Hütehunde von Wölfe angegriffen?

Alles über den Hund, was nicht in die anderen Foren passt.

Moderator: Moderatoren


Re: Hütehunde angegriffen

Beitragvon friida

Naja, im Prinzip haben die Herdenschützer doch ihre Aufgabe erfüllt und die Schafe sind nicht zu Schaden gekommen.

Re: Hütehunde angegriffen

Beitragvon Andreas

Genau das hatte ich mir auch gedacht. ;)
Ich meine aber in Erinnerung zu haben, das Wölfe da eher die Konfrontation meiden würden?
Angriffe auf Hunde selber sind mir nur aus dem Skandinavischen bekannt, dabei sind die Hunde zumeist angebunden gewesen.
Oder haben hier eher die Schutzhunde die Konfrontation gesucht und sind etwas weiter abseits gewesen?

Zumindest sehe ich hier tierschutzrelevante Fragen auf uns kommen, die den Einsatz von Schutzhunden betrifft.

Re: Hütehunde angegriffen

Beitragvon friida

Andreas hat geschrieben:Oder haben hier eher die Schutzhunde die Konfrontation gesucht und sind etwas weiter abseits gewesen?



Das denke ich eher. Das die Hunde angegriffen haben, um die Herde zu schützen. Man weiß ja nicht, wie die Hunde ausgebildet sind, vllt. beschränken die sich nicht aufs drohen...?

Re: Hütehunde von Wölfe angegriffen?

Beitragvon Kuvasusa

Herdenschutzhunde kann man nicht im herkömmlichen Sinne ausbilden. Sie sind auf die Schafe geprägt und sozialisiert und sie verteidigen Territorium und Resourcen. Junghunde lernen von den Althunden, wann und mit welcher Verteidigungsstrategie vorgegangen wird. Erfahrene HSH lassen sich nur im allerschlimmsten Notfall auf einen Zweikampf ein. Die Strategie ist normalerweise den Raubfeind auf Distanz zu halten und bellend und hinterher hetzend zu verjagen. Dazu arbeiten sie im Team. Wenn die Wölfe aber schon in die Herde einfallen konnten, kommt es unweigerlich zum Kampf. - Entgegen dem, was da im Bericht zulesen ist, bin ich der Meinung, dass die Hunde ihren Job richtig gemacht haben, denn die Schafe sind verschont geblieben.

Es ist auch unüblich, dass einzelne Wölfe sich mit ihnen körperlich an Grösse und Kraft überlegenen HSH anlegen. Dazu ist das Verletzungsrisiko und der Energieverschleiss viel zu gross für eine viel zu geringe bis gar aussichtslose Chance an ein Schaf zu kommen , resp. effektiv Nahrung zu beschaffen.

Bezüglich der Tierschutzrelevanz: Mir tut's leid, dass die Hunde im Einsatz verletzt wurden. Sollte es tatsächlich so weit kommen, dass HSH auf Grund des Verletzungsrisikos nicht mehr für den Herdenschutz eingesetzt werden dürften, müssten wir konsequenterweise auch die Polizeihunde aus dem Dienst nehmen, die Kugeln fangen und Menschen beissen. - Wir müssten Lawinensuchhunde aus dem Verkehr ziehen, weil deren Leben auf den Lawinenkegel oder in den Schlammlawinen genauso in Gefahr ist. Gleiches gälte auch für alle anderen Diensthunde. Und last but not least, man müsste auch den Jägern die Hunde wegnehmen, weil auch dort schon so mancher treue vierbeinige Jagdhelfer während der Jagd zu Tode gekommen ist.

Just my two Cents ....
Liebe Grüsse
Susanne mit Rahan und Monello



Liebe Grüsse
Susanne mit Rahan und Monello

Re: Hütehunde von Wölfe angegriffen?

Beitragvon Andreas

Kuvasusa hat geschrieben:Und last but not least, man müsste auch den Jägern die Hunde wegnehmen, weil auch dort schon so mancher treue vierbeinige Jagdhelfer während der Jagd zu Tode gekommen ist.


Das ist richtig, aber auch hier befasst man sich bereits seit längeren mit der tierschutzrelevanten Fragen, wie man Hunde besser schützen kann. Und in der Tat ist die Anzahl verloren gegangener Hunde stark rückläufig. Nicht nur das die Ausbildung immer besser wird sondern auch weil Schutzwesten immer mehr angenommen werden. Ich habe Jahr für Jahr immer mehr Hunde mit Schutzwesten und GPS-Systeme gesehen. Ich denke das wir, auch wenn es blöd klingen mag, einen Schritt weiter sind mit der Frage wie man Hunde besser schützen kann.
Das eine Weste für so einen Hund keine Lösung sein kann, ist klar aber ich denke schon, wenn es häufiger vorkommt, das man sich hier der Frage annehmen wird was man ändern könnte.

Re: Hütehunde von Wölfe angegriffen?

Beitragvon Kuvasusa

Andreas hat geschrieben: Ich habe Jahr für Jahr immer mehr Hunde mit Schutzwesten und GPS-Systeme gesehen. Ich denke das wir, auch wenn es blöd klingen mag, einen Schritt weiter sind mit der Frage wie man Hunde besser schützen kann.
Das eine Weste für so einen Hund keine Lösung sein kann, ist klar aber ich denke schon, wenn es häufiger vorkommt, das man sich hier der Frage annehmen wird was man ändern könnte.


Das ist in der Schweiz schon auch so, dass Jagdhunde Sicherheitswesten und GPS tragen. Bei den HSH hier in Mitteleuropa ist man von den Stachelhalsbändern abgekommen. Wohl weil man nicht mit direktem Zweikampf zwischen Wolf und Hund gerechnet hat. In der Türkei und in Zentralasien wo HSH noch traditionell arbeiten, tragen sie sehr grosse Stachelhalsbänder zum Schutze.

Bild

Bild
Die Ohren werden ihnen auch auch aus Schutzgründen kupiert, damit sie Bär und Wolf keine Angriffsfläche bieten. - Nein, ich sage nicht(!) dass man unsren HSH hier die Ohren abschneiden soll !!
Eine andere Variante des Herdenschutzes wären Esel wie dieser hier in den USA., der gerde einen Koyoten in den Himmel geschickt hat.
Bild

Liebe Grüsse
Susanne mit Rahan und Monello

Re: Hütehunde von Wölfe angegriffen?

Beitragvon Feiticeira

Danke Sanne für deine Einschätzung. Ich hab da sehr drauf gehofft. Bzgl der Tierschutzrelevanz teile ich deine Meinung. Warum werden hier denn keine Stachelhalsbänder genutzt? Meinst du das ändert sich nach dem Vorfall?

Ich denke mal, dass der Wolf/die Wölfe auch nicht ohne Blessuren davon gekommen ist/sind. Und im Gegensatz zu den Hunden haben die keine medizinische Betreuung. Evtl war der Vorfall ja einmalig...

Re: Hütehunde von Wölfe angegriffen?

Beitragvon Kuvasusa

Feiticeira hat geschrieben:Warum werden hier denn keine Stachelhalsbänder genutzt? Meinst du das ändert sich nach dem Vorfall?


Schwer zusagen, aber ich denke, eher nicht. Denn in unseren Breitengraden sind Wolfsangriffe mit direkten Konfrontationen mit dem HSH doch noch eher selten. Während im Alpenraum die Schafe ohne Zäune frei weiden und die Hunde ebenso frei bei ihnen sind,- müssen sie in Deutschland hinter den Zaun. Das an und für sich sollte für beide Seiten schon eine gewisse Barriere darstellen.
Hinzu kommt noch, dass das gesamte Alpenraumgebiet sehr stark von Wanderer, Touristen, Sportlern frequentiert ist, inklusive der gesamten Infrastruktur rund um die Touristenbranche. Das macht die Wölfe, zu mindest bei uns, auch etwas vorsichtiger. - Ich weiss, die Wolfsprobleme bei Euch in Deutschland z.B. in der Lausitz unterscheiden sich doch von den unserigen in den Alpen.

In Südosteuropa, Centralasien auf dem Balkan, wo die HSH in völliger Abgeschiedenheit und unberührter Natur, viel häufiger auf verschiedene Raubtiere treffen und deshalb schnell reagieren und schützen können müssen, kommt es folglich auch vermehrt zu wahren Kämpfen zwischen Raubtier und HSH. Deshalb werden die Hunde so gut wie möglich geschützt. Denn die Besitzer dieser Hunde, sind selber so arm und führen ein sehr karges Leben. Sie können sich den Verlust eines Hundes nicht leisten. Eine schutzlose Herde würde für sie den Ruin ihrer Existenz bedeuten.

Ich denke, das Thema Herdenschutz im Hinblick auf Wolf und Bär im zivilisierten, urbanen Mitteleuropa wird so oder so immer ein Streitpunkt bleiben.

Liebe Grüsse
Susanne mit Rahan und Monello

Re: Hütehunde von Wölfe angegriffen?

Beitragvon Andreas

Hi Susanne, was uns beiden offenbar entgangen ist, ist der umstand das die Wölfe sich in ein gesichertes Arial gegraben haben.
Defakto standen sich Wolf und Hund in einem Gatter gegenüber. Das es hier dann zu reiberein kommt, kann man sich eigentlich ausmalen, der darauf folgende Übergriff wurde von den Hunden dann aber nicht mehr unterbunden.

Jetzt stellt sich mir halt die Frage, ob das wirklich so sinnvoll ist?

Hier im geschilderten Fall ging es darum, das generell Hunde in Frage gestellt werden.
Es gab insgesamt drei Übergriffe auf diese Herde, der zweite Übergriff konnte von den Hunden unterbunden werden. Beim Dritten, sind dann wieder 11 Schafe gerissen worden.

Beim ersten Übergriff waren es 20 Risse. Da hatte er vermutlich noch keine Hunde.

Re: Hütehunde von Wölfe angegriffen?

Beitragvon Kuvasusa

Andreas hat geschrieben:Hi Susanne, was uns beiden offenbar entgangen ist, ist der umstand das die Wölfe sich in ein gesichertes Arial gegraben haben.
Defakto standen sich Wolf und Hund in einem Gatter gegenüber. Das es hier dann zu reiberein kommt, kann man sich eigentlich ausmalen, der darauf folgende Übergriff wurde von den Hunden dann aber nicht mehr unterbunden.

Jetzt stellt sich mir halt die Frage, ob das wirklich so sinnvoll ist?

Hier im geschilderten Fall ging es darum, das generell Hunde in Frage gestellt werden.
Es gab insgesamt drei Übergriffe auf diese Herde, der zweite Übergriff konnte von den Hunden unterbunden werden. Beim Dritten, sind dann wieder 11 Schafe gerissen worden.


Ich habe das schon so gelesen und auch richtig verstanden. Wölfe lernen extrem schnell und sie sind beim lernen cleverer und erfinderischer als unsere domestizierten Haushunde. Kommen also schneller zum Erfolg ... Dass Wölfe in ein Gehege eindringen, obwohl Schutzhunde mit drin sind, ist an und für sich sehr ungewöhnlich. Aber keine Regel ohne Ausnahme. Ich denke, diese Wölfe haben aus dem ersten Angriff gelernt, haben beim zweiten auf die Schnauze bekommen, nicht ohne selber auch auszuteilen. Und es dann noch einmal probiert und wiederum Erfolg gehabt. Das war zweifellos ein Lernerfolg. den diese Wölfe hier erfahren haben. ;)

Ich kann durchaus verstehen, dass man die Hunde und ihre Fähigkeiten, auf Grund dieses besonderen Falles in Frage stellt. Aber was soll man denn sonst zum Schutze der Herden tun ?

Ich kann auch nur von meinen eigenen Erfahrungen aus über 13 Jahren Herdenschutz in der Schweiz, Italien, Frankreich, Spanien, Schweden und in den USA sprechen. Dieser oben beschriebene Fall ist für mich nun der erste, auf eingepferchte Schafe. Ich kenne das so sonst nicht.
Ich weiss aber von Schafzüchtern/HSH Haltern aus den USA,- dass dort läufige Wölfinnen auch schon versucht haben, HSH Rüden von der Herde wegzulocken, damit das Rudel sich dann ungehindert bedienen kann. Die, die ihre Herde verliessen und ihnen foltgen, wurden vom Wolfsrudel getötet. Daher und auch aus Gründen der Zuverlässigkeit sind die meisten HSH, die an der Herde arbeiten kastriert.

So wie ich den Herdenschutz bis heute erlebt habe, funktioniert er im Alpenraum sehr gut. In Deutschland ist er nun fehlgeschlagen.
Das Problem ist halt auch, dass die Wölfe hier keinen Lebensraum mehr haben.
Was soll man also tun ? Die Wölfe alle aus Mitteleuropa wieder ausrotten ? Könnte klappen ! Ist uns vor 200 Jahren schon einmal gelungen, warum sollte es nicht auch ein zweites Mal klappen. Zumal wir heutzutage bessere Massenvernichtungswaffen und Gifte haben.

Als Beispiel im Kleinen:
Der Fuchs latscht bei uns auch am hell lichten Vormittag über den Hof, trotz 3 scharfen, mit Füchsen "kampferprobten" und erfahrenen Parson Russel Terrier, 2 Grossen Schweizer Sennen und meinen beiden grossen Weissen. Und sie holen sich trotz den schmerzhaften Erfahrungen mit unseren Hunden, Hühner und Enten aus dem Gehege. Sie nehmen sogar die Stromschläge des Zauns in Kauf. - Sie sind schlau, warten den richtigen Moment ab und jetzt da sie Junge haben sind sie rotzfrech und risikofreudig. Nun, meine Hühner sind nicht mehr ... die haben sie alle geholt.

Liebe Grüsse
Susanne mit Rahan und Monello

Re: Hütehunde von Wölfe angegriffen?

Beitragvon Wuschel

Wenn ich so diesen eingestellten Artikel lese, stellen sich mir dann doch noch ein paar Fragen:

Welcher Zaun war es? War er geeignet für die Wolfsabwehr?
Ein geeigneter Zaun würde eine Untergrabung nicht zulassen.

Warum (davon gehe ich jetzt aus) war kein Strom vorhanden?
Warum haben die Hunde nicht schon beim Untergraben die Wölfe abgehalten?

Wie alt sind denn die Hunde?
Sind sie in der Herde aufgewachsen?
Seit wann waren sie bei der Herde und wie viel Erfahrung hatten sie beim Verteidigen?
Wie wurden sie ausgebildet?

Wie groß ist denn das Areal, auf dem die Schafe weideten?
War die Anzahl der Hunde dann ausreichend?
Die Anzahl der Wölfe?

Andreas hat geschrieben:Hier im geschilderten Fall ging es darum, das generell Hunde in Frage gestellt werden.
Es gab insgesamt drei Übergriffe auf diese Herde, der zweite Übergriff konnte von den Hunden unterbunden werden. Beim Dritten, sind dann wieder 11 Schafe gerissen worden.

Beim ersten Übergriff waren es 20 Risse. Da hatte er vermutlich noch keine Hunde.


Von einem dritten Übergriff habe ich im Netz nichts gefunden
Waren denn die Hunde bereits wieder vor Ort? Die Verletzungen verheilt?

Re: Hütehunde von Wölfe angegriffen?

Beitragvon Andreas

Wuschel hat geschrieben:Von einem dritten Übergriff habe ich im Netz nichts gefunden
Waren denn die Hunde bereits wieder vor Ort? Die Verletzungen verheilt?


Das geht aus der Einleitung des verlinkten Artikels hervor. Der zugeben etwas do*** formuliert wurden.

Die Hunde hatten vermutlich schlicht keinen Bock mehr wieder den Ar*** versohlt zu bekommen.

Das ist eine geförderte Schutzeinrichtung. Untergrabschutz ist auch nicht wirklich praktikabel. Das kann man beim Kaninchenstall machen, einer Fasanenvollieren oder wenn es eine standorttreue Koppel ist. Aber bei einer Schafshaltung? Wer zieht denn nach jedem Umsetzen einen Graben von 60- 80cm um einen reis- und bissfesten Zaun einzubringen? Der Aufwand steht da nicht mehr im Verhältnis zum möglichen Schaden wenn Maschinen und Arbeitseinsatz von 80-120€ per h gerechnet wird. Davon abgesehen, das auch solche Anlagen im Offenland nicht ohne weiteres installiert werden dürfen, da es sich um dauerhafte Installationen handelt.
Strom? Im Offenland kann und darf man keine Anlagen installieren die für einen Zoo geeignet sind. Von der Leistung sind die erlaubten geringerer, wenn es sich um zugelassene Geräte handelt. Naja aua machen sie auch schon ordentlich, aber auch hier ist Praxis und Theorie ein großer Unterschied. Da braucht es nur irgendwo einwachsen, was drauf fallen umgerissen werden und dann funktioniert der ganze Kram nicht mehr richtig und 24h am Tag kann man so einen Zaun nicht kontrollieren.
Davon abgesehen, das ein E-Zaun zum Wildschutz nicht der Weisheit letzter Schluss ist. Wenn es Wildtiere schaffen da hinein zu gelangen, gehen die dann auch nicht mehr so schnell raus, wenn es mal Aua gemacht hat. Außerdem ist das nochmal ein Chancenausgleich eingeschränkt.
Ich gehe nämlich davon aus, das gerade die hohe Anzahl an Risse, ein Problem der Einzäunung ist.

Re: Hütehunde von Wölfe angegriffen?

Beitragvon Kuvasusa

Hallo Wuschel,

der Bericht ist an sich nicht viel aussagend, und wir alle waren beim Angriff nicht dabei ! Ergo können wir auch schlecht beurteilen, wo der Fehler lag .....

Wie die Ausbildung von Herdenschutzhunden aussieht, habe ich oben schon beschrieben. Die kann man im eigentlichen Sinne nicht ausbilden. Das hat hat mit Prägung und Sozialisierung mehr zutun, als mit ausbilden.

Über den Zaun steht zu lesen:
Code: Alles auswählen
Die Grauhunde seien in der Nacht zu der Koppel am Ortsrand gelangt und hätten sich unter dem Zaun durchgegraben. [b]Letzterer galt übrigens als wolfssicher und wurde mithilfe von Fördermitteln angeschafft. [/b] 


Insofern muss man als Leser davon ausgehen, dass es sich um einen bewährten Zaun handelt. Ob dem wirklich so ist, weiss man ja nicht ... Papier ist geduldig.

Warum haben die Hunde nicht schon beim Untergraben die Wölfe abgehalten?

Es steht nirgends, dass sie das NICHT gemacht haben. Wahrscheinlich haben sie gebellt, aber das hält eine Gruppe Wölfe noch nicht davon ab, weiter zu machen, wenn sie davor schon erfolgreich Schafe reissen konnten .....

Im Weiteren, sehe ich es so wie Andreas. Und dies ...:
Ich gehe nämlich davon aus, das gerade die hohe Anzahl an Risse, ein Problem der Einzäunung ist.
sehe ich besonders als Problem !

Wenn es bei frei weidenden Herden trotz Schutzhunden zu Rissen kam, dann handelte es sich meistens um Einzeltiere, die vom Wolfsrudel abgetrennt werden konnten. Zumindest im Alpenraum und in Süd- / Südosteuropa

Liebe Grüsse
Susanne mit Rahan und Monello
Zuletzt geändert von Kuvasusa am Mi 22. Apr 2015, 10:11, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Hütehunde von Wölfe angegriffen?

Beitragvon Andreas

Kuvasusa hat geschrieben:Was soll man also tun ? Die Wölfe alle aus Mitteleuropa wieder ausrotten ? Könnte klappen ! Ist uns vor 200 Jahren schon einmal gelungen, warum sollte es nicht auch ein zweites Mal klappen. Zumal wir heutzutage bessere Massenvernichtungswaffen und Gifte haben.


Naja, ausrotten nicht. Wölfe und Landwirtschaft resp. Tierhaltung werden ein Dauerproblem bleiben. Da wird es auch keine Lösung geben Schäden ganz zu verhindern.
Das Problem ist ja voranging auf dem Papier, eine unnötige Bürokratie für den Ausgleich.
Sofern Rissgutachter bzw. der Aussage akzeptiert werden, sondern wie in einem Bundesland immer erst eine Genanalyse gemacht werden muss, oder im Zweifel sowieso gemacht werden muss, die fast soviel kostet wie der Ausgleich für ein Schaf. Wenn Landwirte keine schnellen Ausgleich erhalten ....kann man die "Lust" am Wolf verlieren.
M.E. darf es kein Tabuthema sein, Vergrämungsmaßnahmen ergreifen zu dürfen. M.E wird der Wolf hier derart verhätschelt, das er das Gespür für Vorsicht und Gefahr verliert. Keiner der verantwortlichen traut sich das Thema mal vernünftig anzunehmen und unsere Naturschutzverbände sind auch noch nicht in der Realität angekommen und verspielen zunehmend an Glaubwürdigkeit.
Das Management und Monitoring versagt, weil jede der Verantwortlichen nur bedacht ist auf political correctness zu achten.
Was schlicht fehlt ist ein offener Umgang, so wie sie im rest Europas praktiziert wird.

Im übrigen, gestern soll im raum Frankfurt ein Wolf überfahren worden sein. Genaue Untersuchung erfolgt gerade.
Damit dürfte er nun fast ganz Flächendeckend in Deutschland präsent sein.

Re: Hütehunde von Wölfe angegriffen?

Beitragvon Kuvasusa

Andreas hat geschrieben:
Kuvasusa hat geschrieben:Was soll man also tun ? Die Wölfe alle aus Mitteleuropa wieder ausrotten ? Könnte klappen ! Ist uns vor 200 Jahren schon einmal gelungen, warum sollte es nicht auch ein zweites Mal klappen. Zumal wir heutzutage bessere Massenvernichtungswaffen und Gifte haben.


Naja, ausrotten nicht. Wölfe und Landwirtschaft resp. Tierhaltung werden ein Dauerproblem bleiben. Da wird es auch keine Lösung geben Schäden ganz zu verhindern.

Das war auch nur zynisch gemeint ! ;) Ich sehe einfach, wie problematisch das Thema Wolf auch hier in der Schweiz zu behandeln ist. Und wie uneinig man sich auf allen Seiten über das Thema und die Handhabung ist.
In der Surselva haben die Menschen 11 Jahre mit einem grossen, gesunden, intakten Wolfsrudel zusammen gelebt und dies in all den Jahren noch nicht einmal bemerkt !!!!!! Jetzt wissen sie es, da ein alter Wolf tot aufgefunden wurde. Und jetzt fangen sie an Panik zu schieben ....
ein weiteres Problem in der Schweiz, sind die Schafrisse durch HUNDE !!! d.h. es sind natürlich keine echten Risse, sondern die Schafe verendeten an ihren schweren Verletzungen, oder mussten dann getötet werden. Die Analysen hatten hier wenigstens den wahren Täter aufdecken können.
Andreas hat geschrieben:M.E. darf es kein Tabuthema sein, Vergrämungsmaßnahmen ergreifen zu dürfen. M.E wird der Wolf hier derart verhätschelt, das er das Gespür für Vorsicht und Gefahr verliert. Keiner der verantwortlichen traut sich das Thema mal vernünftig anzunehmen und unsere Naturschutzverbände sind auch noch nicht in der Realität angekommen und verspielen zunehmend an Glaubwürdigkeit.
Das Management und Monitoring versagt, weil jede der Verantwortlichen nur bedacht ist auf political correctness zu achten.
Was schlicht fehlt ist ein offener Umgang, so wie sie im rest Europas praktiziert wird.

Da muss ich Dir recht geben ! Der Unterschied zwischen Deutschland und der Schweiz beispielsweise ist Eure Gesetzgebung mit der Umzäunung. Eure HSH MÜSSEN ja innerhalb der Umzäunung bleiben und sind somit in der Ausübung ihrer Schutzfunktion doch massiv eingeschränkt ....
In der Schweiz darf ein Wolf 30 Risse innerhalb eines Monats verbuchen, eher er von Gesetzes wegen zum Abschuss freigegeben ist. Jungwölfe, die keine Scheu mehr vor Menschen zeigen, sollen aus dem Wolfsrudel genommen werden. ( Wie man das dann handhaben will, ist mir ein Rätsel )

Liebe Grüsse
Susanne mit Rahan und Monello

Re: Hütehunde von Wölfe angegriffen?

Beitragvon Andreas

Das Problem ist hier, das die Stimmung anfängt zu kippen. Unter anderem auch, weil die Naturschutzverbände über Jahre hinweg die Määr vom scheuen Wolf aufrecht erhalten haben.
In den letzten Wochen scheinen sich aber solche Bergungen zu häufen. Und die Menschen werden zunehmend skeptisch und fragen sich ob das noch lange gut geht.









Schön sind se schon :)

Re: Hütehunde von Wölfe angegriffen?

Beitragvon Andreas

Hab da gerade noch einen gefunden.

Re: Hütehunde von Wölfe angegriffen?

Beitragvon Kuvasusa

Wow, die sind aber rotzfrech und tolldreist !!!
Also da sind die Schweizer Wölfe wesentlich vorsichtiger und scheuer, muss ich sagen. Da hatten wir mit den tolldreisten Bären dann doch mehr Probleme !

Liebe Grüsse
Susanne mit Rahan und Monello

Re: Hütehunde von Wölfe angegriffen?

Beitragvon Andreas

Tja, Deutschland ist ein einziger Zoo und die Direktion sitzt im Berliner Affenhaus :mrgreen:

Re: Hütehunde von Wölfe angegriffen?

Beitragvon Kuvasusa

Dann verwundert es mich nicht, dass die Wölfe sich auch getrauten in ein Schafgehege einzubrechen. Die Verteidigung auf so eingeschränktem Raum ist dann natürlich auch entsprechend schwieriger. Und wenn die Wölfe gegenüber den Pyris in der Überzahl waren, werden einige die Schutzhunde mittels Nahkampf beschäftigt haben, während andere sich die Schafe pflückten .... Das kennt man in den Staaten ja mit den läufigen Wölfinnen ....

Liebe Grüsse
Susanne mit Rahan und Monello

Re: Hütehunde von Wölfe angegriffen?

Beitragvon Wuschel

Einige der eingestellten Videos sind bereits als Fake entlarvt worden

GÜNTHER BLOCH: Wölfe in Deutschland: Werden sie zum Problem?
http://www.atn-ag.de/magazin/redaktione ... um-problem

Den Wolf einfach in Ruhe lassen
INTERVIEW Expertin Elli Radinger erforscht diese Tiere seit 20 Jahren
http://www.mittelhessen.de/lokales_arti ... 71930.html

Radinger: Ich ärgere mich furchtbar über diese ganzen so genannten "Wolfsexperten". Wir verlieren hier völlig den Überblick vor lauter Wolfsbetreuern, Wolfsberatern, Wolfsexperten. Da werden an einem Wochenende Menschen zum Wolfsberater geschult und wollen nun beurteilen, ob ein Wolf sich normal verhält, oder aggressiv ist und gefährlich werden könnte. Sie empfehlen dann, ein "verhaltensauffälliges" Tier zu vergrämen und eventuell sogar zu erschießen. Das kann doch nicht wahr sein. Ich verstehe nicht, wie sich solche Leute als "Experten" bezeichnen können.


@Kuvasusa
Natürlich hatte ich in deinem Beitrag gelesen, wie HSH im allgemeinen ausgebildet werden. :winken:
Aber ob das nun bei den Beiden auch so war?
Trotzdem muss ein "Bezug" zu der "eigenen" Herde vorhanden sein. Angeblich waren die Hunde beim ersten Angriff noch nicht vorhanden und sicher spielt auch die Erfahrung beim Verteidigen eine Rolle...
Und dann kommt es auch noch auf die Fläche an, die es zu verteidigen gilt. Ich konnte da nirgends Angaben finden.

@Andreas
Wenn ein Schaf gerissen wurde, spürt der Schäfer das auch nicht gleich am Geldbeutel, wenn nachgewiesen ist, dass es ein Wolf war, bekommt er innerhalb ca. 4 Wochen (solange brauch die DNA-Analyse) seine Entschädigung.

Ich finde das richtig, dass erst genau erforscht wird, ob es nicht ein Hund gewesen sei.
Aber "pleite" geht der Schäfer deswegen nicht gleich in den 4 Wochen...

Natürlich gibt es noch andere Hilfsmittel, die Herde zu schützen, außer Esel und HSH.
Das alles ist schon sehr lange bekannt, Erfahrungen sind vorhanden, nur wenn man sich nicht entschließen kann sie anzuwenden, ist der Wolf nun auch nicht schuld.

Ein Problem machen hier die Medien aus dem Wolf, der Wolf selbst ist noch gar kein Problem. Viele der "Wölfe", die nun in den Medien auftauchen, sind nur an der Durchwanderung, suchen sich ein neues Revier. Das sind neugierige Jungwölfe. Und zum Teil sind es wohl auch eher (ausgesetzte) Hybriden oder auch Hunde, wie hier

Totes Tier an der Ems in Lathen wohl Hund statt Wolf
http://www.noz.de/lokales/lathen/artike ... statt-wolf

Nur... wenn die Leser so einen Artikel sehen, bleibt am Ende im Gedächtnis, dass schon wieder ein Wolf überfahren wurde...an einer Richtigstellung sind sie auch nicht sonderlich interessiert

Und viele Berichte dienen "nur" der Erhöhung der Auflagen oder der Klicks.

Re: Hütehunde von Wölfe angegriffen?

Beitragvon Andreas

GÜNTHER BLOCH: Wölfe in Deutschland: Werden sie zum Problem?
http://www.atn-ag.de/magazin/redaktione ... um-problem

Diesen Artikel kenne ich. Damit hat der Bloch sich keinen gefallen getan, vor allem mit diesen Aussagen.

Bloch hat geschrieben:Hunderttausende Menschen fahren jedes Jahr in die Nationalparks von USA und Kanada – eben weil sich Wölfe so neugierig und unbedarft verhalten und nicht selten aus nächster Nähe beobachtet werden können. Wenn es stimmen würde, dass nicht bejagte Wölfe anfangen, Menschen anzufallen, dann frage ich mich, warum in Nationalparks wie Yellowstone, Banff, Jasper oder Denali noch kein einziger Mensch angefallen wurde. Kinder übrigens auch nicht. Und warum in Ostdeutschland seit 20 Jahren schon Wölfe heimisch sind, ohne dass etwas passiert ist. Und warum in den Teilen Europas, in denen Wölfe niemals ausgerottet waren, auch nichts passiert.

Obwohl ich schon immer zu Bloch ein zwiespältiges Verhältnis habe, aber hier "disqualifiziert" er sich einfach.
Warum er die nachweislichen Übergriffe auf Menschen in Europa mit "auch nichts passiert" einfach untern Tisch kehrt wird mir immer ein Rätsel bleiben. Das trägt doch nur dazu bei, dass die Naturschutzverbände und er schlicht an Glaubwürdigkeit verlieren. Auch wenn die Anzahl statistisch schwindend gering ist, ist das nachweislich vorgekommen. Ganze 59-mal mit 9 Todesfälle
Wolf.jpg

A review on wolf attacks on humans, John D. C. Linell, Norsk institutt for naturforskning

Bloch hat geschrieben:Ja. Da wird ja beispielsweise gern nach Indien gezeigt, wo es in der Tat einige Übergriffe von Wölfen auf Kinder gab. Was verschwiegen wird: Das waren 2 oder 3 Fälle in einem Zeitraum von mehreren Dekaden,

Was ich davon halten muss, muss man glaube nicht mehr näher erörtern....

Welt hat geschrieben:In Indien ist es für Kinder in manchen Gegenden ausgesprochen gefährlich, außerhalb der Dörfer zu spielen. Im Bundesstaat Uttar Pradesch wurden in den letzten 20 Jahren 273 Kinder von Wölfen getötet, was wahrscheinlich damit zusammen hängt, dass in diesen armen, landwirtschaftlich übernutzten Regionen der Bestand an Wildtieren wie auch an Weidetieren gering ist und Wölfe lernen, dass Kinder leichte Beute sind.

http://www.welt.de/wissenschaft/umwelt/ ... oelfe.html

Insgesamt, so die NINA-Studie waren es in Indien im Zeitraum von 1950-2000 388 Übergriffe auf den Menschen. In 278 Fällen ging die Begegnung tödlich aus.
Klar sollte aber sein, das Indien hier eine besondere Ausnahme darstellt- es ist ein Phänomen ein Extrem

Bloch, sorry wenn man es so sagt, tönt mehr auf Welle der politischen Korrektheit. Für mich nicht gerade die ideale Quelle, da gibt's objektivere und es wird einfach Zeit solchen nicht weiter eine Bühne zu geben. Sonst ist es um den Wolf bestellt, wenn die Menschen weiter mit Verharmlosungen und Verniedlichungen konfrontiert werden sie irgendwann mit den Fingern auf diese zeigen.

Bloch hat geschrieben:Den Hund ruhig, gelassen und ohne großes Geschrei hinter sich bringen und aktiv werden: Also auf keinen Fall weglaufen und sich auch nicht zurückziehen, sondern den Wölfen entschlossen entgegen gehen, laut und vernehmlich in die Hände klatschen oder so etwas rufen wie „Hau ab da!“.

http://woelfeindeutschland.de/heute-sch ... eklatscht/

Nachtrag Samstag
Interessanterweise nimmt der NABU zur NINA-Studie Bezug auch wenn öffentlich etwas anders getönt wird:
NABU hat geschrieben:In den extrem seltenen Fällen, in denen Wölfe Menschen getötet haben, waren die meisten Angriffe tollwütigen Wölfen zuzuschreiben. Neuere Fälle (d.h. nach 1950) sind selten, obwohl die Zahl der Wölfe in Europa zunimmt. Zurzeit gibt es etwa 15.000 bis 20.000 Wölfe in Europa, 30.000 in Russland und 60.000 in Nordamerika. Trotz dieser Zahlen konnten in Europa in den letzten 50 Jahren nur neun belegte Fälle gefunden werden, in denen ein Mensch von einem Wolf getötet wurde. In fünf von diesen Fällen hatten die Tiere Tollwut. Aus Nordamerika gibt es aus diesem Zeitraum keinen einzigen Fall. Fälle, in denen gesunde wildlebende Wölfe Menschen angegriffen haben, sind noch seltener. Dabei handelte es sich zumeist um „habituierte“ Wölfe (Wölfe, die über einen längeren Zeitraum an Menschen gewöhnt wurden, z.B. durch Anfüttern) oder Provokation (Wölfe, die massiv bedrängt wurden). Von gesunden Wölfen geht in der Regel keine Gefahr für den Menschen aus. Menschen gehören nicht zur normalen Beute von Wölfen.

http://www.nrw-wolf.de/index.php/woelfe ... -2002.html
Der Nabu erklärt hier, dass es in Nordamerika zu keinen tödlichen Übergriffen gekommen ist, was auch stimmt, Die NINA-Studie zeigt aber auch auf, dass es Übergriffe gibt. Nämlich von 2 TW-Fälle und 11 nicht TW-Fälle. Todesfälle hingegen gab es keine. Allein die Reduzierung auf Fälle mit Todesfolge ist nichts anderes als ein jonglieren mit Zahlen. Das zeigt sich in dieser Aussage besonders gut:
"Fälle, in denen gesunde wildlebende Wölfe Menschen angegriffen haben, sind noch seltener"
Hier wird einfach "mit Todesfolge" weggelassen um den Eindruck zu erwecken das Übergriffe gesunder Tiere niedriger sind als Übergriffe kranker mit Todesfolge. Das ist schlicht und ergreifend eine rhetorische Spitzfindigkeit einfach dreist!

Zudem geht der Nabu von "Habituierung" aus.
NABU hat geschrieben:"Habituierung"
Wölfe, die über einen längeren Zeitraum an Menschen gewöhnt wurden, z.B. durch Anfüttern, können aufdringliches und dreistes Verhalten entwickeln, was für den Menschen gefährlich werden kann.

Hier bestreitet der NABU nicht, und bestätigt sogar andere Ansichten, das Wölfe die Scheu vor Menschen verlieren können und dies durchaus gefährlich werden kann. Zwar muss als Begründung auch gleich wieder "Anfüttern" angeführt werden, was es durchaus geben mag, Aber es zeigt sich bereits jetzt, das "Anfüttern" zu propagandazwecken ganz gut ist um wieder runterspielen zu können. Zeigte sich doch gerade die jüngste Vergangenheit. Wie eben auch das Interview im zweiten Link, wo sich einfach erdreistet wird zu behaupten "In allen Fällen, in denen bisher Wölfe Menschen angegriffen haben, wurden sie zuvor von ihnen gefüttert. Wölfe füttern ist ein absolutes no-go."
Wenn was passiert, wurde der Wolf angefüttert - Punkt -so einfach kann das Leben sein für die "echten Wolfsexperten".


Zu erwähnen wäre noch, dass der Wolf 1995 im Yellowstone neu angesiedelt wurde, zuvor gab es dort keine Population. Faktisch bedeutet es, das die Situation fast vergleichbar mit der in Deutschland ist, nur mit dem Unterschied, dass die Wölfe dort einen angenehmeren Lebensraum haben.
Das heißt den Wolf gibt es dort erst seit 20Jahren.

In Banff leben etwa 45 Wölfe seit 1982 in entlegenen Teilen des Parks

In Denali tummeln sich 55 Wölfe auf 6mio Hektar. Diese Population ist von 140 darum stark eingebrochen.



Nachtrag Ende





T´schuldigung meine Meinung zu diesen ganzen hatte ich ja jüngst schon mal Kundgetan.
https:/www.planethund.com/allgemein/ang ... -0904.html




@Andreas
Wenn ein Schaf gerissen wurde, spürt der Schäfer das auch nicht gleich am Geldbeutel, wenn nachgewiesen ist, dass es ein Wolf war, bekommt er innerhalb ca. 4 Wochen (solange brauch die DNA-Analyse) seine Entschädigung.

1000-2000€ spürt ein Landwirt sehr wohl am Geldbeutel. Es ist ja oft nicht nur ein Schaf. Und ja sie warten heute deutlich länger als 4 Wochen.

http://woelfeindeutschland.de/ja-zum-wo ... ierhalter/

Edit. Nachtrag. Der zweite Link, schlägt dem Fass den Boden aus. Das ist ja schon fast gemeingefährlich.... :eh: Selbst die Reinhard hätte in der Anfangszeit von Lausitz nicht so einen Stuss von sich geben.

Wie gesagt, lese die Links. Der Mann hat definitiv über Jahre Forschungsarbeit an Wölfen durchgeführt unter anderem über die Lausitzwölfe.

Einige der eingestellten Videos sind bereits als Fake entlarvt worden

Welche konkret und wo findet man die Infos?

:::::::::::::::::::::::::::

Nachtrag Samstag
Ungeachtet der Dingen muss man sich dennoch über manch ein Vorgehen wundern.
So berichtet die Zeitschrift "Jäger" über Wolfsfall Lopau. Dieser Artikel war zwar im Grunde schon richtig, aber eben sehr reißerisch geschrieben.
http://www.jaegermagazin.de/aktuelles/d ... 8&class=62

Offenbar passte das aber dann den Wolfberater nicht.
Anzeige gegen "Jäger"-Chefredakteur
Wolfsberater Uwe Martens hatte mit Anja Nowak nach der Begegnung mit dem Wolfsrudel gesprochen. Er hat dem "Jäger" anschließend ein Interview gegeben. Er fühlt sich in dem Artikel allerdings falsch zitiert. Die Zeitschrift habe seine Aussagen verändert und den Vorfall als Angriff auf Anja Nowak dargestellt. Mittlerweile habe er Anzeige gegen den Chefredakteur des Blattes, Lucas von Bothmer, erstattet, weil dieser das Protokoll von seinem Gespräch mit Nowak veröffentlicht habe.

http://www.ndr.de/nachrichten/niedersac ... ng108.html.

Das Protokoll steht weiterhin zur Verfügung.

Da frage ich mich, ob das Dummheit ist oder ob man versucht etwas runter zu spielen oder gar untern Teppich zu kehren.
Kann nur hoffen das es Dummheit war.
Nachtrag Ende

Anmerkung
Sicherlich mag jetzt für den einen oder anderen der Eindruck entstehen, das ich ein Wolfsgegner bin.
Nein das bin ich nicht! Ich begrüße den Wolf ausdrücklich und stehe auch deutlich für einen vernünftigen Schutz dieser Art ein, ebenso für den natürlichen Umgang mit dem Wolf.

Was mich nur massiv stört ist - Hetze versus Romantisierung - Anstatt immer nur auf die Gegner zu Schimpfen sollten man auch mal mit den Wolfsromantikern scharf ins Gericht gehen denn die Bevölkerung hat auch ein Anrecht darauf nicht ständig verschaukelt zu werden. Das schadet den Wolf am Ende mehr!
Es mangelt einfach am sachlichen Dialog.
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen. Bitte registriere dich kostenlos in unserem Hundeforum.

Re: Hütehunde von Wölfe angegriffen?

Beitragvon Wuschel

Natürlich kann man nun noch die ganzen Jahrhunderte und Länder heranziehen, die nicht mehr vergleichbar, mit dem heutigen Leben (und "Zusammenleben" mit dem Menschen) der Wölfe, sind.

Jeder weiß doch, dass es bereits Übergriffe auf Menschen gab, schließlich wurde doch bei uns der Wolf ausgerottet/vertrieben, das hat natürlich auch seine Gründe.

Und wer es eben anzweifelt, da gibt es ja noch die Suchmaschinen, die ein sehr großes Wissen beherbergen.

Und hierbei braucht man dann auch nicht mehr die eigentlichen Umstände in Erwägung ziehen, wie Bevölkerungsdichte, Populationsvorkommen des Wolfes, Vorkommen der Beutetiere, Jahreszeiten/Winter etc.pp....

Auch Anfütterung von Wölfen kann ganz schnell gehen und ohne das man es bewußt "möchte". Z.B. auch in einem Waldkindergarten, wo Kinder doch schnell mal das Brot/Obst etc. fallen lassen und es liegen bleibt.
Ein Nachbar von mir hat seinen Kompost außerhalb des Dorfes und legt Knochen, Restfleisch (roh und gekocht) auf seinen Kompost, um dem Fuchs etwas Gutes" zu tun, er ist ein Freund des Fuchses.
Für den Wolf ist es dann natürlich ideal.....

Und dann muss ich dich, Andreas, schon einmal Fragen, welche Erfahrungen du bereits persönlich mit Wölfen hast, da du ja die Experten, die jahrelang den Wolf beobachten konnten, in Frage stellst?

Warst du selbst schon mal auf einer Veranstaltung, die über den Wolf und seinem Verhalten aufklären wollte? Hattest du dabei wirklich den Eindruck, dass man "vieles" lieber "verschweigen" möchte?

In der heutigen Zeit von Internet eigentlich kaum möglich, finde ich....

Mir ist es nicht entgangen, dass z.B. gerade bei den beiden HSH noch gar nicht bewiesen ist, dass es sich um Wölfe handelte, die Analyse steht ja noch aus, wie bei den vielen Meldungen einer angeblichen Sichtung von Wölfen.

Für mich dann logisch, dass die Menschen eher auf die Formulierungen in den Medien achten, die ein "Schreiberling" (und vll. noch zig mal geändert wurde, damit man eine "reißerische" Überschrift hat) tätigt und kein "Experte" oder "Wolfskenner"

Wobei es hier wohl eher noch darum geht, die Klicks oder Auflagen zu erhöhen, weil sich viele um den Wolf Gedanken machen.

Und so manch einer, will seine Aussage dann auch noch in der Zeitung lesen, wie hier:
http://www.noz.de/lokales/ostercappeln/ ... tercappeln

„Uns war sofort klar, dass es ein Wolf war“

Hier wurde ein neuer "Wolfsexperte" geboren - und solche "Experten" gibt es jetzt gerade sehr viele, und meinen auch, sich zu Wort melden zu "müssen"....die Medien nehmen das alles sehr dankbar auf.

Am Ende bleibt bei den Lesern nur hängen, dass ein weiterer Wolf gesichtet wurde und die Angst, was er sonst noch alles anstellen KÖNNTE, wird geschürt, obwohl gar nicht festgestellt wurde, ob es wirklich ein Wolf ist

Ich selbst finde es sehr schwer, z.B. einen Wolf von einem Saarlooswolfhund oder einem Tamsakan zu unterscheiden. Es gibt natürlich noch sehr viele Hunderassen, die einem Wolf ähnlich sehen können, von Mischlingen mal ganz abgesehen

Und wie weit nun im Netz die ganze Aussagen von "Wolfsexperten/Wolfskennern" stammen, darf man dann natürlich auch raten...und klar, die Jäger wollen den Wolf schon eher auf der "Abschußliste" haben, es könnte ja sein, dass er Wild verspeist, dass sie im Herbst hätten schießen können und ihnen damit auch bares Geld vereitelt. Eine "Anzahl" der "nötigen" Abschüsse/Erlegungen" ist damit nun kaum mehr möglich, könnte ich mir denken (die Anzahl geben die Jäger an das Amt weiter und dieses beschließt die genauen "Abschüsse, mal ganz vereinfacht ausgedrückt) Und niemand ersetzt ihnen den "Schaden" den der Wolf damit anrichtet

Für Jäger, die auch noch teilweise ihr Revier verpachten, sicher auch ein finanzieller Verlust.

Andreas, ich finde es mehr als schade, dass du die "Wolfsbefürworter" nun als "Wolfsromantiker" bezeichnest und ihnen damit nun unterstellst(?), dass sie alles nur "schön" reden und sich nicht wirklich mit dem Thema auseinander setzen.

Ganz sicher kann man nicht sagen, dass sich die Länder nicht bemühen, der Bevölkerung zu helfen oder die Ängste zu nehmen, aber sie können auch nichts dafür, wenn eine DNA-Analyse seine Zeit braucht. Ich würde es nicht einsehen, zu bezahlen, wenn es gar nicht fest steht, dass es sich um einen Wolf handelt. Oft genug hat man jetzt schon gelesen/gesehen (TV), dass der Riß von einem Hund war.

Und nein, der Schäfer geht nicht pleite, wenn er nicht in diesem Moment durch den Verkauf seiner Schafe (die jetzt, wo sie Jungtiere säugen) angewiesen ist und nicht verkaufen wollte. Es ist wohl ein materieller Wert der hier momentan Verlust geht, aber nicht in seinem Geldbeutel, kein Bargeld, für das er z.B einkaufen muss,. Das meinte ich in meinem anderen Beitrag.

Und ganz klar, dass der Schäfer zunächst einen Verdacht auf den Wolf äußert (es gibt da sooo viele Experten unter ihnen), weil er bei einem Wolfsriß eine Entschädigung bekommt, bei einem Hund nicht.

Und ich finde es dann auch seltsam, dass außer Bloch und Radinger, noch andere Wolfsbeobachter, die dann aus ihren Beobachtungen und die daraus gezogenen Schlüsse, die beiden bestätigen.


Bloch und Radinger haben jetzt ein Buch mit vielen Informationen über den Wolf auf den Markt gebracht, welches viele Antworten zu den Fragen über den Wolf und seine Verhaltensweisen aufklären soll. Es steht auch drin, wie man sich mit oder ohne Hund verhalten soll.....

http://www.wolfmagazin.de/html/der-wolf ... rueck.html

Übrigens, in meiner Region soll nun auch ein Wolf aufgetaucht sein, ich bin also selbst von diesem Thema betroffen, unabhängig davon, habe ich schon "Aufklärungsveranstaltungen" besucht, dabei kann ich nicht bestätigen, dass man nicht die Wahrheit spricht.

Natürlich kann man hier nun noch weitermachen und einen Link nach dem anderen (entsprechend seiner eigenen Meinung) einstellen, dass ändert weder die Gesetze, noch das Wolfsmanagement, doch die (unbegründeten?) Ängste der Bevölkerung wird damit weiter geschürt.

Am Ende muss man doch abwarten, wie sich das alles entwickelt.

Re: Hütehunde von Wölfe angegriffen?

Beitragvon Andreas

Wuschel hat geschrieben:Natürlich kann man nun noch die ganzen Jahrhunderte und Länder heranziehen, die nicht mehr vergleichbar, mit dem heutigen Leben (und "Zusammenleben" mit dem Menschen) der Wölfe, sind.

Jeder weiß doch, dass es bereits Übergriffe auf Menschen gab, schließlich wurde doch bei uns der Wolf ausgerottet/vertrieben, das hat natürlich auch seine Gründe.

Schön und gut, erklärt aber nicht warum Bloch das in dem Interview so gesagt hat. Was will er damit bezwecken? Warum macht man aus über 300 Fällen 2 oder 3?

Oder Frau Radinger behauptet:
"In allen Fällen, in denen bisher Wölfe Menschen angegriffen haben, wurden sie zuvor von ihnen gefüttert. Wölfe füttern ist ein absolutes no-go."
Sie kennt alle Fälle? Was bezweckt man mit solchen Behauptungen? Oder warum stellt man das als allgemeingültig hin.
Kann man da nicht einfach sagen, "ja das kann in seltenen Fällen passieren"?
In ihrem Buch schreibt sie " von 4 Fällen in Spanien, die sich über Jahre in der Nähe einer Geflügelzucht in den Pyrenäen aufgehalten und sich dadurch an den Menschen gewöhnt habe". s125
Das widerspricht doch selber ihrer Aussage bezüglich angefüttert, oder sollen die Leute in der ärmlichen Region auf die Geflügelzucht verzichten? Versteht sie darunter schon ein anfüttern das "no go"?
Selbst hier im Interview tätigt sie wieder die Aussage von wegen angefüttert und auch die Zahlen stimmen wieder nicht.

Der geographische Fehler im Buch sei ihr jedoch verziehen. Galicia liegt ein bisschen woanders. Ansonsten passt es einigermaßen, da die NINA-Studie von einer Wildarmen Region spricht und die Wölfe sich hauptsächlich von Müll und Vieh ernähren.
Das sie darin die vier Fälle als Unfälle bezeichnet, Fälle die ausnahmslos Kinder betreffen, verstehe ich nicht und passt auch so gar nicht zum Wunsch sachlich und objektiv aufklären zu wollen.

Wuschel hat geschrieben:Auch Anfütterung von Wölfen kann ganz schnell gehen und ohne das man es bewußt "möchte". Z.B. auch in einem Waldkindergarten, wo Kinder doch schnell mal das Brot/Obst etc. fallen lassen und es liegen bleibt
Ein Nachbar von mir hat seinen Kompost außerhalb des Dorfes und legt Knochen, Restfleisch (roh und gekocht) auf seinen Kompost, um dem Fuchs etwas Gutes" zu tun, er ist ein Freund des Fuchses.
Für den Wolf ist es dann natürlich ideal......


Die gute Dame geht aber von absichtlichen Anfüttern aus, und nicht davon, dass der Wolf als Opportunist mal ein verlorenes Pausenbrot aufgabelt. Das ist schon ein deutlicher Unterschied, ob ich Anfütterung konkret benenne oder eine Folge der Habituierung . Wie der Nabu so schon die Gewöhnung an menschlicher Nähe bezeichnet. Was auch das Wildlife Technical Bulletin so nicht direkt hergibt.

Wuschel hat geschrieben:Und dann muss ich dich, Andreas, schon einmal Fragen, welche Erfahrungen du bereits persönlich mit Wölfen hast, da du ja die Experten, die jahrelang den Wolf beobachten konnten, in Frage stellst?

Du hast meine Kritik offenbar nicht richtig verstanden. Ich stelle nicht ihr Wissen in Frage sondern die Art wie kommuniziert und publiziert wird.
Wuschel hat geschrieben:Warst du selbst schon mal auf einer Veranstaltung, die über den Wolf und seinem Verhalten aufklären wollte? Hattest du dabei wirklich den Eindruck, dass man "vieles" lieber "verschweigen" möchte?

Ich sehe sie hin und wieder mal in einem Wildpark;-)
Ich habe vermutlich mehr Arbeiten über den Wolf gelesen als der Durchschnitt auf Vorträgen gehört hat. Es ist schlicht seit Jahren ein mich begleitendes Interessen in der Wildbiologie.
Wuschel hat geschrieben:In der heutigen Zeit von Internet eigentlich kaum möglich, finde ich....

Und warum wird es trotzdem immer wieder gemacht? Warum- das frage ich!

Wuschel hat geschrieben:und klar, die Jäger wollen den Wolf schon eher auf der "Abschußliste" haben, es könnte ja sein, dass er Wild verspeist, dass sie im Herbst hätten schießen können und ihnen damit auch bares Geld vereitelt. Eine "Anzahl" der "nötigen" Abschüsse/Erlegungen" ist damit nun kaum mehr möglich, könnte ich mir denken (die Anzahl geben die Jäger an das Amt weiter und dieses beschließt die genauen "Abschüsse, mal ganz vereinfacht ausgedrückt) Und niemand ersetzt ihnen den "Schaden" den der Wolf damit anrichtet

Und da sind sie wieder die verallgemeinernden Vorurteile und in sich unstimmigen Behauptungen.
Das hilft nicht wirklich weiter und auch einen Konsens nicht näher.
Die Streckenzahlen in der Wolfregion sprechen eine andere Sprache und der Wildschaden nimmt weiterhin zu. In einigen Regionen Deutschlands wären sie froh wenn ein Großrräuber merklich in der Wildpopulation eingreifen würde, was aber nicht geschehen wird, um z.B. tausende an Wildschäden sparen zu können. Weil jagdlich das Problem kaum noch zu bewältigen ist.
Und bei 1,50 für´s Kilo Reh was der Wildhandel zahlt, lohnt sich nicht mal mehr die Mühe. Vom Schwarzwild kaum die Rede, da bleibt man heuer oft auch auf der Stecke sitzen.

Wuschel hat geschrieben:Und ich finde es dann auch seltsam, dass außer Bloch und Radinger, noch andere Wolfsbeobachter, die dann aus ihren Beobachtungen und die daraus gezogenen Schlüsse, die beiden bestätigen.

Die beobachten Wölfe in Deutschland? Radinger sagt im Interview selber
Radinger: Nein, Deutschland ist nicht mein Revier,

Das andere den Beobachtungen zustimmen, mag ich nicht abstreiten. Nur frage ich mich was du damit konkret meinst?

Komisch das ein Wolfsexperte, der auch Wölfe erforscht (hat) unter anderem in der Lausitz keine beschwichtigen Wörter verwendet. Sondern die Dinge so sagt wie sie sind. Dessen Arbeit sowohl in Naturschutzkreisen als auch in Jägerkreise hohe Beachtung findet. Dessen Erkenntnis zum Konflikt Wolf und Jagd keine nennenswerten Probleme erkennen lässt welche die Existenz der Jagd in den Grundfesten erschüttern würde, und diese Erkenntnis ebenso auf breite Zustimmung in Jägerkreisen stößt.

Re: Hütehunde von Wölfe angegriffen?

Beitragvon Kuvasusa

Ich kenne und schätze G. Bloch und seine Arbeiten. Unser Verein hat nicht nur seine Forschungen an den verwilderten Haushunden in der Toskana, sondern ihn auch in seinen Feldforschungen im Yellowstone Park und Banff unterstützt. Aber ich denke, das kann und darf man mit der Wolfpopulation hier in Deutschland nicht vergleichen.

Anfang 1990-er Jahre durfte ich an einem Wochenseminar bei Erik Zimen im bayrischen Wald die Wölfe ( in grossen Freigehegen ) beobachten. Das zeichnet mich natürlich in keinsterweise als Wolfsexperten aus und ich würde das von mir auch niemals zubehaupten wagen. Doch als Mitglied im Projekt Herdenschutz und HSH kam ich nicht umhin, mich auch mit dem Verhalten dieser Raubtiere zu befassen.

Es gibt auf dieser Erde sehr viele unterschiedliche Wolfsarten. Ihre Lebensweisen, Lebensituationen und ihr Lebensräume unterscheiden sich genauso vielfälltig. Und der Mensch trägt das Seine dazu bei. Meiner persönlichen, subjektiven Meinung nach, darf und kann man die Nordamerikanischen Wölfe nicht mit den unserigen Wölfen hier in Mitteleuropa vergleichen. Denn Lebensraum und die Lebensbedingungen sind auch für die Wildtiere prägend. Und in Nordamerika herrschen ganz andere Bedingungen, als hier in Mitteleuropa.
Ich finde, sogar die europäischen Wölfe unterscheiden sich in Körpergrösse und Verhalten von einander.
Wenn ich mir die Wölfe in Deutschland betrachte und mit den unserigen hier in der Schweiz, oder mit denen in Schweden vergleiche, erscheinen mir die Wölfe aus Deutschland vom Typ her kräftiger und grösser, als die unserigen, die aus Italien eingewandert sind. - Die Wölfe, die ich in Schweden beobachten durfte, erscheinen mir etwas leichter im Körperbau, als die in Deutschland.

Vom Verhalten her unterscheiden sie sich offensichtlich auch.
Hier in der Schweiz sind die Wölfe sehr scheu und zeigen sich dem Menschen nicht so offen. In der Surselva hat man viele Jahre nicht einmal gewusst, dass sich dort zwei Rudel Wölfe schon seit über einer Dekade aufhalten und ihren Nachwuchs erfolgreich aufziehen. Mensch hat die Wölfe überhaupt nicht bemerkt !! Erst als man vor drei Jahren einen alten Wolf tot auffand, wurde man aufmerksam und begann zu forschen. Heute sind sich die Bewohner der Surselva auch nicht einig. Die einen wollen den Wolf sofort ausgerottet haben, die anderen begrüssen ihn.
In der Schweiz erfolgen die Angriffe auf Schafe in der Regel in den Bergen, auf den Almen. Es ist höchst selten, dass sich Wölfe ins Tal verlaufen. Dass nun ein Jungwolf in einem Aussenbezirk von Zürich Furore gesorgt hatte, ( er wurde überfahren ) erachte ich eher als Ausnahmefall.

In Schweden sieht man die Wölfe den Sommer über kaum. Im Winter hingegen, wenn sie hunger haben, werden sie frecher und getrauen sich nachts schonmal auf waldnahe Bauernhöfe, wo sie versuchen in Ställe einzubrechen. Oder durchsuchen die Gärten der abgelegenen Weiler und Siedlungen.
Obwohl der Wolf auch in Schweden geschützt ist, fragen die Bauern natürlich nicht ob sie schiessen dürfen,- wenn sie einen Wolf in Flagranti in ihrem Stall erwischen.

In Rumänien ernähren sich Wölfe u.a. auch auf der Müllhalde der Städte. Sie streunen nachts durch die Gassen auf der Suche nach Futter, durchstöbern Müllcontainer. Die Menschen beachten sie nicht.

Und last but not least: Die Jäger auf der italienischen Seite der Alpen bestätigen, dass seit der Wolf wieder da ist und das kranke und schwache Wild selektioniert, der Wildbestand angewachsen wäre und viel gesünder sei. Sie ( die Jäger ) hätten genug und qualitativ besseres Wildbret zu schiessen.

Meine bescheidene Meinung zum Wolf ist;- dass er zwar in unsere Regionen gehört. Aber dadurch, dass er in den letzten 150 Jahren eben als ausgerottet galt, konnte der Menschen sich auch in seinem ehemaligen Lebensraum breit machen. Und jetzt hat der Mensch das Problem mit der Rückkehr und Daseins -berechtigung des Wolfes.
Entweder, wir lernen wieder mit der Natur und seinen Raubtieren zu leben,- oder aber wir werden stets ein Problem mit ihnen haben.
Herdenschutzhunde, Esel, Lama, Alpaka sind gute Wächter. Aber der Mensch muss halt auch weider lernen, seine Herden zu behirten.

Ich lebe hier 12 km vom Wolfsgebiet und 20 km vom Luchsgebiet entfernt. HSH schützen in meiner Gegend die Herden. Bis anhin mit Erfolg ! Probleme gibt es hier nur, wenn Touristen, Wanderer, Hundler und Sportler die HSH-Warnschilder missachten und gegen die Verhaltensregeln verstossen. Die HSH hier machen einen sauberen Job. Deshalb sehe ich für die Schweiz was den Wolf und traditioneller Herdenschutz anbelangt schwarz. :( Wie Eingangs schon geschrieben, Sport - Tourismusbranche Schafzucht und Wolf geraten hierzulande leider unweigerlich an einander. :( Ich bedaure das sehr !

Andreas hat recht, wenn er sagt:
Es mangelt einfach am sachlichen Dialog.

Der Meinung bin ich auch ! Das Volk hat das Recht zu erfahren, was wirklich Sache ist.
Aber in dem man mit reisserischen Artikeln das "Rotkäppchen-Syndrom" im Volk noch verstärkt und allgemein Panik verbreitet, erreicht man genauso wenig für den Wolf,- wie die "Wolfsromantiker", die die Bevölkerung durch unsachgemässe Verharmlosung, vom Gegenteil überzeugen wollen.
Code: Alles auswählen
Andreas hat geschrieben:  Er ist weder Feind noch etwas wovor man Angst haben muss. Es ist ein Tier dem man mit gebürtigem Respekt begegnen sollte – nicht mehr und nicht weniger. 


Ein gutes Schlussowrt finde ich ....

Liebe Grüsse
Susanne mit Rahan und Monello

Re: Hütehunde von Wölfe angegriffen?

Beitragvon Andreas

Gerade eben einen Artikel über eine Studie gelesen, in der es um die Zusammenhänge Vieh-Risse und Populationsentwicklung geht. Sehr interessant aber mit Fragezeichen.
Mal schauen das ich mehr erfahre.


Empfohlene Artikel:

Zurück zu Allgemeines

cron