Tagebuch Diabetikerwarnhund – Dritter Eintrag
„Mein Gott ich krieg wirklich keinen Bissen runter.„ dachte ich mir, so nervös war ich auf einmal. „egal, ab ins Auto und los ging die Fahrt. 2 Stunden können einem richtig lange vorkommen, wenn man sich auf den Weg zu seinem, vielleicht neuen Hund macht.
Endlich war ich wieder in Scheer. Ich klingelte an der TĂĽre und das bekannte Hundegebell ertönte. Maja öffnete mir die TĂĽre. Ich ging hinein und da war er wieder – der kleine wuschelige und puffelige Gino. Jetzt war ich nervöser denn je. Ich hatte ja zuvor noch nie einen Hundewelpen. Mein letzter Hund starb als ich 13 Jahre alt war. Seit dieser Zeit besaĂź ich nur Katzen.
Maja packte mir die Sachen fĂĽr Gino zusammen. Futternäpfe, Halsband und Leine, Spielzeug, einen Dummy, Hundebeutelchen und einen riesigen Sack Hundefutter. Der Dummy war fĂĽr die 1. Ăśbung. Das bekanntmachen mit dem Unterzuckergeruch. „Unsere 1. Hausaufgabe“ grinste ich.
Normalerweise bereitet man sich auf seinen neuen Hund ja ein paar Wochen vor. Diverse Hunderatgeber empfehlen hier einiges. Hier eine kleine Auswahl:
- Sie sollten behutsam und geduldig sein.
- Den Hund nicht ĂĽberfordern.
- Bei den ersten Sparziergängen den Hund NICHT von der Leine lassen
- GefĂĽttert wird zuerst nur alleine, ohne dass Familienmitglieder sich um den Hund versammeln
Die Realität
Zuhause angekommen öffnete ich die HaustĂĽre. Ich ging mit Gino hinein. Leider begegnete uns Chico, einer meiner beiden Kater, im Hausflur. Das was dann passierte war schon sehr filmreif. Chico sah Gino. Seine Beine erinnerten jetzt an die Zeichentrickfigur „Roadrunner“. Er stĂĽrmte den Keller hinunter, um ĂĽber die WaschkĂĽche in den Garten zu rasen. Gino sah Chico und war wohl dermaĂźen irritiert, sodass ihm ein ĂĽbelriechendes Malheur passierte. „Na super!“ sprach ich zu mir selbst. „Das kann ja heiter werden“. Es war noch nicht mal 1 Minute vergangen.
Es vergingen so ca. 2 Stunden, als ich beschloss Gino doch mal drauĂźen seine neue Umgebung zu präsentieren. So ging ich mit Gino an der Leine, stolz wie Oskar, Richtung Feldweg, welcher sich ein paar Hundert Meter von meinem Haus entfernt befindet. „Ach, wird schon nichts passieren!“ dachte ich mir und lies ihn von der Leine. Es lief anfangs sehr gut, Gino blieb brav in meiner Nähe und auch der Befehl „Hier!“ saĂź schon sehr gut. Nach kurzer Zeit gingen wir aber dann wieder nachhause. Ich wollte Gino ja schlieĂźlich nicht ĂĽberfordern.
Wir ĂĽberquerten die StraĂźe vor meinem Haus. In diesem Moment kam ein Auto die 30iger Zone entlang gefahren. Schnell wollte ich Gino an die Leine nehmen „Seien sie geduldig und behutsam“, indem ich mich ruckartig und schnell nach vorne ĂĽber ihn beugte. „Lassen Sie den Hund bei den ersten Spaziergängen nicht von der Leine“.
Gino sah mich mit groĂźen irritierten Augen an und dachte wohl in diesem Moment, dass ich ĂĽber ihn herfallen wĂĽrde. „Ăśberfordern Sie den Hund nicht“ Es kam wie es kommen musste. Gino lief vor mir weg und ich schmiss mich mutig vor das Auto, damit dieses zum Stillstand kam. Gott sei Dank war der Fahrer sehr verständnisvoll. Er hielt an und wartete bis ich Gino wieder an der Leine hatte. „Läuft gut Tanja!“
Am Abend stand die erste FĂĽtterung auf dem Programm. Ich hatte Ginos Futternäpfe aufgestellt und das Futter hineingeschĂĽttet. Gino sass vor mir und sah mich an. „Los Gino, Fressi, Fressi“, sagte ich zu ihm. Gino schaute mich an. „Na komm schon!“ Die kleinen braunen Augen waren immer noch auf mich gerichtet. „Da!“, sagte ich und zeigte auf den Futternapf. Gino schoss blitzartig auf den Napf zu und begann zu fressen. Langsam dämmerte mir was Maja ihm wohl beigebracht hatte.
Ich ging in die KĂĽche. Abrupt hörte Gino auf zu fressen und kam zu mir. „Was ist los Gino?“ fragte ich ihn. Gino schaute mich an. Ich ging wieder zum Napf, stellte mich neben ihn und er fing wieder an zu fressen. „GefĂĽttert wird alleine.“
Aktueller Spendenstand: 0,00 Euro
Autorin: Tanja Steinhauser
Nach den kleinen anfänglichen Schwierigkeiten, wie wird es wohl weitergehen?
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