muss enorm schnell reagieren können. Wie bereits gesagt, muss er auf kleinste Reize sofort reagieren und dabei fährt er enorm schnell „hoch“. Löst sich ein Schaf aus der Gruppe, darf der Hund sich nicht erst überlegen ob er das Schaf zurückholen soll und ob er die Gefahren, die womöglich dabei lauern, ihn umbringen könnten. Er muss blitzschnell das Schaf zurückholen ohne vorherige Überlegungen.
Im Alltag ist dies schwierig, da der Hund auf sämtliche Reize so auch reagiert. Fährt ein Auto vorbei, denkt ein Border Collie nicht über die Gefahren nach. Er sieht stattdessen einen sich schnell bewegenden Reiz auf den er mit Jagdverhalten reagiert – und dabei lässt er dem Besitzer nicht allzu lange die Möglichkeit schnell genug einzuwirken. Schnell ist der Hund dem Auto hinterher, was durchaus tödlich für ihn und gefährlich für die Insassen werden kann.
Der Border Collie ist nicht ruhig und muss Ruhe erst lernen
Viele Border Collies, die noch ganz ursprünglich an den Schafen arbeiten, leben im Zwinger, auf dem Hof oder im Stall. Steht Arbeit an, werden die Hunde raus geholt. Steht keine Arbeit an eben nicht. Wird der Hund für die Arbeit gebraucht, muss er alles geben.
Der Schäfer kann es sich nicht leisten ein Schaf zu verlieren, weil der Hund nicht mehr kann, weil er erschöpft ist. Ein Border Collie geht bei seiner Arbeit über seine Belastungsgrenze hinaus. Ist die Arbeit getan, muss er wieder ruhen.
Im Alltag bedeutet dies, dass der Border Collie eben kaum zeigt, dass ihm etwas zu viel wird. Egal wie erschöpft er ist – er macht weiter. Er besitzt keinen „Aus“-Schalter, denn dieser wurde ihm weg gezüchtet. Und so kann es passieren, dass der Hund nach Stunden-langem Ballspiel immer noch nicht müde ist und eher tot umfällt, als dass er damit von alleine aufhört. Wann etwas genug ist, muss dementsprechend der Besitzer entscheiden. Der Hund kann dies gar nicht leisten. „Ruhe“ ist etwas was diese Hunde erst lernen müssen.
Der Border Collie ist sensibel
Um einen Hund, der derart viel „Trieb“ mitbringt, adäquat auch auf große Entfernungen kontrollieren zu können, ist ein gewisses Maß an Sensibilität gegenüber dem Hundeführer wichtig. Somit ist der Border Collie durchaus schnell „beeindruckt“ und reagiert sehr fein auf kleinste Zeichen seines Besitzers.
Im Alltag kann eine „harte Hand“ mehr Schaden anrichten, als dass es hilft. Ein wutentbranntes Zusammenschreien des Hundes kann ihn enorm verunsichern und regelrecht panisch werden lassen. Auf Gewalttätigkeiten reagiert der Border Collie sehr schnell mit Angst und Vertrauensverlust. Was an anderen Hunden noch gut abprallt, sitzt beim Border Collie besonders tief.
Der Border Collie lernt schnell
Wer nun denkt, er müsste den Hund mit Samthandschuhen anfassen, vergisst, dass diese Hunde sehr schnell lernen und unheimlich intelligent sind. Als Arbeitshund, der viel mit dem Menschen zusammen arbeiten muss, ist er ein Hund, der sehr schnell Dinge lernt, die dieser von ihm will.
Das funktioniert jedoch nicht nur bei den gewünschten Verhaltensweisen – dies funktioniert genauso gut bei unerwünschten Verhaltensweisen.
Wo man bei einem anderen Hund auch mal „fünfe grade sein“ lassen kann, ist dies bei einem Border Collie eben nicht möglich. Der Border Collie lernt sofort daraus, generalisiert das schnell und wendet das neu erlernte Verhalten auch konsequent an.
Er braucht nicht allzu viele Wiederholungen – manchmal reicht auch nur eine Wiederholung und der Hund mutiert zu einem kleinen Tyrann, der seine Strategie gnadenlos durchzieht. Hat so ein Hund einmal Erfolg damit gehabt, mit einer gestrafften Leine zum Erfolg (zum Beispiel zum interessant riechenden Laternenpfahl) zu kommen, ist das Verhalten „Leineziehen=Erfolg“ bereits gelernt.
Hat der Hund einmal die Erfahrung gemacht, mit gebleckten Zähnen einer unangenehmen Situation sich entziehen zu können, hat er dies nun gelernt und verallgemeinert dieses schnell auf sämtliche Situationen, die ihm irgendwie „stinken“. Wenn der Hund einmal gelernt hat, mit Bellerei den blöden Hund von gegenüber vertreiben zu können, macht er dieses Verhalten fortan bei sämtlichen Hunden.
Aufgrund seiner Intelligenz ist er nie müde neue Verhaltensweisen auszuprobieren. Besonders in den ersten Jahren, ist man als Besitzer dazu angehalten, dem Hund solche ungünstigen Lernerfahrungen nicht machen zu lassen. Dies erfordert schon eine gewisse Kenntnis der Hundehaltung und Hundeerziehung.
Der Border Collie setzt sich durch
Wer einmal gesehen hat, wie ein Mutterschaf ihr Lamm verteidigt oder ein Bock „seine Mädels“, versteht warum ein Border Collie sich durchsetzen können muss.
Es ist ein Märchen, dass der Border Collie nie beißen würde. Er nutzt mit Hilfe seines Blickes (auch „Auge“ bzw. „Eye“ genannt) und seiner Körperhaltung den natürlichen Fluchtpunkt der Schafe. Diese reagieren auf solche Bedrohungen mit „Flucht“. Setzt der Border Collie sich aber nicht durch, bemerken das die Schafe schnell und widersetzen sich. Anstatt zu flüchten reagieren sie eher mit Angriff.
Ein Mutterschaf neigt auch dazu, ihr Lamm bei Bedrohung verteidigen zu wollen. Hier ist es wichtig, dass der Border Collie deutlich macht, dass das Schaf in die von ihm vorgegebene Richtung laufen muss. Und dabei wird auch mal gebissen.
Dies kann im Alltag bei normalen Hundehaltern brandgefährlich werden. Border Collies sind freundlich gegenüber Menschen, jedoch setzen sie durchaus auch ihre Zähne ein, wenn sie meinen, dass dies angebracht ist. Da sie schnell lernen, intelligent sind und jeden Fehler ihres Besitzers mitbekommen, tun sie dies auch in anderen Situationen.
Meint ein Border Collie, dass es wichtig ist, den Knochen vor seinem Menschen in Sicherheit zu bringen, wird er auch zubeißen. Wenn es ihm wichtig ist, dass er den Menschen draußen nicht näher kommen lassen darf, wird er dies ebenfalls genauso zeigen. Und wenn er glaubt, das Kind müsse nun „zurück gebracht werden“, wird er das ebenfalls tun.
Der Border Collie muss auch eigene Entscheidungen treffen
Hat der Hund das Signal für das Zutreiben auf den Menschen bekommen, wird er die Schafe seinem Menschen bringen – wenn jedoch ein Schaf ausbrechen will, muss der Hund sofort reagieren, das Schaf wieder zur Herde zurück bringen und von da an weiter machen. Es ist also wichtig, dass der Hund eine Form des „intelligenten Ungehorsams“ mitbringt.
Dies wird im Alltag schwierig. Vor allem, wenn man all das bedenkt, was vorher beschrieben wurde. Wenn der Border Collie meint eine gewisse Aufgabe zu haben, trifft er auch eigene Entscheidungen gegen seinen Besitzer. Hier hilft es nicht, punktuell eine Lösung anzustreben. Es muss der komplette Umgang mit dem Hund bedacht werden, denn die Tendenz, eigenständig sofort und kompromisslos auf eine Situation zu reagieren, wird man nicht abstellen können.
Und zuletzt noch ein Wort an „Bällchen-Fanatisten“
Man kann dem Border Collie KEINEN Hüteersatz geben. Es gibt nichts, was sich so wie Schafe verhält und es gibt keine gleichwertige Alternative zum Hüten. Kein Ball reagiert wie ein Schaf.
Aufgrund des Jagdverhaltens, geht der Border Collie gerne hinter Beute her. Bällchen-werfen löst bei diesen Hunden Hetzverhalten aus. Dabei werden diverse Stresshormone ausgeschüttet. So schnell diese Hormone jedoch ausgeschüttet werden – so lange brauchen sie auch um wieder abgebaut zu werden.
Wirft man also immer wieder und wieder, wird der Hund nur noch gestresst. Die Folge sind Bällchenjunkies, die nichts mehr im Sinn haben außer ihren „Kick“ zu bekommen. Da diese Hunde gelernt haben, ungehemmt diesem Kick nachzugehen, reagieren sie auch auf sämtliche andere Reize, die diesen Kick mit ihrem Jagdverhalten auslösen – ein Punkt, der sehr gefährlich werden kann.
Man stelle sich einmal vor, wie Kinder mit Stöcken spielen und der Hund ungehemmt und völlig unbeeinflussbar sich diese holen will…
Ganz abgesehen davon, dass so ein permanenter Stresszustand für den Hund sehr nachteilig ist und auf lange Sicht auf Psyche und Gesundheit schlägt. Es spricht nichts dagegen, ab und an mal dem Hund einen Ball zu werfen – jedoch muss dies grundsätzlich in einem sehr kontrollierten Rahmen ablaufen. Mutiert der Hund zum „Bällchenjunkie“ ist etwas schief gelaufen und es ist dringend erforderlich, den Umgang mit diesen Spielzeugen zu überdenken.
Border Collie als Familienhund?
Natürlich ist der Border Collie auch nur ein „Hund“. Er denkt, lernt und verhält sich wie ein Hund. Jedoch bringt er rassetypische Eigenschaften und Verhaltensweisen mit, die man bei der Anschaffung unbedingt vorher bedenken sollte.
Die Schwierigkeit liegt nicht in der „Auslastung“, viel eher liegt diese in der Erziehung unter Berücksichtigung seines Wesens, welches einem sehr spezialisierten Arbeitshund entspricht. Daher sollte die Frage „kann ich den Border Collie genügend auslasten?“ eher der Frage weichen „Kann ich mit so einem Hund umgehen und ihn erziehen?“. Meistens scheitert es nicht an der Auslastung, sondern an der Unfähigkeit der Besitzer mit so einem Hund adäquat umzugehen.
Als Familien- und Begleithund bringt diese Rasse Verhaltensweisen mit sich, die im Alltag problematisch sind. Insofern sind diese Hunde gewissermaßen Problemhunde.
Wer einen netten Hund haben möchte, den man leicht erziehen und ein bisschen Sport machen kann, sollte sich für eine andere Hunderasse entscheiden. Hierfür gibt es weitaus geeignetere Rassen.
Wer jedoch einen Hund haben möchte, mit dem er arbeiten kann, der ihn immer vor neue Herausforderungen stellt, die Intelligenz eines solchen Hundes genießt, genügend Erfahrung und Wissen hat, Fehler nicht zu machen, bzw. sie wieder ausbügeln zu können, ausreichende Kenntnisse über die Arbeitsweise hat um die unerwünschten Verhaltensweisen in erwünschte Verhaltensweisen kanalisieren zu können, dem Hund die Sicherheit, Ruhe und Beständigkeit geben kann, die so ein Hund braucht und auf die Sensibilität ausreichend Rücksicht nimmt – der bekommt einen grandiosen Hund, der auch als Familienhund gehalten werden kann und mit seinem Besitzer durch das Feuer gehen würde.
Die Vielfalt der Border Collies – ein Schlusswort zu den Linien
Der Border Collie hat als Rasse das Glück eine breite genetische Vielfalt zu besitzen. Dies macht sich im Äußeren und den Eigenschaften bemerkbar. Mittlerweile wird der Border Collie auch als „Showhund“ gezüchtet, der explizit auch als Familienhund verkauft wird.
Hier wird nicht mehr nach Arbeit, sondern nach Aussehen selektiert. Dagegen gibt es ausgewiesene Arbeitshunde, die nur nach Gebrauch und nicht nach Optik gezüchtet werden. Diese Hunde sollten nur an Halter gehen, die auch mit dem Hund hüten. Der „Trieb“ den diese Hunde mitbringen, ist wie bereits erwähnt, mit keiner Ersatzbeschäftigung zu befriedigen.
Können die Hunde das nicht ausleben, entwickeln sie in den meisten Fällen problematische Verhaltensweisen wie starkes Fixieren, „Hüten“ von Menschen- und Hundegruppen, Bällchen „hüten“, Autos jagen und so weiter. Hier hilft es nicht immer einen „Deckel“ drauf zu machen – darunter brodelt es wie in einem Dampfkochtopf und die Katastrophe ist vorprogrammiert.
Es ist selbstverständlich fraglich, inwiefern ein Arbeitshund noch seiner Rasse entspricht, wenn er nur nach Aussehen selektiert wird und auf den ursprünglichen Gebrauchszweck keine Rücksicht mehr genommen wird. Das Wesen des Border Collies ist untrennbar mit seinem Gebrauch verbunden. Fällt der Gebrauch weg, können auch Merkmale des Wesens weg fallen.
Jedoch muss man hierbei auch beachten, dass ein Border Collie aus der Arbeitslinie bei einem „nicht-Schaf-Halter“ nicht glücklich wird und womöglich die vorher beschriebenen Verhaltensweisen entwickelt. Dies kann man nicht abtrainieren, sondern es ist ein Teil des Wesens.
Hüteverhalten, wie es der Border Collie zeigt, ist enorm komplex und dementsprechend komplex wird es vererbt. Es kann immer wieder vorkommen, dass ein Hund aus der Arbeitslinie kein Talent oder Interesse an Schafen hat. Genauso kann es passieren, dass ein Border Collie aus der Showlinie hüten muss.
Neben der Show- und Arbeitslinie, gibt es jedoch noch zig andere Zuchtrichtungen, wie die Selektion auf Sporthunde, auf familientaugliche Arbeitshunde, auf Gebrauchshunde, die auch im Showring gute Platzierungen erhalten und so weiter.
Um die Wahrscheinlichkeit auf einen passenden Hund zu erhöhen, sollte man den Züchter mit Bedacht wählen und sich nicht scheuen, diesen mit Fragen zu seinen Hunden und seinem Zuchtziel zu löchern. Hierbei ist nicht nur die Leistung der Elterntiere wichtig, sondern auch die der Ahnen. Aufgrund dessen sind Papiere zur Ahnen- und Linienverfolgung unumgänglich. Von Border Collies vom Bauernhof kann an dieser Stelle nur dringend abgeraten werden, da diese Hunde mit großer Wahrscheinlichkeit noch Arbeitslinien als Vorfahren haben. Aber auch Züchter, die ihre Hunde als „nicht hütende Familienhunde“ anpreisen, sind nicht seriös. Eine Jahrhunderte-lange Selektion auf reinen Gebrauch lässt sich nicht innerhalb von wenigen Generationen „eliminieren“.
Eine Alternative stellt die Aufnahme eines „Not-Borders“ dar, der bereits erwachsen ist, an Schafen getestet wurde und bei dem das Wesen und die Eigenschaften bereits erkannt werden kann. Wo man mit einem Welpen immer eine potentielle Wundertüte hat, ist die Aufnahme eines erwachsenen Hundes sicherer.
Egal wie man sich entscheidet – wichtig ist, dass die rassespezifischen Eigenschaften des Border Collies berücksichtigt und sich ehrlich fragt wird, ob man die Anforderungen, die so ein Hund stellt auch erfüllt. Border Collies sind keine „einfachen Hunde“. Es sind Arbeitshunde, die man auch als solche betrachten muss.
Damit einher geht nicht nur das Maß der Auslastung, sondern auch eine Reihe von speziellen Verhaltensweisen und Charaktereigenschaften. Traut man sich dies nicht zu, sollte man sich für eine andere Rasse entscheiden.
Der Border Collie ist ein Hund, der in Extremen lebt. Vom kuscheligen Sofahund kann er in Millisekunden zum durchsetzungsfähigen Arbeitshund mutieren. Wer dies zu schätzen und zu handeln weiß, bekommt einen großartigen und freundlichen Familienhund, der beim Sport und/oder bei der Arbeit alles gibt und dabei leicht zu führen ist.
Wer dies nicht kann, bekommt einen potentiellen Problemhund, der sich zum Tyrann seiner ganzen Familie aufspielen kann. Umso wichtiger ist es, sich selbst kritisch zu hinterfragen und die Rasse und den Hund mit Bedacht auszuwählen. Nur bei fähigen Haltern kann der Border Collie sein ganzes, großartiges Potential zeigen.
Autorin: Nina Dany
Video einer Hütehunde Vorführung:
Bücher
Interessante Links über den Border Collie zum weiter Lesen und Informieren:
Zuchtverein Club für britische Hütehunde im VDH
Arbeitsgemeinschaft Border Collie Deutschland e.V.
Tierschutzinitiative des ABCDs Border Collie in Not
Von Genie und Wahnsinn : Interessante Umfrage zum Verhalten von Border Collies von Silke Meermann
Untersuchung von Verhaltensauffälligkeiten bei Hunden der Rassen Border Collie und Australian Shepherd in Deutschland : Dissertation an der Tierärztlichen Hochschule Hannover von Silke Meermann
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Ich hab eine jetzt 3 1/2 jährige Border(Arbeitslinie) / Aussi (Showlinie) mix. Ich bekam sie mit 14 Wochen vom Bauernhof, die Bordermutter hat dort 120 Milchkühe in Obhut. Ich hatte einen intelligenten Arbeitshund gesucht, der auch selbständig handeln kann.
Achja, ich bin Schwerstbehindert und brauchte einen Assistenzhund. Und meine Jeppi macht sich toll! Sie lernt natürlich sehr schnell, und ´ bestehtˋ auf ihre Aufgaben – wehe ich versuche mal die Einkaufstasche selbst zu tragen.
Sie holt mir Dinge aus den anderen Zimmern, hebt alles auf was ich ihr sage, legt die Dinge entweder auf den Tisch, gibt sie mir oder wirft sie auch in den Papierkorb. Sie zieht mir Socken und Handschuhe aus, hilft bei Jacken und Hosen, macht Schubladen auf etc.
Ich fahre täglich ca 1-2 Std spazieren. Auf dem nahen Bauernhof halt ich sie an der Leine, sonst kann es passieren, dass sie kurz bei den Kühen für Ordnung sorgen will. Ansonsten bleibt sie zuverlässig neben den Rollstuhl, egal ob andere Hunde kommen oder sonst was ist. Rennen tut sie natürlich sehr gerne, da schicke ich sie den Weg zurück Stöcke, Bälle oder Handschue zu holen, die wir irgendwo liegenlassen. Das macht sie zuverlässig auf 300m und mehr.
Aber den größten Teil des Tages liegt sie in ihrem Sessel oder auf meinen Beinen und schläft/döst, hat mich aber immer im Blick.
Mit fremden Kindern hat sie leichte Probleme – sie lässt sich anfassen, aber zeigt mir deutlich, dass ich sie doch bitte erlösen soll. Nur bei Kleinkindern ist sie gelassener, aber die ist sie dank meiner Enkel gewohnt.
Zu anderen Menschen und Hunden hällt sie sich neutral, bis auf ein paar Freunde(ihre).
Ich habe sie alleine ausgebildet, da ich kein Auto hab, um zu einer Hundeschule zu fahren, bzw kein Geld für eine professionelle Ausbildung. Sie ist der erste BC den ich habe, meine Erfahrung bis dahin beruhte auf Boxer und Boxermix.
Hallo wir haben einen Border Collie Appenzeller Retriever Mix und haben so unsere Probleme mit dem Border Collie.Schon als Welpe haben wir erfahren dürfen dass er fremde Leute anknurrt, anbellt sich nicht anfassen lässt, oder aber zurückzieht. Wir alle auch blauäugig ohne Ahnung von diesen Hunderassen; immer nur das Beste für den Hund gemacht sofort Welpenschule hohe Jung & eins und zwei gemacht. Schnappte wenn er unter Strom war. Fremde Leute vor allem Kinder.Wir haben gelernt dass unser Hund nicht in unsere Wohnung gehört und eigentlich seine komplette Ruhe einfordert.
Wir haben ein anderes Hundetraining angefangen dem alles weg von Belohnungssystem geht.
Dieser Hund ist trotzdem schwierig zu Händeln. Wir waren auf unserer Hütte vor einiger Zeit,da dies nicht seine um die gewohnte Umgebung war, konnte er auch nur schlecht zur Ruhe kommen. Als wir mit dem Hund spazieren gingen, hätten wir nichts sagen können. Wenn Leute uns begegneten Wurde der Hund angeleint. Es kann sein das er jemand einmal bös an knurrt. Im nächsten Moment kann sein, dass er einfach eine Frau in den Arm schnappt. Einfach so ohne Vorwarnung. Wir sind eine Familie mit drei Kindern und haben so unsere Probleme mit dem Hund beziehungsweise sehe nur ich als Mutter das Probleme. Kinder mag er überhaupt nicht und bei meinen eigenen habe ich auch so meine Bedenken. Die wurden alle schon ohne Vorwarnung gezwickt od. Leicht gebissen, ?
Ich verstehe die ganze Situation sehr schlecht. Der Hund ist einfach wie gesagt sofort von 0 auf 180.
Das Problem mit Leuten beziehungsweise mit Kindern beschäftigt mich am meisten. Da ich beim spazieren immer ein ungutes Gefühl habe. Ich kann dem Hund einfach nicht trauen. Mich hat er nur einmal massiv angeknurrt als ich ihm seinen Riesenknochen wegnehmen wollte.
Sonst hat er mich noch nie angefasst.
Ich spiele permanent mit dem Gedanken ob da an einem besseren Platz nicht zufriedener wäre.
Sollte da einmal ein blöder Fehler passieren… Ich will gar nicht daran denken!
Die Frage ist ob jemand anders diesen Hund Händeln kann. Er wirkt ja eigentlich gar nicht so schlimm. ??
Hallo Maja
Es ist bemerkenswert, dass du deinem Bordercollie diese wirklich lebensnotwendigen Dinge beigebracht hast. Ich habe mir letztes Jahres einen Bordercollie zugelegt. Sicher ist es oft auch anstrengend, aber wenn man verstanden hat, was der Hund wirklich braucht, dann ist es einfach wunderbar mit Ihm. Mir hat dein Beitrag am besten gefallen. Danke
Hallo wir haben einen tollen BC Welpen (Mira) aus einer Arbeitslinie und wollen sie auf unserem Bauernhof zum Kühehüten. Leider ist Mira sehr ängstlich. Wir haben sie erst mit gut 14 Wochen bekommen und sie hat beim Züchter nichts mitgekriegt.
Sie war die ganze Zeit in einem leerstehenden Schafstall untergebracht. Jetzt ist sie seit 6 Wochen bei uns und wir haben sie im Haus und sie ist toll und super gelehrig und aufmerksam, auch mit den Kindern (sind schon größer) und Besuchern passt es. Im Haus fühlt sie sich inzwischen ganz wohl, sie hat auch eine Box in die sie gerne reingeht.
Aber draussen! Sie erschrickt ständig bei jeder Kleinigkeit, jedes Geräusch macht ihr Angst und sie haut ab, am liebsten ins Haus. An einiges konnten wir sie schon gewöhnen: vorbeifahrende Autos, Milchlaster, Mofa… Aber Trakrtoren fürchtet sie, ebenso alle lauten Maschinen und da gibt es viele. Inzwischen geht sie in unseren Stall, aber nur an der Leine.
Ich gehe ganz langsam mit ihr und lasse ihr Zeit und sie geht schon selber weiter. Die Leine ist dafür, dass sie nicht ausbüxt. Ohne Leine dreht sie nach einem Meter ab und würd am liebsten im Haus verschwinden. Wenn dann noch irgendein Gestänge scheppert, weil sich eine Kuh bewegt, dann ist es ganz aus mit ihr. Auch vor den kleinen Kälbern fürchtet sie sich. Seit 2 Wochen nehme ich sie mit in den Stall, sie hat da einen geschützten Platz im Stroh. Da wird sie angeleint und kann alles beobachten, die ersten Male haben sich meine Jungs zu ihr ins Stroh gekuschelt. Wir müssen ja unsere Stallarbeit machen und im Haus ist dann 2-3 Stunden niemand, Mira soll ja bei uns sein. Inzwischen ist sie im Stall ein bischen entspannter, sie zerrt auch nicht an ihrer Leine, aber wohl fühlt sie sich nicht und sie erschrickt dauernd. Und nicht angeleint bleibt sie keine 5 Minuten da, außer sie kann Ballspielen oder Ball hüten. Die Kühe und Kälbchen interessieren sie überhaupt nicht.
Ich frage mich, ob das noch was wird mit der ängstlichen Mira? Wie soll die mal Kühe hüten, wenn sie vor denen Angst hat. Oder wenn sie beim Hüten dann dauernd erschrickt und nach Hause abhaut. Bleibt die so ängstlich und schreckhaft, kann das dann in Aggression oder anderes umschlagen? Kann mir jemand raten, ob wir sie behalten oder lieber weggeben sollen? Ich denke Mira wäre super zufrieden als Familienhund, auch im Dorf war ich mit ihr schon unterwegs.
So einen Artikel hätte ich mir mal zum Cocker Spaniel gewünscht. Überall steht nur „etwas sturr“, „Anfängerhund“…. niemals. Ich habe einen Cocker seit einem Jahr und diese Rasse ist alles andere als ein Anfängerhund!
Wir haben eine 5 Jährige BC Hündin und eine 4.5 Jährige BC/Aussi Hündin.Beide in blue Merle. Beide haben bis vor einem Jahr hervorragend an Kühen gearbeitet. Danach mussten wir für Ausgleich sorgen,Agylity und Kopfarbeit.Leinenführigkeit bei beiden Chaos.Ohne Leine perfekt.Trotzdem super Familienhunde, sehr verschmust und keine Agression. Ich denke bei der Ausbildung hat das gesunde Bauchgefühl mehr geholfen als viele gut gemeinte Ratschläge von anderen Hundebesitzern. Diese Rasse ist einfach einzigartig, behutsam und liebevoll.
Tut mir leid wenn ich ich mich gleich mal als „Zuchtgegner“ outen muss – natürlich ist die Zucht von Arbeitshunden eine immer noch sinnvolle Sache, wenn Arbeitshunde ihre Arbeit machen können und artgerecht gehalten werden und dem Mensch ein guter Freund sind. Bei einer attraktiven Rasse wie dem Border Collie wird die Zucht aber schnell zur Qual fü Hund und Halter, wenn die Arbeit fehlt und der Hund die fehlende Aufgabe in problematischen Wesenszugen substituiert.
Beispiel: Ich werde zu einer Feier eingeladen und der BC der Gastgeber ist mir den ankommenden Gästen ein bischen überfordert. Der Hund wird zwar geliebt und gefüttert aber nie rassegerecht eingesetzt und zum jährlichen Anlass einer Geburtstagefeier plötzlich mit einer „Herde“ von Menschen konfrontiert. Das geht dann leicht mal in die Hose. Obwohl ich den Hund schon in den 3 Vorjahren kennengelernt habe halte ich dem Hund eine gesenkte Hand zum beschnuppern hin. Schwupps hat der Köter zugeschnappt. Nicht schlimm, er hat nicht wirklich gebissen, es tat nicht wirklich weh und es gab nur eine kleine Hautabschürfung. Er hat mich wahrscheinlich nur in meine „Reihe“ zurückdrängen wollen.
Das ist natürlich spätestens auf der Strasse beim Gassi gehen ein problematisches Verhalten, das wenigstens in einer Stadt oft zu Problemen mit den Behörden führt und damit endet dass der Hund in einem Tierheim landet. Nichts gegen Arbeitshundezucht aber wenn Hunde wie Border Collies wegen ihrer Optik und vielleicht gesehenen, spektakulären Agility-Shows im Fernsehen als Schosshund gekauft und gehalten werden und deren Intelligenz überhaupt nicht gefordert wird, ist das eine verdammt traurige Geschichte.
Nochmal, es geht mir nicht um den Biss (der ja auch kein richtiger Biss war), sondern darum warum dieser eigentlich wirklich nette Rüde mit der Situation nicht klar kam und die Halter generell seiner Rasse und Aufgabe nicht gerecht werden. Ein typisches älteres Ehepaar, denen die Eigenschaften der Rasse weniger wichtig waren als die praktische Grösse, das niedliche Gesicht und das flauschige Fell. Der kleine, intelligente Kerl tut mir wirklich leid. Ich bin dafür dass Arbeitshunde nur noch an „Bedarfsträger“ abgegeben werden dürfen, damit unglückliche Hunde am Ende nicht für Fehler der Halter verantworlich gemacht werden, die sich den Hund gekauft haben ohne jemals auch nur eine Zeile darüber zu lesen WAS sie da gekauft haben, ihn also quasi schon vor seiner Geburt vernachlässigen..
Ausführlicher und interessanter Artikel, dabei wird mir einiges klar! Dankeschön!
Liebe Grüße Andrea
Ich finde den Artikel auch sehr interessant und treffend beschrieben. Ich habe einen reinrassigen 7 Monate alten BC und ich merke wie aufgeregt und hektisch er wird. Hat jemand Tipps wie man die Ruhe sowohl drin als auch draußen noch verbessern kann?
Er ist schon im Laufe der Zeit ruhiger geworden, aber es gibt sicher immer nochmal andere Ansätze wie man dieses große Thema verbessern kann.
Viele Grüße
Susan
Danke für diesen nett geschriebenen und ansprechenden Beitrag. Hätte ich diesen Artikel vor drei Jahren irgendwo im Netz gefunden wären die letzten drei Jahre anders verlaufen. Ich habe den Artikel auf meine Homepage verlinkt.
Hallo,
ich darf glücklicherweise sagen, dass ich gänzlich andere Erfahrungen gemacht habe.
Unser Border Collie Benny ist jetzt 2 Jahre alt, unkastriert, völlig ruhig und ein sehr geliebtes Familienglied.
Es ist unser erster Hund und wir haben ihn einfach „wie ein Kind“ behandelt. O.k., ich habe keine Gelegenheit ausgelassen, ihn mit anderen Hunden spielen zu lassen, inkl. Hundeschule. Er liebt Bällchenspiele, Suchspiele, zahlreiche kleine Spiele mit seinen Stofftieren, grosse Spaziergänge – immer ohne Leine! Er hat noch nie andere Hunde angebellt oder angeknurrt und ist völlig agressionsfrei.
Sein Jagdinstinkt begrenzt sich aufs Bällchenjagen. Rehe, Hasen, etc interessieren ihn nicht.
Er stammt aus der Arbeitsline und ist – tägl. 2* 1 Std. Auslauf vorausgesetzt – ein völlig problemloser, sehr gelehriger, sehr verschmuster Familienhund.
Für die Stadt oder den Spaziergang an der Leine ist diese Rasse natürlich nicht geeignet, das wäre Tierquälerei. Aber genug Auslauf und ehrliche Zuneigung vorausgesetzt, ist er durchaus ein dankbarer Ersthund.
Oder wir hatten nur Glück.
Lg
Rolf
[…] ich ein Couch-Potatoe und habe mich in einen Border Collie verliebt, weil er so hübsch ist muss mir klar sein – Couch ist out. Diese Hunde wollen […]
Schön auf den Punkt gebracht! Leider informieren sich viele Menschen vorher nicht genug über eine Rasse, an der sie Interesse haben und nachher kommt das große Erwachen. Es ist wichtig, möglichst viel darüber aufzuklären, was die natürlichen Bedürfnisse der entsprechenden Hunderasse ist. Vielen Dank für diese gute Seite. Ein klein bisschen zur Aufklärung kann ich vielleicht auch beitragen.
LG Susi
Hallo Claudia! Erstmal zu deinem Hund. Er tut alles das wie er gezüchtet wurde. Ihr seid mit dem Tier einfach überfordert und das müsst ihr euch auch eingestehen. Schon wegen euren Kindern zuliebe. Du brauchst ein gutes Gefühl und Gewissen wenn du den Hund mit den Kindern alleine lässt. Der Hund merkt sofort ob du ihn im Griff hast und merkt auch deine Angst und übernimmt dann ganz normal die Kontrolle, da er dir nicht mehr vertraut. Hunde sind Rudeltiere und sie übernehmen automatisch die Führung wenn es kein anderer schafft. Die Angst und das Misstrauen färbt sich sofort auf den Hund ab. So leid es auch tut, aber der Hund sollte zu jemandem der weiß mit dieser Rasse umzugehen. Besser für Euch und auch besser für den Hund. Viel Glück 🍀 ❤️
Hallo Claudi! Ich nochmal. Ich meinte natürlich Claudi. Und nicht Claudia. Besser ihr gebt den Hund jemanden mit Erfahrung und nötiger Arbeitsphasen und Ruhephasen. Denn Border Collies sind keine Familienhunde. Sie benötigen nach ihrer Arbeit auch wieder genügend Zeit zum erholen. In einer Familie mit Kindern ist dies nicht möglich. Auch solltet ihr an eure Kinder denken. Denn wenn ihr kein Vertrauen zum Hund habt, was er sofort merkt, da es sich auf das Tier überträgt, dann hat er es auch nicht und übernimmt so die Führung. Da Hunde Rudeltiere sind und Führung das wichtigste ist. Auch wenns schwer fällt, denkt an eure Kinder und an den Hund. Viel Glück 🍀 ❤️
Also, der Artikel scheint ja schon etwas älter zu sein – trotzdem bin ich drauf gestoßen und das kann ich so nicht stehen lassen.
Meine Elvira (bitte nicht fagen) – also ElVI ist 17/18 Monate alt. Ich habe sie im Alter von 15 Wochen vom Züchter (?) gekauft. Border Collie / Schäferhund.
Mein dritter Hund. Vorher Pinschermix, dann Deutsch Drahthaar zur Prüfung geführt. Selber ausbebildet. Fantastische Hunde. Elvi ist noch besser. Da reicht ein Blick, ein Handzeichen. Gerade eben. War ne Fliege. Ich frage: „Wasn los?“. Sie springt auf, steht vor mir und unser Blick in die Augen. „Cheffe, was is los, was machen wir jetzt – los.“ Es ist nachts 02.10 Uhr.
Da passiert natürlich nichts mehr.
Was ich bloß deutlich machen wollte. Dieser Hund ist nicht einfach. Meine Nachbarin gegenüber hat einen echten Border Collie. Sie hat schon drei Hundetrainer verschlissen.
Quatsch, man bekommt jeden Hund ausgebildet. Bsp. Mein Junge (bin geschieden) – der Hund (Terriermix) bei mir. Eine Woche. PERFEKT. Aber wenn man es nicht weiter macht ist natürlich alles verloren. Aber wenn der dann doch mal mit dabei ist und: „Sammy !!“ ertönt, dann weiß er es noch.
Aber Elvi kommt mit allen Hunden zurecht. Ausnahme. Die zwei Fusselhupen dahinten. Und sie darf nicht mit dem Retriever von gegenüber spielen. Nur weil der einmal gequiekt hat. Naja, das Herrchen hat ne Macke. Wies Herre, sos Gescherre.
Gestern, nee, vorgestern haben wir die Lea kennengelernt. Deutscher Pinscher. Zierlich – keine Chance gegen Elvi. Wunderbar gespielt. Dann lagen sie 5 MInuten RückenanRücken – Pause. Lala, Balu und Pfiffi!, Luka – das funktioniert. Der Border Collie is en Traum- wenn mans richtig macht.
Mein Bordercollie-Rüde 7 Jahre ist ein Steinejunkie, ich habe ihn mit drei Jahren von einen Ziegenhirte übernommen, er hat dort nur im Ferch mit einem Herdenschutzhund gelebt, es ist mein zweiter Border. Wir sind ganz klar ein super Team sind viel sportlich in den Bergen fast immer ohne Leine unterwegs,jetzt im Sommer auf einem See mit dem Kajak erwartungsvoll hinter meinem Rücken hechelnd, gleich kann er Arbeiten, Steine aus dem Wasser mit Gebell, oder euphorischen Gepiepse als hätte er eine Maus gefangen, Sonst ist er im Alltag aufmerksam aber ganz ruhig, absolut nicht agressiv. Störe ich ihn bei sein Verhalten mit den Steinen weil anstrengend schwimmt er weite Kreise in der Hoffnung wieder ungestört mit den Steinen zu arbeiten, sein Speichel rinnt ihm dann irgendwann fast schäumend über den geliebten Stein, dann versucht er ihn unter Holz zu verstecken schält dazu Rinde wie ein Bieber. Ein Hundepsychologe, ein Leckstein heute eine andere Passantin auf einer Insel im See. Versuche ich es zuhause mit Spielzeug, erstens gibt er es nicht wieder her, das macht irgendwann keine Freude, legt es dann im unbeobachteten Moment vor seinen geliebten Stein. Wenn er irgendwo hüten kann, kürzlich ein paar ausgebrochene Ziegen, seine ganze Körperhaltung Stolz, er macht das souverän