Der VDH - Bayern rät .....

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Der VDH - Bayern rät .....

Beitragvon Kuvasusa

Bitte lest Euch die Ratschläge des VDH - Bayern mal durch.

http://www.vdh-bayern.de/der-hund-in-der-pupertaet.html

konsternierte Grüsse
Susanne mit Rahan und Monello

Re: Der VDH - Bayern rät .....

Beitragvon Andreas

Mhm Mhm

Ich würde auch keinen Junghund in diesem Alter mehr zu mir nehmen wollen, weil man im Grunde genommen in einer wirklich turbulenten Zeit faktisch neu Anfangen muss. Vieles was der Hund zuvor erlebt oder nicht mitbekommen hat kann sich zum Nachteil auswirken. Ich weiss noch welch erhebliche Defizite mein Rüde damals hatte. So ein Hund kommt ja meist nicht aus optimalen Bedingungen zu einem. Nichts da worauf man vernünftig aufbauen kann und das in einer Zeit in der sich sein Charakter verselbständigt.

Auf der anderen Seite....je nach Typ vom Hund kann die anfängliche Unsicherheit und die Art wie er möglicherweise Beeindruckt ist wiederum ein deutlicher Vorteil sein.
Ist der Hund auch stark im Charakter- sprich hat einen sauberen Kopf, wirft ihm das nicht gleich aus der Bahn. Er ist zwar anfänglich etwas schwieriger, lässt sich jedoch wieder gut eingliedern.
Ein wesenstarker Typ kann schon mal was ab.

Unterm Strich würde ich sagen Jain kommt drauf an. Wenn man nicht gerade einen Hund für eine bestimmte Aufgabe sucht, sondern "nur" einen Begleiter, man auch ein paar Schwierigkeiten in Kauf nimmt, der Hund ein solides Wesen mitbringt.....dann kann man schon mal so einen Hund aufnehmen.

In einem Punkt stimme ich aber zu, abgeben sollte man so einen Hund nicht.
Es gibt Ausnahmen, wo ich mir vorstellen kann das es keine größeren Probleme gibt. Diese beschränken sich aber selektive Maßnahmen und setzen große Verantwortung am Vorbesitzer voraus.

Ich kann allerdings die pauschale Haltung vom VDH hier gut verstehen- richtet sich dieser Hinweis doch eher an "Einsteiger".
Und leider kennen wir dies auch, das junge Hunde schon mehrfach weitergereicht wurden.

Re: Der VDH - Bayern rät .....

Beitragvon Kuvasusa

Über die Abgabe von Junghunden während der "Rangordnungs,- und Angstphase " bin ich Deiner Meinung Andreas. - Doch konsterniert haben mich die veralteten Methoden, die der VDH Bayern hier empfiehlt. Methoden, mit denen man pubertierende Hunde massregeln soll, gemäss VDH.
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 Daran denken, dass das Schütteln des Nackenfells die einzige, natürliche Strafe ist. 

Für mich ein NO GO .... und dies dazu auch noch in so einer heiklen Phase wie der Pubertät.
Schade, dass sie den geneigten Leser nicht mit aktuellere Erkentnissen versorgen.

Liebe Grüsse
Susanne mit Rahan und Monello

Re: Der VDH - Bayern rät .....

Beitragvon Andreas

Oh, das ist mir irgendwie entgangen. Eigentlich gilt diese "Erziehungsmaßnahme" schon seit mehr als 15 Jahren als überholt.
Oder das Ohrenzupfen. Gerade bei nem noch jungen Hund. Dann wundern sich die Leute weil sie Probleme bekommen mit Bürsten, Ohrenpflege oder Zeckenentfernen.
Die Hand sollte eigentlich kein direktes Mittel zu Strafe sein. Das was ich dem Hund am nächsten bringen, benutze ich nicht dafür. Daher gilt es dies zu vermeiden.

Re: Der VDH - Bayern rät .....

Beitragvon Melimaus

Susanne der Satz hat mich auch sofort angesprungen. Genau schüttelt ihn, vielleicht kommt ja was gescheites bei raus...

Was mir aber auch noch aufgefallen ist

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Denn er ist nun in einem ausgeprägten Lernstadium.


Wir reden hier von der Pubertät. Da sagt man nicht umsonst "Gehirn wegen Umbau geschlossen". Das gilt für und Menschen, wie auch für unsere Hunde. Da ist alles andere wichtiger, als wirklich zu lernen. Wer schon mal einen pubertierenden Hund hatte, weiß das.

Ich frag mich echt, wer diesen schwachsinnigen Text verfasst hat

Re: Der VDH - Bayern rät .....

Beitragvon Selkie

Melimaus hat geschrieben:Was mir aber auch noch aufgefallen ist

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Denn er ist nun in einem ausgeprägten Lernstadium.


Wir reden hier von der Pubertät. Da sagt man nicht umsonst "Gehirn wegen Umbau geschlossen". Das gilt für und Menschen, wie auch für unsere Hunde. Da ist alles andere wichtiger, als wirklich zu lernen. Wer schon mal einen pubertierenden Hund hatte, weiß das.

Ich frag mich echt, wer diesen schwachsinnigen Text verfasst hat

Ne, ganz so wie du es darstellst ist es nicht (jedenfalls beim Menschen und ich gehe davon aus, dass es beim Hund genauso ist).

Richtig ist: das Pubertier hat wegen des Hirnumbaus gelegentlich keinen Zugriff auf eigentlich längst erlernte Dinge.

Richtig ist aber auch: gerade wegen des Umbaus ist das Hirn extrem empfänglich für Neues. Was während der Pubertät gelernt wird ist sehr stark persönlichkeitsprägend, es ist wirklich eine Zeit des intensiven Neu-Lernens.
Umso schlimmer, dass so brachiale Methoden empfohlen werden.

Re: Der VDH - Bayern rät .....

Beitragvon Kuvasusa

Selkie hat geschrieben:Richtig ist aber auch: gerade wegen des Umbaus ist das Hirn extrem empfänglich für Neues. Was während der Pubertät gelernt wird ist sehr stark persönlichkeitsprägend, es ist wirklich eine Zeit des intensiven Neu-Lernens.
Umso schlimmer, dass so brachiale Methoden empfohlen werden.

Mag auch noch senfen.Es ist richtig, dass das Gehirn in diesem Stadium extrem empfindlich ist.
erschwerend hinzu kommt aber auch:
Der geschlechtsspezifische Sexualhormonspiegel ist bei pubertierenden Hunden um ein 100 / 200-faches höher, als im normalen, ausgewachsenen, gereiften Zustand. Testosteron z.b. geht direkt ins Hirn und macht zwar hellhörig und wach und steigert die Aggressionsbereitschaft, richtet den Fokus aber auch viel mehr auf das, was dem Hund in der Situation ser Selbstfindung gerade wichtiger erscheint. D.h. es verhindert zuweilen den Zugriffe auf längst Erlerntes, verhindert ( resp. vernebelt ) aber auch die Aufnahmefähigkeit für Neues. - Es ist ein stetes auf und ab und Stress pur ! ....

Aber ich denke, wir sind uns alle einig. Mit brachialer Gewalt, Druck und Härte während dieser hochsensiblen Phase, verteufelt man einen Hund für sein ganzes Leben.
Der Erziehungsratschlag des VDH Bayern's ist unmöglich und sollte sofort geändert werden.

Liebe Grüsse
Susanne mit Rahan und Monello

Liebe

Re: Der VDH - Bayern rät .....

Beitragvon Melimaus

Kuvasusa hat geschrieben:Der geschlechtsspezifische Sexualhormonspiegel ist bei pubertierenden Hunden um ein 100 / 200-faches höher, als im normalen, ausgewachsenen, gereiften Zustand. Testosteron z.b. geht direkt ins Hirn und macht zwar hellhörig und wach und steigert die Aggressionsbereitschaft, richtet den Fokus aber auch viel mehr auf das, was dem Hund in der Situation ser Selbstfindung gerade wichtiger erscheint.


Hätte ich wirklich dazu schreiben sollen. Denn genau das spukte mir beim Schreiben im Kopf herum. Natürlich ist man ind er Zeit hochempfänglich für neue Dinge, aber der "Kopf" steht dem pubertierenden Hund (wie auch dem Zweibeiner) nicht nach dem klassischen Lernen - die Interessen liegen in dem Moment eher, ähm hust beim anderen Geschlecht und sich selber (war doch jetzt total nett und sachlich ausgedrückt :D )

Re: Der VDH - Bayern rät .....

Beitragvon Trini

Ich find es ehrlich gesagt gruselig, dass ein Landesverband des VDH solche veralteten Erziehungsmethoden (gerade fuer Anfaenger) online stellt. Und auch so kuriose Dinge wie ein Ruede ist in der Pubertaet, wenn er das Bein hebt. :daumenrunter: Klar ist ein Besitzerwechsel in dem Alter alles andere als optimal. Aber wenn das nun einmal passiert, wuerde ich dafuer plaedieren, lieber frueher als spaeter. Und in dem Alter kommen pubertaetsbedingt die spooky phases noch dazu, die bei einigen Hunden sehr ausgepraegt sein koennen.

Und genau so veraltet und unmoeglich finde ich den Begriff des Herrn im Hauses. :roll: Da war wohl der Schreiber auf Drog.. aeh Dominanztheorie.....

LG
Martina

Re: Der VDH - Bayern rät .....

Beitragvon Andreas

Trini hat geschrieben:Und genau so veraltet und unmoeglich finde ich den Begriff des Herrn im Hauses. :roll: Da war wohl der Schreiber auf Drog.. aeh Dominanztheorie.....


Da muss man Fairerweise aber sagen, das die Mitglieder/Verbände selber Schuld mit daran tragen, wenn alte Köpfe und Ideologien nicht aus der Spitze zu bekommen sind.

Re: Der VDH - Bayern rät .....

Beitragvon Trini

Andreas, das ist schon klar. Was ich mich gefragt habe, wer redigiert die Texte die online gehen. Gibts da keine allg. Vorgabe vom deutschen Verband? Kann ich mir eigentlich nicht vorstellen. Da haette man vielleicht eher mal den Hinweis auf eine gute HuSchu fallen lassen koennen.

Wollte noch ein P.S. einfuegen. Spunky ist ein Hund, der vermutlich genau in diesem Alter zu oft alleine gelassen wurde. Er hat massive Angst vor Gewitter und muss dann wirklich auf und in den Arm genommen werden. Hinzu kommt, dass dieses Sensibelchen viel zu hart angepackt wurde. Vermutlich um ihm zu zeigen, wer der Herr im Hause ist.... :roll: Wir arbeiten jetzt seit ueber einem Jahr daran, das ansatzweise wieder rueckgaengig zu machen. Es dauert aber sehr viel laenger wieder aufzubauen, als man braucht, Schaden anzurichten.

LG
Martina

Re: Der VDH - Bayern rät .....

Beitragvon Andreas

Du beschriebst hier einen Fehler der m.E. nicht selten anzutreffen ist. Anstatt Sicherheit und Souveränität zu vermitteln wurde vermutlich über den Gehorsam (Despotie) versucht seinen Fehler in den Griff zu bekommen. Das bekommt man leider nicht so schnell wieder heraus.


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