Wenn beim Hund keine Atmung mehr festgestellt werden kann, streckt man seinen Kopf, öffnet den Fang und zieht die Zunge heraus. Als erstes sollte der Rachenraum kontrolliert werden, ob dieser frei von Gegenständen oder Erbrochenem ist. Falls etwas vorhanden sein sollte, sorgfältig den Rachenraum Freiräumen.
Dann kneift man dem Hund fest in die Nasenlöcher und beobachtet, ob so die Atmung sich wieder einstellt. Falls dies der Fall sein sollte, muss man das weitermachen, bis man beim Tierarzt eintrifft.
Wenn der Hund allerdings durch diesen Vorgang nicht atmet, muss man ihn künstlich beamten. Dabei immer den Herzschlag kontrollieren!
Zwei Arten von künstlicher Beatmung:
- Brustkorbmassage
- Mund-zu-Nase-Beatmung (effektivere Methode als die Brustkorbmassage)
Brustkorbmassage bei Hunden
- Der Hund muss in die rechte Seitenlage gebracht werden.
- Mit beiden Händen wird breit-flächig auf den Brustkorb gefasst und zusammengedrückt.
- Man drückt sorgfältig circa 30 – 40 mal pro Minute, bei einem Schäferhund circa 15 – 20 mal pro Minute (keine kurzen, harten Stöße!)
- Eine Hilfsperon sollte kontrollieren, ob Luft durch den geöffneten Fang ein- und ausströmt und immer wieder den Puls überprüfen (Innenseite Oberschenkel). Steht keine Hilfsperson zur Verfügung, muss man dies selber tun.
- Nach circa einer Minute sollte man die Beatmung unterbrechen und für einige Sekunden warten, ob die Atmung selbständig wieder eingesetzt hat.
- Ist dies der Fall, Transport zum Tierarzt.
- Setzt keine selbständige Atmung ein, oder setzt die Atmung erneut aus, muss man weiter verfahren, wie oben beschrieben (1 Minute Massage, einige Sekunden warten – Herztätigkeit kontrollieren). Dies weiterführen, bis man beim Tierarzt eingetroffen ist, oder dieser bei einem selber, falls man keine Hilfsperson hat.
Wann darf eine Brustkorbmassage nicht durchgeführt werden?
- Bei Rippenverletzung.
- Bei vermuteten inneren Verletzungen des Bauchraumes.
Mund-zu-Nase-Beatmung
- Kopf des Hundes strecken.
- Fang öffnen und Zunge gerade nach vorne herausziehen.
- Fang möglichst luftdicht schließen.
- Selber nun die Lippen ganz um die Nase des Hundes legen und hinein blasen.
- Während des Hineinblasens überprüfen, ob der Brustkorb sich hebt (sollte das nicht der Fall sein, beim nächsten Mal kräftiger blasen).
- Nase freigeben, damit die Luft auch wieder hinausströmen kann.
- Beatmung circa 30 mal pro Minute – das heißt 2 Sekunden Luft hineinblasen, 2 Sekunden die Nase freilassen.
- Nach einer Minute des Beatmens für einige Sekunden pausieren, um zu kontrollieren, ob die selbständige Atmung eingesetzt hat.
- Während der Pausen muss immer wieder die Herztätigkeit überprüft werden.
- Die Menge an beatmeter Luft ist ausreichend, wenn der Brustkorb sich gut sichtbar hebt (auf keinen Fall den Hund wie einen Luftballon aufblasen. Zu große Luftmenge oder starke Beatmung kann die Lunge schädigen).
- Auch diese Form der Beatmung wird bis zum Erreichen der selbständigen Atmung durchgeführt, oder bis man bei einem Tierarzt ist.
Autorin: Melanie Weber-Tilse
Wichtige Information:
Auch wenn nach bestem Wissen und Gewissen gesundheitliche Themen verfasst wurden, können sich dennoch Fehler einschleichen, oder einen nicht mehr aktuellen wissenschaftlichen Stand darstellen, noch ersetzen sie den Rat fachkundiger Tierärzte. Die Autoren übernehmen keine Verantwortung für dessen Richtigkeit, alle Angaben sind stets ohne Gewähr.