In der heutigen Zeit, in der Negativschlagzeilen in Medien über Hunde kursieren, ist es wichtiger denn je, einen halbwegs gut erzogenen Hund zu haben und sich in der Öffentlichkeit zu benehmen weiß. Natürlich ist ein Hund keine Maschine und zu 100% kann nie vorhergesehen werden was passiert.
Gerade deswegen ist es umso wichtiger, dass ein paar Punkte als Hundebesitzer beachtetet werden um einen reibungslosen Umgang mit anderen Hunden, aber auch mit seinen Mitmenschen gewährleisten zu können. So beschreibt folgender Ratgeber „Verhaltensknigge für Hundebesitzer“, welches Verhalten Hundebesitzer selbst und ihre Hunde in der Öffentlichkeit zeigen oder nicht zeigen sollten.
Verhaltensknigge für den Hundespaziergang
Alleine mit seinem Hund spazieren gehen ist (meistens) schön, aber auch in der Gruppe lässt es sich gut laufen. Das A und O ist jedoch der Gehorsam des Hundes.
Egal ob der Hund mit oder ohne Leine läuft, er sollte zu jeder Zeit kontrollierbar sein. Seinen Hund kontrollieren und lenken zu können heißt aber auch, zu jeder Zeit aufmerksam zu sein und seinen Hund im Auge zu behalten.
Dies ist besonders wichtig, wenn in einer Gruppe mit mehreren Hunden gelaufen wird. Denn hier entsteht ein sogenanntes Rudelverhalten. So kann es passieren, dass ein Hund der eigentlich nicht der Jagd nachgeht, trotzdem der Meute hinterher hetzt, wenn diese losstürmt.
Dass die Hinterlassenschaften seines Hundes wegmacht werden soll, brauche ich an dieser Stelle hoffentlich nicht extra zu erwähnen. Ich halte dies für selbstverständlich!
An- und Ableinen
Gleich vorweg – egal wo man mit seinem Hund läuft, man sollte stets die örtlichen Leinenpflicht-Gesetze beachten. ;)
Für den Hund ist es natürlich am schönsten, wenn er offline laufen darf, keine Frage. Hier kann er rennen und toben so viel wie er mag. Zeitung an Stellen lesen, an denen er an der Leine sonst nicht hinkommt und in seinem eigenen Tempo laufen. Bei aller Freiheit, die ich jedem Hund gönne, sollte aber trotzdem darauf geachtet werden, wo man seinen Hund frei laufen lässt.
Ein freilaufender Hund auf Kinderspielplätzen, Schulen, an Straßen oder auf vollbesetzten Grillwiesen im Hochsommer muss nicht sein. Dies ist nicht nur für unsere Mitmenschen unschön, sondern auch für den Hund stressig.
Trifft man auf seinem Weg einen angeleinten Hund, so halte ich es für selbstverständlich seinen Hund ebenfalls anzuleinen. Hunde sind in der Regel nicht ohne Grund an der Leine. Sei es nun wegen des Jagdfiebers, der sporadisch auftretenden Taubheit an der frischen Luft oder auch der Unverträglichkeit wegen. Warum ein Hund an der Leine ist, ist letztendlich auch egal. Fakt ist – der Hund ist an der Leine und somit sind wir in der Pflicht unseren Hund ebenfalls anzuleinen oder zumindest für den Zeitraum der Begegnung festzuhalten.
An dieser Stelle möchte ich auch einmal darauf hinweisen, dass es für beide Seiten angenehmer ist, wenn man seinen Hund rechtzeitig anleint und nicht erst 20 Meter vorher. Bis dahin sind beide Hund bereits in einem Erregungszustand (vor allem dann, wenn das Gegenüber nicht verträglich ist) und man macht sich und den Tieren nur unnötig Stress. Daher gilt, wie bei so vielen Dingen: Voraussicht.
Das Gegenteil ist jedoch auch nicht gut. 20 Meter vorher ableinen und die Hunde aus so kurzer Distanz aufeinander zulaufen zu lassen. Beide Hunde sind bis dahin so aufgeregt und erregt, dass es schnell zu einer Keilerei führen kann. Sinnvoller ist es hier ein Stück angeleint nebeneinander herzulaufen bis beide Hunde sich beruhigt haben und erst dann abzuleinen.
Weiterhin sollte man die Hunde auch nicht an der Leine zusammen lassen. Man verändert durch die Leine am Halsband und auch am Geschirr die Körperhaltung des Hundes maßgeblich. Bei Hunden, welche sehr sensibel auf Körpersprache reagieren, kann dies zu Problemen führen.
Dazu kommt, dass ich es eine Unart finde, seinen Hund an jedem Hund schnüffeln lassen zu müssen. Dem Hund schadet es keinesfalls, wenn er nicht zu jedem Hund hindarf, im Gegenteil. ;)
Verhaltensknigge für Hundebesitzer: Der Umgang mit Mitmenschen
Wenn unsere Hunde im Freilauf sind, sollten wir pinibel darauf achten, dass sie nicht zu Fußgängern, Radfahrer, Joggern und Co hinlaufen. Ihnen den Weg versperren und somit zu Stolperfallen werden oder diesen gar hinterherlaufen. Idealerweise sollte der Hund desinteressiert an ihnen vorbeilaufen. Wenn dies nicht der Fall ist, dann sollte man seinen Hund rechtzeitig heranrufen und festhalten oder anleinen. Dies sollte man vor allem auch dann tun, wenn man merkt dass der entgegenkommende Mensch Angst zeigt oder sich unwohl fühlt.
Belächelt niemanden weil er Angst vor Hunden hat und tut das nicht mit Worten wie „Ach, der tut doch nichts“ ab. Egal wie groß oder klein der eigene Hund ist.
Manchmal funktioniert das zurückrufen nicht. Das ist ja auch völlig normal, grade bei jungen Hunden oder Hunden, die man neu hat. Es ist schließlich noch kein Meister vom Himmel gefallen. Dann ist es aber wichtig, sich bei den Leuten zu entschuldigen und die Situation gegebenfalls kurz zu erklären. Falsch wäre es, sein Gegenüber anzupöbeln oder gar laut zu werden, auch wenn diese die Situation eventuell verschuldet haben.
Nicht-Hundemenschen haben bestimmtes Wissen über Hunde nicht und wir als Hundebesitzer sind einmal mehr in der Pflicht, für andere mitzudenken um Gefahren abzuwenden.
Verhaltensknigge für Hundebesitzer: Mit dem Hund in der Öffentlichkeit
Hund im Restaurant
Die meisten Hundebesitzer nehmen ihren Hund auch gerne mal mit in die Öffentlichkeit. Zum Eis essen, zum kurzen Einlaufsbummel in der Stadt oder ins Restaurant. Wenn der Hund dies gewohnt ist und sich nicht unwohl fühlt, dann spricht hier meines Erachtens nach auch nichts dagegen. Dass man seinem Hund keinen Gefallen tut, wenn man ihn zum Sommerschlußverkauf bei 35°C im Schatten mit in die überfüllte Stadt schleppt, ist selbsterklärend.
Hier halte ich es für wichtig, dass ein Hund sich ruhig unter den Tisch legt und dort auch bleibt, keine Mitmenschen belästigt oder gar kleinen Kindern das Brötchen aus der Hand klaut. Auch lange Winsel-Arien stören unsere Mitmenschen und sollten vermieden werden.
Hund im Geschäft
In manche Geschäfte dürfen Hunde nicht mit hinein und müssen daher kurz (nicht stundenlang!) vor der Türe warten. Hier darauf achten, dass man den Hund nach Möglichkeit nicht mitten in der Sonne anbindet und selbstverständlich darauf achtet, dass er nicht die Fahrbahn oder sonstige Durchgänge blockiert. Selbiges gillt auch für die Mitnahme in öffentlichen Verkehrsmitteln (Maulkorbpflicht beachten).
Der Hund in der Wohnung
In den meisten Wohnungen ist es heut zu Tage kein Problem einen oder mehrere Hunde zu halten, was uns Hundebesitzer natürlich freut. Trotzdem gibt es aber auch immer wieder Menschen, die dies nicht so euphorisch betrachten wie wir und daher sollten auch hier beim Miteinander ein paar grundliegende Dinge beachten.
Im Hausflur und auf Zuwegen sollte der Hund an der Leine geführt werden. Dies wird in der Regel auch im Mietvertrag vorgeschrieben. Die Spuren der Matschpfoten im Hausflur sollten zeitnah entfernt werden.
Das ein Hund bellt, wenn es an der Tür klingelt, ist für die meisten Alltag und stellt in der Regel kein Problem dar. Dennoch sollte übermäßiges Bellen in der Wohnung vermieden werden.
Bei einer gemeinsamen Benützung des Gartens sollte mit den Nachbarn gesprochen werden, damit es nicht zu Missverständnissen kommt und unter allen Umständen sollten Tretmienen entfernt werden.
Das Spielzeug der Nachbarskinder sollte für den Hund tabu sein. Ebenso wie tiefe Gräben in deren Sandkästen buddeln oder ein erfrischendes Bad im Planschbecken nehmen. Auch das oft gesehende kleffend an den Zaun rennen, sobald jemand vorbei kommt sollte schnellstmöglich abtrainiert werden. Es ist nicht nur für den Hund purer Stress, sondern einfach eine Unart, die sich nicht gehört.
Der Zaun sollte natürlich auch hoch genug sein, damit der Hund diesen nicht mit einem einfachen Satz überwinden kann, um zu schauen, was die liebe Frau Nachbarin in ihren Einkaufstaschen zur Wohnung trägt.
Fazit – Verhaltensknigge für Hundebesitzer
Dies waren natürlich nur Bruchteile dessen, was sonst noch alles beachten werden sollte, aber alles hier aufzuzählen würde den Rahmen sprengen. Daher appeliere ich an alle Hundebesitzer sich auch selbst einen Kopf darüber zu machen, wie man mit seinem Hund auf andere wirkt.
Viele Sachen macht man ohne böse Absicht und dennoch tritt man damit vielleicht unbewusst jemandem auf die Füße. Aber uns allen sollte klar sein, dass man mit seinem Verhalten nicht nur sich selbst, sondern auch andere Hundebesitzer repräsentiert. Ddenn meistens heißt es nicht „Herr X mit Hund Y hat“, sondern „Die blöden Hundebesitzer haben wieder…“ und dies sollte vermieden werden.
Zeigen wir der Gesellschaft, dass sie sich auf uns verlassen kann und Negativschlagzeilen in den Medien traurigen Ausnahmen sind!
Autorin: Jule