Um zu überleben, isst Verschollener seinen Hund

http://www.bild.de/news/ausland/kanada/nach-baeren-attacke-in-kanada-wildnis-mann-muss-hund-essen-um-zu-ueberleben-33238738.bild.html

Das Thema macht gerade bei FB die Runde. Zu 90% kann man wieder Posts lesen, die den Menschen verurteilen, dass er seinen besten Freund gegessen hat. Sie wären alle mit dem Hund den Heldentod gestorben - denn der Hund hätte ganz sicher das auch so gemacht...

Wirklich? Ich stelle mir die Frage, hätte der Hund wirklich sich seinem Schicksal ergeben und wäre mit seinem Herrchen gestorben? Gut die Bildzeitung kann mal wieder Stuss schreiben, dann nach ein paar Tagen schon den Hund killen und dann doch noch 3 Monate überleben.....das beißt sich grad ein wenig. Aber egal.

Ein Schäferhund, der sich gegen ein Bären stellt. Hätte er sich nicht vielleicht sogar selber gegen sein Herrchen gewandt, wenn der Hunger so groß gewesen wäre? Was wenn Herrchen wirklich den Heldentod mit seinem Freund hätte sterben wollen und total geschwächt gewesen wäre, hätte der Hund vielleicht die Situation ausgenutzt, um selber zu überleben? Denn der Hund hat nicht so eine Moralvorstellung wie wir Menschen, aber ganz sicher einen Erhaltungstrieb.

Was ich jetzt gemacht hätte weiß ich nicht, zum Glück war ich bisher nie in so einer Situation und hoffe auch nie in eine solche zu kommen

Ich halte die Geschichte für Hanebüchen und behaupte er hat den Hund getötet weil der Hund zu einem Problem wurde.

Ich finde es auch seltsam,dass er nach wenigen Tagen seinen hund tötet und dann noch so lange überlebt.
Ich glaube nicht,dass ich es gekonnt hätte.

Ich frage mich auch,wenn er nicht mehr in der Lage war Beeren oder Wurzeln zu suchen,wie hat er einen ausgewachsenen Schäferhund getötet?

Es ist irgendwie traurig und grausam. Keine Ahnung wozu man fähig ist,in so einer Situation,von hier zu hause auf dem Sofa kann ich es mir einfach nicht vorstellen.

Das erinnert mich an einen Traum den ich mal hatte. Meine Schwester und mein damaliger Hund sind einen Abhang hinunter gestürzt und ich musste mich entscheiden, wen von beiden ich retten und wen ich dem Tod überlassen musste.
Und ich habe wirklich lange überlegt, bevor ich mich für meine Schwester entschieden hab.
Und ich möchte dazu erwähnen: Ich liebe meine Schwester über alles!

Weiterer Traum vor ein paar Tagen (hatte zu viel "The walking dead" geguckt):
Carly und ich waren auf der Flucht vor Zombies und haben uns auf einem Parkplatz in einem Auto versteckt. Wir müssten ganz leise sein, damit die Zombies uns nicht entdecken. Aber Kläffer-Carly und leise - das geht einfach nicht. Sie hing also vor der Scheibe und bellte alles an, was sich bewegte.
Ich wusste: Ich kann nur überlegen, wenn ich sie sofort zum Schweigen bringe...
Und ja. Ich denke, in so einer Situation würde ich zum Äußersten greifen. So schlimm das auch ist.
Aber alleine mit meinem Hund in der Wildnis? Da würde ich mich notfalls von Unkraut und Würmern ernähren.
Irgendwie kann ich nicht ganz Glauben, dass er seinen Hund aus Hunger getötet hat. Vielleicht hatte er auch wirklich Angst, dass sein Hund ihn zuerst frisst.
Aber grausliche Vorstellung, zu so etwas gezwungen zu sein.

Für mich ist das mal wieder so eine typische Bild-Berichterstattung. Die haben wahrscheinlich nur 3 Stichworte bekommen und gleich mal einen schicken Artikel geschrieben. Und was ich daran so gruselig finde: Es gibt Menschen, die glauben so einen Stuss!

Ob ich meinen Hund töten würde um zu überleben, weiß ich nicht. Früher haben wir bei den Rettungshundlern oft drüber gesprochen was wir machen würden, wenn wir irgendwo wären, der Hund sich lebensgefährlich verletzt und leidet und wir keine Möglichkeit hätten in absehbarer Zeit Hilfe zu bekommen. Die meisten von uns haben sich dann entschieden den Hund irgendwie zu erlösen.

Mich erinnert diese Story an einen Film den ich mal gesehen habe. Da sind Leute irgendwo in der Einöde mit einem Flugzeug abgestürzt. Zu essen gab es nach ein paar Tagen nichts mehr. Sie haben dann notgedrungen die Toten gegessen. Das war eine Verfilmung nach einem wahren Ereignis. Am Ende äußerten sich auch einige der Überlebenden. Sie sind zum Teil auch verurteilt worden und das fand ich schon heftigst. Wer nie in so einer Situation war soll sich kein Urteil bilden. Meine bescheidene Meinung.

Wäre der Fall mit dem Hund ähnlich gewesen so hätte ich den Menschen verstanden, wenn er seinen Hund gegessen hätte. Es ist ja durchaus möglich, dass der Hund von der Bärenattacke schwer verletzt wurde und gestorben ist und der Mann ihn dann gegessen hat, weil er da eine Nahrungsquelle hatte.

Ich bin froh, dass ich diesbezüglich noch keine Entscheidung treffen musste und ich bin ehrlich, ich kann hervorragend drauf verzichten.

Krass, aber wie man so immer sagt: Extreme Situationen erfordern auch meistens extreme Maßnahmen... Und ich denke, das war definitiv eine extreme Maßnahme. Es ging schließlich um Leben und Tod.
Zudem gab es auch mal einen Bericht in SpiegelTv über Leute, die nach einem Flugzeugabsturz ihre toten Kollegen gegessen haben (Kannibalismus). Da gab es ja auch verschiedene Meinungen darüber, ob das auch korrekt war...

In diesem Fall ging es um einen Hunden, der noch am leben war, was die Sache ein bisschen kritisch macht. Aber ich sehe es so: Wahrscheinlich wäre so oder so einer von beiden drauf gegangen (evtl. sogar beide), weil sie keine Nahrung zu sich nehmen konnten.

Ich verurteile niemanden.Aber ICH könnte es definitiv nicht. So wichtig wäre mir mein Überleben niemals. Und wenn ich an die vielen verwilderten Hunde auf der Welt denke, finde ich es etwas merkwürdig zu sagen, dass der Hund ja ohnehin in der Wildnis gestorben wäre.Angeblich verwildern Hunde ja recht schnell und dann werden wohl auch die erforderlichen Triebe durchkommen. Und wenn ich an die vielen Survival-Sendungen auf zB auf Dmaxx denke oder die zig Bücher, die sich mit dem Thema befassen, bezweifel ich auch, dass der Typ im Sommer (!!) in der Wildnis tatsächlich verhungert wäre. Zumal drei Tage ohne Essen jetzt nicht so dramatisch sind...Aber Hauptsache der Hund hat ihm vorher noch das Leben gerettet . Schon irgendwie abartig der Typ...

so viel arger ist in mir in diesen moment, es wurde besser wenn ich nicht das link geöffnete, neugier war starker, leider

Also, vom Prinzip her mag man das tun können.
Ich persönlich würde es wohl tun, auch wenn ich wohl eher angewiedert wäre von mir.

Aber erstmal muss man sich ja auch vor Augen führen, wie oft eine solche Situation schon auf einen zukommt. Die Story aus der BILD als solche ist aber wohl auch etwas spektakulärer gemacht worden als sie in wirklichkeit war.

Wie diese "Zeitung" arbeitet weis man ja mittlerweile.

Da es sich um eine Extremsituation handelt, ist es schwer hier mit dem "richtig" oder "falsch" - Denken anzusetzen meiner Meinung nach. Wenn ein Mensch länger nichts mehr zu essen bekommen hat und es wirklich ums ÜBERLEBEN geht schalten sich nun mal gewisse Hirnareale ab. Ich weiss nicht, ob ich in so einer Situation zu fähig wäre, aber ich schließe es auch nicht aus...