Andreas Tipp mit der geführten Wanderung find ich echt gut.
Deine Angst scheint ja eine eher Irrationale zu sein. Ich hab genau das gleiche Prob. Es ist total verrückt: Als ich noch ländlicher gewohnt habe, hatte ich Nachts viel mehr Angst als hier, weil die Beleuchtung wirklich sehr sparsam war und es war natürlich eher "einsam". Hier habe ich keine Angst-dabei wurde hier meine Schulfreundin aus der Grundschule vergewaltigt und lebensgefährlich verletzt, die Leichtathletiktrainerin meiner kleinen Geschwister und Freundis meines Ex umgebracht und die Klassenkameradin meiner großen Schwester ebenfalls. In guten Gegenden mit all den netten Familienvätern wohnen teilweise ganz reale Monster.
Ich hab ja meine Hunde dabei-dementsprechend sicher fühle ich mich. Wenn ich die nicht dabei hab, hab ich meine Strategien um nicht Opfer zu werden. Aber was soll man tun gegen die Übermacht der Gedanken...
Es gibt aber GsD sehr gute Strategien etwas dagegen zu unternehmen, die mir auch sehr geholfen haben. Wichtig ist es das Gedankenkarussel von Fantasien und negativen Emotionen zu durchbrechen. Immer wenn du wieder da rein fällst, solltest du dir vergegenwärtigen was du grade denkst, wo du bist und was du tust.
Auch Atemtechniken können da sehr hilfreich sein und ein Gedankenstopp. Das kann man auch prima üben. Du kannst in Situationen die dich auch ohne Angst sehr aufregen, versuchen mit kontrollierter und tiefer Atmung wieder zur Entspannung zu kommen. Für den Gedankenstopp brauchst du am besten eine andere Person. Dabei denkst du an irgent etwas und iwann sagt die andere Person "Stop!". An dem Punkt musst du sofort aufhören an das eine zu denken und denkst an etwas ganz Anderes.
Versuch das auch zu reflektieren. "Wovor habe ich Angst", "Was hat mich grade geängstigt?", "Was dachte ich könnte es sein?", "Was war es wirklich?". Manchen hilft es da auch mit Anderen drüber zu reden, es aufzumalen oder was sonst noch hilft das Erlebte zu verarbeiten. Wichtig ist halt dass man sich der Situation stellt und alles möglichst bewusst wahr nimmt.
Ich konnte so später auch in der Dunkelheit einen längeren sehr dunklen Weg gehen. Da kam ich auf eine Anhöhe von der man die ganze Dortmunder Innenstadt sehen kann. Die Lichter, das Stadion, der Fernsehturm-all das wirkte so friedlich und schön. Ich wusste da ist der Trubel und da wo ich grade bin ist die Ruhe. Das war für mich immer sehr schön und so konnte ich die Dunkelheit auch mal ganz anders kennen lernen. Es lohnt sich also.