Die moderne Hundeerziehung: Wattebäuschchenwerfer, Wissenschaft, Shitstorms und Moral kritisch hinterfragt

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Border Collie an der Leine
Platz 1: Die moderne Hundeerziehung: Wattebäuschchenwerfer, Wissenschaft, Shitstorms und Moral kritisch hinterfragt

Direkt zu Anfang möchte ich ein kleines Gedankenexperiment machen. Man stelle sich vor, man wäre plötzlich in China und ist konfrontiert mit Menschen, die eine völlig andere Sprache sprechen sowie einen vollkommen anderen kulturellen Hintergrund haben.

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Man weiß nicht, was sich in dieser Welt nun gehört und was nicht. Man kennt die Gepflogenheiten schlicht und ergreifend nicht und ist darauf angewiesen, dass die anderen Menschen einem zeigen, was man tun darf und was nicht. Um den nächsten Menschen, der nett aussieht, nun zu begrüßen, streckt man ihm die Hand aus. Dieser ignoriert einen völlig. Für einen Menschen, der auf eine soziale Gemeinschaft angewiesen ist, ist dieses Verhalten eine sehr einschneidende Erfahrung. Dann nimmt man die Hand zurück und schwupps – bekommt man einen Brocken Schokolade zugeworfen.

Total abwegig? Für manch Hund ist das Alltag.

Wieder in Deutschland: Auf dem Kinderspielplatz sitzen der kleine Kevin und Jaqueline zusammen im Sandkasten. Jaqueline ist heute nicht gut drauf. Vielleicht hat sie ernsthafte Probleme zuhause oder vielleicht ist sie nur ein Kind, dass mal die Grenzen testen möchte. Wie auch immer – Jaqueline nimmt Kevin den Spieleimer weg. Kevin reagiert natürlich dementsprechend angefressen. Er nimmt seine Schaufel und haut Jaqueline auf den Kopf.

Jaqueline heult und Kevin macht weiter. Irgendwann wird es Kevin zu doof, weil die blöde Jaqueline immer noch nicht den Eimer raus rückt. Er hört mit dem Schlagen auf. In dem Moment ertönt ein lautes „Suuuupeeeeeeer Feiiiiiiiiiiiiin“ und der Kevin bekommt ein Bonbon in den Mund geschoben. Wer würde das als Erziehung bezeichnen? Unter Hundehaltern durchaus eine mittlerweile übliche Begebenheit, wenn man Kevin und Jaqueline als Hunde sehen würde, der Spieleimer ein Ball wäre und das Bonbon ein Leckerchen.

Für den „Otto-normal-Hundehalter“ völlig abwegige Gedankengänge. Für die moderne Hundeerziehung dagegen völlig normal.

Die neue moderne Hundeerziehung

Schäferhund-Husky-Mix ist sich nicht sicher
Was Schnuppe wohl sagen würde, wenn sie wüsste was für ein Brimborium um den Hund gemacht wird? Wahrscheinlich: Die spinnen doch die Menschen.

Es hat sich eine Richtung in der Hundeerziehung heraus gebildet, die genau das propagiert. Berufen wird sich auf wissenschaftliche Erkenntnisse und die Haltung der völligen Ablehnung von Gewalt.

Hunde werden ausschließlich mit positiven Verstärkern (sprich Lob, Spiel, Futter oder was der Hund sonst so gerne macht) erzogen und bei jedem Verhalten soll ein Moment sein, den man verstärken kann, um das Verhalten modifizieren und kontrollieren zu können. Hört sich schlüssig an und ist für jemanden, der Hunde hält, durchaus reizvoll.

Wer will schon mit dem geliebten Familienmitglied schimpfen? Wer findet es schon toll, wenn der Hund einen mit diesen großen traurigen Augen ansieht und sich auf seine Decke verzieht? Wer möchte nicht nur lieb zu seinem treuen Vierbeiner sein, den man so sehr liebt?

Als interessierter Hundehalterin, der sich mit Wissenschaft auseinandersetzt, die wissenschaftliche Arbeit können muss, sich selber als friedlich bezeichnen würde und seine Hunde liebt, habe auch ich mich natürlich mit dieser neuen Richtung auseinandergesetzt. Auch ich lehne „Gewalt“ in der Erziehung ab und fand die Ansätze dieser neuen Richtung gar nicht mal so schlecht.

Die Theorie der modernen Hundeerziehung

Fangen wir mit der Theorie an. Es wird sich auf „moderne wissenschaftliche Erkenntnisse“ berufen, die das eigene Handeln legitimieren. Eigentlich schon per se ein Totschlag-Argument, denn die Wissenschaft hat doch immer Recht. Wenn man etwas von wissenschaftlichen Arbeiten weiß, gilt dieses Argument dagegen nicht mehr.

Insbesondere wenn man in der Forschung arbeitet und sich mit wissenschaftlichen Fachdiskussionen auseinandersetzen muss, weiß man, dass die Wissenschaft eben nicht immer einfach Recht hat. Es gibt zu jedem Thema verschiedene Studien und Experimente und wie man die gemachten Beobachtungen, beziehungsweise Erkenntnisse bewertet, ist von Wissenschaftler zu Wissenschaftler völlig verschieden.

Man hat mit Aussagen zu tun, die sich schlicht und ergreifend auch widersprechen. Studien widersprechen sich. Experimente widersprechen sich und die Aussagen der Theoretiker widersprechen sich. Nun würde man sich von diesem Punkt aus wünschen, dass offen gelegt würde, welche moderne Erkenntnisse aus der Wissenschaft, die Basis für diese moderne Hundeerziehung nun die Grundlage bilden.

Gerne würde ich diese Studien und Experimente näher betrachten. Sehen, ob die wissenschaftlichen Maßstäbe an solchen Arbeiten eingehalten wurden und die Gütekriterien alle zutreffen. Nur etwas als Wissenschaft zu bezeichnen, ist noch lange keine seriöse Wissenschaft. Bis heute ist man mir diese Antworten schuldig geblieben. Ich gehe auch davon aus, dass die wenigsten Anhänger der modernen Hundeerziehung überhaupt wissen, wovon sie bei solchen Dingen reden – sonst wäre eine sachliche Fachdiskussion schließlich auch möglich.

Im Grunde genommen wird letzten Endes immer wieder auf die Theorien der operanten und klassischen Konditionierung verwiesen. Nun sind die Theorien 100 beziehungsweise 50 Jahre alt. Kann man das ernsthaft als „neue wissenschaftliche Erkenntnisse“ bezeichnen?

Auch Verweise auf andere Experimente und Studien, die aktueller sind, leiden unter einen sehr unterschätzten Einschränkung: Die biologische Verhaltensforschung kann nicht „in den Hund hineinsehen“. Sie zieht Rückschlüsse aus dem Verhalten, aufgrund einer bestimmten Bedingung innerhalb eines Labors. Die Homogenität der untersuchten Hunde und die klinischen Laborbedingungen sind für die Forschung wichtig. Dies macht eine Übertragung auf den Alltag mit einem völlig anderen Hund unter völlig anderen Umständen jedoch schwierig. Eins zu Eins diese Erkenntnisse zu übernehmen und als Grundlage für ein ganzes Konzept zu nutzen, ist dementsprechend viel zu kurz gedacht.

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Wissenschaft und normative Aussagen

Als jemand der sich mit der Wissenschaft auseinandersetzt, bin ich auch von den stark normativen Aussagen erstaunt. Sowohl die Lerntheorien, als auch sämtliche sonstige wissenschaftliche Theorien machen niemals normative Aussagen. Sie machen grundsätzlich deskriptive Aussagen, die beschreiben. Sie beschreiben zum Beispiel, was bei der Versuchsbedingung A für ein Verhalten zu erwarten ist. Jedoch wird man niemals die Folgerung finden, sich „deswegen immer so und so zu verhalten“. Ein „Soll“ ist normativ und somit nicht mehr wissenschaftlich. Somit ist die Begründung „man soll Hunde niemals strafen“ moralisch und nicht wissenschaftlich. Warum ich einen Hund nicht strafen darf, erschließt sich mir in diesem Zusammenhang überhaupt nicht.

Interessant ist in diesem Zusammenhang die völlige Negierung von Studien, Beobachtungen und Experimenten, die einen völligen Gegensatz zu dem bilden, was diese Leute eigentlich propagieren. Zur Erklärung: Meide- und Stressverhalten wird in der modernen Hundeerziehung nicht mehr gerne gesehen. Der Hund fühlt sich offenbar ja „schlecht“ und das möchte man nicht. Somit soll er auch bloß nie in die Bedrängnis kommen zu „beschwichtigen“.

Beschwichtigung? Nein, sie hat nur grade etwas Leckeres gefunden.
Beschwichtigung? Nein, sie hat nur grade etwas Leckeres gefunden.

Da denke man an die Beobachtungen von Bloch, der bei seiner Studie an verwilderten Haushunden gut zeigen konnte, dass so manches „Beschwichtigungssignal“ in den meisten Fällen einfach eine normale Geste ist, die gar nicht so häufig in der Kommunikation gezeigt wird.

Ein gähnender Hund ist eben häufig auch nur ein müder Hund. Oder man denke an die Studie, bei der man heraus gefunden hat, dass ein Hund, der über Teletak und Stachelhalsband ein Abbruchsignal lernt, weniger Stress hat, als ein Hund der es nur positiv aufgebaut bekommen hat.

Ich würde da erwarten, dass einige schlüssige Argumente kommen würden, die dagegen argumentieren. Selbst mir fällt das nicht schwer, dabei gehöre ich gar nicht zu den Leuten, die immer nur positiv arbeiten. Aber diese Erkenntnisse werden völlig ignoriert und jegliche Gegenargumentation driftet ins Persönliche ab. So werden bekannte Forscher wie Herr Dr. Gansloßer diffamiert, indem gesagt wird, dass Dr. Gansloße ja nur einen Hund bisher gehalten hätte und somit gar keine Ahnung habe.

Es wäre mir neu, dass man für eine wissenschaftliche Forschung über ein Tier, bereits mehrere Tiere dieser Art gehalten haben müsste.

Auch werden andere Theorien überhaupt nicht berücksichtigt. So ist die soziale Lerntheorie bei Hunden wirklich brandaktuell. Erkenntnisse darüber gibt es schon länger, aber die Übertragung auf Hunde ist eine neue Herangehensweise. Dies wird aber ebenfalls völlig negiert, denn man selber ist kein Hund. Und da Leute, die so argumentieren, gerne ins Persönliche gehen, wird direkt gesagt dass man dem Hund ja auch nicht am Hintern schnüffeln würde. Das ist natürlich kein Argument, denn keiner würde das propagieren.

Fakt ist jedoch, dass Hunde es verstehen wenn wir sie anknurren, anstarren, uns groß machen oder mit dem Körper blocken. Hunde verhundlichen ihren Menschen permanent. Umso wichtiger ist es dabei, sich so zu verhalten, dass man auch als Mensch eindeutig genug ist, um vom Hund verstanden zu werden. Warum ich das nicht einsetzen darf, ist mir völlig schleierhaft.

Die Praxis der Hundehaltung

Nun ist alle Theorie grau und in der Hundehaltung hat letzten Endes die Praxis die größte Bedeutung. Betrachten wir die Praxis der neuen Hundeerziehung. An diesem Punkt wird es teilweise richtig absurd. Es wird mit einer „Verstärker-Hierarchie“ geschaut, was der Hund am liebsten mag. Und ja – da wird sich auf den Boden gesetzt und dem Hund Käsewürfel und Hühnerherzen entgegen gestreckt, um zu schauen was der Hund besser findet.

Es wird ein Ruckdämpfer in die Leine gemacht, wenn der Hund zieht oder ruckartig in die Leine springt. Natürlich trägt der Hund ein Geschirr – nicht dass der Hals von ihm beschädigt wird. Dass dabei eventuell ein Mensch hinterher fliegt, der sich mal eben ein paar Knochen brechen kann, wird wieder gekonnt ignoriert.

Jegliche Eingriffe beim Hund werden angekündigt. Ob es nun ein Richtungswechsel ist, ein Anleinen, ein Hochheben, ein Festhalten und so weiter. Nicht, dass der Hund sich noch erschreckt oder auch nur eine negative Empfindung hat! Dem Hund wird letzten Endes der rote Teppich ausgerollt. Anscheinend ist er der bessere Mensch.

Schon ein lautes „Nein“ ist verpönt, da man dann mit Schreckreizen arbeitet und der Hund nur aus Angst vor Strafe hört. Stattdessen wird mit der intermediären Brücke gearbeitet. Letzten Endes kann man sich vorstellen, wie jemand im Wald steht und den Hund ruft. Bequemt sich der Hund irgendwann mal dazu, sich zum Menschen zu bewegen, wird das mit einem „lalalalalala“ kommentiert um beim Menschen die Belohnung zu bekommen. Dreht der Hund auf halbem Weg um, weil er grade etwas Besseres findet, folgt natürlich keine Konsequenz. Höchstens die Konsequenz, dass der Hund das nächste Mal nicht abgeleint wird.

Das Ganze klingt wahrlich abstrus, aber ist genau die Realität. Die Grenzen dieser Form der Erziehung werden sehr schnell klar. Sobald der Hund etwas Besseres findet als die Hühnerherzen beim Menschen, wird er sich dem zuwenden. Hasen jagen ist für die meisten Jagdhunde einfach besser als das Futter beim Menschen. Und wenn sie es tun, haben sie ja auch keine negativen Konsequenzen zu erwarten. WARUM sollte der Hund also NICHT seinen Interessen nachgehen?

Natürlich wird das alles langsam aufgebaut, um später ein Verhalten zu etablieren, das auch in starken Ablenkungssituationen funktioniert. Theoretisch denkbar aber praktisch nur selten möglich. Da verwundert es nicht, wenn viele Leute, die so arbeiten ewig nur bis zu einem gewissen Punkt kommen. Ab dem Punkt, wo der Hund einen Interessenkonflikt hat, steht man machtlos da. Da verwundert es ebenfalls nicht, dass man nur selten mal das fertige Resultat sieht bei Hunden die Problemverhalten zeigen und so „umgepolt“ werden.

Der Hund als Reiz-Reaktions-Maschine?

Muss ein Hund so sein, um "glücklich" zu sein?
Muss ein Hund so sein, um „glücklich“ zu sein?

Letzten Endes wird der Hund auf eine Reiz-Reaktions-Maschine degradiert. Der Hund zeigt Verhalten A, wird belohnt und führt daraufhin Verhalten A häufiger aus. Das ist der Grundsatz, auf den sich konzentriert wird.

Was für eine einfache Gleichung, wenn unsere Hunde nicht so hoch soziale Lebewesen wären, die mit uns in einer besonderen Form der Gemeinschaft leben. Permanent machen Hunde uns soziale Angebote. Was spricht dagegen, diese Angebote auch sozial zu beantworten?

Warum sollte man an dieser Stelle mit der Konditionierung anfangen und somit Kommunikation in seiner ursprünglichen Form behindern? Man stelle sich das anfängliche China Gedankenexperiment vor – wie gerne hätte man dann jemanden, der einen an die Hand nimmt und einem die Kultur zeigt, in der man sich nun bewegen muss?

Ein strenger Blick, wenn man die Hand entgegen streckt ist natürlich im ersten Moment unangenehm. Auf lange Sicht aber wird einem viel Ungewissheit abgenommen, da man dies wenigstens verstanden hat. „Hände geben ist also nicht“ *puh* – von hier aus kann man endlich etwas sicherer weiter gehen.

Bei Hunden wird aber genau das gemacht. Sie leben permanent in einer Grauzone, ohne zu wissen was nun gewollt ist und was nicht. Latente Überforderung und Verunsicherung sind dabei die Gefahren, die ebenfalls negiert werden. Wenn man ausschließlich positiv arbeitet, zeigen Hunde so etwas angeblich nicht. Leider sieht das in der Praxis häufig völlig anders aus.

Gegen Unsicherheit und Stresssymptome wird natürlich ebenfalls wieder alles „schön geklickert“ ohne zu sehen dass der Hund einfach nur eine eindeutige Linie bräuchte, an der er sich orientieren kann.

Aggressionen

Und damit kommen wir zum nächsten Punkt, der mir immer wieder sauer aufstößt: Es wird behauptet alles könnte man positiv gestalten. Was aber tun, wenn der Hund sich aggressiv zeigt?

Meistens wird der Weg einer systematischen Desensibilisierung gegangen. Damit der Hund ein positives Gefühl bei Agressions-auslösenden Reizen, wie fremden Hunde bekommt, wird er in einem ansprechbaren Abstand gehalten und der andere Hund wird nun schön geklickert. Klappt theoretisch ganz wunderbar, wenn die Praxis sich nur an die Theorie halten würde.

Oft hat man Situationen, denen man gar nicht aus dem Weg gehen kann. Sei es weil ein Tut-Nix zum eigenen Hund hin läuft, der Abstand der „anderen Straßenseite“ nicht groß genug ist oder man als Mensch den anderen Hund zu spät sieht. Den Alltag können wir eben nicht kontrollieren. Der Hund kommt somit immer wieder in ein altes Verhaltensmuster und der Aufbau eines Alternativverhaltens wird unwahrscheinlich erschwert.

Ganz normale hündische Kommunikation-keine war danach traumatisiert. Es wurde sich wieder aufgerappelt und weiter gespielt. Nur diesmal vorsichtiger.
Ganz normale hündische Kommunikation-keiner war danach traumatisiert. Es wurde sich wieder aufgerappelt und weiter gespielt. Nur diesmal vorsichtiger. Der Grund für die Einwirkung war nämlich schlicht und ergreifend: Benimm dich, wenn du mit mir toben möchtest!

Oft kommt an dieser Stelle das Argument, man könne auch in ein negatives Verhalten wie die Aggression „rein klickern“ und der Hund würde sie so positiv erleben. Dabei wird aber ein ganz entscheidender Punkt übersehen: Wer sagt, dass der Hund Aggressionen wirklich als negativ erlebt? Das ist etwas, was die zumeist weibliche Anhängerschaft so empfindet.

Nun sind Hunde keine Menschen und nun wirklich auch keine Frauen ;) Frauen empfinden jegliche Aggressionen als deutlich negativ, weil sie in der Gesellschaft dies so erlernt haben. Frauen haben nicht aggressiv zu sein und sollen Konflikte auch nicht so lösen.

Es ist kein Wunder, dass Frauen dann dazu neigen, aggressive Konflikte anders zu lösen – und das macht auch vor dem eigenen Hund nicht halt. Jedoch können Aggressionen durchaus auch positiv erlebt werden. Die meisten Männer würden mir wohl zustimmen, wenn ich sage, dass es sehr befreiend sein kann auch mal ordentlich auf die „Kacke zu hauen“.

Ein Phänomen das man von Jugendlichen und Kindern kennt, die sich durchaus auch zum Spaß prügeln. In der Tierwelt sind Aggressionen nichts Schlechtes, sondern lediglich eine Form der Konfliktbewältigung. Zu sagen, dass eine negative Stimmung ursächlich sei für Aggression, ist also falsch. Die Gründe dafür sind vielschichtig und genau so muss man das Problem auch angehen. Eine lustvolle Aggression lässt sich nicht mit Hühnerherzen beantworten!

Die Ursache für aggressives Verhalten eines Hundes ist für Leute, die rein mit positiver Verstärkung arbeiten, nach deren Argumentation eine negative Gefühlslage des Hundes. Bei der Frage wie das zustande kommt, ist die Antwort meiner Erfahrung nach, meistens die gleiche:

Der hat mal schlechte Erfahrungen gemacht

Sei es, weil der Hund im Welpenalter von einem „Tut-nix“ überrannt wurde, von einem fremden Hund angegriffen wurde, von Fremden geärgert wurde, sich erschrocken hat, weil ein paar Jugendliche in seiner Nähe randaliert haben und so weiter.

Klar ist immer: Die Ursache für diese emotionale „Fehl-Prägung“ ist grundsätzlich außerhalb zu finden und liegt somit außerhalb der Kontrolle des Besitzers. Dabei wird oft völlig außer Acht gelassen, dass die Ursachen für Fehlverhalten komplex sind. Der Hundebesitzer spielt dabei eine nicht zu unterschätzende Rolle. Unsichere Hundehalter haben oft unsichere Hunde. So ist der Schock eines Angriffs auch beim Menschen sehr prägend. Übervorsichtigkeit, Trösten und Angst sind die Folge beim Menschen, die natürlich auch eine große Auswirkung auf den Hund haben.

Kontrolle als Gefahr der Persönlichkeitsentwicklung: Hunde lernen Hilflosigkeit

Aufgrund des schrittweisen Trainings und der Gefahr der „Fehl-Prägungen“ wird in stark kontrollierten Situationen trainiert. Der Hund entscheidet de fakto nichts mehr selbst. Eine Auseinandersetzung des Hundes mit einer für ihn unangenehmen Situation wird auch gar nicht gewünscht. Wie der Hund dann sich noch selbst entwickeln soll und ein stabiles Selbstbewusstsein entwickeln soll, damit er in für ihn unvorhergesehenen Situationen nicht völlig aus der Bahn geworfen wird, ist fraglich.

Gewaltfreier Umgang mit dem Hund?

Nun könnte es mir eigentlich vollkommen wurscht sein, wie jemand mit seinem Hund umgeht. Weder bin ich Trainer, noch bin ich Verhaltensbiologe. Tatsächlich ist es mir bis zu einem gewissen Grad wirklich egal, wie jemand mit seinem Hund umgeht.

Solange ich keinen sehe, der meint, wie von Sinnen auf seinen Hund einprügeln zu müssen, kann durchaus jeder Handhaben, wie er es für richtig hält. Störend werden doch die „Wattebäuschchenwerfer“, wenn sie sich als Gutmenschen hoch stilisieren und andere Hundehalter vollkommen runter machen. Das fängt schon beim Selbstverständnis an.

Ein gern gesehenes Argument, warum diese Menschen so arbeiten wie sie arbeiten, ist:

Ich lehne Gewalt in jeglicher Form ab und dies tue ich auch bei der Arbeit mit Hunden

Was ist genau Gewalt? Wenn schon ein Leinenimpuls Gewalt ist, muss ich ein gewalttätiger Mensch sein. Dabei setze ich diesen gar nicht ein, um dem Hund willkürlich Schaden zuzufügen. Ich nutze diesen, um ihn durch ein „Zuppeln“ wieder aufmerksam zu bekommen. Nur weil ich jemanden auf die Schulter tippe, bin ich ja auch noch lange nicht gewalttätig. Bezeichnet wird die Arbeit über positive Verstärkung als „gewaltfreier Weg“. Das mag durchaus so sein, aber andere Wege sind auch gewaltfrei. Gewalt ist nicht eine Strafe. Durch diese Äußerung wird aber genau das suggeriert: Andere Wege sind nicht gewaltfrei.

Ein Blick der Bände spricht: Die ungestühme Annäherung des Border Collies missfällt Schnuppe.
Ein Blick der Bände spricht: Die ungestühme Annäherung des Border Collies missfällt Schnuppe.

Dabei beschränkt sich das gewaltfreie Verhalten aber auch nur auf Hunde. Wie kann es sonst sein, dass insbesondere diese Leute sich an Shitstorms (Anmerkung der Redaktion: Der Duden definiert einen Shitstorm als „Sturm der Entrüstung in einem Kommunikationsmedium des Internets, der zum Teil mit beleidigenden Äußerungen einhergeht) beteiligen, die anderen Trainern einfach so die Existenzgrundlage entziehen kann?

Gewaltfrei ist dies nicht mehr. Da fragt man sich doch, ob die Menschen wirklich immer so nett mit ihren Hunden arbeiten, wie sie behaupten. Zumal ich mich doch öfter frage, was für ein Übermensch man sein muss, um immer nur positiv mit seinem Hund zu arbeiten.

Ich habe durchaus auch mal einen schlechten Tag, bei dem ich jeden angrummel der mir zu nahe kommt. Ohne Kaffee morgens bin ich völlig unausstehlich. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich da die große Ausnahme bin? Natürlich bin ich in diesen Momenten auch mal nicht so nett zu meinen Hunden. Und da sag ich durchaus auch, dass ich ein Verhalten eben nicht wünsche. In so einer Situation suche ich nicht ewig nach dem Moment, den ich verstärken kann.

Selbst wenn ich es mir vornehmen würde – völlig und immer könnte ich so gar nicht arbeiten. Um ehrlich zu sein, denke ich dass es so auch den meisten „Wattebäuschchenwerfer“ geht. Zwischen „Sagen“ und „Handeln“ liegen immer noch große Unterschiede.

Eine offene Gesprächskultur als Grundbedingung

Eine offenere Haltung wäre jedoch genau das, was ich mir an dieser Stelle sehr wünschen würde. Auch wenn hier ein anderer Eindruck entsteht: Ich arbeite möglichst positiv mit meinen Hunden. Ich arbeite auch gerne mit dem Klicker oder einem Markerwort. Sämtliche Kommandos bringe ich grundsätzlich positiv bei. Mein Hund muss nicht hören weil „der das für mich tun soll“. Ich brezel auch keine Leine über seinen Kopf, wenn er mal nicht hört.

In der Hundehaltung ist das wichtigste für mich – Nähe, eine gute Bindung und eine vertrauensvolle Beziehung. Dies schafft man kaum über ein permanentes Meideverhalten. Meine Hunde müssen auch nicht alles können. Ich möchte keinen Hund verbiegen, damit er mir in den Kram passt. Eine stabile und eigene Persönlichkeit ist mir da sehr viel wichtiger. Trotzdem werde ich von den meisten „Wattebäuschchenwerfern“ als jemand aus dem „anderen Lager“ empfunden. Und damit bin ich schon übelsten Beleidigungen und Anfeindungen ausgesetzt gewesen.

Besonders durch diese ablehnende Haltung, wird es auch Trainern verbaut, dazu lernen zu können. Sehr vieles lässt sich tatsächlich über positive Verstärkung, sehr gut in den Griff bekommen. Damit jemand dazu lernt, ist es aber wichtig eine Gesprächskultur zu schaffen, die nicht alles Andere vollkommen ablehnt, was nicht in das eigene Weltbild passt. Der Weg der positiven Verstärkung hat Grenzen. Dies wird nur niemals öffentlich gesagt.

Herrlich unaufgeregt: 3 Hunde an der Leine.
Herrlich unaufgeregt: 3 Hunde an der Leine.

In diesem Sinne erwarte ich einen „Shitstorm“, mit Maß und Ziel. Teilt und redet über diesen Artikeln in anderen Foren, Gruppen, Blogs oder schreibt unten einen Kommentar. Versucht es aber mit einem offenen Austausch und versteckt eure Meinung nicht in Heimlichkeit.

Mir bleibt die Hoffnung, dass so manch verunsicherter Hundehalter wieder seine eigene Haltung entdeckt, auf seinen Hund achtet und auf sein Bauchgefühl hört.

Das ist doch das Wichtigste: Die eigene Authentizität, die man auch gegenüber seinem Hund so zeigen kann. Ich bin mir sicher, dass viele Probleme sich schon allein dadurch beheben lassen.

Autorin: Nina Dany

[box]This article is also available in English. Read now![/box]

333 Kommentare

  1. Würde man in den Punkte – Entwicklung – lernen mit Situationen zurecht zu kommen und Konflikte zu bewältigen – Persönlichkeitsentwicklung- in der Hundeerziehung ein weiteres Thema, die Kastration einbeziehen, kann man wissenschaftliche Erkenntnisse nur als einen Teilaspekt in diesem doch recht komplexen Thema betrachten. Einige Methoden bzw. dessen Hintergründe müssten überdacht oder gar Verworfen werden. Ebenso müsste man das menschliche Empfinde in der Erziehung ausklammern den dieses ist nicht selten dem Tier gegenüber widersinnig.
    Insofern regt der Artikel nicht nur an, nachdenklich die Hundeerziehung näher zu betrachten sondern die gesamte Beziehung zwischen Hund und Mensch.
    An für sich neigen wir nur dazu überzugehen, eine seit Jahrtausende bestehende „Verbindung“ zu verwissenschaftlichen und teil unnötig kompliziert zu gestallten.

    • Die Verwissenschaftlichung des Hundes der seit Jahrtausenden mit dem Menschen ganz „unwissenschaftlich“ zusammen lebt, ist mir immer mehr ein Dorn im Auge. Heutzutage fehlen m.E.n. sehr vielen Hundehaltern das Bauchgefühl. Eine natürliche Intuition dafür, was angemessen ist. Dies wird versucht mit „Wissenschaft“ wieder wett zu machen (was nicht immer so einfach funktioniert). Ein Teufelskreis…

  2. Immer wieder schön zu sehen wie sich helle Momente mit einem gruden Wuscht an haltlosem Blabla vermischen können. Natürlich hat er recht insoweit, dass der Hund als hochsoziales Tier weit mehr Möglichkeiten des Erlernens von, nennen wir es mal ganz neutral, vom Menschen erwünschten oder unerwünschten Verhaltensweisen hat als über Clicker, Keks und Co , da der Hund auch aus jeder Mimik, Geste und körperlichen Reaktion genauso lernt und seine Schlüsse daraus zieht. Ich widerspreche ihm nicht, dass seine Kommunikation über Leinenzoppel (oder rucken) funktioniert. Ich lehne es nur einfach vollständig ab. Mein Hund hat gelernt auf meine Körpersignale in jeder Form zu reagieren, da brauche ich ihn nicht am Halsband durch die Gegend zu zoppel um seine Aufmerksamkeit zu erlangen. Ich schnalze mit der Zunge oder sag leise seinen Namen und oh wunder er reagiert ganz ohne ein Leinenzoppeln. Wenn er im Alltag Mist baut wird ebenso klar kommuniziert. „Beißt du in die Couch schubs ich dich weg“ verbunden mit einer drohenden verneinenden Körpersprache. 2 mal hat er als Welpe das ganze in Frage gestellt, dann niemals wieder. Timing ist der wichtigste Faktor bei der Arbeit mit dem Hund, wie dann reagiert wird kann THEORETISCH vom Wattebausch werfen bis zum Tacker alles sein. ABER sein Gerede über die stressfreiheit des Tackers ist unerträglich. Geht es meinem Hund bei Stress gleich schlecht? Nein. Mein Hund hat auch einen wahnsinnigen Stress wenn ich mit ihm 5000m durch Gelände renne, der puscht sich bis ins unermessliche hoch. Geht es ihm deshalb schlecht? Nur weil der Tacker durch den blitzartigen Stromimpuls nur zur Ausschüttung sehr weniger Stresshormone führt ist er angenehmer für den Hund als den Hund durch den Einsatz des Clickers zum ausprobieren aufzufordern, de will-to-please zu wecken, nur weil dabei der und mehr Stress hat??? Ach ja und das wilde Rucken am Halsband schadet der Wirbelsäule des Hundes natürlich nicht. Klar. Diese wurde in den Jahrmillionen von der Natur auch so konzipiert, dass die ruckartigen horizontalen Kräften über Jahre hinweg unbeschadet standhält. Ja natürlich. Anatomie, setzen 6. Ein wahrer Satz sticht aus dem ganzen Artikel heraus: „Weder bin ich Trainer, noch bin ich Verhaltensbiologe. Tatsächlich ist es mir bis zu einem gewissen Grad wirklich egal, wie jemand mit seinem Hund umgeht.“ Genau! Also verbreite nicht so ein Zeug im Netz und spiele dich nicht als Lehrmeister auf, sondern behalte es einfach für dich und gefährde nicht die GEsundheit on Menschen und Hunden indem du deine Weltvorstellung psydointellektuell verpackst und also revolutionären Anstz darstellst. Zum Abschluss noch ein wiederum aus meiner Sicht wahrer Teil des Artikels. Es liegt immer am Hundebesitzer. Jede Angst und jede Aggression aber auch nahezu jedes unerwünschte Verhalten ist einfach nur durch falsche Kommunikation anerzogen. Deshalb arbeitet ja der gute Trainer auch nicht mit dem Hund, sondern nur mit dem Mensch und befähigt diesen mit seinem Hund klar zu kommunizieren. Und liebes „Zentrum für Hundewissen“

      • achso der letzte Satz mit „Hundezentrum“ gehört eigentlich nicht zu dem Kommentar hier sondern zu einer Mail an eine Einrichtung die diesen Artikel verlinkt hatte ;-) Es lebe copy+paste

    • Zuerst einmal: Ich bin eine „sie“.;)

      Anscheinend hast du den Artikel nicht richtig gelesen (oder/und verstanden). Ich habe nicht geschrieben, dass Teletak weniger Stress beim Hund verursacht. Ich habe geschrieben, dass es eine Studie dazu gibt, die eben genau dies behauptet. Quelle: Böhm, Imke (2009): Vergleich der Stressauswirkungen anhand von Speichelcortisolwerten und der Lerneffekte von drei Ausbildungsmethoden bei Polizeidiensthunden. Dissertation an der tierärztlichen Hochschule Hannover. Ausgedacht habe ich mir das also nicht und dass ich diese Studie kritisch sehe, habe ich ebenfalls geschrieben. Es geht darum, dass manche Leute nur noch nach wissenschaftlichen Studien gehen und meinen, sie wüssten also wie Hundeerziehung „richtig“ funktioniert. Dabei wird nicht beachtet, dass es auch Studien gibt, die das Gegenteil aussagen. Es gibt nicht „die Wissenschaft“. Es gibt diverse wissenschaftliche Studien, Experimente und Theorien. Ein „ich stütze mich auf neuste wissenschaftliche Erkenntnisse“ legitimiert nicht das Handeln.

      Ganz zu schweigen davon, dass ich mit meinen Hunden körpersprachlich kommuniziere. Ich rucke auch nicht wie von Sinnen am Halsband meines Hundes. Hättest du es richtig gelesen, hättest du verstanden, dass das „Zuppeln“ am HB meines Hundes keine „aversive Einwirkung“ ist, sondern höchstens (!) ein Nerven. Und ich habe es als Beispiel gebracht, weil bei so manch „Wattebauschwerfer“ schon ein Leinenimpuls „Gewalt“ ist. Wenn dem so ist, bin ich gewalttätig-und ich tippe genauso fest jemanden auf die Schulter, wie ich an der Leine zuppel. Noch habe ich keinem das Genick gebrochen-kann also nicht so fest sein. ;)

      Mein Ratschlag: Komm runter, trink eine Tasse Tee, lies den Artikel noch einmal. Evtl. verstehst du dann besser meine Kritik. (Ich bin übrigens keine Revoluzzerin-ich propagiere auch nichts Neues sondern eigentlich etwas ganz Altbekanntes.)

      • Dann, liebe Nina, hast du die Studie/Dissertation nicht richtig gelesen, wie ich bereits unten erwähnt habe:

        „“der man denke an die Studie, bei der man heraus gefunden hat, dass ein Hund, der über Teletak und Stachelhalsband ein Abbruchsignal lernt, weniger Stress hat, als ein Hund der es nur positiv aufgebaut bekommen hat.“

        Das Abbruchsignal wurde über negative STrafe udn NICHT positive Verstärkung auftrainiert. Dass dies weder zuverläsig ist, noch weniger stresig für den Hund, ist fast schon selbsterklären. Alleine weil der Stafcharakter über so ein Abbruchsignal gar nicht hart genug ist.

      • Ah ja – und nicht wir bestimmen, was aversiv ist, sondern der Hund. Und wenn es „nervt“, dann ist es schon unangenehm, per Definition ist das positive Strafe.
        Das habe ich auch LANGE verkannt.

        Und wie ich schon jemand anderen geschrieben habe: Wenn du nur so ein bisschen herumzupfst, worin liegt da der Sinn? Ist der Hund noch dadurch ansprechbar, warum ihn dann nicht tatsächlich ansprechen? Das wäre auf dieser Ebene noch möglich.
        Ist der Hund bereist nicht mehr ansprechbar, kommst du mit ein bisschen Zupfen nicht weiter…

  3. Danke Nina, für dieses klare und einleuchtende Statement.

    Interessant ist vielleicht noch, dass auch in der „modernen“ Kinderziehung positive Strafe weiterhin praktiziert wird …. in der Pädagogik nennt man das jetzt allerdings „Sanktionen“ oder auch „logische Konsequenzen“. Jedenfalls ist man sich einig dass
    – Regeln notwendig sind und
    – das Nichtbefolgen von Regeln unangenehme Konsequenzen nach sich ziehen muss.

    Liebe Grüße
    Sabine

    • Die logische Konsequenz ist negative Strafe, die wird dann angewendet, wenn die „Sanktion“ nichts mehr bringt (Die Sanktion ist positive Strafe – „bestimmndes Nein“, usw.)

      Negative Strafe gehört zu den gewaltlosen Mitteln und haben auch ihre Berechtigung in der Hundeerziehung. Jedenfalls für mich. Den ein oder anderen Extrem-Wattebauschwerfer mag dies abschrecken. Aber diese leben für mich in einem Vakuum, völlig von der Lebenwirklichkeit entfernt. Das heißt nicht, dass ich dem Artikel irgendwie zustimme.

          • Ah, werden hier die Links rausgelöscht, kann das sein? Musst du bitte googlen, tut mir leid. Ich hatte einen Link reingesetzt.

        • Also, um uns alle auf den gleichen Stand zu bringen.
          Operante Konditionierung beseht aus

          positiver/additiver Bestärkung = etwas Angenehmes wird hinzugefügt

          negativer/substraktiver Bestärkung = etwas Unangenehmes wird weggenommen

          (Bestärkung bewirkt, dass Verhalten ÖFTER gezeigt wird)

          positiver/additiver Bestrafung = etwas Unangehmes wird hinzugefügt

          negativer/substraktiver Bestrafung = etwas Angenehmes wird weggenommen

          (Strafe bewirt, dass Verhalten SELTENER gezeigt wird)

      • Liebe Tanja,

        wir möchten vermeiden, dass die Kommentare mit Links überschwemmt werden, daher werden diese entfernt. Das hat auch nichts mit Dir persönlich zu tun, sondern es wir bei allen so gehandhabt :)

        Wir haben nichts dagegen, wenn im Text eingebracht wird, dass es z.B. wie in deinem Fall, es ein Lesebrief auf deiner Homepage gibt, aber bitte nicht als Link.

        Außerdem möchten wir sehr gerne, dass jeder hier mit seinen Worten schreibt, wie er etwas sieht, anstatt auf andere Seite ein Link zu setzen.

        Selbstverständlich bleiben die Homepages, die ihr im Formular eingebt erhalten und jeder kann sich dann dort selber umschauen.

        Ich hoffe dafür hast du Verständnis :)

        Liebe Grüße
        Melanie
        Redakteurin von Planet Hund

        • Ich hatte mich nur gewundert.

          Ich kann negative Strafe sicherlich auch selbst erklären, wollte aber durch den Link zu einer Seite gleich den Beleg mitliefern.

        • Weil ich das in Pädagogik so gelernt habe. „Sanktionen“ sind von „logischer Konsequenz“ zu unterscheiden. Wenn wir bei der Sparte „Verhalten soll seltener gezeigt werden“ bleiben.

          • Tanja, natürlich sind die zu unterscheiden, aber du vermischt grade verschiedene Theorien.

            1. Du findest hier auch in unserem Portal eine Erklärung der Lerntheorien. Ich, die ja unwissend ist (*g*), studiere das und kann die auch im Schlaf runter beten. Verlinke doch einfach meinen Artikel zur operanten Konditionierung: https://www.planethund.com/hundewissen/lerntheorien-fuer-hundehalter-operantes-konditionieren-1602.html

            2. Du darfst die Lerntheorien nicht mit anderen Theorien vermischen (wenn wir im pädagogischen Bereich sind). Die „logische Konsequenz“ kennst du wahrscheinlich aus der „anti-autoritären-Erziehung“. Die logische Konsequenz ist das, wenn ein Kind ein Fenster kaputt macht, es kalt und zugig ist. Es lernt also: Fenster einschlagen ist eine sehr doofe Idee. (Ja selbst diese Erziehung arbeitet mit Grenzen!) Die „Sanktion“ dagegen kommt von „außen“. Wenn ein Kind die Hausaufgaben nicht macht, muss es die als Sanktion doppelt machen.

            Und hier sind wir bei dem Dilemma, dem viele Hundehalter und auch Trainer aufsitzen! Es wird nur durch eine bestimmte „Theorie-Brille“ geschaut. Aber es gibt links und rechts noch viel mehr… Wenn ein Hund nie eine logische Konsequenz erfahren darf (nicht dass der mal eine schlechte Erfahrung macht) und nie eine Sanktion erlebt, dann wächst der Hund grenzenlos auf. Und das findest du nichtmals in der Pädagogik (und auch nicht in der anti-autoritären, wie sie ursprünglich gemeint war, siehe Rousseau).

          • Ich weiß gar nicht wo dein Problem ist.

            Nun ja, als logische Konsequenz sind mir Dinge wie „Wegnehmen ds Spielzeugs“, „Entfernen aus dem Raum“, „Entzug der AUfmerksamkeit“ bekannt – das ist aktiv angewendete negative Strafe.
            Allerdings ist es natürlich logische Konsequenz, wenn das Kind das Fenster einschlägt und es zugig ist. Das wird aber von Eltern nicht angewendet – und wenn doch, dann ist es ebenfalls negative Strafe („Ich entiehe die Wärme“).

            Du brauchst mir Lerntheorien bitte nicht erklären. Ich sehe einfach nicht, wo du andere Lernmodelle ausführst in deinem Artikel.

  4. Schön und treffend geschrieben.

    Leider wird der Großteil der Wattebausch-Fraktion es nicht verstehen, sonst hätten sie längst ihren Hund verstanden und erkannt, dass „sozial“ nicht unbedingt „Friede, Freude Eierkuchen“ bedeutet, sondern Sozialisierung (des Hundes, Kindes, Erwachsenen in einer neuen Umgebung) eben auch negative Erfahrungen bedingt.

    • Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt… Schon das Wort „sozial“ ist für manchen aus der Richtung ein völliges Fremdwort.

  5. Herzlichen Glückwunsch zu diesem tollen Artikel. Eine deutliche und fundierte Meinungsäußerung in Zeiten allgemeinen Besserwissens. Danke!

  6. Der Artikel spricht mir aus der Seele. Denn auch das ganze Leben ist nicht nur Sonnenschein. Und eine tiefe und vertrauensvolle Mensch-Hund-Bindung ist doch schon die halbe Miete. Und da darf ich meinem „Kumpel“ auch schon mal deutlich sagen, dass ich es nicht mag, wenn er dieses oder jenes tut. Natürlich immer und jederzeit für den Hund verständlich.Und auch ein Hund muss (wie das Kind mit der Herdplatte) negative Erfahrungen machen, damit er weiß, wie er sich beim nächsten Mal verhalten soll. Nur so kann aus ihm ein selstsicherer Hund werden. Meinen ersten (und auch bis jetzt einzigen) Hund habe ich ganz unbewusst vor 16 Jahren ohne Leckerchen etc. erzogen und das hat auch geklappt und er war ein souveräner Typ. Ja, Leckerchen, Clikcer und Co. haben durchaus ihre Berechtigung, aber es gibt mehr als das. Und wir sehen ja an manchem menschlichen Nachwuchs wo antiautoritäre Erziehung endet…..

  7. der artikel ist sehr oberflächlich und nicht besser als das, was er kritisiert… ein shitstorm. aber leider auf der seite derer, die es ok finden, einen hund so zu ängstigen/bedrängen/einzuschüchtern, dass er sich wehren muss.

    hätte ich das mit meinem hund gemacht, er hätte mich anstandslos gebissen (er hätte in einem tierheim eingeschläfert werden sollen, weil er schwer gebissen hat und mit einschüchterungsmethoden – und anstarren, leinenruck und co – abgerichtet wurde).
    wie kann man auch nur auf die idee kommen, hundliches „fehlverhalten“ durch einschüchterung/bedrohung etc abstellen zu wollen? die konsequenzen sind hunde, wie der, den ich gerettet habe und der jetzt bei mir lebt. anderen hunden gehts ähnlich.

    fazit: ein kommmentar, der leinen“impulse“ verniedlichend mit einem auf die schultern klopfen gleichsetzt.

    katastrophe im jahr 2013!!!

    • Polemisieren bringt auch keine wirklichen Argumente!!

      Wer eine körperliche Blockade gleichsetzt mit Bedrohen und Einschüchtern ja gar Ängstigen, der sollte mal an seinem Wahrnehmmungsempfinden arbeiten.

      • sich mal dem hund in den weg zu stellen, um ihn zu bremsen oder ähnliches ist etwas völlig anderes als das, was medial gezeigt wird. leider.
        der übergang ist fließend… und eine gewaltfreier, tierschutzgerechter und für alle beteiligten sicherer trainingsansatz fehlt oft völlig, untermauert durch veraltete rangordnungs- und dominanzthesen.
        das halte ich – und viele andere – für ein enormes tierschutz- und sicherheitsproblem.

    • Ich bin ganz Sabines Meinung! Leider ist dieses schwarz-weiss-Denken unter HH (und auch Trainern) weit verbreitet. Wenn ich nicht mit positiver Verstärkung arbeite,dann bin ich automatisch gewalttätig. Ich starre meinen Hund nicht an und arbeite auch nicht mit Leinenruck (wohl aber mit Leinenimpuls: Ja, das ist ein Unterschied). Mein Hund wird auch nicht angebrüllt oder täglich mindestens ein mal auf den Rücken geworfen um ihm bzw. ihr zu zeigen wer der Chef ist. Kaum zu glauben, aber sie darf sogar auf die Couch. Das sie das nur tut wenn ich es ihr erlaube, versteht sich wohl von selbst. Wie ich bereits erwähnt habe, habe ich auch mehrere Jahre mit positiver Verstärkung gearbeitet. Wie sehr das nach hinten los gehen kann, habe ich vorallem bei anderen Hunden erlebt, wenn die positiver Verstärkung zum falschen Zeitpunkt kam und so das unerwünschte Verhalten noch bestätigt wurde. Hab ich vor ein paar Tagen wieder erlebt. Das heißt nicht, dass positive Verstärkung grundsätzlich Mist ist. Sie muss eben
      nur zum genau richtigen Zeitpunkt erfolgen. Und genau das tut sie oft nicht. Wenn mich das Arbeiten mit Körpersprache, Körperkontakt (nein, ich tue meinem Hund nicht weh), körperliche Blockade und vorallem INTUITION zu einer Tierquälerin macht, dann ist das wohl so. Ich weiß dass ich einen souveränen, selbstbewussten und mittlerweile recht ausgeglichenen Hund habe der mir voll und ganz vertraut und ich ihm auch.

      • Ich hoffe, ich werde nicht als gespaltene Persönlichkeit wahrgenommen, deswegen ändere ich meinen Namen nun in „Tanja M.“

        Bitte schau dir doch mal die Hunde genauer an. Alleine dieses ständige Blick abwenden (auch bei ihren eigenen Hunden)… das ist schon vielsagend.

        Oh, meine Hunde dürfen sogar auf die Couch, WANN IMMER sie wollen. Es sei denn, ich will gerade DORT sitzen, wo sie sich niedergelassen haben. Gehe ich dort hin und will mich setzen, dann gehen sie. Das läuft ganz ohne Worte oder Gesten ab.

        Aber auch Strafe muss genau zum richtigen Zeitpunkt erfolgen: ich verstehe also diese Argumentation nicht.

        Also, wenn dein Hund den Leinenimpuls (ich nehme an du meinst ein Zupfen…) noch wahrnimmt, dann ist das eine Situation, die du DEFINITIV ohne solch eine Einwirkung lösen könntest. Die Sinnhaftigkeit deines Unterfangens ist mir nicht ganz klar.
        Ich denke doch, das Leinenimpuls und Leinenruck deckungsgleich sein dürften. Wenn ich nur ein leichtes Zupfen bräuchte, kann man einen Hund auch nich verbal ansprechen. Verzeihung.
        Ich finde die Geste schon unwürdig.

        • Natürlich muss auch Strafe zum richtigen Zeitpunkt erfolgen. Aber wann hab ich etwas über Bestrafung gesagt? Und warum ich in seltenen Situationen ein Leinenzupfen anwende und meinen Hund nicht anspreche, kann man aus der Entfernung DEFINITIV nicht beurteilen. Dazu muss man die Situation und vor allem meinen Hund kennen. Und falls es Dich beruhigt, auch meine Hündin verlässt die Couch von allein wenn ich mich dort hinsetzen will:-) Ich habe nie behauptet, dass Hundeerziehung mit positiver Verstärkung grundsätzlich falsch oder schlecht ist. Dass ich diese Methode der Erziehung nicht als das non plus ultra erachte basiert einzig und allein auf Erfahrungswerten (nicht nur mit meinem eigenen Hund). Ich wende das an, was vor allem für meinen Hund am besten ist und ihm nicht schadet. Es gibt so viele Möglichkeiten. Dazu muss ich aber auch für andere Erziehungsmethoden offen sein. Gerade die letzten beiden Absätze des Artikels kann ich jedem nur ans Herz legen. Hier wird so viel über positive und negative Verstärkung und Bestrafung diskutiert und Hundeerziehung mit Kindererziehung verglichen.Ich würde gern mal wissen, wie unsere Hunde das sehen:-) Den Argumenten von Lucky Lausbub kann ich nur voll und ganz zustimmen. Deshalb halte ich mich ab sofort aus den „Diskussionen“ raus.

          • Strafe muss nicht nur zum richtigen Zeitpunkt erfolgen, sie muss IMMER erfolgend und das in der richtigen Härte. Deswegen glaube ich kaum, dass ein Zupfen irgendeine Korrektur sein kann, die man nicht durch Worte hinbekäme – wahrscheinlich sogar einfacher.

            Ich bin allen Erziehungsmethoden offen, die komplett auf positive Strafe verzichtet. Es ist nun einmal ein langer Weg dahin. „Leinenimpulse“ gehören für mich persönlich nicht dazu.

            (Negative Verstärkung wurde hier gar nicht angebracht… positiv in diesem Zusammenhang bedeutet nicht „supi“, es bedeutet „+“, also „hinzufügend“… und wenn ich das schon gar nicht weiß, wird es schwieig, sich vorzustellen, wie man ohne Leinenimpuls auskommen soll… ist auch meine Erfahrung. Ich habs einfach nicht kapiert und mich erwehrt…)

  8. Größtenteils entspricht der Text auch meinen Ansichten, wenn auch nicht 100%ig. Aber was ist schlimm daran, es darf sich doch schließlich jeder seine eigene Meinung bilden. :) Meinen Hund behandle ich mittlerweile rein intuitiv, nach vier Jahren haben wir einfach gelernt miteinander umzugehen.

    Wenn er den kopf senkt heißt es nicht immer „ich beschwichtige“ sondern es ist einfach situationsabhängig und wir wissen mittlerweile wofür es genau in diesem moment steht.
    das lässt sich natürlich auch in einem gewissen maß auf andere hunde übertragen, aber nun mal nicht wie eine bedienungsanleitung. eben so wie der eine mensch agressiv auf ein anstarren reagiert und ein anderer betreten wegschaut, wobei natürlich auch noch die laune, das alter, geschlecht, sozialer status und und und eine rolle spielen, sind auch hunde individuell.

    ich möchte mich in keine schublade stecken, denn ich bin ich und das ist gut so, deshalb verhalte ich mich auch so wie es für mich normal ist. warum sollte ich mir irgendwelche bewegungen, geräusche oder andere verhaltensweisen angewöhnen mit denen ich meinen hund nur verwirren würde (da er mich so nicht kennt) nur um in den augen einiger leute nicht als gewaltätiger psycho da zu stehen.

    ja mein hund wird auch mal angebrüllt wenn er trotz verbot sch… gefressen hat, oder eine katze jagt, oder einfach mal wieder irgendwelchen derben unsinn anstellt. aber scheinbar mag er mich trotzdem noch und ist auch bei allerbester gesundheit. natürlich habe ich ihn auch schonmal körperlich/körpersprachlich geblockt oder bestraft, aber nur wenn es meiner ansicht nach auch angemessen und notwendig war.

    mittlerweile ist mein kleiner zwar immer noch kein 100%er vorzeigehund, der wie ein roboter gehorcht und nichts mehr anstellt.
    aber mal ehrlich warum sollte ich das wollen. er ist ein eigenständiges wesen (und keine maschine mit bedienungsanleitung) das mit mir kommuniziert, wir mußten uns nur gegenseitig unsere sprachen und regeln beibringen. es gibt sicher noch die eine oder andere verständigungsschwierigkeit, aber immer noch keinen grund um jetzt mit klickern, superleckerlies, etc anzufangen.

    wenn es nach den wattebauschwerfern ginge müßte ich zu jedem gassigang einen bollerwagen voll mit wasserflaschen, (verschiedenen) leckerlies, decken, leinen, usw. mitschleppen wobei ich natürlich auch die absurdesten verreckungen machen müßte um dieses oder jenes darauf konditionierte kommando zu geben. um verwechslungen (wohlgemerkt, ich halte hunde nicht für so doof denn meiner ist es auch nicht) dürfte ich worte fein und nein nicht benutzen.
    wären wir danach wieder zu hause, hätte mein schlawiner 20 mal soviel mist gebaut wie sonst und wäre deshalb total voll gefressen, weil er ja letztendlich keine strafe sondern nur belohnung erhalten hätte, allerdings wäre er mit mir in keiner weise zufrieden, denn wieso sollte er sich der verantwortung bzw. aufsicht eines idioten unterstellen der ihm nicht mal klare grenzen aufzeigt.

    naja ich höre an dieser stelle mal auf, meine tastatur ist total verklebt (ausgelaufene cola :( ). ich hätte gerne mehr und auch zusammenhängender geschrieben, aber jeder tastendruck ist gerade eine qual und ich muß erstmal schauen wie ich das grade biegen kann.

    in dem sinne noch ein „sorry“ die tippfehler (meine interpunktion war auch schon vorher nicht die beste)

  9. Hallo, der Artikel trifft den Nagel fast auf den kopf, jeder zweifler sollte sich mal Hunde im Rudel ansehen, oder Wildhunde und ihr Sozialverhalten bevor wir anfangen zu Diskutieren. Dann wird dem einen oder anderen schon bewusst das da keiner Positiv mit Leckerli verstärkt einen Gesprächskreis bildet um gewünschtes Verhaltensweisen abzurufen.

    Es geht nicht um Gewalt sondern um klare Kommunikation.

    Gruss

    • S.o. Hunde bilden keine Rudel.

      Es stimmt, Hunde erziehen sich nicht mit Leckerlis. Aber da führt auch kein anderer den anderen an der Leine, fährt Bus und Bahn, geht zum Tierarzt, geht auf die Hundewiese mit Ball und managt Hudnebegegnungen. Auch füttert kein Hund einen anderen aus einem Napf/der Hand… usw.

  10. Ich finde den Artikel sehr gut. Ich finde dort viel von meinen Ansichten über Hundeerziehung und Hundeverstand wieder. Ich habe seit vielen Jahren Rudelhaltung und immer wieder Problemhunde bei mir aufgenommen, die dann bei mir bleiben, sie sind Rettungshunde geworden, sie sind Schutzhunde geworden sie sind Spürhunde geworden. Womit sich ganz viele Probleme der Hundehalter fast wie von alleine lösen lassen ist, dem Hund ein artgerechtes Leben zu ermöglichen mit Bewegung und Auslastung durch das Finden einer individuellen Aufgabe. Habe ich z.B. einen Jagdhund und wohne in einer Etagenwohnung und mein Hund nimmt mir die Bude auseinander dann habe ich keinen Problemhund sondern einen Hund, der nicht seiner Art entsprechend ausgelastet ist. Also, ein Hundetrainer zur Problembehandlung eigentlich überflüssig. Es ist wichtig, den Hund immer individuell zu sehen und nicht seine eigenen Bedürfnisse und Selbstdarstellung in den Vordergrund zu rücken.
    Und das bitte alles:
    Zum Wohl des Tieres !

    • Ich habe Jagdhunde und lebe in einer Wohnung, ich verstehe den Zusammenhang nicht. Im einem Palast sind die Hunde nicht mehr ausgelastet oder sinnvoll beschäftigt.

  11. Perfekt!

    Vielen Dank. Gerade der Teil mit der Aggression spricht mir aus der Seele…denn man wird als Frau mit „anderen“ Ansichten dazu wirklich komisch angeschaut.

  12. Danke! Spricht mir aus dem Herzen. Bin die ganzen unsachlichen Diskussionen und Thesen die sich mit einem pseudowissenschaftlichen Mäntelchen verbrämen so leid,wäre froh wenn endlich mal zu einer sachlichen Auseinandersetzung gefunden würde und vor allem zu mehr Toleranz. Der fanatische Eifer und Absolutismusmus mancher Menschen lässt mich nur schaudern und erweckt sehr ungute Assoziationen…

    • Leider sieht man in den Kommentaren ja, dass von Toleranz viele Leute noch nichts gehört haben. Der Fanatismus macht mir Angst-nicht umsonst habe ich den Mund aufgemacht.

  13. Hallo,

    schön geschriebener Artikel. Ich habe trotzdem Kritik: Sie versuchen, sachlich zu argumentieren. Ist es dabei wirklich notwendig, den Begriff „Wattebäuschchenwerfer“ zu verwenden? Er dient meiner Meinung nach nur dazu, zu provozieren und Leuten zu suggerieren, dass Trainer mit positiver Verstärkung nicht konsequent sind und keine Regeln aufstellen.

    Sie schreiben, die Erkenntnisse der Konditionierung sind 50 oder 100 Jahre alt – sind sie deswegen weniger gültig? Haben Sie ein Verfallsdatum?

    Sie argumentieren, dass Studien sich widersprechen können und schreiben später:
    „Oder man denke an die Studie, bei der man heraus gefunden hat, dass ein Hund, der über Teletak und Stachelhalsband ein Abbruchsignal lernt, weniger Stress hat, als ein Hund der es nur positiv aufgebaut bekommen hat.“
    Mal ganz davon abgesehen, dass die Benutzung eines Teletak in Deutschland verboten ist, wer sagt denn, dass gerade diese Studie korrekt ist?

    Weiter unten driftet Ihr Artikel zusehends in die Polemik ab:
    „Und ja – da wird sich auf den Boden gesetzt und dem Hund Käsewürfel und Hühnerherzen entgegen gestreckt, um zu schauen was der Hund besser findet.“
    Ist es denn nicht sinnvoll zu wissen, womit ich in einer bestimmten Situation meinen Hund motivieren kann? Und nein, es sind nicht immer Leckerchen …

    „Es wird ein Ruckdämpfer in die Leine gemacht, wenn der Hund zieht oder ruckartig in die Leine springt. Natürlich trägt der Hund ein Geschirr – nicht dass der Hals von ihm beschädigt wird. Dass dabei eventuell ein Mensch hinterher fliegt, der sich mal eben ein paar Knochen brechen kann, wird wieder gekonnt ignoriert.“
    Hier suggerieren Sie, dass alle diese Hunde nicht leinenführig sind, ziehen und deshalb Ruckdämpfer und Geschirr benötigt werden. Machen Sie eine Schleppleine am Halsband fest? Ein Kunde mit einem Rückenleiden und einem noch nicht leinenführigen, Hund ist sicherlich sehr dankbar über einen Ruckdämfer …

    „Jegliche Eingriffe beim Hund werden angekündigt. Ob es nun ein Richtungswechsel ist, ein Anleinen, ein Hochheben, ein Festhalten und so weiter. Nicht, dass der Hund sich noch erschreckt oder auch nur eine negative Empfindung hat! Dem Hund wird letzten Endes der rote Teppich ausgerollt. Anscheinend ist er der bessere Mensch.“
    Niemand kündigt immer alles an. Aber warum soll ich meinen Hund, der gerade sehr abgelenkt ist, weil er gerade die Nachrichten aus der Nachbarschaft liest, nicht per Ankündigung darauf hinweisen, dass ich abbiegen werde. So hat er wenigstens die Chance, den Richtungswechsel zu bemerken.

    „Schon ein lautes „Nein“ ist verpönt, da man dann mit Schreckreizen arbeitet und der Hund nur aus Angst vor Strafe hört. Stattdessen wird mit der intermediären Brücke gearbeitet. Letzten Endes kann man sich vorstellen, wie jemand im Wald steht und den Hund ruft. Bequemt sich der Hund irgendwann mal dazu, sich zum Menschen zu bewegen, wird das mit einem „lalalalalala“ kommentiert um beim Menschen die Belohnung zu bekommen. Dreht der Hund auf halbem Weg um, weil er grade etwas Besseres findet, folgt natürlich keine Konsequenz. Höchstens die Konsequenz, dass der Hund das nächste Mal nicht abgeleint wird.“
    Was hat denn ein Abbruchsignal mit einer intermediären Brücke zu tun? Ein Abbruchsignal muss nicht zwangsläufig aversiv trainiert werden. Einem Hund mit einer IB durch eine, vielleicht zu schwierig gestaltete, Übung zu helfen, kann durchaus hilfreich sein. Was tun Sie denn, wenn sich Ihr Hund, aus welchen Gründen auch immer, entschließt, den Rückruf nicht zu beachten?

    „Das Ganze klingt wahrlich abstrus, aber ist genau die Realität. Die Grenzen dieser Form der Erziehung werden sehr schnell klar. Sobald der Hund etwas Besseres findet als die Hühnerherzen beim Menschen, wird er sich dem zuwenden. Hasen jagen ist für die meisten Jagdhunde einfach besser als das Futter beim Menschen. Und wenn sie es tun, haben sie ja auch keine negativen Konsequenzen zu erwarten. WARUM sollte der Hund also NICHT seinen Interessen nachgehen?“
    Richtig trainiert, wird der Hund nicht abwägen. Dieselbe Gefahr bestünde allerdings auch bei aversiven oder irgendwelchen anderen Methoden.

    „Letzten Endes wird der Hund auf eine Reiz-Reaktions-Maschine degradiert. Der Hund zeigt Verhalten A, wird belohnt und führt daraufhin Verhalten A häufiger aus. Das ist der Grundsatz, auf den sich konzentriert wird.“
    Richtig, so funktioniert Lernen! Anders formuliert heißt das: Verhalten A lohnt sich, mach‘ ich öfter. Verhalten B lohnt sich nicht, mach‘ ich seltener. Das passiert ständig, überall, auch ohne unser Zutun.

    „Meistens wird der Weg einer systematischen Desensibilisierung gegangen. Damit der Hund ein positives Gefühl bei agressionsauslösenden Reizen, wie fremden Hunde bekommt, wird er in einem ansprechbaren Abstand gehalten und der andere Hund wird nun schön geklickert. Klappt theoretisch ganz wunderbar, wenn die Praxis sich nur an die Theorie halten würde. Oft hat man Situationen, denen man gar nicht aus dem Weg gehen kann.“
    Mh, sorry, aber schlichtweg falsch. Sie beschreiben die Gegenkonditionierung. Bei Aggressionen/Unsicherheiten wird oft mit Umkonditionierung in Verbindung mit Gegenkonditionierung gearbeitet. Ansätze eines solchen Trainings haben Sie sogar verlinkt, die Übungen, die dort genannt werden, sind nichts anderes, als ein Alternativverhalten abzuverlangen …

    „Oft kommt an dieser Stelle das Argument, man könne auch in ein negatives Verhalten wie die Aggression „rein klickern“ und der Hund würde sie so positiv erleben. Dabei wird aber ein ganz entscheidender Punkt übersehen: Wer sagt, dass der Hund Aggressionen wirklich als negativ erlebt?“
    Sagt das jemand? Ein angstaggressiver Hund empfindet die Angst als negativ, die Aggression aber wahrscheinlich als positiv, weil danach meist Erleichterung einsetzt – das bedrohliche Objekt entfernt sich. Tatsächlich lässt sich unter Umständen in eine solche Situation erfolgreich rein klickern, weil damit der Hund eine Alternative hat, nämlich das Abwenden vom Objekt, auch wenn der Auslöser dafür der Klicker war.

    „Aufgrund des schrittweisen Trainings und der Gefahr der „Fehl-Prägungen“ wird in stark kontrollierten Situationen trainiert. Der Hund entscheidet de fakto nichts mehr selbst. Eine Auseinandersetzung des Hundes mit einer für ihn unangenehmen Situation wird auch gar nicht gewünscht. Wie der Hund dann sich noch selbst entwickeln soll und ein stabiles Selbstbewusstsein entwickeln soll, damit er in für ihn unvorhergesehenen Situationen nicht völlig aus der Bahn geworfen wird, ist fraglich.“
    Man trainiert immer auf dem Niveau, auf dem der Hund noch arbeiten kann – machen Sie das anders? Schon mal versucht, unter richtig viel Stress zu lernen? Der Hund wird beispielsweise für Alternativverhalten, welches weniger problematisch ist, bestärkt. Natürlich setzt der Hund dabei sich auch mit der Situation auseinander. Wie soll denn ein Hund, der stattdessen beispielsweise bei Fehlverhalten ständig unterbrochen wird, ein stabiles Selbstbewusstsein entwickeln? Wo soll er denn mit seiner Angst hin?

    „Wenn schon ein Leinenimpuls Gewalt ist, muss ich ein gewalttätiger Mensch sein. Dabei setze ich diesen gar nicht ein, um dem Hund willkürlich Schaden zuzufügen. Ich nutze diesen, um ihn durch ein „Zuppeln“ wieder aufmerksam zu bekommen. Nur weil ich jemanden auf die Schulter tippe, bin ich ja auch noch lange nicht gewalttätig.“
    Wenn ich gerade in irgendetwas vertieft bin und jemand tippt mir dauernd auf die Schulter, reagiere ich ziemlich gereizt oder ich ignoriere ihn, weil ich wirklich abwesend bin. Er muss also stärker „Zuppeln“. Wann fängt denn dann die Gewalt bzw. Strafe beim Leinenruck an? 5kg? 10? 20? Wie viel ist noch in Ordnung? Wäre es nicht sinnvoller, es gleich ganz zu lassen? Ein gut trainiertes Aufmerksamkeitssignal erfüllt den gleichen Zweck.

    Ich stimme völlig mit Ihnen überein, dass Beleidigungen, Drohungen oder Sonstiges in Diskussionen nichts verloren haben! Übrigens auf beiden Seiten …

    „Zumal ich mich doch öfter frage, was für ein Übermensch man sein muss, um immer nur positiv mit seinem Hund zu arbeiten.“
    Ich glaube nicht, dass es notwendig ist, ein Übermensch zu sein, aber warum sollte sich nicht jeder bemühen, seinen Umgang mit Hunden möglichst positiv zu gestalten? Ich schaffe es auch nicht immer, ärgere mich jedes einzelne Mal, an dem ich es nicht schaffe, positiv zu trainieren oder zu reagieren und suche nach Möglichkeiten, es besser zu machen.
    Und um nochmal auf die Ursache dieses Artikels zurück zu kommen: ich habe kein Problem mit Frau Nowak, ich habe aber eines damit, dass im Bildungsfernsehen Trainer eine Plattform bekommen, die falsche Aussagen treffen („Ich konditioniere nicht“), Hunden „Stüber“ als Bissersatz, weil sie nicht richtig reagieren, verpassen und ständig zu unterbrechen, aber keine Alternativen zu bieten. Stichwort erlernte Hilflosigkeit. Solche Sachen werden nun mal von anderen Menschen nachgemacht. Natürlich können Menschen auch positive Verstärkung falsch zu Hause nachmachen, aber die Gefahren sind doch weit geringer. Ein in die Enge getriebener, immer weiter bedrängter Hund wird irgendwann reagieren.

    Übrigens bestreite ich nicht, dass Strafe ein sehr wirksames Erziehungsmittel ist. Es ist lediglich so, dass sie ungleich schwieriger korrekt einzusetzen ist: Sie muss immer sofort beim Fehlverhalten ausgeführt werden, muss so intensiv sein, dass das Verhalten sofort unterbrochen wird und selbst dann ist nicht sicher, dass sie mit dem Fehlverhalten verknüpft wird. Ist sie nicht stark genug, oder wird nicht ausnahmslos jedes Fehlverhalten bestraft, stumpft der Hund ab, oder lernt, es heimlich zu machen.

    “ Der Weg der positiven Verstärkung hat Grenzen. Dies wird nur niemals öffentlich gesagt.“ Was sind die Grenzen? Sind die von den Fähigkeiten der jeweiligen Trainer abhängig, oder allgemein gültig? Meiner Meinung nach haben nicht positive Methoden deutlich mehr Grenzen, weil mehr Gefahren damit verbunden sind.

    R. Groth

    • Vor allem… diese Studie wurde hier falsch wiedergegeben. Ich kenne sie (und würde sie auch verlinken, wenn ich das dürfte… geht hier aber nicht. Ich kann sie dir auf FB schicken, Tanja Marion bin ich – findets mich ja eh in der Diskusion).
      Und dort wurden Abbruchsignale durch NEGATIVE STRAFE mit positiver Strafe wie Stachler und Teletakt miteinander verglichen.
      Dass die positive STrafe in solchen Situationen schneller und damit stresfreier wirkt, ist geradezu selbsterklärend. Es wurde eben NICHT positive Strafe und positive Verstärkung miteinander verglichen.

      • Kleine Anmerkung:
        Eine Dissertation ist eine Arbeit zum erlangen eines Docktorgrades. In der Regel handelt es sich hierbei um wissenschaftliche Arbeiten, Studien etc.
        Derartige Arbeiten werden in der Wissenschaft sehr häufig herangezogen, eben weil es wissenschaftliche Arbeiten sind.
        In wie fern sie jetzt „nur“ sein soll, erschließt sich mir daher nicht. Im Tiermedizinnischen Bereich haben derartige Arbeiten einen hohen Stellenwert. Vorausgesetzt natürlich das Methodik resp die Arbeit stimmig ist….

        Eine weitere Anmerkung:
        „negative Bestrafung“ Das Wort Strafe steht für nichts anderes als eine Sanktion. Eine Handlung die aufgrund eines falschen Verhalten, Handlung, Denken etc. erfolgt. Negativ + Bestrafung, soll vermutlich implizieren das es auch eine positive Bestrafung gibt. Es ist aber nichts anderes wie der weiße Schimmel.

        Strafe resp eine Sanktion ist perse negativ.

        • (Es ist schon schön, wenn du mich auf Begrifflickeiten hinweisen willst, ich nehme dies gerne zu Kenntnis und ziehe meinen Kommentar zurück. Allerdings finde ich es schon etwas merkwürdig, selbst die Begrifflichkeiten, die man nicht kennt, etwas eigenwillig zu erklären…)

          Diese Dissertation beruht auf 42 Hunden, die verglichen werden, zwei Quadranten der operanten Konditionierung werden dabei gar nicht berücksichtigt. Ich würde das nicht als „Studie“ mit großer Aussagekraft betiteln wollen. Besonders weil im obgigen Artikel damit argumentiert wurde, obwohl der Inhalt falsch und ungenau wiedergegeben wurde. Die Kritik ist ja an der „reinen positiven Bestärkung“…

          Nein, in der „wissenschaftlichen Arbeit“ wird sogar die Definition gelich mitgegeben, aber du kannst gerne „operante Konditionierung“ googlen.

          „Negativ“ heißt hier nicht „schlecht“, weswegen ich eigentlich „sustraktive Bestrafung“ als Begriff vorziehe. Allerdings nutze ich den Wortlaut, der in der jeweiligen Dikussion benutzt wird.

          Ich kopiere meinen obigen Kommentar:

          2. Juni 2013 um 18:55

          Also, um uns alle auf den gleichen Stand zu bringen.
          Operante Konditionierung beseht aus

          positiver/additiver Bestärkung = etwas Angenehmes wird hinzugefügt

          negativer/substraktiver Bestärkung = etwas Unangenehmes wird weggenommen

          (Bestärkung bewirkt, dass Verhalten ÖFTER gezeigt wird)

          positiver/additiver Bestrafung = etwas Unangehmes wird hinzugefügt

          negativer/substraktiver Bestrafung = etwas Angenehmes wird weggenommen

          (Strafe bewirt, dass Verhalten SELTENER gezeigt wird)

          • Danke, dass du das positive und negative bei Verstärkern, Belohnung/Bestrafung erklärt hast, sonst hätte ich es schreiben müssen.

            zum Ausgangsartikel:
            sehr gut geschrieben, vieles vollkommen richtig aus meiner Sicht.
            zu Udo Gansloßer, es ist egal ob er Hunde hatte oder nicht, seine Aussagen fußen aus der biologischen Sicht. ABER was ihm anzukreiden ist: nur mit ansehen von einem oder mehrerer Videos die Schlussfolgerung zu ziehen, dass Schutzhunde grundsätzlich Beißmaschinen sind, dass durch die Schutzarbeit die Beißhemmung des Hundes gelöscht wird, ist schlichtweg falsch und einem so hervorragenden Wissenschaftler wie Udo Gansloßer nicht würdig.

            Bei Ja oder Nein zu Strafe geht das für mich etwas an der Aufgabe und vor allem am Grundartikel vorbei.
            Es geht nicht darum unbedingt mit positiver Strafe zu arbeiten, und dann noch über die Intensität zu diskutieren, es geht viel mehr darum, dass es um Konsequenz, Berechenbarkeit des Menschen gegenüber dem Hunde und Fairness geht.
            Konsequenz: Einmal nein ist nein, einmal ja ist ja. Ein Hund kann mit Schwarz/Weiß umgehen aber nie mit Graustufen, er kann mit ja oder nein umgehen, aber das Wort vielleicht fehlt in seinem Repertoir.
            Berechenbarkeit: Mimik, Körpersprache, Stimme und Körperkontakt, all das ist die Grundlage für eine funktionierende Kommunikation mit dem Hunde. Wenn der HF es aber nicht schafft seine Befindlichkeiten auf die Seite zu stellen wird vieles nicht funktionieren. Wenn die Stimme klingt: das ist falsch, aber die Worte fein/super sagen, was wird der Hund dann wohl eher aufnehmen? Ja genau, die Stimme und nicht die Worte= egal was manche Leute tun, wie viel Leckerlies sie mit Worten in den Hund hineinstopfen, wenn die wirklich wichtigen Kommunikationsbereiche etwas anderes sagen, dann gibt es Konfliktpotenzial.
            Fairness: Wenn Bestrafung eingesetzt wird, dann muss sie enden wenn das Ziel erreicht ist. Der Mensch muss sich im Klaren sein, in der Mensch Hund Kommunikation darf es kein „angefressen“ und „ich bin dir jetzt einen Tag bös“ geben

            Zu allerletzt: was bedeutet denn positive Strafe für den Hund, wo beginnt diese und wo geht sie in Tierquälerei über?
            Positive Strafe = hinzufügen von Unangenehmen = ein Korrekturwort wie zb. : hey, lass das, stopp etc. bei dem der Hund weiß, uups das war jetzt nicht so gescheit, ist das für manche schon schwere Gewalt, für andere, wie mich, eine Notwendigkeit.
            Grundsätzlich sollten wir uns überlegen: Aversiv kann auch bedeuten, dass jedes ein Einmischen in den natürlichen Bewegungswillen des Hundes, in seinen Forscherdrang, etc. ja schon als aversiv zu bezeichnen ist. Denn aversiver Reiz ist nicht mit körperlicher Strafe gleichzusetzen, sondern bedeutet, dass eine Vermeidungsreaktion ausgelöst wird. Und genau das wollen wir ja wenn wir unseren Hund hindern wollen den Kot anderer Tiere zu fressen oder Nachbars Katze oder Hund durch den Wad zu jagen.

            Für mich ist Hundeausbildung nur mit beiden Seiten der Medaille zu verwirklichen. Denn genau das deckt das Spektrum ab, welches der Hund in sich definiert hat, womit er umgehen kann. Über die Mittel und die Intensität muss ich jeder selbst ein Bild machen, den bei einem Hund ist ein „Lass das“ wie ein Donnerschlag und beim Anderen wie das kitzeln einer Fliege.
            Lg Mario

        • Das Wörtchen „negativ“ ist in dem Fall nicht wertend als „schlecht“ gemeint, sondern so, dass etwas angenehmes weggenommen wird, während bei positiver Strafe etwas unangenehmes hinzugefügt wird.
          Strafe ist so oder so unangenehm, aber für einige Leute in der Hundeerziehung ist wenn überhaupt dann nur negative Strafe (z.B. in Form von Ignorieren oder dem Vorenthalten von etwas Gutem) „zulässig“. Positive Strafe (z.B. Schreckreize in jeglicher Form, nicht positiv aufgebautes „Nein“, aber auch Schmerz) wird aus moralischen Gründen nicht akzeptiert. Diejenigen, die positive Strafe, aber auch negative Verstärkung (das Wegnehmen von etwas unangenehmem, beispielsweise Druck, wenn etwas richtig gemacht wird) werden mittlerweile als „Hängengebliebene“ bezeichnet, da die Methoden als überaltet angesehen werden..

    • SUPER KOMMENTAR!!!! Danke! Sehr fundiert und vor allem fachlich korrekt. Dagegen wird richtig schön deutlich, wie der ursprüngliche Artikel fachlich und argumentativ hinkt.

    • Danke R.Groth und auch danke an die Erstellerin des Artikels – mir geht an vielen Stellen die objektive Diskussion ab (auf beiden Seiten).
      Was die Grenzen angeht – die sehe ich nicht bei einer generell positiven Arbeit, teilweise aber schon bei der positiven Verstärkung. Auch als positiv arbeitender HH ershape ich nicht alles und es gibt nunmal selbstbelohnendes Verhalten beim Hund, bei dem ich nicht darauf warte, dass es ihm selbst zu blöd wird. Und ich sehe da bei manchen Hunden sehr wohl die Gefahr, sich Ketten aufzubauen, ohne dass man es möchte (kläffen gehen, um Gutzi zu bekommen ;) – obwohl es auch Hunde gibt, die eben gar nicht soweit denken, dass sie solche Ketten aufbauen, bei denen reicht die Gutzimethode mitunter). Ich kann einen Hund dennoch ruhig und gewaltfrei aus so einer Situation rausholen, wenn eine solche Managementmaßnahme notwendig werden sollte. Diese Maßnahmen sind nicht für jeden Hund, Halter und Situationen gleich passend. Einmischungen in nicht gewalttätige Rekationen finde ich generell eher entbehrlich.

      Was die Nicht-Vollendung eines Trainingsvorganges betrifft, sehe ich die Gefahr bei negativen Reizen ebenso gegeben wie bei positiven. Ich sehe darin sogar einen großen Teil der Schuld der vielen „unerzogenen“ Hunde heutzutage. HH beginnt mit Methode eins, weil die nicht sofort funktioniert wird Trainer 2 /Foren A,B und C/Fernsehen und FB befragt. Dort hört man dann noch (mind.) 5 Methoden, die man je zwei Tage testet, bis man zu dem Schluss kommt, dass der eigene Hund halt leider wirklich nicht erziehbar ist. Natürlich ticken Hunde unterschiedlich (ebenso wie ihre Menschen), aber tw. wird einfach zu schnell aufgegeben (oft durch ganz schlaue Ratgeber, die einem sofort sagen „eh klar, dass das so nicht funktioniert“ ;) ).

      Kein Mensch mit Verstand hat prinzipiell etwas gegen ein aufgebautes Nein, wenn dem das Abrufen eines Alternativverhaltens folgt.

      „Eine Auseinandersetzung des Hundes mit einer für ihn unangenehmen Situation wird auch gar nicht gewünscht.“
      Doch. Natürlich. Ich kann auch kein Mandarin lernen, wenn ich nie ein Buch in die Hand nehme, nach China fahre oder mich sonst wie damit beschäftige. Wo genau ist dieser Anspruch her? Ich werde aber eben mit wichtigen Grundlagen beginnen: dem Grüßen, Grundvokabular etc. und nicht gleich ein historisches Schriftwerk betrachten, das sämtliche Schriftzeichen beinhaltet.

      Sehr interessiert hätte mich hier eine Beschreibung der Konsequenzen, die in verschiedenen Situationen passend wären.

      Aber ganz generell zeigt mir dieser Artikel eines: Hundetraining wird immer mehr zur Wortklau(b)erei. Nein, ich hab keinen Heiligenschein, aber ich stehe dazu, dass ich einem „positiven Leitmotiv“ folge, den Hund manche Dinge selbst rausfinden lasse, andere selbst entscheide, mal mehr, mal weniger Hilfe anbiete und es mir wichtig ist, dass Schäden an Hund(en) UND Mensch(en) vermieden werden.
      Denn ja, Aggression verschafft hin und wieder Erleichterung – dennoch lass ich meinen Hund keinen Hund mobben oder „Gefahren“ beißen und meinen eventuellen Frust reagier ich mir beim Sport ab (ohne Hund).
      Dazu muss ich sagen, dass ich nicht seit Beginn meines Hundetrainings in „positiv arbeitendem“ Umfeld war und bei meiner letzten Hündin selbst den einen oder anderen Unsinn verzapft habe, weil mir hilflose Trainer erklärt hatten, ich hätte ein selten dominantes Vieh an der Leine. Ich habe aber auch schon Trainer abgehakt, die mir erklärten, wenn man einen aggressiven Hund habe, müsse man nur das Umfeld dazu bringen ihn anzugähnen oder sonstwie zu beschwichtigen. Das halte ich für ebenso realitätsfremd wie „artnahes“ Alphawurfgehabe (das am Nacken Geschüttle habe ich Gott sei dank schon lange nicht mehr gesehen…).

    • Sehe ich genauso mit Frau Nowak!
      Wenn der Sender sagt, dass es gewaltfreie Erziehung ist und solche Aussagen der Befragten währrend der Sendung ebenfalls gezeigt werden, hat dies nichts mit einer korrekten Informaionsgabe zu tun, wofür schließlich jeder GEZ zahlen darf.

      Nichts gegen GEZ! Ich bin aber für korrekte Informationsgabe.
      Das, was Frau Nowak macht ist nicht gewaltfrei!
      Das, was Frau Nowak macht ist aber besser als manch andere Erziehungsmethoden.
      Es ist aber nicht gewaltfrei und wird als solches beim ZDF verkauft.

      Dagegen darf man schonmal eine Petition unterschreiben, oder?

      Zum Schluss:
      Danke für den Kommentar in voller Gänze, R. Groth!

      LG, M. Pötschke.

    • Bei all den Kommentaren gegen den Artikel hatte ich immer den Verdacht, dass sehr selektiv gelesen wird. Hier ist der Beweis. Das Studienbeispiel mit Teletakt und Stachelwürger wird genannt, weil die Autorin daran zeigen will, dass es sogar ihr (als nicht rein pos. Verstärker) nicht schwer fällt Argumente für die mögliche Fehler- oder Lückenhaftigkeit der Studie zu finden UND sich deshlb wundert warum solche Studien verschwiegen werden anstatt mit einfachen Argumenten dagegen zu sprechen. Und das Argument, das ist verboten, darüber muss man nicht sprechen – bitte mal kurz nachdenken, eine differenzierte Diskussion/Studie hat einem Thema noch nie geschadet.

    • Wattebäuschchenwerfer ist ein Stilmittel. Eine Wortneuschöpfung mit der aber viele in der Hundeszene etwas anfangen können. Wie hätte ich das sonst treffend ausdrücken sollen, bei dem worum es mir geht?

      Natürlich gilt die Konditionierung immer noch. Es geht um den Begriff der „neusten wissenschaftlichen Forschung“. Und das ist eben nicht die neuste Forschung, sondern alte Forschung.

      Lernen ist nicht gleich Konditionierung! Hier sieht man leider wie sehr diese Methodik bereits um sich greift. Es gibt viel mehr Theorien zum Lernen-zu sagen, dass Konditionierung Lernen bedeutet ist falsch. Es ist eine mögliche Sichtweise (!) auf das Konstrukt des Lernens. Leider schauen viele Leute nicht mehr nach links und rechts, sondern beschränken sich auf diese eine Sichtweise. Ich rate sich mal mit der Kritik am Behaviorismus auseinanderzusetzen.

      Das Thema „Umkonditionierung“ etc. ist ein Kunstgriff aus der hündischen Szene. In der Humanpsychologie findet man dies so nicht. Die Systematische Desensibilisierung sind die Grundsteine auf die das Training aufbaut. Wie man es nun mit Wörtern schmückt, ist doch egal.

      Wie kommt man auf den Trichter, dass ein aggressiver Hund aus Angst reagiert? Natürlich ist die Angst nicht positiv für den Hund-was aber, wenn er nicht aus Angst reagiert? Hier bitte ich meinen Artikel noch einmal richtig und gründlich zu lesen.

      Auch bei dem Punkt des „Trainings-Niveaus“ bitte ich den Artikel noch einmal richtig zu lesen. Hier fehlt mir leider das Leseverständnis. Niemals habe ich gesagt, dass der Hund in enormen Stresspegel noch etwas lernen kann. Mir geht es darum, dass die Hunde nichts mehr frei entscheiden dürfen und über alles das „Helikopter-Frauchen“ schwebt, das sämtliche Situationen und sämtliches Verhalten kontrolliert. Ich lasse meine Hunde gerne Hund sein und sie dürfen auch ihre eigenen Erfahrungen machen. Ich bevorzuge einen freien Entwicklungsraum für meine Hunde. Natürlich geschieht dies in Grenzen, aber innerhalb dieser Grenzen dürfen sie auch sich selbst entfalten. Nehme ich meinen Hunden alles ab, bin ich in einer neuen erlernten Hilfslosigkeit (nicht zu verwechseln mit der wissenschaftlichen Nutzung des Begriffes). Ich möchte dass meine Hunde stark in ihrer Persönlichkeit sind. Wo es nötig ist, helfe ich. Da wo es nicht nötig ist, halte ich mich raus. Ich habe Charakterhunde-und den dürfen sie gerne behalten.

      Zum Leinenzuppeln: Nein die Intensität wird nicht stärker. Ich besitze starke „Augenhunde“ die sich gerne fest saugen was aufgrund ihrer Rasse bereits selbst belohnend ist. Das Zuppeln ist harmlos und nur ein „nerven“ verbunden mit einem „Hallo-auch noch da?“-Hund schaut mich an a la „Wat?Wer bist du denn?“ Und alles ist paletti. Ich lobe und wir gehen weiter. An dieser Stelle fehlt mir wieder das Leseverständnis-niemals habe ich gesagt dass ich die Hunde durch die Gegend „rucke“. Es geht darum, dass bei einer bestimmten Richtung der Hundeerziehung das bereits Gewalt ist. Und das ist einfach völliger Unsinn. Ich zuppel nicht in allen Situationen an der Leine. Es beschränkt sich auf sehr wenige Situationen die ich bereits mit entsprechendem Verhalten aufgebaut habe. Natürlich wäre es anders auch möglich-das bestreite ich nicht. Nur was ist an meiner Zuppelei nun so schlimm?

      Die Ursache des Artikels ist NICHT die Nowak! Diese haarsträubenden Verweise verbitte ich mir. Es ist unmöglich was da plötzlich hinein interpretiert wird. Die Ausstrahlung der ersten Folge, die Petition und mein Artikel sind zufällig zusammen erschienen. Ich saß an meinem Artikel mehrere Monate-da war von der Nowak noch nichts zu sehen. Anstatt zu interpretieren, wünsche ich mir, dass mein Artikel wertfrei gelesen wird.

      Wo wir bei der falsch eingesetzten Strafe sind: Positive Verstärkung kann genauso desolat sein je nach Hund und je nachdem was ich da mache. Wenn man es falsch macht, hat man womöglich ein dickes Problem an der Leine. Hierfür rate ich zu einem guten Trainer, wenn man es selber nicht hinbekommt (was übrigens keine Schande ist). Die Grenzen der positiven Verstärkung wurden bereits wissenschaftlich erwiesen. Grenzen sind also da-anstatt diese zu thematisieren, wird das völlig negiert. Und wenn bei einem Hund das Training nicht anspricht wird er herum gereicht oder er bekommt die Spritze. DAS ist für mich ein No Go-und da sind mir die Diskussionen drum herum völlig egal.

  14. Dann packt die Stachelhalsbänder und Stromhalsbänder wieder aus, werft euren Hunden scheppernde Dinge hinterher und zerrt sie von A nach B, weil sie nicht brav neben euch herlaufen wollen, aber bitte wundert euch nicht, wenn sie euch, eure Kinder oder Fremde irgendwann mit den Zähnen begrüßen… Willkommen zurück im Mittelalter der Hunde-„Erziehung“!

    Gerade die Vergleiche mit Wölfen, die ihre Jungen großziehen, die ich hier in den Kommentaren lese, sind lächerlich. Wir sprechen hier nicht von Wölfen, sondern von Hunden – dazwischen liegen mittlerweile Welten!
    Wer sich für wirkliche Hundeerziehung auf Hundeart interessiert, dem empfehle ich das Buch „Wanja und die wilden Hunde: Mein Leben in fünf Jahreszeiten“ von Maike Maja Nowak. Aber nicht traurig sein liebe Artikelschreiber, denn Unterdrückung und massive Strafen wird man da nicht finden!

    • Liebe Mandy,

      wenn du den Artikel aufmerksam gelesen hättest, dann wüsstest du, dass Nina weder Stachelhalsbänder noch Teletak gut findet, geschweige denn anwenden würde. Des Weiteren lehnen wir hier im Magazin solch eine Anwendung vollkommen ab.

      Allerdings dein Hinweis mit Maja Nowak lässt mich jetzt wirlich schmunzeln. Denn gerade wegen der Ausstrahlung ihrer TV-Serie läuft eine Petition, dass diese sofort wieder abgeschafft wird, weil sie angeblich Tierquälerei betreibt.

      LG Melanie

    • Also… Frau Nowak ist sicherlich kein Aushängeschild der gewaltfreien Erziehung. Das beweist sie im Fernsehen. Sie kanns gern behaupten…

      Übrigesn sind wilde Wolfseltern ganz fanatstische Eltern. BEIDE. Liebevoll und alles andere als zurechtweisend.

      Und ja, ich mus sagen. Auch wenn mir der Artikel nicht gefällt, ich erkenne eindeutig die Tendenz zum „gesunden“ Mittelweg. Auch wenn es inhaltliche Fehler geben mag. Hier wird keinesfalls Werbung für Starkzwang gemacht. Allerdings wird Gewalt ein bisschen verharmlost, meiner Meinung nach.

      • Ganz Genau!

        Ich finde genau dieses Thema Gewalt ansich sehr faszinierend und anspruchsvoll.
        Wo ensteht Gewalt? Was ist Gewalt?

        Ist Gewalt ansich schlecht? Was wäre denn aber mit Naturgewalten? Und sind Tiere nicht näher der Natur verbunden als wir Menschen es vielleicht je sein könnten?

        Prinzipiell leg ich jegliche Gewalt ab. Schön und Gut, kann ich sagen, bin ich nun aber ein Gewaltfreier Mensch?

        Ist Gewalt nicht die Auslösung von Bewegung = Masse? Nun mal rein Physikalisch gesehen. (Stimmt villeicht nicht so ganz)
        Kann ich den Gewaltfrei sein? Ist ja schon gewaltig ansich zu behaupten alles geht ohne Gewalt.

        Berge sind gewaltig. Flüsse sind gewaltig und die ganze Natur besteht fast nur aus Gewalt. Sei es ein winziges kleines Samenkorn das durch den Asphalt dringt und gewaltige Risse verursacht. Oder sei es die Ameise die in Kolonien riesige Berge von Nadeln versetzt.

        Bin ich nun gewaltfrei, wenn ich sage ich lehne Gewalt prinzipiell ab?

        Beispiel:
        Hund zieht ständig an der Leine! Beim ersten mal sagt man Nein (zum besten geben sich noch die, die nun in Menschensprache versuchen dem Hund klar zumachen, das sie das nicht wollen, noch besser sie gehen mit Hund und lassen sich quer feld ein führen.) ok, Hund zieht immernoch. Doch nach dem Nein kommt nix. Also was soll Hund dann lernen? Jedesmal wenn ich nein sage ruft mich Herrchen od. Frauchen beim Zweitnamen.
        Aber da wir ja prinzipiell Gewalt ablehnen müssen wir nun jetzt warten auf den Moment wo sich Fiffi richtig verhaltet damit wir ihn jaa positiv bestärken können. Nun nicht jeder hat diese Geduld zu warten bis sich Fiffi irgendwan dafür entscheidet an lockerer Leine zu gehen. Somit bleiben wir einfach beim Wort Nein. Aber schön und gut wir sagen nun schon zum tausendsten Mal Nein und nach einer Woche liegen unsere Nerven schon blank.
        GOTTVERDAMMTER SCHEISSKÖTER!!!! KANNST DU NICHT EINMAL ETWAS RICHTIG MACHEN??? WILLST DU MICH EIGENTLICH VERARSCHEN? SCHON ZUM TAUSENDSTENMAL HABE ICH DIR GESAGT DU SOLLST NICHT ZIEHEN!!! VERDAMMTE SCHEISSE!! BIST DU WIRKLICH SO BLÖD?
        Und als ob das noch nicht genug Gewalteinwirkung wäre zerren wir nun auch noch den Hund von Links nach Rechts, der Hund bekommt ein halbes Schleudertrauma und denkt sich, was hab ich jetzt wieder getan? Völlig verdutzd guckt er Besitzer mit grossen Augen an. Aber der lässt sich nun nicht mehr davon beinflussen. DU BRAUCHST JETZT GAR NICHT SO KOMMEN. ICH HABE DIR HUNDERTMAL GESAGT NEIN!!! SO NICHT!!!

        Ja genau liebe Leser *So nicht!*

        Leider ist dieses Beispiel sehr übertrieben und hinkt da wo er nur hinken kann. :D
        Jedoch was sich hier noch als einfache schreiberei darbietet ist leider traurige Realität bei vielen Hundehaltern.
        Kommt jetzt jemand der seinen Hund einmal kurz in die Seite zwickt oder jedesmal in den Hund reinläuft in den Hintern läuft und Hund sich sofort fragt was ist jetzt los? Hab ich was falsch gemacht? Oder wir nun mit der Leine mal kurz mit einem gut gemeinten Ruck auf die Seite ziehen und die Leine sofort wieder lockerlassen und stehnbleiben. Muss mann sich anhören, man maletriert den Hund.

        Ach JA? Sauer sein und Hund Minuten lang zusammenzufalten und noch dazu teilweise über Tagelang sauer uf ihn sein ist also Ok? Und Gewaltfrei?
        Aber dem Hund mal die Leine vor den Latz zu knallen oder ihm einen Kurzen Seitenhieb zu geben oder einen Schubser ist völlig abnormal und Tierequälend?

        Nicht das ich jeden Hund der mal dem anderen Kurz mit der gesamten Schnauze in den Bauch rammt als Missratener Hund ansehe. Aber wenn es was zum lernen gibt dann ist es bei unseren Vierbeinern selbst. Gewalt ist da fast schon was wie Tagesanordnung.
        Mann kann beobachten wenn MammaHund sagt NEIN, also nein sie sagt es nicht, sie knurrt. Und BabyWelpe hört nicht auf ihr knurren dan gibts mal so eben einen Schups oder einen Kurzen Biss. Das Welpen lernt sofort. Ok das knurren (NEIN) sollt ich ernst nehmen.

        Mama Hund knurrt, das bedeutet aber nicht sie ist Gewaltätig sondern sie signalisiert sofort. Hör mal BabyWelpe wenn ich Knurre ist das ne Drohung, dass heisst hör auf damit was du gerade machst! Wenn nicht bin ich zur Gewalt bereit und verpass dir auch eine, wenn du nicht hören willst.

        Mann nennt das auch Gewaltbereitschaft. Also ich kann doch ruig sagen ich bin zur Gewaltbereit und meinem Hund drohen so oft ich will.
        Was eigentlich das gleiche ist, wie Tausendmal Nein sagen, wenn nach dem ersten Mal Nein genau diese Gewaltbereitschaft zu stande käme. Ok du hörst nicht! Dann musst du eben fühlen!
        Ich finde damit lässt es für mich viel leichter leben.
        Ein Hund kann nämlich nach den erstenmal missachten eines Neins lernen, besser es kommt nicht zu einem zweiten Nein! Und agiert sofort mit dir. Es kommt daher viel seltener zur Gewalt als bei denen die trotz hundertmal Nein sagen trotzdem keine Konsequenz bereit halten.

        Ich finde auch, wir sehen das ganze Wort der Gewalt viel zu Negativ an.
        Ich für meinen Teil darf sagen, ich bin froh wenn ich sowenig Gewalt anwenden muss wie möglich!
        Doch auch dies bleibt mir nicht immer erspahrt. Sicher bin ich auch dafür den Hund dan auch positiv zu bestärken wenn er eben mal locker an der Leine läuft sei es mit einem Lächeln und Stolz auf ihn sein, oder mit einem Gut machst du das, was wiederum viele der Nein sager wiederum nicht tun und sich schlussendlich immernoch wundern warum Hund nicht ohne zerren an der Leine laufen kann.

        Ich finde wir unterspielen das Wort Gewalt massiv under den Teppich. Den penibel gesehen kann man schon sagen alleine das einwirken von Leine, Halsband oder dem komischen Rucksackähnlichen prinzip ist Gewalt einwirkung. Wir halten uns einen Gefangenen und haben noch die nerven zu behaupten er sei unser bester Freund?
        Wir spielen alles so derbe runter. Wie nein die Hunde können das untersich ausmachen. Nein der tut nix! Nein der beisst nicht! Der will doch nur spielen.

        Kurzerhand wird Welpe von fremden Hund überannt was auch wieder Gewalt ist. Und wir geben dann der frühen schlechten Erfahrung schuld an dem benehmen unseres Hundes. Das wir der Situation nicht gewachsen sind. Und es uns an Sicherheit fehlt sowie der Erfahrung das Hunde jede Begegnung sogut wie neu anschätzen ist uns fremd. Das wir unsere schlechte Erfahrung auf die Situation projezieren die wir hatten mit dem anderen Hund und womöglich uns die Person nicht passt die den Hund führt.. die wollen wir nicht wahrhaben. Nein wir wollen es nicht. Wir sagen uns lieber er hatte ne schlechte Kindheit und schlechte Erfahrung mit schwarzen Schäferhunden und mag keine Schwarzen Hunde.

        Ironischerweise begegne ich manchmal dem Hund und Besitzer und Hund tut wie Sau und wiederum begegne ich nur dem Hund und er macht kein Muck’s.
        Also ich komme gerne wieder zur Gewalteinwirkung zurück und die Einwirkung des Besitzers auf den Hund.

        Den im wesentlichen ist klar. Will ich die Tür aufmachen brauch ich Gewalt um den Türgriff zu bewegen und ich muss mit Gewalt einwirken um die Tür aufzumachen. Jeder Schritt den wir tun ist eine Gewalteinwirkung den was dem eintem nur banale Willkür ist dem Walde und seinen Bewohnern eine massive Eintretung des Bodens.
        Was dem eintem ein Normaler Spaziergang ist der Wiese eine Zerstörung ihrer Blumen und zerbrechen ihrer Zweige.
        Ja genau Gewalt hat soviele Formen, ich für meinen Teil komme nicht darum herum. Gewalt existiert in jeder Form und jeder Beziehung.

        Schlussendlich sollte man sich fragen in welcher hinsicht wende ich sie an? Bin ich ruig oder bin ich hysterisch?
        Schreie ich meinen Hund in Grund und Boden oder geb ich ihm lieber mal einen kurzen Schubser? Bin ich glücklich? Ist der Hund glücklich? Weiss der Hund was ich von ihm Will? Und weiss er sich auch zu benehmen wenn ich nicht da bin? Bin ich der Grund das mein Hund sich daneben benimmt? Grundsätzlich lehne ich Gewalt ab.
        Doch wenn du wirst dir erst bewusst was Gewalt eigentlich heisst, wenn dir mal während dem Spazieren ein fremder Hund begegnet der am besten noch Herrenlos ist und du deinen an der Leine führst. Verscheuchst du ihn? Und beschützd deinen Hund und bietest du ihm Sicherheit? Hast du solch eine Autorität? Oder lässt deinen Hund von der Leine weil er es selbst regeln kann und siehst mit hysterischem Geschrei zu wie der andere deinen grad in Grund und Boden stampft? Oder hast du den Mumm dem anderem Hund zu zeigen wo der Hammer hängt? Sicher ich rate jedem ab in einen solchen Kampf dazwischen zugehn.. Aber frag dich mal? Kannst du den anderen davon abringen ohne Gewalt und am besten noch mit positiver Bestärchung deinen Hund wieder rauszuspucken?

        Darf ich noch kurz? Ich habe mal einen Schafhirten beobachtet der hatte grad hunderte von Schafen hinter sich. Jetzt ist mein Hund und ein anderer Windhund grad am rumrennen gewesen und der Schafhirte stand nun also da! Hinter sich hunderte von Schafen! Wollt ihr wissen was er tat?
        Er nahm seinen Stock und hielt ihn quer vor sich hin. Er selbst nahm eine Haltung an die klar und deutlich sagte! Komm her und ich hau dir den Stock über den Schädel!!!

        Ok ich musste sagen Hut ab! Genau das ist das was ich gemeint habe. Die Hunde sind nämlich gleich umgedreht und liesen den Mann mit seinen Schafen passieren. Sie wussten genau, dieser Mann sagt mit seiner ganzen Körpersprache NEIN! WAGE ES JA NICHT! Sie sahen einen Mann der war zur Gewalt bereit seine Schafe zu beschützen.

        Und ich muss hoffentlich keinem erklären was das bedeuten kann wenn ein untrainierter Hund auf eine Herde von schafen losgeht.

        Soviel zum Thema Gewalt und seine Formen…

        Ich hoffe ihr verzeiht die lange Beschreibung. Doch ich musste meinem Frust nun mal luft machen und dieses Noch so heikle Thema voll ausführlich aus meiner Sicht beschreiben.

        Gewalt ist sicher keine Lösung sollte hier als Schlussatz stehen.

        Doch ich für meinen Teil sage.
        Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende.

        • Ich finde da den Ausdruck im Englischen klarer. „Forcefree“. Da steckt nicht nur Gewalt (die einfach natürlich ist) drin, sondern Zwang. Und das ist der Knackpunkt. Ein Leben ohne völligen Zwang ist Utopie, sicherlich, aber wieviele Menschen zwingen Hunde durch Situationen, um sie zu „trainieren“?

          Es gibt fürs Leineziehen auch sanfte Methoden (allesamt, wenn sie nicht über Signale gemacht wären, beinhalten Gewalt wie Bewegungseinschränkung), die ich vertretbar finde.

          Dein Hirten-Beispiel und dein herrenloser Hund fallen nüchtern gesagt… unter Management. Wir sprechen aber von Training. Und im Training hat Einschüchterungw ie Frau Nowak sie de facto praktiziert GAR nichts verloren. Will ich meine Tiere oder Kinder oder geliebte Menschen schützen, dann kann es durchaus sein, dass ich mich bedrohend und einschüchternd in den Weg stelle. Bei Hunden und Menschen, die ihnen „was wollen“. Das ist Selbstverteidigung oder Nothilfe.
          Diese Ebenen darf man aber nicht vermischen.

        • Mit dieser Argumentationskette lässt sich aber ganz schön viel legitimieren, finden Sie nicht? Wenn der kurze Leinenruck nicht mehr reicht, weil der Hund zu abgelenkt oder erregt ist, was kommt dann? Stiefelspitze? Stachelhalsband? Oder doch wieder zurück zum Teletak? Den einen kurzen Stromstoß wird er doch wohl verkraften – zum Wohle des Hundes natürlich nur …

          Wenn für Sie ein positives Leinentraining damit beginnt, dass Sie sich mit einem abgelenkten und zerrenden Hund auf die Wiese stellen und warten, bis Sie ihn belohnen können, haben Sie leider nicht verstanden, wie man positives Training aufbaut und durchführt. Selbiges gilt übrigens auch für Ihre Beschreibung des Trainings mit dem „Nein“

          Ich weiß, dass unbedarfte Hundebesitzer zum Teil natürlich genau so trainieren, wie Sie es beschreiben. Genau dafür gibt es Hundetrainer, die wissen, wie es richtig geht. Niemand schraubt zu Hause an dem Motor seines Autos, macht ihn dabei kaputt und beschwert sich dann, dass die Methoden der Werkstatt nicht funktionieren können.

          R. Groth

          • Schöner Vergleich mit dem Auto!
            „Respekt“ diese langen Texte!! Ich gehe davon aus, dass die HH oder Trainer die überwiegend mit Gewalt arbeiten einfach nicht wissen wie es anders geht. Dazu kommt das die ungewohnte Art des gewaltfreienTrainings anfangs mehr Zeit braucht. Wenn einige dann mit Gewalt auch nicht weiter kommen wird das dann so gesehen das sie ihren Hund nicht „verbiegen“ wollen oder der Hund ein besonders „schwerer“ Fall ist. Im Sportbereich heißt es dann auch schnell mal „der Hund taugt nix“ und wird weggeben.
            Als ich diese Sendung mit Frau Nowak gesehen habe war mein erster Gedanke, was hätte Sie gemacht wenn der Hund offensiv Aggressiv gewesen wäre!! Hätten wir dann einen Ausschnitt mit Blutbad in ZDF gesehen. Der zweite Gedanke: Wie gefährlich so etwas zu zeigen wenn das einer nachmacht der nicht so ein kleines „Hündchen“ vor sich hat. Der dritte Gedanke: Und in der Presse wird stehen Hund biss ohne „Warnung“ zu. Aber ist ja kein Kampfhund ;-) Auf die Erwiderung von Frau Ninas Text hätte ich verzichtet da vieles einfach fachlich falsch ist.
            Liane

      • Tanja, mir hat einiges gefallen, was Du zum Artikel hier schon geschrieben hast, diesen Post finde ich besonder gut :-). Allerdings: Es ist ein gesunder Mittelweg, aber Gewalt wird nicht verharmlost.
        Wölfe und Hunde sind sehr gute Eltern. Allerdings ist die „Gewalt“, die eine Hündin auf die Welpen ausübt vergleichsweise massiv!
        Und auch, wenn ein tolpatischer, lebenslustiger Jungrüde in eine bestehende Gruppe kommt: Mammomann… da muss man Herz und Hände festhalten, um nicht in eigentliche harmlose „Orientierungskappeleien“ einzugreifen.

        • [Als Spam markiert von Antispam Bee | Spamgrund: Ländercode]
          Meist Du wir Menschen sollen uns wie die Hundemutter benehmen?

          Das wuerden wir nicht ansatzweise hin bekommen, denn weder reagiern wir so schnell wie Hunde noch koennen wir die Mini-Infos die ein Hund in einer Sekunde (am ganzen koerper! nicht nur z.B. Zaehne zeigen oder wie wir es teilweise mir Haenden(wir koennen unsere Kraefte auch nicht immer einschaetzen) machen Welpe auf den Boden werfen) zeigt erlernen. Das heisst er wird es nicht einstufen koennen und uns ggf. angreiffen weil wir eine Bedrohung darstellen und sie sich nur schuetzen.

        • Das ist sicherlich so. Der Jungrüde kommt in eine Guppe fremder Hunde, wie ist das mit der Lebenswirklichkeit der Familie Wolf zu vergleichen? Was macht Familie Wolf, wenn da ein fremder Jungrüde dazu käme?

          Müssen Wolfseltern in menschlichen Behausungen mit künstlichem Umweltstress ihre Welpen großziehen? Wie viel helfen die Hundeväter mit, wenn sie überhaupt zugegen sind?

          Und auch, wenn die Hundemama „abschnappt“, um zu sagen, wa sihr nicht passt – inwiefern kann der Mensch das nachahmen – wun wenn er es kann… was bewirkt es? Es bwirkt eine Hemmung/Unterdrückung udn nichts weiter.
          Würde ein Hund einen reaktiven Hund korrigieren? Einer, der schon schäumenden Speichel aus dem Maul fließen hat und wie wild herumbellt und so sehr über der Reizschwelle ist, dass er NICHTS mehr wahrnimmt? Würde der andere Hund mit Sicherheit nicht. Er würde sich höchstens verteidigen.
          Es gibt nun einmal keine reaktiven Wölfe…

    • Hallo,
      oh, auch Hundeeltern erziehen nicht gewaltfrei. Ich habe letztes Jahr unseren ersten Wurf aufgezogen und da ging es ab der 3. Woche (beim frechsten Welpen) ganz massiv zu Sache. In unserem Rudel leben sowohl Vater als auch Mutter und „Tante“ sowie „Onkel“ (beides ältere, souveräne Tiere) haben tatkräftig unterstützt. Und dann lass‘ mal die Youngster in die Pubertät kommen (einige Welpen leben noch immer bei uns, sind jetzt knapp 1 Jahr alt) und dann packt „Vattern“ erst richtig aus und die Tante nicht weniger. Und die Geschwister untereinander gehen nicht zimperlich mit ihresgleichen um, sobald der 4. Lebensmonat überschritten ist. Dann konkurrieren die nämlich um die beste Position im Rudel. Jetzt ist überwiegend Ruhe im Rudel (Positionen haben sich etabliert, man kann sich auf posieren und brummen beschränken), aber die letzten Monate waren hochinteressant. Nur sieht man das als Besitzer von nur einem oder zwei Hunden und auch noch nicht mal als Halter eines zusammengewürfelten Rudels nicht (ich halte seit fast 20 Jahren mind. 2, normalerweise 4 Hunde), weil dies keine Familien, sondern nur Zweckgemeinschaften sind.

      • Wir sind aber keine Hunde… ganz schlicht und ergreifend. Und wenn, dann müssen wir uns bewusstsein, dass wir Verhalten nur hemmen. Besonders bei einem erwachsenen Hund, der eben kein Welpe mehr ist.

      • Ja, Sabine, so ist es. Aber die Leute, die denken die „gewaltfreie Erziehung“ gepachtet zu haben, werden gleich wieder damit kommen, dass wir keine Hunde sind und diesen zum Kennenlernen auch nicht am Popo schnüffeln. :-)

        • Vielen Dank. Genau so ist es Sigrid.
          Wenn wir in China der Hund sind, freuen wir uns auch, wenn einer mit uns deutsch spricht auch wenn die chinesen keine deutschen sind.

          By the way: Vielen Dank der Autorin für dieses Beispiel ohne gleichen ;-)

    • Die einzigen Hunde, die ich kenne, die beißen, sind ironischerweise die, die ihre Grenzen nicht kennen. Und es gibt einen guten Mittelweg zwischen diesen Wattebäuschchenwerfern und einem Stachelhalsband, wie Nina sehr schön geschrieben hat.
      Auch ein Martin Rütter wird verurteilt, weil er auf Hundeebene arbeitet. Eben die Sprache, die ein Hund versteht. Und sich auf sie Ebene eines Tieres zu begeben zeugt von dee Intelligenu eines Menschen und nicht Vermenschlichung.
      Und den Unterschied nicht erkennen zu können zwischen Angst und Unterwerfung etc, traurig. Aber grade diese Menschen behaupten, sie seien Hundeexperten…
      Hoffentlich bringt dieser Artikel, dass sich manch einer mit seinen guten Ratschlägen wieder zurückhält und andere ihre Hunde erziehen lassen wie sie es für richtig halten.
      Danke Frau Nowak für ein fabelhaftes Besipiel, wie man mit einem Hund artferecht umgeht. Danke Herr Milan für das retten totgeweihter Hunde durch ihre eigene Sprache.
      Und vielen Dank Nina für diesen fabelhaften Artikel!

      • Komisch, die einzigen Hunde, die beißen, die ich kenne, sind zuvor von Trainern wie Frau Nowak bearbeitet worden oder von ihren Besitzern. Was genau ist das für ein Argument?

        Natürlich beißen Hunde bei falscher Behandlung eher als bei „richtiger“.
        Manchmal liegt die Schuld aber nicht einmal beim Besitzer. Vielleicht hat der Hund einfach nur Schmerzen? Vielleicht ist er mit einer Situation überfordert und der sonst gut erzogene Hund hat keine Frustrationstoleranz mehr? Für einen Biss gibt es unzählige Gründe…

        Unterwirft sich der Hund, wurde er zuvor bedrängt/bedroht. Das auslösend Gefühl dafür ist Angst. Die Unterwerfung ist hierbei das deutlichste und massivste Beschwichtigungssignal.

        Es zeugt aber sogar von noch mehr Intelligenz, das sich „Hündisch“ nur bedingt und hölzern sprechen kann. Ich nutze „Hündisch“ auch, in Form von Beruhigungsignalen, Körperkontakt, usw. Aber ich würde nicht darüber strafen. Denn da fehlt mir ja schon der Hundekörper.

        Jeder darf seinen Hund (leider) so erziehen, wie er möchte.

        Gewalt beginnt da, wo Wissen aufhört…

        In diesem Sinne:
        „Wer sagt, dass zuverlässiges Verhalten bei diesem oder jenem Hund nicht ohne Strafe erreichbar ist, sagt nichts über den Hund aus, sondern beschreibt erst einmal seine eigenen Fähigkeiten.“

        Dr. Ute Blaschke-Berthold, cumcane

  15. Ein sehr guter und fundierter Artikel, danke für die Mühe! Der derzeitige Shitstorm ist unfassbar, die Leute drehen ja richtig durch beim Thema Hund…na, das taten sie immer, aber nun auch schriftlich. Meine Gedanken zu der Brutalität der Friedfertigen habe ich in meinem Blog aufgeschrieben.

  16. Danke Nina! :)

    Ein sehr vorwurfsvoller Artikel. Ähm gut geschriebener meinte ich ;)

    Leider bin ich mit diesem Problem auch schon oft konfrontiert worden, wo ich selbst mal sagen muss, obwohl viele der Nicht-HundeMenschen mir aus Prinzip schon mal nicht so sympathisch sind, weil sie keine Hunde mögen. Sind sie mir schon des öfteren viel lieber gewesen als manch Hundeliebhaber mit einem Hund der schon wie wild an der Leine zieht um nach Aussage des Besitzers ja nur mal Hallo zu meinem Hund sagen wollte. Und dann noch dreist die Worte zu Ohr bekommen hat, wie… „guck der tut doch nix, er ist ein ganz lieber.“
    Das nur meiner grad noch lieb war, aber seiner grad positiv belohnt und bestärkt für sein nicht toleriertes Verhalten wurde, ist ja schon ein Rätsel ansich. Wir nutzen ja eh nur Drohgebärden um zu zeigen das eh nix passiert wenn er unsere Drohung schlichtweg ignoriert. ^^
    Das wir selbst so eine defensive Haltung haben und uns zudem nur immer mehr Frust aufladen sei mal unter den Teppich gekehrt.

    Darum komm ich zurück zum Thema bevor ich hier noch eine Welle von Buchstaben rauslasse.

    Ich finde du hast diesen Artikel mit sehr viel Charm beschrieben. Viele Freunde wirst damit nicht bekommen, aber sicherlich die Hunde wissen es zu schätzen.
    Ich sehe viele Dinge gleich. Und bedanke mich für deine Offenheit diesem für manch so sensiblem Thema.

    Mir gefällt besonders der Abschnitt mit der Gewalt! Da triffst du den Nagel genau auf den Kopf! Könnte dir Stundenlang Geschichten davon erzählen.

    Danke für deinen Artikel.

    Liebe Grüsse Jose & Chico

  17. Ich stimme grundsätzlich zu, denn für mich ist letztlich entscheidend, wie eine Hündin ihre Welpen erzieht. Willst Du Hunde erziehen, lerne hündisch; denn willst Du in China leben, musst Du chinesisch lernen.

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