Frischfutter ein Problem der Massentierhaltung?

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Frischfutter ein Problem der Massentierhaltung?

Beitragvon Andreas

Ich hatte eben ein interessant Telefonat mit eine "Rinderwirt" aus unsern alten Revier. Der sagte, das er vor kurzen zwei Rinder für Frischhundefuttergeschäft abgewickelt hat. Zusätzlich zum normalen Umsatz.
Ich fand das sehr interessant aber auch irgendwie bedenklich. Das zeigt nämlich, das nicht nur Abfälle aus der Lebensmittelproduktion verwendet werden, sondern das auch ein interesse Fleisch in Lebensmittelqualität besteht.
Damit entsteht eigentlich eine Diskrepanz über die ich gerade grübeln muss.

Re: Fischfutter ein Problem der Massentierhaltung?

Beitragvon Melimaus

Jetzt muss ich mal ganz blöd nachfragen, da ich leicht verwirrt bin. Was hat Fischfutter damit zu tun?

Re: Fischfutter ein Problem der Massentierhaltung?

Beitragvon Andreas

Die Frage ist, ob der Trend zum Frischfutter den Bemühungen weg von der Massentierhaltung im Wege stehen könnte?

Re: Fischfutter ein Problem der Massentierhaltung?

Beitragvon Kuvasusa

Bei Andreas hat der Vertippteufel das R beim "F*ischfutter" gefressen. :)

BARF wird mit „Biologisches Artgerechtes Rohes Futter“ ins deutsche übersetzt . Ich für meinen Teil möchte dann aber bitte schön, dass auch das "Fleisch", dass meine Hunde fressen, biologisch artgerecht gehalten worden ist. Kommt es aus Massentierhaltung, ist es mit Hormonen und Antibiotika aufgespritzt. Da kann ich gleich auf ein industriell hergestellte "keine Ahnung was alles drin ist - Fertigfutter" umstellen.

Liebe Grüsse
Susanne mit Rahan und Monello

Re: Fischfutter ein Problem der Massentierhaltung?

Beitragvon Andreas

Kuvasusa hat geschrieben:Bei Andreas hat der Vertippteufel das R beim "F*ischfutter" gefressen. :)


Danke :winken:

Re: Fischfutter ein Problem der Massentierhaltung?

Beitragvon Trini

Ich habs gerade erst noch gehoert, dass kleinere Rinderhalter, die nur alle paar Monate mal ein Rind schlachten, gerade Innereien kostenpflichtig entsorgen.... Da werde ich zum naechsten Schlachttermin mal auf die Socken machen und um Innereien betteln. ;) Allerdings ist in unserer TK nie genug Platz.....

LG
Martina

Re: Frischfutter ein Problem der Massentierhaltung?

Beitragvon Melimaus

Wobei man ja auch Fisch fütter kann ;) Ich habe es nur nicht in Einklang mit den Rindern bringen können :D

Dafür müsste man sich mal die Barfshops anschauen, wo die alle ihr Fleisch beziehen. Sind es wirklich Reste/Abfälle, oder werden nun für das Frischfutter auch komplett Tiere geschlachtet? Des Weiteren muss man schauen, wo bekommen diese Shops ihr Fleisch her?

Wobei ein Biobauer sicher hier einen guten Marktabsatz finden würde, denn bekanntlich gibt man für das Tierfutter oftmals mehr Geld aus, als für das eigene Essen

Re: Frischfutter ein Problem der Massentierhaltung?

Beitragvon Lieselotte

Ich glaube egal ob Trocken-, Dosen- oder Frischfutter, mit allen dreien "unterstützt" man die konventionelle Nutztierhaltung. Sobald die im größeren Stil vertreiben und mit nichts anderem werben, kann man getrost davon ausgehen, dass das Fleisch nicht aus Bio- bzw. artgerechter Haltung kommt. Als ich noch gebarft hab, hab ich irgendwann festgestellt, dass diese Fa. hier ein paar Orte weiter ihren Sitz hat. Ich wohn hier so richtig auf'm Land und dachte, vielleicht bekommen die das Fleisch dann hier von den kleineren Bauern. Auf eine Email mit der Frage, wo die denn ihr Fleisch herkriegen, hab ich dann auch nur die Antwort bekommen, dass das Fleisch Lebensmittelqualität hat. Danke, das war eigentlich nicht die Frage... Die gleiche Antwort bei dem Futtermittelhersteller, bei dem ich jetzt mein TroFu kaufe. Wenn ich so 'ne Antwort bekomme, ist der Rest durch die Blume aber ja auch gesagt.

Die Überproduktion in der Massentierhaltung wird ja eh subventioniert. Von daher wundert mich da auch in Bezug auf's Hundefutter gar nichts...

Re: Frischfutter ein Problem der Massentierhaltung?

Beitragvon Kuvasusa

Ich habe bei "Barf and More" in der Schweiz nachgefragt und sie garantieren, dass sie das Fleisch aus dem Inland und aus grenznahen Regionen aus Deutschland und Österreich aus artgerechter Freilaufhaltung, resp. Weidehaltung beziehen.

In der Schweiz ist die Massentierhaltung seit über 25 Jahren per Gesetz verboten.
Das betrifft sämtliche Massen-Betriebe, von Geflügelhaltung in Käfigbatterien, über Spaltboden-Standhaltung für Schweine und Anbindestände für Mastvieh. Generell ist das Massentierhalten, so wie es in der EU und USA gang und gäbe ist hierzulande verboten. Ebenso das betäubungsloses Kastrieren, Schwänze und Schnäbel coupieren oder bei Ferkeln die Zähne herausbrechen gang und gäbe. Auch das betäubungslose Töten (Schächten) ist in der Schweiz, im Unterschied zur EU und den USA, verboten, ebenso wie Massentierhaltungen mit zehn- und hunderttausenden von Rindern, Schweinen oder Hühnern. - Das macht die Schweizer nicht automatisch zu "Gut-Menschen". Nach wie vor wird Fleisch aus dem Ausland dazu importiert.
Im Vergleich zu den anderen Ländern, ist der Fleischverzehr in der Schweiz jedoch merklich zurückgegangen. Einerseits ist es gewiss eine Frage der Kosten,- andererseits sind die Konsumenten hierzulande sehr viel kritischer geworden.

Ich beziehe das Fleisch für die Familie von einem Bauern im Direktverkauf ab Hof. - Davon fällt für die Hunde natürlich auch etwas ab. Fisch bringt mein Lebenspartner nachhause. Ansonsten hole ich das Fleisch für die Hunde bei Barf and More. In der Hoffnung und im Glauben, dass das, was sie garantieren auch den Tatsachen entspricht.

Was das Fertigfutter anbelangt, so bin ich nicht grundsätzlich dagegen !
Ich bin nur nicht bereit, für tierische,- und pflanzliche Nebenerzeugnisse und so wie undeklarierten Abfall so viel Geld hinzublättern.
Und ich will KEINE Massentierhaltung unterstützen.

Liebe Grüsse
Susanne mit Rahan und Monello

Re: Fischfutter ein Problem der Massentierhaltung?

Beitragvon Kuvasusa

Andreas hat geschrieben:Die Frage ist, ob der Trend zum Frischfutter den Bemühungen weg von der Massentierhaltung im Wege stehen könnte?


Ich glaube, dass da zuerst ein Umdenken in den Köpfen der Konsumenten und Fleischproduzenten stattfinden muss. Aufklärungsarbeit täte da vielleicht auch Not.
Wenn der Mensch nicht weiss, unter welchen grauenhaften Bedingungen sein Schnitzel in Massenmastanlagen aufwachsen musste, wenn er nicht hinsehen muss, wie das Leisten,- und Muskelfleisch für seinen Hund gewachsen ist und aufgespritzt wurde ..... wie sollte sich da etwas ändern ?

Nachdenkliche Grüsse
Susanne Mit Rahan und Monello

Re: Frischfutter ein Problem der Massentierhaltung?

Beitragvon Andreas

Kuvasusa hat geschrieben:In der Schweiz ist die Massentierhaltung seit über 25 Jahren per Gesetz verboten.

Ich vermute mal das es eine klare Definierung dazu gibt was Massentierhaltung ist?

Re: Fischfutter ein Problem der Massentierhaltung?

Beitragvon Andreas

Kuvasusa hat geschrieben:
Andreas hat geschrieben:Die Frage ist, ob der Trend zum Frischfutter den Bemühungen weg von der Massentierhaltung im Wege stehen könnte?


Ich glaube, dass da zuerst ein Umdenken in den Köpfen der Konsumenten und Fleischproduzenten stattfinden muss. Aufklärungsarbeit täte da vielleicht auch Not.


Das Problem besteht klar beim Konsumenten, weniger beim Fleischproduzenten. Diese bedienen letztendlich nur einen Markt der aus Angebot und Nachfrage besteht. Problem hierbei ist, damit ein Rinderbetrieb wirtschaftlich überhaupt noch existieren kann, muss er den Weg über die Masse gehen. Nur wenige haben das Glück mit weniger und höhere Preise sich über Wasser halten zu können.
Das Problem stellt sich derzeit wie folgt dar. Ein Liter Milch kostet in der Produktion mehr, als ein Verbraucher im Supermarkt bezahlt. Folglich wird über die Masse kompensiert. Nach wie vor machen Betriebe reihenweise zu - Öko-Betriebe gehen immer mehr den Weg zum Konventionellen Bio-Betrieb. Bio ist im Grunde zum Teil eine Augenwischerei. Hier hängt in vielen Köpfen das Bild vom glücklichen Bio-Bauern mit seinen 30 Rindern auf der Weide im Kopf. Die Werbewirksame glückliche Kuh halt.

Worauf ich aber hinauswollte ist, das ich eine Diskrepanz sehe die letztendlich das Problem des billig und noch billiger nicht durchbrechen wird ist, das Hundefutter dennoch günstig sein soll. Letztendlich muss günstige Ware auch günstig produziert werden.
Selbst wenn ich als Verbraucher sagen würde, ich esse nur noch einmal die Woche Fleisch und bezahle für das Kilo auch 30+ €, würde ich nicht verändern, wenn ich mehrere Hunde hätte die ich mit Fleisch via Supermarktpreisen füttere.
Hier würde m.E. dann zwangsläufig wieder eine Zweiklassengesellschaft entstehen. Denn Hundehaltung müsste sich zwangsläufig zu kaum erschwinglichen Luxus verändern.

Oder sehe ich das Falsch?

Re: Frischfutter ein Problem der Massentierhaltung?

Beitragvon Kuvasusa

Andreas hat geschrieben:
Kuvasusa hat geschrieben:In der Schweiz ist die Massentierhaltung seit über 25 Jahren per Gesetz verboten.

Ich vermute mal das es eine klare Definierung dazu gibt was Massentierhaltung ist?


Das Gesetz ist immer noch viel zu "gummig" und lässt Interpretationsspielraum zu ! Leider !!
Das Vieh darf nicht in Anbindeständen gehalten werden und muss Tageslicht haben. Von Auslauf auf der Weide, steht allerdings im Gesetz nichts. :( Nur, wieviel qm so und so viel Vieh Platz haben muss.
Gemäss Kassensturz ( Konsumentenforum ) kann die Hälfte der Masttiere nicht auf die Weide. Und das sind in der Schweiz jährlich immerhin 100'000 Stück Schlachtvieh.
Etwas anders verhält es sich mit den Bio-Lable, die auch dementsprechend streng kontrolliert werden.

Ich sehe das aber auch wie Du, Andreas.
Ich habe sowohl in der Schweiz, wie auch in ein paar EU Ländern Bekannte, die Milch,- und Fleischwirtschaftsbetriebe führen, sowohl konventionell, als auch unter Bio-Lable. Ich sehe durchaus den Unterschied !! So, wie in der Schweiz die Landwirte ihre traditionellen, aber auch Bio - Betriebe führen, könnten EU Bauern gar nicht überleben !! - Da besteht schon mal ein gravierender Unterschied, zwischen EU und unserer kleinen Schweiz. - Geiz ist geil, das ist aber auch in der Schweiz so und Lidl und Aldi bauen hierzulande fleissig ihre Supermarktkette aus. - Hier ist eben wieder der Konsument gefragt. -
Was die Hundefütterung anbelangt, - auch hier muss man sich eben überlegen, ob der Hund ttsächlich jeden Tag 2 kg Muskelfleisch verputzen MUSS. Oder ob man das mit Gemüse, Kartoffeln, Reis nicht strecken könnte. Die Barfer Hard-Liner predigen ja so gerne, dass der Hund ein Wolf ist, blut, Knochen und Fleisch fressen müsse. - Aber ein Wolf kriegt nicht jeden Tag Fleisch und seine Ernährung ist bei Nichten so ausgewogen und gesund, wie manche Fantasten sich das vorstellen.

Ich empfinde nichts schlechtes dabei, Abfallprodukte aus der Lebensmittelindustrie der Menschen für Tierfutter weiter zu verwerten ! - Es stört mich nur, wenn man dann nicht ehrlich deklariert, was drin ist und für so einen 15 kg Müll ( genannt Premiumfutter ) auch noch 100.-- Fr. verlangt.

Re: Frischfutter ein Problem der Massentierhaltung?

Beitragvon Feiticeira

Ob Frischfutter oder Fertigfutter-für beides wird Fleisch aus Massentierhaltung verwendet. Der Großteil der Hunde wird nicht mit BARF ernährt, sondern mit Trofu oder Dose. Auch wenn dort weniger Fleisch drin ist als in einer BARF-Portion, dürfte in der Masse noch immer das meiste Fleisch für Hunde industriell verarbeitet werden.

Den Trend immer besseres Fleisch dem Hund zu geben, sehe ich auch. Ich finde das absolut nicht sinnvoll, schon aus gesundheitlichen Gründen. Der Hund sollte kein mageres Fleisch bekommen, fettiges, sehniges Fleisch, Knorpel und Knochen sind neben diversen "Abfallprodukten" (Ohren, Pansen etc.) das Beste überhaupt für ihn. Wir kaufen ja direkt vom Schlachthof-das sind definitiv nur Abfälle die die Hunde bekommen. Das Muskelfleisch ist frisch, aber wäre für den Menschen definitiv nicht genießbar. Die wären ja auch schön blöd gutes Muskelfleisch für 3,50€/KG an Hundebesitzer zu verhökern.

Ich esse möglichst wenig Fleisch, weiß aber dass meine Hunde mit ihren 700gr am Tag das wieder relativieren. :? Glücklich bin ich nicht damit, wüsste aber momentan auch keine Alternative. Am liebsten würde ich einfach selbst produzieren und für den Eigenbedarf schlachten. Das ist mir leider momentan nicht möglich, aber ich hoffe dies in Zukunft tun zu können.


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