BMI und ÖKV verstärken Kampf gegen illegalen Welpenhandel

Nachhaltige Maßnahmen gegen skrupellose Händler: Warum verantwortungsvoller Welpenkauf der beste Schutz ist

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ÖKV und BMI verstärken Kampf gegen illegalen Welpenhandel

Der illegale Welpenhandel ist ein anhaltendes Problem in Österreich. Um den kriminellen Machenschaften entschlossener entgegenzutreten, haben der Österreichische Kynologenverband (ÖKV) und das Innenministerium (BMI) ihre Sicherheitspartnerschaft erneuert. Gemeinsam setzen sie auf Prävention, Aufklärung und verstärkte Zusammenarbeit, um den Handel mit kranken und unter tierschutzwidrigen Bedingungen aufgezogenen Hunden zu bekämpfen.

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Ein lukratives Geschäft mit Tierleid

Der illegale Welpenhandel boomt – insbesondere durch die hohe Nachfrage nach Rassehunden. Viele der betroffenen Tiere stammen aus osteuropäischen Massenzuchten, in denen Muttertiere als reine Gebärmaschinen missbraucht werden. Die Welpen werden oft zu früh von ihren Müttern getrennt und ohne Impfungen, tierärztliche Untersuchungen oder Chipkennzeichnung nach Österreich geschleust.

Laut aktuellen Schätzungen stammen bis zu 40 % der angebotenen Welpen aus dubiosen Quellen. Inserate auf Online-Plattformen wirken seriös, doch dahinter stecken häufig Händler, die weder auf artgerechte Aufzucht noch auf den Gesundheitszustand der Tiere achten. Käufer sind oft nicht ausreichend informiert und erleben nach dem Kauf eine böse Überraschung: hohe Tierarztkosten, schwerkranke Hunde oder gar Betrugsfälle, bei denen das gezahlte Geld ohne Gegenleistung verschwindet.

Innenminister Karner: „Vorsicht bei unseriösen Anbietern!“

Der österreichische Innenminister Gerhard Karner warnt eindringlich vor den Folgen eines unüberlegten Welpenkaufs: „Hinter vermeintlichen Schnäppchen verbirgt sich massives Tierleid. Wer auf dubiose Angebote eingeht, unterstützt ungewollt kriminelle Netzwerke.“

Karner betont zudem, dass illegale Händler oft auch gegen geltendes Recht verstoßen. Neben massiver Tierquälerei erfüllen ihre Machenschaften häufig Straftatbestände wie Betrug oder Urkundenfälschung. „Viele Käufer zahlen im Voraus, erhalten aber entweder keinen Hund oder ein krankes Tier, das erhebliche Tierarztkosten verursacht.“ Sein Appell: „Kaufen Sie ausschließlich bei seriösen Züchterinnen und Züchtern. Verdächtige Angebote sollten umgehend der Polizei unter 133 gemeldet werden.“

Philipp Ita: Seriöse Hundezucht als entscheidender Schutzfaktor

Philipp Ita, Präsident des ÖKV, unterstreicht die Bedeutung einer verantwortungsvollen Zucht: „Ein vermeintlich günstiger Welpe aus unseriösen Quellen kann gesundheitlich und emotional teuer werden. Viele dieser Tiere leiden an schweren, oft chronischen Erkrankungen, die durch fachgerechte Zucht vermeidbar wären.“

Der ÖKV als Dachverband von rund 100 Hundeverbänden biete fundierte Beratung für angehende Hundebesitzer an. „Unsere zertifizierten Zuchtstätten garantieren tierschutzgerechte Aufzucht und gesunde Hunde. Wer sich bewusst für einen geprüften Züchter entscheidet, trägt aktiv dazu bei, den illegalen Handel zu schwächen.“

Gesellschaftliches Umdenken gefordert

Alexander Homola, Bundeskoordinator von „GEMEINSAM.SICHER“, sieht in der Sensibilisierung der Bevölkerung einen entscheidenden Hebel: „Nur durch bewusste Kaufentscheidungen und die Mithilfe der Bevölkerung können wir den illegalen Handel langfristig eindämmen.“

Deshalb setzen der ÖKV und das Innenministerium verstärkt auf Informationskampagnen, um die Menschen über die Risiken des Welpenhandels aufzuklären. Ziel ist es, ein gesellschaftliches Umdenken zu bewirken: „Tierschutz beginnt bei der Nachfrage. Wer bewusst bei seriösen Züchtern kauft, unterstützt nicht nur eine verantwortungsvolle Hundezucht, sondern verhindert Tierleid.“

Wie erkennt man einen seriösen Züchter?

Damit Hundeinteressierte nicht auf Betrüger hereinfallen, empfiehlt der ÖKV folgende Kriterien für eine seriöse Zuchtstätte:

  • Transparenz: Besichtigungen der Zuchtstätte sind möglich, Muttertier und Wurf sind vor Ort zu sehen.
  • Gesundheitsnachweise: Die Welpen sind gechippt, geimpft und tierärztlich untersucht.
  • Vertrag & Beratung: Seriöse Züchter bieten ausführliche Beratung und schließen schriftliche Kaufverträge ab.
  • Kein Schnellverkauf: Ein seriöser Züchter gibt seine Tiere nicht ohne ausführliches Kennenlernen der Käufer ab.

Gemeinsam gegen den illegalen Welpenhandel

Der Kampf gegen den illegalen Welpenhandel kann nur durch Aufklärung, konsequente Strafverfolgung und eine bewusste Kaufentscheidung der Bevölkerung erfolgreich sein. Der ÖKV setze sich seit über 100 Jahren für eine verantwortungsvolle Zucht, artgerechte Haltung und eine fundierte Ausbildung von Hunden ein. Gemeinsam mit dem BMI arbeitet der Verband daran, den illegalen Handel durch gezielte Maßnahmen zu unterbinden.

Wer einen Hund in seine Familie aufnehmen möchte, sollte sich gut informieren und ausschließlich bei seriösen Züchtern kaufen – denn nur so kann das Leid der Tiere nachhaltig bekämpft werden.

Foto: ©  BMI/Jürgen Makowecz

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