Kuvasusa hat geschrieben:Auf der anderen Seite steht diese Geschichte: viele Auslandshunde lassen sich eben nicht problemlos eingliedern, verlieren ihre Angst nicht, sie zeigen stereotypische Verhaltensstörungen, drehen sogar durch oder hauen eben ab, wenn sie können ( das will natürlich niemand hören und wahr haben ).
Das kann dir aber auch mit jedem anderem Hund aus zweiter Hand passieren, solange sie sich noch nicht eingewöhnt und Vertrauen aufgebaut haben. Den deutlichsten Unterschied merkt man, wenn ein Stadthund auf das Land vermittelt wird, oder umgekehrt.
Und nein, Hunde sind nie dankbar, egal woher sie kommen.
Kuvasusa hat geschrieben:Und nun komme ich zu meiner Frage:
Ganz abgesehen davon, dass das Streuner / Strassenhundeproblem im Ausland ja irgendwie bewältigt werden muss....
Es istj a nicht so, dass im "Ausland" selbst nichts gemacht wird oder passiert!
Ein Beispiel dazu:
http://www1.wdr.de/fernsehen/ratgeber/t ... l-100.htmlWarum muss man Hunde, die, egal aus welchen Gründen auch immer, den Menschen meiden, retten und in menschliche Obhut zwingen, die ihm ja so Angst macht ? Ihn in eine ihm komplett fremde Umgebung verschleppen, die ihm dann wieder um Angst macht. So gesehen setzt man solche Hunde bewusst ständig Angst und Panik aus. Wie kann man das denn ethisch - moralisch vertreten und rechtfertigen ?
Weil sie vor Ort erschlagen, erhängt, lebendig begraben oder vergiftet werden? Das sind ganz schreckliche Leiden, was dann so ein Tier aushalten muss und der Tot ist dann noch eine Erlösung.
Selbst hier in Deutschland ist die Angst sehr groß, dass unsere Hunde vergiftet werden. Täglich gibt es dazu neue Meldungen in den Medien.
Wer kann sagen, ob und wie schnell diese Hunde sich den Menschen nicht doch noch anpassen können?
Oder ob sie eben nicht immer auf der Straße lebten und mal ein Zuhause gehabt haben? Dann sind sie vll. schon in der Lage mit einem Menschen wieder eine Basis zu finden - nur dauert das eben auch seine Zeit.
Vll gibt es auch in einem dieser Shelter nur einen einzigen Menschen, dem sie vertrauen können und gerade derjenige hat den Vermittlungstext erarbeitet? Er kann dann aber auch nur das sagen, wie er den Hund erlebt. Da gibt es noch viel mehr Faktoren, die eine Rolle spielen...
Die entlaufenen Hunde sind nicht unbedingt "nur" den TSchV anzukreiden, finde ich. Die Menschen, die Auslandstiere "retten" wollen, haben doch auch die Pflicht sich zu informieren. Das machen sie doch bei jedem anderen Hund oder Gegenstand auch.
Allerdings ist es natürlich auch sehr schwer einzuschätzen, wie sehr sich die neuen Halter dann auch für ein gutes Zusammenleben mit dem Hund tatsächlich bereit sind, einzusetzen. Das erfährt der Verein dann erst, wenn er Nachkontrollen macht oder Rückmeldungen bekommt.
Sollte man dann erkennen, dass der Hund nicht "für Deutschland" geeignet ist, ist der Hund dann trotzdem da. Sollte man ihn dann wieder zurück bringen und in seiner gewohnten Umgebung aussetzen? Es hatte vll. auch einen Grund (siehe oben), dass er aus dieser Umgebung schnell weg sollte/musste....
Und ja, ich bin weiterhin dafür, Hunde aus dem Ausland nach Deutschland zu verbringen. Aber nicht nur verbringen, gleichzeitig muss auch etwas vor Ort geschehen. Und von Spanien kann ich sagen, dass sich in den letzten Jahren sehr viel getan hat und auch noch tut.
Den Menschen eine andere Wertigkeit gegenüber Tieren "bei zu bringen" ist eine langjährige Angelegenheit, das sieht man hier auch in Deutschland bei der Nutztierhaltung. Hier werden auch nur ganz kleine Schritte gemacht, weil ein Umdenken seine Zeit braucht.
Unsere "deutschen" Tierheime können den Bedarf an z.B. kleinen Hunden gar nicht mehr abdecken. Sollte man dann die Tiere im Ausland töten, wenn sie hier ein schönes Zuhause bekommen können? Auch wenn sie eine "längere" Eingewöhnungsphase brauchen?
Und wie viele der nun wirklich verängstigten und traumatisierten Hunde kommen denn nun wirklich nach Deutschland, in Relation zu denen, die eben nicht traumatisiert sind? Eine Frage, die ich mir schon seit dem Anfang des Threads hier stelle...
Und wie sehr "muss" man es den Menschen von den Vereinen dann ankreiden, wenn sie eine sog. "Fehlvermittlung" machen? Es kann durchaus sein, dass sich die Hunde im Heimatland ganz anders verhalten, da sie die Geräusche/Gerüche/Situationen und Umstände kennen.
Nun.... wer ist dann dafür verantwortlich?
Und ja, es gibt Vereine die auf "Teufel komm raus" Tiere nach D vermitteln und es gibt Vereine, die sich die Tiere sehr genau aussuchen, wenn sie vermitteln oder nach D verbringen wollen.
Aber deshalb alle Vereine, die Tiere aus dem Ausland nach Deutschland verbringen, gleich zu ziehen, halte ich nun nicht für richtig.
Wie bereits geschrieben: Auch "deutsche" Hunde aus einem "deutschen" Tierheim, die vom Land in die Stad vermittelt werden (oder umgekehrt) können sehr schnell in Panik verfallen (Geräusche/Gerüche etc.) und ausbüxen, solange sie noch keinen Fuß im neuen Zuhause gefasst haben