Mama, haben wir jetzt Glück? Tagebuch Diabetikerwarnhund – Teil 2

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Diabetikerwarnhund Tagebuch

Tagebuch Diabetikerwarnhund – Zweiter Eintrag. Der erste Eintrag kann hier nachgelesen werden.

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Ich starrte das Bild von Gino auf der Seite des Züchters noch gefühlte 2 Stunden an. „Mein Gott, ist der niedlich!“ dachte ich mir immer wieder. Felix tapste die Treppe zu mir ins Büro hoch. „Mama, Mama was machst du da?“ fragte er.

„Schau mal Felix, vielleicht wird das unser neuer Hund, wenn wir viel Glück haben!“ Die Tage bis zu unserem Ausflug vergingen schleppend. Zur Ablenkung hatte ich Ginos Fotos viele Male ausgedruckt und überall aufgehangen (sogar in meiner Arbeit, einem Altenheim, man soll sich ja schließlich auf die positiven Dinge im Leben fokussieren!). So schmachtete ich jeden Tag vor dem Foto des kleinen süßen Hundes.

Der Tag war nun endlich da! Felix eingepackt, Navi programmiert und los ging die große Reise ins 200 Kilometer entfernte Scheer. Felix war schon ganz aufgeregt. Was auch verständlich war, so wuschig wie ich ihn täglich mit Gino gemacht hatte. Nach 2 Stunden Fahrt kamen wir endlich im Hundezentrum CATU an. Nervös klingelten wir an der Tür. Maja öffnete uns und eine Horde Hunde kam uns freudig entgegen. Da war er nun: Gino. Wuscheliger und puscheliger als auf den Fotos der Züchterin. „Herr im Himmel ist der Hund niedlich!“.

So verbrachten wir 2 Stunden bei Maja. Sie klärte mich nochmal auf, was die Ausbildung der Diabetikerwarnhunde anbelangte und zeigte mir ihren Hund Tequilla. Tequilla war ihr weißer Zwergschnauzer und ein ausgebildeter Diabetikerwarnhund. Er konnte so tolle Dinge wie Unterzuckerungen melden, die Tasche mit dem Blutzuckermessgerät bringen, das Licht einschalten oder sogar ein klingelndes Handy bringen. Natürlich gehörte auch zur Ausbildung das Koma-Bellen. Hier ist es so, dass wenn der Mensch nicht mehr ansprechbar ist und auf die Aufforderung des Hundes, seinen Blutzucker zu messen, nicht mehr reagiert, dass der Hund bellt bzw. einen Alarmknopf drückt. Anschließend gingen wir noch nach draußen in den „Garten“. Der „Garten“ bestand aus einem großen eingezäunten Bereich, indem die Hunde Ihre Übungen machen konnten. Außerdem betrieb Maja noch eine Hunde- bzw. Katzenpension. Felix durfte Gino an die Leine nehmen und rannte glücklich und voller Stolz mit Gino immer wieder auf und ab. Er war in diesem Moment wohl das glücklichste Kleinkind der Welt.

Kind spielt Hund
Felix, der Sohn von Tanja, mit dem Welpen Gino

Als ich Felix sagte, dass wir jetzt dann wieder fahren müssten, sah er mich mit diesem niederstreckenden Kleinkindblick an und fragte: „Mama, haben wir jetzt Glück?“

„Ich weiß es noch nicht Felix.“ Sagte ich zu ihm.

Die darauffolgenden Tage ging mir Gino nicht mehr aus dem Kopf. Ständig musste ich an ihn denken. Ich stellte mir schon auf meinem Weg zur Arbeit vor, wie wir täglich diesen Weg gehen würden. Zwei Wochen hielt ich es aus. Dann rief ich Maja an einem Samstagvormittag wieder an.

„Maja, Gino geht mir einfach nicht mehr aus dem Kopf! Wäre es möglich ihn vielleicht mal 1 bis 2 Tage zu mir zu holen, damit ich einmal testen kann, ob ich überhaupt mit Gino klarkomme?“ fragte ich zögerlich.

Majas Antwort kam prompt. „Klar, du kannst ihn auch länger haben!“

„Echt jetzt?“ fragte ich. „Aber in 3 Wochen muss ich ihn dir zurück bringen, da gehe ich 9 Tage zur Blutzuckereinstellung in die Fachklinik Bad Heilbrunn.“

„Ja kein Problem, wann magst ihn holen?“ war ihre Antwort.

Ich grinste. „Heute?“

„Gebongt!“ sagte sie.

So aufgeregt war ich schon lange nicht mehr. Ich konnte nichts mehr essen und keinen klaren Gedanken fassen. Felix war an diesem Tag bei seiner Oma und Marko in der Arbeit. Ich schrieb eine Nachricht an Marko.

Bin auf dem Weg nach Baden Württemberg. Hole den Hund. Kann etwas dauern. Tanja

Autorin: Tanja Steinhauser

Wie werden die drei Wochen für Tanja, Felix und Marko mit dem Welpen Gino verlaufen? Wird sich Gino in ihre Herzen schleichen können?

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