Immer mehr Forderungen an Hundehalter

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Immer mehr Forderungen an Hundehalter

Beitragvon Andreas

Wenn man in der „News-Redaktion“ sitzt wo viele Nachrichten und Informationen zusammenlaufen bekommt man so einiges mit, was mir zunehmen „Bauchschmerzen“ bereitet.
So liest man nahezu Täglich dieser Tage, dass Stadt hier Gemeinde da Hundezählungen veranstaltet um Steuersünder zu jagen. Jetzt ist ja ohnehin die Hundesteuer sehr strittig allerdings ist es doch sehr auffallend das man am kleinsten Ende versucht noch mehr Gelder in die Kassen zu bekommen. Da muss schon einiges im Argen liegen, wenn man es auf den kleinen Hundehalter abgesehen hat. Ohne jetzt gutheißen zu wollen dass es Steuerpreller gibt, finde ich die Vorgehensweisen mehr als fraglich.
Auffallend jedoch ist auch, dass man nicht lesen kann das dort höhere Gründe vorliegen. Wie z.B die immer mehr werdenden Hunde zu reglementieren. Es gibt da keine Gründe außer Geld.

Noch schlimmer aber finde ich, dass immer mehr und immer häufiger nach Hundeführerscheinen gerufen wird. Auch hier vergeht nahezu keine Woche, in der nicht irgendwo ein Volksvertreter auf die Idee kommt diesen einzufordern.
Große Zweifel kommen mir aber auf, ob dies überhaupt was nützen soll und wenn ja wem eigentlich? Ursachen dieser Forderungen sind zumeist immer Zwischenfälle zwischen Hund und Mensch. Mir selber ist kein Fall bekannt, wo man sagen kann es geschah aus Unwissenheit. Ich glaube kaum das sich daran was ändern würde. Aber wer profitiert?
Nun irgendwer und irgendwie müssen ja Unterweisungen und Prüfungen stattfinden, sogenannte Sachverständige müssen benannt werden usw. usw. Da kann man schon auf den Gedanken kommen, dass hier viele Finger im Spiel sind um neue Geschäftsfelder zu eröffnen.

Persönlich empfinde ich jedes mehr an Forderungen, Regelungen als ein Versagen unserer Gesellschaft so quasi ein Zeugnis das wir uns ausstellen. Aber auch als Gängelung.
Ja ich fühle mich als Hundehalter zunehmend gegängelt.

Wie seht ihr das?

Re: Immer mehr Forderungen an Hundehalter

Beitragvon Sandra

Andreas hat geschrieben:Ja ich fühle mich als Hundehalter zunehmend gegängelt.
Wie seht ihr das?

Antwort - Frage 8-)

Ich kann deinen Beitrag genau so unterschreiben!
Von uns wird immer mehr gefordert - sei es Steuern, Hundeführerschein o.ä.
Man wird heutzutage ja auch als verantwortungsvoller Hundehalter ins schlechte Licht gerückt, nur weil mal wieder irgendwo ein Hund gebissen hat und Kinder aufgescheucht hat.
Oder der eigene Hund wird als "aggressiv und gefährlich" betitelt, weil er immer an der Schleppe läuft und andere Hund an der Leine anbellt :roll: Aber wer keine Ahnung hat, kann ja große Töne spucken :daumenrunter:

Re: Immer mehr Forderungen an Hundehalter

Beitragvon Melimaus

Früher wusste man noch, dass Hund nun mal Hund ist. Heute hat er sich perfekt in die Gesellschaft einzufügen und muss am besten die Militärschule durchlaufen, damit er auch absolut perfekt funktioniert. Und damit Mensch nicht zu doof zum Führen ist, muss er am besten nochmal die Schulbank drücken. Und klar, dass damit natürlich andere Geld verdienen.
Ich sag ja nichts, dass natürlich die Anforderungen an den Hund gestiegen sind, allerdings werden hier wieder die falschen "bestraft".

Und zum Eintreiben der Hundesteuer fällt mir nur eins ein: "und schon GEZahlt" :roll:

Re: Immer mehr Forderungen an Hundehalter

Beitragvon Kuvasusa

Melimaus hat geschrieben:Früher wusste man noch, dass Hund nun mal Hund ist. Heute hat er sich perfekt in die Gesellschaft einzufügen und muss am besten die Militärschule durchlaufen, damit er auch absolut perfekt funktioniert. Und damit Mensch nicht zu doof zum Führen ist, muss er am besten nochmal die Schulbank drücken. Und klar, dass damit natürlich andere Geld verdienen.
Ich sag ja nichts, dass natürlich die Anforderungen an den Hund gestiegen sind, allerdings werden hier wieder die falschen "bestraft".

Und zum Eintreiben der Hundesteuer fällt mir nur eins ein: "und schon GEZahlt" :roll:


Genau ! Aber das Problem dabei ist, dass unsere Hunde militärgeschult immer noch nicht in der Gesellschaft adäquat funktionieren können, weil sie es in der Gesellschaft nämlich vielfach gar nicht lernen dürfen. Da wird einem ja von der Gesellschaft selber schon einen Riegel geschoben, in dem man Hunde im öffentlichen Stadtleben, gar nicht dulden will.
Also bitte, wie soll ich meinen Hund Gesellschaftsfähig sozialisieren, erziehen, wenn ich mit ihm in der Stadt, oder sonstwo unter dem Volk schon unerwünscht bin ? Simulieren lässt sich das Treiben einer Ladenpassage oder auf dem Bahnhof ja auf dem Hundeplatz nicht ! Und wo soll ein Hund es denn dann lernen ? Er kann ja nicht generalisieren. Und trotzdem sollte er es können. Das frustriert einem manchmal schon.

Kopfschüttelnde Grüsse
Susanne mit Rahan und Monello

Re: Immer mehr Forderungen an Hundehalter

Beitragvon Melimaus

Da kommt es aber auch sicher auf die Stadt drauf an. Wenn ich mit meinen Gruppen bei uns in die Kleinstadt gegangen bin, dann fanden die Leute es höchst interessant und haben bei unseren Übungen zugeschaut. Manch einer hat sogar Fragen gestellt und sich als Figurant zur Verfügung gestellt. Auch als wir nach Marburg (ist ja schon ein bißchen größer) in die Oberstadt einmarschiert sind, blieben viele stehen und schauten zu.
Allerdings fällt einem auf, dass man an es dann mit einem Hund zum Üben schwerer hat. Komischerweise wird man da als Übender nicht wirklich erkannt, sondern es wird angenommen, dass der Hund schon alles beherrscht. Was da immer gut kam, Ausrüstung wie auf dem Hundeplatz (Gürteltasche, Weste etc.) und deutlich signalisiert "ich übe hier jetzt". Das ging dann relativ gut.

Aber Gruppen geht da echt besser. Wir haben sogar eine kleine Vorführung geboten, als viele stehen bleiben. Abrufen ein Stück durch die Fußgängerzone, während die anderen Hunde eine Gasse bildeten (kannten sie schon von Üben auf der Wiese). Da gab es sogar Applaus ;)

Je positiver man auf die Menschen zugeht und ihnen deutlich zeigt, was man gerade macht, desto besser wird es aufgenommen. Natürlich gibt es immer wieder A.....

Allerdings möchte ich mir nicht vorschreiben lassen, was mein Hund alles zu beherrschen hat, denn ich gehe, seit ich auf dem Dorf leben, nicht mehr wirklich mit den Hunden in die Stadt. Sie können dafür mittlerweile hier ohne Leine an Katzen vorbeigehen, das zu lernen war mir jetzt wichtiger. Und da möchte ich nicht für einen Führerschein meinen Hund an einen Bahnhof zerren und er soll da gelassen bleiben, wenn es nicht nötig ist.

Re: Immer mehr Forderungen an Hundehalter

Beitragvon Erna

Persönlich empfinde ich jedes mehr an Forderungen, Regelungen als ein Versagen unserer Gesellschaft so quasi ein Zeugnis das wir uns ausstellen. Aber auch als Gängelung.
Ja ich fühle mich als Hundehalter zunehmend gegängelt.
Was mich dabei immer wieder Wundert,das sogar Hundebesitzer nach dem Führerschein schreien..Das bekannte Leute aus der Hundeszene,für den Führerschein sind.Gerade diese sollten es doch besser Wissen.. :shock:

Die Anforderungen werden meiner Meinung deshlab immer mehr..Weil es immer mehr Hunde gibt..Vor vielen Jahren waren es bestimmt über die Hälfte weniger.Da Rücksichtsnahme für manche ein Fremdwort ist,müßen andere den Kopf dafür hin halten..
Apropo für andere den Kopf hinhalten..Das ist doch im Moment eigentlich Gang und gebe,egal in welchen Bereichen.. :daumenrunter:

Re: Immer mehr Forderungen an Hundehalter

Beitragvon Kuvasusa

Ich finde den Hundeführerschein gar nicht mal so schlecht. Denn dann sind die Hundehalter gezwungen sich mit ihrem Hund zu beschäftigen, ihn zu erziehen und eben "etwas mit ihm zutun".

In der Schweiz ist ja nun dieser Sachkundenachweis zwingend Pflicht für JEDEN !! Egal wieviele Hunde ich schon gehabt und selber ausgebildet habe. Auch die Trainer müssen .... es sei denn sie wären zertif. SKN Instrukoren.

Ich finde diese Regelung im Grunde genommen gut. Ersthundehalter beginnen dann wirklich in der Welpenspielgruppe,- machen im Junghunde,- und Erziehungskurs weiter, ehe sie dann den SKN ablegen. d.h. sie sind von kompetenten Trainer währenden den ersten 9 Monaten, nach dem der Welpe bei ihnen eingezogen ist, betreut und tun was. Da dieses Gesetz auch für chihuahua Besitzer gilt, werden auch diese mit Kleinsthunden gefordert. Und DAS finde ich genial !!! Denn da werden die Chis als normale Hunde erzogen ! Mit Sitz und Platz und Fuss !

Weniger gut finde ich, dass der SKN eben auch für "g'standene Hundler, Züchter, Trainer gilt. Wann immer sie wieder einen neuen Hund führen.
D.h. wenn ein Züchter aus seinem gegenwärtigen Wurf einen Hund zurück behält, muss er mit diesem den SKN auch ablegen, genauso wie seine Welpenkäufer auch. Das gleiche gilt auch für die Oma, die einem 11 jährigen Hund aus dem Tierheim noch einen guten Lebensabend schenken möchte. Und das finde ich nicht in Ordnung.

Bezüglich Sozialisierung. Ich erlebe es so, dass wenn ich mitmeinen Gruppen losziehe, es besser geht, als wenn ich Einzeltraining oder zu Zweit in der Stadt wo auftauche. ;) Ist nicht immer gleich.

Liebe Grüsse
Susanne mit Rahan und Monello

Re: Immer mehr Forderungen an Hundehalter

Beitragvon Andreas

Benötigt in der Schweiz echt jeder Hund seine eigene Sachkunde? Ich dachte immer das Fortpflanzung, Ernährung und Gesundheit sich nicht sonderlich in der Gattung Hund unterscheiden.

Re: Immer mehr Forderungen an Hundehalter

Beitragvon Kuvasusa

Andreas hat geschrieben:Benötigt in der Schweiz echt jeder Hund seine eigene Sachkunde? Ich dachte immer das Fortpflanzung, Ernährung und Gesundheit sich nicht sonderlich in der Gattung Hund unterscheiden.

Nicht der Hund !! ;) Der Hundehalter.

Tierschutzverordnung
Art. 68 Anforderungen bei der Hundehaltung

1 Personen, die einen Hund erwerben wollen, müssen vor dem Erwerb einen Sachkundenachweis über ihre Kenntnisse betreffend die Haltung von Hunden und den Umgang mit ihnen erbringen, sofern sie nicht nachweislich schon einen Hund gehalten haben.

2 Innerhalb eines Jahres nach Erwerb eines Hundes hat die für die Betreuung verantwortliche Person den Sachkundenachweis zu erbringen, dass der Hund in Alltagssituationen kontrolliert geführt werden kann. Davon ausgenommen sind Personen mit einer Befähigung als:

a.
Ausbilderin oder Ausbilder für Hundehalterinnen und Hundehalter nach Artikel 203;
b.
Spezialistin oder Spezialist zur Abklärung von Verhaltensauffälligkeiten bei Hunden.

Für Hundehalter, die nachweislich schon Hunde gehalten haben, gilt Absatz 2 ! Die müssen nur die praktische SKN Lektionen absolvieren.

Ausgenommen sind SKN Instruktoren 2 a. oder geprüfte Wesensrichter gem. Absatz 2 b.

Liebe Grüsse
Susannem it Rahan und Monello

Re: Immer mehr Forderungen an Hundehalter

Beitragvon Andreas

Ja und was passiert mit den Hunden, wenn die Halter es nicht schaffen, oder den Nachweis nicht erbringen?

Re: Immer mehr Forderungen an Hundehalter

Beitragvon Meritaton

Melimaus hat geschrieben:
Und zum Eintreiben der Hundesteuer fällt mir nur eins ein: "und schon GEZahlt" :roll:


so ist es. Vielleicht kommen die dann auch noch auf die Idee, wie die GEZ, jedem Haushalt, egal ob mit oder ohne Hund, Hundesteuer aufzubrummen. Schließlich ist doch jeder potentieller Hundehalter und es besteht die Möglichkeit, sich einen Hund anzuschaffen :?

Gruß Uta mit Bonny und Buffy

Re: Immer mehr Forderungen an Hundehalter

Beitragvon Meritaton

Kuvasusa hat geschrieben:
Andreas hat geschrieben:Benötigt in der Schweiz echt jeder Hund seine eigene Sachkunde? Ich dachte immer das Fortpflanzung, Ernährung und Gesundheit sich nicht sonderlich in der Gattung Hund unterscheiden.

Nicht der Hund !! ;) Der Hundehalter.

Tierschutzverordnung
Art. 68 Anforderungen bei der Hundehaltung

1 Personen, die einen Hund erwerben wollen, müssen vor dem Erwerb einen Sachkundenachweis über ihre Kenntnisse betreffend die Haltung von Hunden und den Umgang mit ihnen erbringen, sofern sie nicht nachweislich schon einen Hund gehalten haben.



Das finde ich gut.
Allerdings hab ich jetzt hier, wo ich im Urlaub bin Schweizer getroffen, die sagten der Test wäre so lullu den würde jeder bestehen.
Sicherlich finde ich gut, das sich Neuhundehalter vor dem Erwerb eines Hunde gründlich damit auseinandersetzen, andererseits denke ich, es gibt auch einige, die theoretisch alles hinkriegen, aber praktisch versagen und solche sollten gar nicht erst die Möglichkeit bekommen, sich einen Hund anzuschaffen.

Was ich allerdings nicht gut und reine Geldmacherei finde ist, wenn man jedesmal, wenn man einen neuen Hund bekommt diesen Test aufs neue machen muß.
Vielleicht wäre es noch sinnvoll, einen Test zu entwerfen, wenn man sich zu einem vorhandenen Hund noch einen Hund dazu anschafft. Das ist dann vielleicht doch noch was anderes. Ich denke es gibt genug überforderte Mehrhundehalter, die aber mit einem Hund ganz gut zurechtkommen.

Gruß Uta mit Bonny und Buffy

Re: Immer mehr Forderungen an Hundehalter

Beitragvon Kuvasusa

Meritaton hat geschrieben:Das finde ich gut.
Allerdings hab ich jetzt hier, wo ich im Urlaub bin Schweizer getroffen, die sagten der Test wäre so lullu den würde jeder bestehen.


Jein !

Der Sachkundenachweis ist keine Prüfung im Sinne eines Test, den man bestehen muss. Sondern es ist eine Schulung.
D.h. wer noch nie einen Hund gehalten hat, muss zuerst die Theorie "absitzen". Da wird nebst rechtlichem, Versicherungstechnischem und medizinischen, die Grundsätze der Hundehaltung und Pflichten als Hundehalter gelehrt. ( Das ist gar nicht so blöd ! Denn wer von uns alten Hasen kennt sich denn wirklich mit der Gesetzgebung und Versicherungstechnischen Fragen bezüglich Hund / Hundehaltung und Kauslaität aus ? )
Danach, wenn der Hund dann da ist, müssen die Erstlingshalter mit dem Welpen in den Welpenkindergarten, dann in den Junghundekurs und danach im Anschluss folgen die 7 - 8 Lektionen des praktischen Teil des SKN. Viele Hundevereine und Hundeschulen hängen die Kurse mit dem SKN zusammen. Od. setzen Welpen,- und Junghundekurs voraus.
Die praktischen Übungen im SKN sind dann auch dem Alter entsprechend, und sollen aber vorwiegend den Hundehalter schulen.

Ziel, Sinn und Zweck ist, dem Hundehalter bis dahin die Hundeerziehung und Haltung, Führung und Verpflichtungen als Hundehalter in Theorie und Praxis nahzubringen und ihn dazu zu motivieren, mit dem Hund nach den Junghundekursen weiterhin zu arbeiten. Sich mit ihm zusammen zu beschäftigen, den Hund zu beschäftigen und mit ihm zu arbeiten.
Sprich: die Verpflichtungen und Verantwortungen eines Hundehalters eben wahr zunehmen.

Hunde / Menschen, die sich während der SKN Lektionen auffällig negativ verhalten, kann der SKN Nachweis verweigert werden. Je nach Vergehen oder Fehlverhalten werden Auflagen gemacht, die der HF dann innerhalb gegebener Frist erfüllen muss, ehe er zu einem erneuten Kurs vorgeladen wird, resp. den SKN Nachweis erhält. FErner wird auch die Wohngemeinde des betreffenden HF darüber informiert.

Die meisten Ersthundehalter sehen ein, dass ihre Hunde mit 7 - 9 Mt. noch lange nicht fertig sind mit ihrer und der eigenen Ausbildung und machen im Hundesportbereich / Familie,- Breiten,- Trunier, - oder eben Gebrauchshundesport weiter.
Ich hätte mit Rahan den SKN nicht machen müssen, ( da ich zu den Ausnahmepersonen gehöre :oops: ) - habe ihn aber EXTRA absolviert. Einfach weil ich wissen wollte, 1 : 1 WAS man da erzählt bekommt.

Ich gebe Euch recht,- dass die erfahrenen Hundehalter den praktischen Teil mit jedem neuen Hund wieder machen müssen, das finde ich auch Geldmacherei. Einziges Trostpflästerchen: wer in einem Hundeverein Mitglied ist, kann ihn im eigenen Verband meistens zu sehr günstigen Konditionen absolvieren.

Hoffe, etwas Licht ins Dunkel bringen zu können.
Liebe Grüsse
Susanne mit Rahan und Monello

Re: Immer mehr Forderungen an Hundehalter

Beitragvon Melimaus

Und wenn ein älteres Ehepaar einem alten Hund noch ein Gnadenplätzchen geben möchte, was passiert da?

An sich eine gute Idee Neuhundehalter auf ihrem Weg erstmal zu begleiten. Aber jemand, der schon immer Hunde hatte und auch so eine Theorie und Praxis durchlaufen hat, da versteh ich den Sinn nicht dahinter, dass er bei jedem Hund dies wieder machen muss.

Re: Immer mehr Forderungen an Hundehalter

Beitragvon Kuvasusa

Melimaus hat geschrieben:Und wenn ein älteres Ehepaar einem alten Hund noch ein Gnadenplätzchen geben möchte, was passiert da?

An sich eine gute Idee Neuhundehalter auf ihrem Weg erstmal zu begleiten. Aber jemand, der schon immer Hunde hatte und auch so eine Theorie und Praxis durchlaufen hat, da versteh ich den Sinn nicht dahinter, dass er bei jedem Hund dies wieder machen muss.


Nein Meli, die, die immer schon Hunde hatten und dies nach weisen können, müssen die Theorie nicht immer wieder machen. Die müssen mit dem neuen Hund lediglich noch die Praxis abolvieren. Und das sitzt man auf einer "A***backe" ab, weil der praktische Teil des SKN ja im Anschluss an den Junghundekurs angeschlossen ist. So gesehen, geht man halt ein paar Lektionen länger in den Kurs. So what ?! Das schadet ja nicht !

Auch die älteren Leute müssen mit dem alten Hund noch zum SKN Kurs. Theoretisch. Ich weiss nicht, wie es in der Praxis tatsächlich aussieht. Wenn er aus einem Tierheim ist,- dann müssen sie gehen.

Dieser "Zwang" hat auch etwas Gutes bewirkt:
1. müssen ALLE Hunde jetzt eine Grundausbildung bekommen. D.h. auch Zwerg,- und Toyrassen !
Das hat z.B. in meinem Hundesportverein dazu geführt, dass im Bereich Begleithunde und Agility vermehrt Zwerghunde
arbeiten und es gibt in unserem Verein erstmalig überhaupt eine reine Mini-Gruppe. Yorkie, Chihuahuas, Papillon die ganz normal auf die BH Prüfung und Obedience schuften, wie alle anderen auch. - Ich finde das genial !!!

2. werden mit diesen SKN auch Leute erfasst, die sonst nicht bereit wären, irgend einen Kurs mit ihren Hunden zu besuchen.

Mir ist ehrlich gesagt so ein SKN viel lieber, als irgendwelche hirnlosen Rasselisten und Verbote. Oder genereller Maulkorb,- und Leinenzwang für alle.
Es gibt in der Schweiz allerdings schon ein paar wenige Kantone, die furchtbar komplizierte Hundegesetze, Rasselisten und Maulkorbzwang führen. Aber die meisten haben nun endlich ruhe.

Liebe Grüsse
Susanne mit Rahan und Monello

Re: Immer mehr Forderungen an Hundehalter

Beitragvon Andreas

Gibt es auch weitere Ausnahmen? Ich stelle mir gerade das bei einen oder anderen Gebrauchshunden da die Interessen kollidieren.

Re: Immer mehr Forderungen an Hundehalter

Beitragvon Meritaton

Und vor allem hab ich keine Lust, mit jedem neuen Hund, egal ob ich mir nach dem Tod des vorhergehenden oder zu einem vorhandenen einen dazu hole, immer wieder in die Hundeschule zu dackeln. Ich krieg meine Hunde auch ohne Hundeschule erzogen und brauch nicht da auch noch Geld lassen. Hundekontakte hab ich auch ohne Hundeschule genug. Schon allein, weil mir dies Gängelei und der Zwang dahinter zutiefst gegen den Strich gehen.

Gruß Uta mit Bonny und Buffy

Re: Immer mehr Forderungen an Hundehalter

Beitragvon Kuvasusa

Andreas hat geschrieben:Gibt es auch weitere Ausnahmen? Ich stelle mir gerade das bei einen oder anderen Gebrauchshunden da die Interessen kollidieren.


Nein gibt es nicht !
Man hat sich seit Sept. 2009 daran gewöhnen können und absolviert eigentlich die Grundkurse so wie alles andere auch.
Alle Hundesportvereine bieten SKN Kurse an. Auch die "gstandnen" VPG-ler, IPO,- und Mondioring Leute, alle Jäger und Polizisten, Grenzwächter und Rettungsleute, wenn sie sich den nächsten Welpen geholt haben, gehen sie in ihrem Verein in den Welpenkindergarten, wechseln dann in den Junghundekurs und besuchen im Anschluss die geforderten 7 Lektionen Praxis. Und gut ist. Danach gehen sie wieder in ihr gewohntes Training und arbeiten weiter, wie bis her....

Es ist halt einfach so ..... genauso wie die verd***** Mehrwertsteuer, die wir in der Schweiz ja noch nicht so lange haben und von der uns mal versprochen wurde, dass sie innerhalb nützlicher Frist wieder abgeschafft würde. Wir haben sie immer noch und mittlerweile hat man sich dran gewöhnt.

@ Meriaton:
Ich kann Dich schon verstehen. Ich habe am Anfang auch so gedacht. Und ich sehe auch heute noch nicht ein, weshalb Hundler, die nachweislich mit ihren Hunden arbeiten und / oder Prüfungen machen, diesen SKN auch noch machen müssen. Aber es ist nun mal so.

Nach dem tragischen Tod Süleymans in Oberglatt ( 6 jähriger Bub von 3 Pitbulls zerfetzt und dies 10m vor der Kindergartentür !! ) hat die Schweiz reagieren müssen. Das Volk, aufgehetzt durch die Sensationspresse verlangte ein generelles Verbot und die Erschiessung aller SoKas. Maulkorb und Leinenzwang für alle Hunde. Als Hundehalter wurde man nach diesem furchtbaren Todesfall geächtet, angepöbelt und schier gelyncht.
Doch für einmal haben die Hundler hier zusammengehalten und zusammen gearbeitet ! Auch wenn das mit dem SKN keine all umfassend zufriedenstellende Lösung ist, für die Hundlr schon gar nicht, - so ist sie gewiss das kleinere Übel, als Listenhunde, generelle Halte, - Zucht,- und Importverbote für gewisse Hunde, die selben. Und man kann die Gesellschaft der NICHT-Hundler damit beruhigen. Sie sehen, dass an der Ausbildung der Hundehalter etwas getan wird.

Liebe Grüsse
Susanne mit Rahan und Monello

Re: Immer mehr Forderungen an Hundehalter

Beitragvon Meritaton

Hm ja. Jedes Todesopfer durch Hunde ist ein Todesopfer zu viel. Aber ich finde leider wird vielfach übersehen, daß Hundeübergriffe zum großen Teil durch Fehlverhalten und Unwissenheit der Opfer(jetzt mal Kleinkinder aussen vorgelassen) selbst verursacht wird.Das sollten die Nichthundehalter und die Presse mit ihren Hetzartikeln sich mal vor Augen halten. Wie oft wird ignoriert, daß ein Hund sich von Fremden nicht streicheln lassen möchte und es wird trotzdem getan. Oder es wird einfach angetascht ohne zu fragen oder wenn der Hund allein vor einem Geschäft angebunden ist. Die Leute sind doch selbst schuld, wenn sie gebissen werden. Da sind doch dann die Halter nicht schuld.Und nein, ich bin nicht der Meinungg, daß jeder Hund sich von jedem antatschen lassen muß. Es wäre weit sinnvoller Kindern bereits in Kindergarten und Schule Regeln zum Umgang mit fremden Hunden beizubringen. Das sollte zur Pflicht gemacht werden. Aber dafür kann man dann ja wieder nicht zusätzlich Geld kassieren.

Gruß Uta mit Bonny und Buffy

Re: Immer mehr Forderungen an Hundehalter

Beitragvon Erna

Die müssen mit dem neuen Hund lediglich noch die Praxis abolvieren.
Hatte ich den Praxisteil jetzt überlesen?
Wie sieht er bei euch aus..Das würde mich Interessieren..

Re: Immer mehr Forderungen an Hundehalter

Beitragvon Kuvasusa

Meritaton hat geschrieben: Oder es wird einfach angetascht ohne zu fragen oder wenn der Hund allein vor einem Geschäft angebunden ist. Die Leute sind doch selbst schuld, wenn sie gebissen werden. Da sind doch dann die Halter nicht schuld.Und nein, ich bin nicht der Meinungg, daß jeder Hund sich von jedem antatschen lassen muß. Es wäre weit sinnvoller Kindern bereits in Kindergarten und Schule Regeln zum Umgang mit fremden Hunden beizubringen. Das sollte zur Pflicht gemacht werden. Aber dafür kann man dann ja wieder nicht zusätzlich Geld kassieren.

Gruß Uta mit Bonny und Buffy


Hi Uta,
auch das wird in der Schweiz getan. Da laufen schweiz weit zwei Projekte von der Stiftung "Tier und Wir" und von "Prevent a Bite". Da werden Kinder in den Kindergärten und Schulen unterrichtet, über die Tierhaltung allgemein und über den Umgang mit Hunden im Spzeziellen. Dazu werden eigens dafür ausgebildete Hunde in die Schulen in den Unterricht mitgebracht.

Was Süleyman betrifft, hier konnte der 6 jährige Knabe wirklich nichts dafür!! Er war auf dem Weg zum Kindergarten. Die 3 Pitbulls sind einem Hundehalter, der in einer 1 Zimmerwohnung ein grösseres Rudel solcher Hunde ( verbotenerweise ) gehalten hatte, ausgekommen und haben den Knaben angegriffen und dann im wahrsten Sinne des Wortes zerfetzt. Das war NICHT die Schuld des Kindes !! Diesmal nicht.

@Erna:
Die SKN Praxis führt eigentlich im Erziehungskursprogramm weiter. Sozialisierung, Grundgehorsam, Abrufen, Abrufen und andere Übungen unter viel Ablenkung, Stadbummel,- Bahnhof, ÖV fahren, Jogger, Biker ect. pp. kreuzen. Der normale alltägliche Wahnsinn eben. All das was man im Junghundekurs gelernt hat, wird in den SKN Lektionen dann weiter vertieft und weitergeführt. Die Hundehalter lernen, wie sie in gewissen Situationen zu reagieren, oder agieren haben. Lernen auf ihre Hunde zu achten. Lernen Rücksicht auf das Umfelt zunehmen. - Und natürlich ist das nach 17 Lektionen ( 10 Lektionen Junghundekurs, - 7 Lektionen SKN Praxis ) NICHT fertig ! Aber die Menschen sind so im ersten Hundejahr relativ gut betreut. Wenn man da dann die " Auffälligen" aussortieren und zu weiteren Kursen schicken kann und 50% der SKN Abgänger bleiben weil sie einen Sinn darin sehen, mit ihren Hunden weiter arbeiten,- ist ein grosses Ziel schon erreicht.

Ich habe mich am Anfang auch dagegen aufgelehnt. Aber um wirklich alles mitverfolgen und 1 : 1 mit gemacht zuhaben, habe ich nicht nur den SKN absolviert, sondern auch das fakultative Hundehalterbrevet. ( Hundeführerschein - aber der ist auf Freiwiliger Basis )

Liebe Grüsse
Susanne mit Rahan und Monello


PS: Weil ich auch in Deutschland oft für den Verein Seminare gebe, habe ich auch den dhv Team-Test und den VDH Hundeführerschein absolviert, damit ich weiss, was gefordert wird. ;)

Re: Immer mehr Forderungen an Hundehalter

Beitragvon Erna

Danke Susanne

Ich überlege gerade,ob sich das hier alles so durchführen lassen würde..
Es gibt hier mit sicherheit einige die ihre Hunde nicht Angemeldet haben,das ist schon nicht ganz so einfach zu überprüfen.Dann noch ob auch alle die Prüfung haben..hmhm.. :denken:
Im Ruhrgebiet gibt es mittlerweile soooo viele Hunde,da wäre das gar nicht so einfach..

Stadbummel,- Bahnhof, ÖV fahren, Jogger, Biker ect. pp. kreuzen. Der normale alltägliche Wahnsinn eben.
Das ist wenigstens realitätsnah..Obwohl zwei meiner Hunde,nie mit am Bahnhof waren,oder ÖV gefahren sind..Das wäre für mich jetzt z.b kein muß..
Was passiert mit den Hunden vom Tierschutz?Einige von ihnen sind ja schon Erwachsen,manche sind eher Unsicher,was ist mit den Hunden aus dem Ausland?Die haben den Junghundkurs z.b nicht.Können ihn nicht nach holen...fragen über fragen..?

Re: Immer mehr Forderungen an Hundehalter

Beitragvon Kuvasusa

Erna hat geschrieben:Was passiert mit den Hunden vom Tierschutz?Einige von ihnen sind ja schon Erwachsen,manche sind eher Unsicher,was ist mit den Hunden aus dem Ausland?Die haben den Junghundkurs z.b nicht.Können ihn nicht nach holen...fragen über fragen..?


Sorry, ich hänge heillos hinter drein.

Also, Hunde die schon älter sind, gehen einfach in den SKN Praxiskurs. Im Rahmen von Erziehungskursen werden auch SKN Praxis Lektionen angeboten. Wenn man sieht, dass da noch Übungsbedarf und Nacharbeit besteht,- dann geht man in einen Kurs, wo ebenfalls alltagsbezogen gearbeitet wird.
Bei uns ist das eigentlich mittlerweile schon über all Standard. Ob Junghundekurs, oder Erziehungskurse,- da sind die Lektionen eigentlich immer auch mit auf den Alltag und die Umwelt bezogen. Man versucht so realitätsnahe mit dem Mensch-Hund Team zu arbeiten. Das beinhaltet eben auch Stadtbummel, oder der Bahnhof.

Bei uns in der Schweiz herrscht Meldepflicht für jeden Hund. Alle Hunde müssen deshalb gechipt ( früher galt auch noch die Tätoo ) sein. Das System der Kontrollen greift noch nicht so richtig in manchen Kantönen und Gemeinden. Weil sich keiner oder dann eben jeder dazu bevollmächtigt fühlt Kontrollen durchzuführen. Wer seinen Hund nicht anmeldet, egal wie alt und woher er kommt, wird gebüsst.
ANIS ( bei Euch TASSO ) ist die Identifikationszentrale. Die Gemeinden können dort nachschauen, welche Hunde in ihrer Gemeinde leben. Da wird dann wegen dem SKN nachgehakt.
Es ist ganz egal, ob du einen Welpen oder einen Hund aus dem Auslandstierschutz in Dein Haus holst. Der SKN muss gemacht werden.
Mein Lebenspartner ist mit seinem Maremmano aus Deutschland in die Schweiz umgezogen. Auch er hatte ein Jahr Zeit, den SKN hier nun zu machen und bei der Gemeinde vorzuweisen. Und gut ist.
Ach ja, Monello ist übrigens ein Auslandstierschutzhund aus Sardinen.
Sinnigerweise durfte ich meinen Freund mit seinem Hund natürlich NICHT unterrichten und den SKN NICHT abnehmen, resp. bestätigen. ;)

Liebe Grüsse
Susanne mit Rahan und Monello

Re: Immer mehr Forderungen an Hundehalter

Beitragvon Erna

Danke Susanne.

Ich überlege,ob sich das hier so umsetzten lassen würde... :denken:
Wenn ich ehrlich bin,sperre ich mich selber etwas davor..

Ich frage mich auch dann,was würde mit einem Hund,wie unserer Hündin passieren?
Sozialiert wurde sie,trotzdem ist sie nicht sehr Sozial..Vor allem bei anderen Hündinnen..Sie ist sehr schnell gestresst,weil Hyperaktiv.Es ist zwar kein Hund der in der "Norm" passt,aber es gibt sie..
Abrufbar in vielen Fällen,ausser sie sieht einen Hasen oder anderes Wild vor mir.Also bleibt sie an der Leine in diesen Gebieten.

Stadt,da bin ich selber leicht gestresst,was sich dann auf den Hund übertragen würde.Warum sollte ich mir und den Hund das antun???

Ich habe es etwas überspitz formuliert,aber so in ungefähr wären meine Gedanken.

Der SKN muss gemacht werden.
Was passiert mit den Hunden die durchfallen?Auch mehrmals?

Wie wäre das in unserem Fall?
Nicht so Sozialer Hund?
Jogger,Biker wären dabei überhaupt kein Problem..

Es sind von mir nur einige Gedankengänge..
Ich selber achte natürlich darauf,das nichts passiert,was für mich z.b selbstverständlich ist.Ich weiß unsere Hündin zu nehmen und nehme Rücksicht auf meine Umwelt. ;)

Re: Immer mehr Forderungen an Hundehalter

Beitragvon Andreas

Kuvasusa hat geschrieben:ANIS ( bei Euch TASSO ) ist die Identifikationszentrale. Die Gemeinden können dort nachschauen, welche Hunde in ihrer Gemeinde leben.


Sicher? TASSO ist selber ein Verein, also nicht´s Offizielles seitens Staates. Man kann seinen Hund auch an anderen Stellen registrieren.
Nur wie es eben nun mal so ist rühren sie ordentlich daran, das eine Pflicht dazu gibt. :roll: Also offizielle Stelle wäre sie hier auch politisch nicht Tragbar. :roll:

Re: Immer mehr Forderungen an Hundehalter

Beitragvon Kuvasusa

Andreas hat geschrieben:
Kuvasusa hat geschrieben:ANIS ( bei Euch TASSO ) ist die Identifikationszentrale. Die Gemeinden können dort nachschauen, welche Hunde in ihrer Gemeinde leben.


Sicher? TASSO ist selber ein Verein, also nicht´s Offizielles seitens Staates. Man kann seinen Hund auch an anderen Stellen registrieren.
Nur wie es eben nun mal so ist rühren sie ordentlich daran, das eine Pflicht dazu gibt. :roll: Also offizielle Stelle wäre sie hier auch politisch nicht Tragbar. :roll:


Missverständnis !!
ANIS ist eine neutrale Heimtierdatenbank in der Schweiz. Aber wohl eben auch die einige.
Sie wird NICHT vom Staat unterhalten, hat nichts mit ihm zutun. Aber Gemeinden dürfen bei ANIS nachfragen, resp. haben offensichtlich Zugang zu den Daten.
http://www.anis.ch/de/ueber-uns/
Liebe Grüsse
Susanne mit Rahan und Monello

Re: Immer mehr Forderungen an Hundehalter

Beitragvon Andreas

Ja, die sind etwas anderes organisiert.
Mit Tasso ginge das so wie sie im Moment sind nicht.

Re: Immer mehr Forderungen an Hundehalter

Beitragvon Kuvasusa

Erna hat geschrieben:Ich frage mich auch dann,was würde mit einem Hund,wie unserer Hündin passieren?
Ich habe es etwas überspitz formuliert,aber so in ungefähr wären meine Gedanken.
Der SKN muss gemacht werden.
Was passiert mit den Hunden die durchfallen?Auch mehrmals?


Hallo Erna,

Du hast die selben Verständnissprobleme, wie JEDER schweizer Hundehalter, bei der Einführung des "ver"*%&" SKN und der den Selben noch nicht gemacht hat. :winken: Das ist uns allen, mir eingeschlossen genauso ergangen. In unserem Verständnis von Hundeführung, im Zusammenhang mit Kurs und Prüfung ist es ein bisschen schwierig zu erklären.

Der Hund kann nicht durch die Prüfung fallen !!!!!
Es geht beim SKN in allererster Linie um den Hundeführer und ob er in der Lage ist, seinen Hund zu führen. Und nicht um den Hund selber.
Deshalb dürfen SKN Kurse nur von speziell ausgebildeten Instruktoren geleitet werden, die eine entsprechende und vom BVET anerkannte Ausbildung und Prüfung abgeschlossen haben.

Auch wenn der SKN Kurs auf den ersten Blick nach Erziehungskurs aussieht ( betreffend Übungen ect. ) so muss der Instruktor in der Lage sein, zu erkennen, ob der HF seinen Hund sicher führen kann.
Vielleicht kann ich es in zwei Beispielen erklären:

Nehmen wir an, Du als erfahrene Hundeführerin, machst mit deiner Hündin den SKN. Dann kommst Du mit ihr in den Kurs und ich muss während der Übungen erkennen, ob Du Deine Hündin auch in für sie schwierigen Situationen so führen kannst, dass sie für andere und sich selber keine Gefahr darstellt. Ich sehe, ob Du die Probleme, die Deine Hündin hat, erkennst und zur Sicherheit aller ( Deine Hündin, andere Hunde, Menschen ) situationsbezogen richtig agieren und reagieren kannst. Wenn nicht, muss ich Dir zeigen, wie Du die Probleme angehen kannst.
Wenn Du das dann selber siehst und entsprechend reagieren kannst, ist das Ziel erreicht.

Bist Du ein Anfänger und hast einen schwierigen Hund, wirst Du wahrscheinlich zweifellos mit ihm überfordert sein. Dann ist es die Aufgabe des SKN Instruktors dies zu erkennen, wo die Probleme liegen und man muss den HF dazu anhalten weitere Kurse, od. ggf. auch ein Spezialtraining mit seinem Hund zu machen. Den SKN kriegt der Hundehalter dann trotzdem, sofern er die Kurse weiterhin besucht hat.

Monello ist auch ein Hund, der durch seine Verhaltensstörungen eigentlich für unsere Gesellschaft nicht tragbar wäre.
Aber mein Lebenspartner hat den SKN erhalten, weil er im Kurs bewiesen hat, dass er seinen Hund kennt, lesen kann und weiss, wie er wann reagieren muss, so dass Monello trotz seiner Verhaltensstörungen nicht zur Gefahr für das Umfeld werden kann.

Bei Junghunden ist das ein anderer Fall.
In der Regel geht man mit dem Welpen in den " Welpi-Kindergarten ", besucht dann nahtlos weiter den Junghundekurs und hängt danach den SKN dran.
Erstlingshundehalter können so zu mindest in den ersten 12 Monaten betreut werden.

Nun noch das negativ Beispiel: ( ich hatte 2 solche Fälle )
Erstlingshundehalter ca. 57 J. mit einem 7 Mt. jungen Labradoodle. Welpenspielgruppe und Junghundekurs hat er nicht besucht, weil ihm sein Nachbar ( ein erfahrener Hundler gesagt hatte, dass dies nur Geldmacherei wäre und dem Hund nichts bringe )
Der Hund zeigte sich extrem ungestüm, wild, völlig zügellos, scheinbar unkontrollierbar - er kannte weder Grenzen, noch beachtete er den Besitzer, missachtete jede Hilfe und Einwirkung. Er zog an der Leine wie ein Ochse und versuchte sich jeder Kontrolle und Grenze, die man ihm setzte durch rumlangen und schnappen zu entziehen. Der Besitzer selber fand das alles normal. Sah keinen Sinn darin, den Hund " zu bändigen", noch unseren Anweisungen zu folgen. Seine Frau hatte bereits eine kaputte Schulter und verletzte Hände wegen dem Hund. ( Es kamen jeweils beide in den Kurs. Aber sie wollte mit dem Hund nichts mehr machen. ) Im SKN Kurs hat man natürlich nicht die Zeit, solche Kandidaten einzeln intensiv zu betreuen und zu korrigieren. D.h. man man kann bestens Falls die Probleme erörtern und im Ansatz Korrekturen anzusetzen. in diesem Fall empfahlen wir dem Besitzer den SKN Praxisteil abzubrechen und zuerst einen Erziehungskurs oder noch besser Einzeltraining zu absolvieren und den SKN danach zu machen, natürlich unter Anrechnung des Theorieteils, den er schon absolviert hatte. Das wollte der Mensch nicht, weil er nicht einsah, weshalb er überhaupt so einen SKN machen sollte. Man hat ihm den SKN dann nicht ausgestellt, sondern stattdessen eine Weisung mitgegeben, dass er eben noch Kurse mit dem Hund besuchen muss. Der Verein hat ebenfalls Trainer empfohlen, die sich seiner angenommen hätten.
Der Labradoodle Besitzer zeigte sich, im Gegensatz zu seiner Frau, höchst erbost und uneinsichtig. War er doch der Meinung, dass man im SKN Kurs den Hund und nicht ihn erzöge. Wie das am Schluss rausgekommen ist, weiss ich, ehrlich gesagt nicht.
Im Härtefall, sofern echte Gefahr für die Gesellschaft besteht, müsste man so einen Fall an die Behörden ( Vet.Amt ) weiterleiten. Die prüfen das Team dann und entscheiden weiter.

Sorry, für die Länge des Postings. Hoffe aber, dass es jetzt verständlicher ist ..... (??)

Liebe Grüsse
Susanne mit Rahan und Monello

Re: Immer mehr Forderungen an Hundehalter

Beitragvon Andreas

Heißt also übertrieben dargestellt, wenn man einen Aggressiven Hund hat diesen aber mit Maulkorb und Stahlkette so führen kann, das von ihn keine Gefahr ausgeht hat man den Schein? Man muss quasi zeigen, das man seinen Hund in Griff hat. Es ist als keine Art Begleithundeprüfung?

Re: Immer mehr Forderungen an Hundehalter

Beitragvon Kuvasusa

Andreas hat geschrieben:Heißt also übertrieben dargestellt, wenn man einen Aggressiven Hund hat diesen aber mit Maulkorb und Stahlkette so führen kann, das von ihn keine Gefahr ausgeht hat man den Schein? Man muss quasi zeigen, das man seinen Hund in Griff hat. Es ist als keine Art Begleithundeprüfung?

Nein, es ist keine Begleithundeprüfung.
Ja, ganz krass überspitzt und übertrieben dargestellt, kriegt man den Schein, wenn der Hund so geführt wird, dass von ihm keine Gefahr ausgehten und er selber aber auch artgerecht gehalten und geführt werden kann. Also Maulkorb ---- oder Zahnschutz.

Ziel, Sinn und Zweck ist ja: Gut ausgebildete, verantwortungsbewusste Hundeführer, mit gut ausgebildeten Hunden.

In den Kursen informiert und orientiert man ja die Hundehalter immer wieder, was man mit seinem Hund alles machen, wie man ihn artgerecht beschäftigen und auslasten kann. Dort versucht man die HH abzuholen und sie zuermutigen, weiter mit dem Hund zu arbeiten.
In der Regel steigen normale Hundehalter, die ein Interesse daran haben, dass ihre Hunde umwelttauglich und Sozialverträglich sind, darauf ein. Und die erfahrenen Hundler haben sowieso schon klare Vorstellungen in welche Richtung sie dann mit ihren Hunden weiter machen wollen.

Das System bezüglich Hundeorganisationen - Hundesport - PO und anderen alternativen Angebote ect. in der Schweiz unterscheidet sich in manchen Dingen ein bisschen von dem in Deutschland. Vielleicht sollte ich das hier einmal aufzeichnen ..... ??

Liebe Grüsse
Susanne mit Rahan und Monello

Re: Immer mehr Forderungen an Hundehalter

Beitragvon Andreas

Gibt es schon ein Bilanz? Meine jetzt nicht die Franken.

Re: Immer mehr Forderungen an Hundehalter

Beitragvon Kuvasusa

Ich muss gestehen, Zahlen kann ich keine liefern.
SKN Pflicht ist seit Sept. 2008 in Kraft gesetzt worden. Sprich, Hundehalter die ihre Hunde NACH Sept. 2008 erworben haben, müssen den SKN absolvieren.

Der SKN wurde als Massnahme gegen die Kampfhunde - Hetzaktion und die daraus resultierende Hundepanik in der Nation, so wie gegen die auf bundesebene geforderten Hundehalte und Rasseverbote, vorgenommen.
Insofern hat die Tatsache, dass JEDER Hundehalter in der Schweiz offiziell in die "Schule" und den SKN erbringen muss, unter den Nicht-Hundehaltern und Hundephobiker doch einiges mehr an Ruhe und Akzeptanz eingebracht.

Die SKN Pflicht wurde nach einigem knurren und Missmut nun auch von Seiten der Hundehalter mehr oder weniger akzeptiert. Man nimmt es eben hin ....
Auf der anderen Seite sind die Hundehalter mit dem Sachkundenachweis oder gar dem Hundehalterbrevet besser geschützt, gegen irgendwelche unsachgemässen und böswilligen Vorwürfe und Anzeigen von Seiten der Nicht-Hundehalter.

Kläffende "Fusshupen", wie die Kleinhunde von anderen Hundehaltern gerne bezeichnet werden, müssen ebenso erzogen werden, wie die grossen.
In meinem Verein hatte dies durch die Kurse und SKN ja zur Folge, dass die Chi-Besitzer selber fragen, ob es möglich wäre, mit so einem winzigen Hund die Begleithundeprüfung zu machen. - Das Resultat, in meinem Verein arbeiten seit 2 Jahren in einer separaten Gruppe Chihuahuas, Rehpinscher, Yorkshir Terrier Richtung Obedience, BH und Fährtenhund und bereiten sich auf die Prüfung vor. Ich finde das absolut genial !!

Jack, Westie & Co. arbeiten bei uns schon länger in den Sparten BH, FH und Obedience, Agility, Flyball ect. Ich finde, das sollte ruhig mehr gefördert werden.

Liebe Grüsse
Susanne mit Rahan und Monello

Re: Immer mehr Forderungen an Hundehalter

Beitragvon Andreas

Habe mal geforscht, finde aber auch keine Informationen darüber ob sich das ganze letztendlich positiv auswirkt.
Sorry wenn ich es so sage, für klingt das alles eher nach ein Anlassgesetz - Hauptsache was gemacht und reagiert damit alle beruhigt sind.
Vielleicht wird ja doch noch eine Bilanz gezogen, es wäre evtl von Bedeutung wenn sie hier weiter rühren.

Re: Immer mehr Forderungen an Hundehalter

Beitragvon Kuvasusa

Nein, Du hast recht Andreas.
Ich sagte ja, es ist besser, als diese Rasselisten od. generelle Halteverbote für bestimmte Hunde.
Das Einzige, was ich gut daran finde ist, dass man eben durch die SKN Pflicht Hundehalter erreicht, die sonst niemals mit ihren Hunden in einen Kurs gehen würden.

Liebe Grüsse
Susanne mit Rahan und Monello

Re: Immer mehr Forderungen an Hundehalter

Beitragvon Erna

Danke Susanne. :winken:
Ich denke,das ich es einigermaßen Verstanden habe.. ;)
Ich dachte wohl auch irgendwie an unsere Überprüfungen,wenn ein Hund zum Test muß..

Die Problematik ist eigentlich,das es verschiedene Ansätze gibt einen solchen Test durchzuführen..
Ich selber kenne einige Vorschläge,in welche Richtung mancher denkt.
Leider bekommt man nicht wirklich ein einhaltliches Bild..
Und irgendwie habe ich es in D immer im Hinterkopf,das es eine gute Geldquelle ist..Leider..
Hier gibt es schon sehr viele Hunde..

Was ich hier immer wieder sehe..Natürlich nicht bei jedem..Eine eher egoistische Grundeinstellung..Keine Rücksichtsnahme..
Für mich eher ein Zeichen unserer Gesellschaft.. :problem:


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