Bayern diskutiert über Leinenzwang

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Bayern diskutiert über Leinenzwang

Beitragvon Andreas

Bayern diskutiert über Leinenzwang

In Augsburg gibt es derzeit keinen Leinenzwang für Hunde. In Bayern flammt eine Debatte auf: Ein Labrardormischling hatte in München ein zweijähriges Kind ins Gesicht gebissen.

http://www.augsburger-allgemeine.de/bay ... 68596.html

Re: Bayern diskutiert über Leinenzwang

Beitragvon Melimaus

So tragisch diese Vorfälle sind. Allerdings kann es dir genauso passieren, dass du an einem Kind mit deinem angeleinten Hund gehst und er beißt zu, oder grad wenn es um Streuner geht, wird ein Leinenzwang auch nichts bringen

Re: Bayern diskutiert über Leinenzwang

Beitragvon Pearl

Der Hund wegen dem die ganze Sache überhaupt diskutiert wird ( der das Kind gebissen hat) war soweit ich weiß sogar angeleint.
Aber hauptsache wieder was um das Sommerloch zu stopfen :roll:

Re: Bayern diskutiert über Leinenzwang

Beitragvon *Missy*

Das Problem ist, das eine Leinenpflicht auch nicht gegen Leute hilft die ihren "nutnix" einfach rennen lassen. Die zahlen dann halt Strafe oder was weiß ich aber ändern wird es nix.
Ich finde es sehr schade das einige Menschen meinen ein Hund muss unbedingt überall rennen und machen dürfen was er will, egal ob da jemand kommt er vielleicht Angst hat ( der Hund braucht ja schließlich Bewegung :roll: )
Aber mal im Ernst, wenn ich meine Hund kurz ablege oder zu mir rue, wenn Radfahrer vorbei kommen, schadet das meinem Hund sicher nicht, und die Leute sind auch zufrieden. Aber solange es Menschen gibt die eben nicht nach anderen kucken wird es immer ein Streitpunkt zwischen Hundehaltern und NichtHundehaltern sein.
Die Beißvorfälle werden warscheinlich trotz Leinenpflicht nicht weniger...

Re: Bayern diskutiert über Leinenzwang

Beitragvon Goblin

Es tut mir sehr leid für das Mädchen mit ihrer Verletzung. Weiss man denn wie es ihr geht?

Grundsätzlich sind bei uns (Schweiz) alle Hunde an der Leine zu führen, egal wie gross oder klein, sofern sie sich in der Stadt bewegen oder im Dorfkern. Bisher hat das für mich auch immer Sinn gemacht, da es ja auch Autos, Trams, Busse, Züge ect gibt die der Hund nicht von Anfang an richtig einschätzen kann wie damit umzugehn. Auch ist es angenehmer für alle die keinen Hundekontakt wünschen und trotzdem in die Innenstadt wollen. Es gibt ab und zu Leute die lassen ihre Hunde immer frei laufen und gehen automatisch davon aus, dass dies in Ordnung ist, dies nervt mich sehr denn es könnte auch einen Hundeallergiker betreffen.
Auch die Vorstellung das dieses Mädchen, wenn es ihr besser geht, erstmals keinen aufgezwungenen Hundekontakt möchte ist doch auch verständlich.

In Spaziergebieten den Hunde frei zu lassen sehe ich jedoch als etwas ganz anderes an und als sehr wichtig. Denn ein Hund braucht tatsächlich Bewegung und Auslastung - Aber doch nicht in der Innenstadt in Menschenmengen. Meine beiden leine ich grundsätzlich dort ab wo ich weiss, dass keine Gefahr besteht das sie Überfahren werden und sie nichts beschädigen können was von irgend einem Wert ist. Auch wenn Spaziergänger, Fahrräder und Jogger vorbei kommen nehme ich meine auf die Seite und lege sie ab. Aber bei uns ist das normal so, es geht ja auch um die Sicherheit des Hundes.

Re: Bayern diskutiert über Leinenzwang

Beitragvon Kuvasusa

Ich halte es genauso wie Du Goblin. Es gibt aber in der Schweiz auch Kantone, die den Hundehaltern per Gesetz einen generellen Leinenzwang auferlegt haben. Überall ! Der Kanton Schwyz ist so einer. Ich wohne im Kt. Luzern, 4 km von der Schwyzer Kantonsgrenze entfernt. Viele Hundehalter aus den benachbarten Schwyzer Gemeinden kommen zu uns und lassen ihre Hunde hier einfach zischen. Wir ansässigen müssen dann schauen, wie wir mit unseren "noch" angeleinten Hunden zu Rande kommen.

Ich finde deshalb den Sachkundenachweis und das Hundehalterbrevet gar nicht so schlecht. Ersteres ist ja nun für jeden Hundehalter in der Schweiz Pflicht. Auch wenn das nur eine "Schnellbleiche" ist, - so sind vorallem Erstlingshundehalter doch dazu genötigt, mit ihren Hunden unter Anleitung eines ausgebildeten Hundetrainers "etwas zutun" und so mancher bleibt dann im Hundesportverein hängen und arbeitet weiter mit seinem Vierbeiner. Die meisten Erstlingshundehalter beginnen ja dann schon in der Welpenspielgruppe mit ihren Hunden, ziehen das Training im Junghundekurs weiter und hängen dann den SKN gleich an. So ist doch zumindest ein Training unter Aufsicht über eine gewisse Zeitspanne gewährleistet. In gut geführten Hundeschulen oder Vereinen erhalten die Hundebesitzer wertvolle Tipps und man hilft ihnen über die ersten pubertären Hürden.

Das Hundehalterbrevet ist freiwillig und prüft aber zu mindest einen gewissen Grundgehorsam auch unter Ablenkung. Ich finde, das wäre erstrebenswert für jeden Hundehalter. Denn auch hier muss das Mensch-Hund Team doch eine gewisse Einheit, Einvernehmen und Stimmigkeit zeigen.

Mit einem generellen Leinenzwang ist keinem geholfen. Gut ausgebildete Hundehalter, gut ausgebildete Hunde, also Erziehung und Beschäftigung wäre das Ziel, denke ich .....

Liebe Grüsse
Susanne mit Rahan und Monello


Re: Bayern diskutiert über Leinenzwang

Beitragvon Flatcoated

Jeder Biss ist furchtbar und für mich einer zu viel...
Keine Frage, in Ö gab bzw. gibt es doch auch immer Diskussionen, gerade wenn ein Vorfall durckfrisch ist, und gewisse Politiker meinen, sie müssen nun etwas ankurbeln, ohne nachzudenken, ob es denn künftig sinnvoll ist, und tatsächlich solche Unfälle meidet?

In gesamt Wien herrscht Maulkorb oder Leinenzwang. Man kann quasi wählen. Auf öffentlichen Plätzen bzw. Verkehrsmittel ist jedoch beides zu verwenden. Ich habe mal ganz bewusst die Augen offen gelassen und nach solchen Leuten Ausschau gehalten und man muss wirklich nicht lange Suchen, wo man Hundebesitzer herumwatscheln sieht, die ihre Hunde ohne Leine mitlaufen lassen,... und das zur Hauptverkehrszeit an der wohl stärkst befahrenen Straße in Wien... "ja hör mal... der Hund hat so viele Prüfungen... der läuft mir niergends hin..." Manchmal denke ich das gerade die Hundebesitzer (die in einer HuSchu waren bzw. Prüfungen absolviert haben) dass die alle Freiheiten haben bzw. alles im Griff haben.
Es muss hier nicht mal zu einem Beißvorfall kommen, wie kommt ein Autofahrer dazu, ev. sich zu verletzen bzw. einen großen Unfall zu verursachen weil ein Hund auf die Fahrbahn springt?
Ebenso wäre es für mich wohl einer der größten Alpträume, dass mir ein Hund vors Auto läuft und ev. noch stirbt? Bzw. ich das Lenkrad verreiße und mich schlimmer in Gefahr bringe - oder andere Verkehrsteilnehmer?
Aber bitte... ich rede von einem Stückchen Wiese, die keine 10 Meter breit ist und nebenan die Autos - da Autobahnauffahrt - mit 80km/h unterwegs sind... Wenn ich von der Ferne bereits gesehen habe, dass dort wieder lustige Hundeleute ihre 3 Hunde spielen & düsen lassen, ist mir immer ganz anders geworden. Aber gut, das führt jetzt eigentlich vom Thema sehr weit weg :)

Fakt ist, dass in Wien ein Leinenzwang herrscht und ich nicht wüsste, dass es dadurch weniger Bisse (vl. nicht so folgendschwere, die man gut in die Zeitung knallen kann) gibt, bzw. Übergriffe auf andere/kleinere Hunde, wie man es auch gerne liest. Da ich an der Quelle gesessen hatte, weiß ich dass die Vorfälle nach wie vor die selben waren, vl. glücklicherweise nicht so gravierend - zum Glück.

In Ö zumindest gab es die größten bzw. schwersten Unfälle mit Hunden meist in den eigenen 4 Wänden... Das heißt die Personen kannten den Hund, oder umgekehrt. Und das waren die Vorfälle die meist sehr unschön ausgingen - für Mensch & Hund.

Und ich meine dass auch der Hundeführschein solche Unfälle nicht vermeiden wird.
Ich habe nun - mehr oder weniger unfreiwillig - den Hundeführschein gemacht und den damit zusammenhängenden Sachkundenachweis. Aus der Sicht von Unwissenden die sich rein Lusthaber einen Hund zugelegt haben (Wir sprechen hier jetzt nicht von Pit & Co) wird sich durch diesen Sachkundenachweis kein Unfall vermeiden. Im Gegenteil, ... fand es recht amüsant, dass man während des Vortrags erklärt bekommt - Augen Auf beim Welpenkauf - dass ich zu dem Zeitpunkt aber ev. schon aus schlechter Quelle einen Hund gekauft habe und höchstens ein "aha-effekt" ergibt ist hier nicht. Das heißt Leute, die sich bereits einen Hund (ev. aus genau diesen dubiosen Quellen...) angeschafft haben, kriegen erfahren worauf man beim Welpenkauf aufpassen muss.
So... dann wird einem erklärt, wie die Welpenprägung funktioniert, worauf acht gegeben werden sollte, und wie wichtig etc. So... der Hund ist aber ca. schon ein Jahr alt - da der Kurs allgemein für noch jüngere Hunde ev. nicht möglich ist... Das heißt auch diese entscheidend wichtige Phase ist schon vorüber...
In meinen Augen etwas falsch angesetzt. Dieser Sachkundenachweis, der einem da in einem vierstündigen Vorteil vorgetragen wird, wäre für Menschen, die mit dem Gedanken spielen einen Hund aufzunehmen, wohl entscheidend!

Also zusammengefasst (sorry für den langen Beitrag) denke ich, dass ein künftige Leinenpflicht solche Unfälle nicht vermeiden, und schon gar nicht rückgängig machen.


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