Leistenbruch und Tumörchen

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Leistenbruch und Tumörchen

Beitragvon Toblerone

Hallo ihr

Wir waren gestern impfen und dabei hat die TÄ bei Grizzly zufällig entdeckt, daß er einen Leistenbruch hat. Wir sind echt überrascht, uns ist das nicht aufgefallen, lange wird er es noch nicht haben. Es scheint ihn auch nicht weiter zu stören, frisst, kackt, spielt, rennt normal, tut ihm auch nicht weh bei draufdrücken.

Es soll sich um eine sog. Inguinalhernie (Leistenbruch) handeln, also zwischen Penis und innerer Oberschenkelseite, nicht um die bei älteren, unkastrierten Rüden häufige Perinealhernie (Bruch des Beckenbodens). Soweit jedenfalls mein Wissen knapp 2 Tage und viel googeln später.
Die TÄ meinte, da müsse man nicht zwingend was machen, solange das vorfallende Gewebe von alleine wieder reinrutscht (was es bei ihm je nach Körperlage und mir scheint, Erregungszustand, auch tut). Gefährlich wirds, wenn auch der Darm vorfällt und eingeklemmt wird.

Mich würde jetzt einfach mal interessieren, ob hier jemand Erfahrung mit der Diagnose hat? Ich würde zB gerne wissen, wie sinnvoll es ist, einfach abzuwarten. Kann man das verantworten? Im Gegenzug, habt ihr Erfahrungen mit der OP?

Hinzu kommt, daß Grizzly an seinen Hoden zwei kleine äusserliche Tumore hat. Er hat einige Warzen am Körper und ich dachte mir darum nicht allzu viel, doch als der erste plötzlich weiter wuchs und ein zweiter relativ schnell nach kam, wollt ich das gestern ebenfalls mal gezeigt haben. Antwort: Tumor. Was jetzt erstmal nicht weiter schlimm ist, aber wir wollen es getestet haben.

Wir werden jetzt wohl mit unserer TÄ besprechen, wie es mit dem Leistenbruch weiter gehen soll, erstmal aber die Tumore untersuchen lassen. Wenn die nicht bösartig sind oder aber, im schlechteren Fall, noch nichts gestreut hat, würden wir wahrscheinlich operieren.

Ach, da hatte dieser Hund 61/2 Jahre rein gar nichts und jetzt gleich 2 Baustellen. Aber lieber so als Notfall mitten in der Nacht!

Re: Leistenbruch und Tumörchen

Beitragvon Sandra

Kenne mich damit (zum Glück) nicht aus.
Wünsche euch aber alles Gute!

Re: Leistenbruch und Tumörchen

Beitragvon Sandra

Wie geht´s dem Guten denn?

Re: Leistenbruch und Tumörchen

Beitragvon Andreas

Auha zu spät entdeckt

Mich würde jetzt einfach mal interessieren, ob hier jemand Erfahrung mit der Diagnose hat? Ich würde zB gerne wissen, wie sinnvoll es ist, einfach abzuwarten. Kann man das verantworten? Im Gegenzug, habt ihr Erfahrungen mit der OP?


Ja, also nein Erfahrung nicht, aber das ist eine schwierige Frage. Die Gefahren welche von einem Leistenbruch ausgehen, hast du ja schon genannt. Jetzt ist die Frage wie wägt man das ganze ab?

Wenn es zum einklemmen kommt und operiert werden muss, dann ist höchste Eisenbahn geboten. Neben einklemmen von Darm entstehen weitere Risiken die mitunter bis zu eine komplizierten Bauchfellentzündung führen können. Wenn nämlich der Stuhl nicht mehr kann und die Darmbarriere nicht mehr "richtig hält" gelangt so mancher Keim dorthin wo er nicht hin soll. Das wäre der schlimmste Fall. Jetzt ist es so, das alles davon abhängt es rechtzeitig zu erkennen um schnellst möglich handeln zu können.

Ich persönlich würde beim abwägen wohl eher zur OP im Vorfeld tendieren. Mit 6 1/2 Jahre ist er noch kein alter Knacker. Aber das ist eher ein "Bauchgefühl" also subjektiv. Anders als bei OP´s aus Profilaxe ist hier ja der Sachverhalt etwas anders zu bewerten, da ja auch etwas konkretes vorliegt.
Eventuell sollte man auch mit Berücksichtigen, das ein junger und "gesunder" Organismus eine bessere Wundheilung hat. Je älter der Hund wird desto höher auch das Risiko von Störungen in der Wundheilung. Man weiss auch leider nicht was noch auf ihn zukommt. Wenn du schreibst das er möglicherweise auch Hauttumore hat könnte man evtl auch davonausgehen das hier Störungen vorhanden sein könnten die eine Wundheilung beinträchtigen könnten. Das Risiko könnte mit fortlaufenden Alter möglicherwiese steigen.

Schwer abzuschätzen ist ob der Leistenbruch irgendwann mal zu einem ernsten Problem werden könnte. Es gibt Hunde wie Menschen auch, die ihr leben Lang damit leben und das weitgehend unkompliziert ist.

Wenn ich das jetzt also abwäge auch in Hinblick auf mögliche Komplikationen im Alter, fände ich eine OP jetzt für sinnvoller.

*Das ist meine gegenwertig persönliche Einschätzung*

Re: Leistenbruch und Tumörchen

Beitragvon Melimaus

Bei Hunden kann ich auch nicht wirklich was beitragen, nur vom Menschen. Ich hatte schon einen Leistenbruch.
Ob eine OP dann durchgeführt wird, hängt davon ab, wie groß der Bruch ist, wie und ob sich die Därme vor die Bauchwand schieben UND wie das Bindegewebe ist. Denn es bringt nichts einen Bruch zu schließen (Netzeinlage ist ja die häufigste Art), wenn das Bindegewebe schrottig ist und der Bruch immer wieder aufgeht.
Ich habe eine OP durchführen lassen, obwohl mein Leistenbruch minimal war. Jetzt 2 Jahre nach der OP würde ich es für mich nicht mehr machen lassen (außer es muss wirklich sein). Die komplette linke Leiste ist ohne Gefühl (Nerven wurden durchtrennt, ist nun mal so), was total ätzend ist und die Narbe und das innenliegende Netz "stören" ab und an. Wo vorher der kleine Bruch kaum bemerkt wurde, empfinde ich es jetzt einfach nur mistig

Re: Leistenbruch und Tumörchen

Beitragvon Feiticeira

Ohjeh-jetzt erst gesehen. :( Ich hab damit keine Erfahrung, wünsche aber alles Gute. Wie geht es Grizzly denn?

Re: Leistenbruch und Tumörchen

Beitragvon Toblerone

Hallo ihr Vier, danke für eure Rückfragen und Gedanken zu diesem Thema. Melimaus und Andreas, ihr habt mir wertvollen Input geliefert, danke euch.
Lustig ist, daß ihr den Thread gerade gestern wieder belebt habt, da war ich nämlich auch beim TA, diesmal bei meiner Haustierärztin, um eine zweite Meinung einzuholen.

Grundsätzlich, Grizzly geht es gut. Alles unverändert, er erfreut sich seines Lebens.
Nun ist es so, daß auch meine TÄ der Meinung ist, den Leistenbruch eher nicht zu operieren. Zum einen kann er damit problemlos leben, solange der Darm nicht vorfällt. Das kann, aber muß nicht passieren. Zum anderen kann so ein Bruch auch nach einer OP jederzeit wieder aufgehen und, was ihrer Meinung nach am meisten dagegen spricht, ist, daß dieser Hund schon ziemlich alt ist. Grizzly wird im Mai 7 Jahre, für eine Dogge ist das schon eher alt (Durchschnittsalter bei Dt.Doggen 7 Jahre!). Nun sind seine Eltern zwar beide über 10 geworden, nichtsdestotrotz ist er halt für seine Größe mit 7 schon ziemlich alt.
Da muß man schon sehr gut abwägen, ob man ihm ohne Notfall eine solche OP und die Narkose zumuten will.
Natürlich spielen auch die Kosten eine nicht unwichtige Rolle, eine OP würde um die 700€ kosten (in der Schweiz). Keine Ahnung, woher wir das nehmen sollen.

Die beiden Tumörchen beunruhigten sie nicht wirklich, sowas sei äusserst selten bösartig. Beim abtasten der Hoden entdeckte sie aber, daß innendrin noch irgendwas ist, was da nicht hingehört. Einen Moment später merkte sie allerdings, daß das bei beiden Hoden genau gleich zu sein scheint und sie meinte, durchaus möglich, daß das bei ihm normal ist (so große Hunde hat sie auch selten in der Praxis :mrgreen: ). Mir ist eingefallen, daß er im Moment sexuell ziemlich "erregt" ist, da Raya gerade wieder so gut riecht, durchaus möglich, daß es damit zu tun hat.
Aber sollte es etwas tumoröses sein, wäre es, laut TÄ, auch wieder etwas, was kaum bösartig ist. Hoffen wir, sie hat recht. Einfach so kastrieren lassen wollen wir ihn nicht, das wäre aber nötig, um es genau untersuchen zu können.

Schlußendlich sind wir so verblieben, daß wir beides, Bruch und Hoden, einfach gut beobachten. Sollten die Tumörchen wachsen, kommen wir wohl um eine Kastra nicht herum. Den Bruch empfahl sie uns in Deutschland operieren zu lassen, da es dort einfach deutlich billiger ist (darum fahre ich auch zum impfen oder Rayas ED röntgen dahin).
Schlußendlich ist es halt leider so, so ein großer Hund wird nicht allzu alt und gerade Krebs ist sehr häufig bei DD. Wir hoffen das Beste- immerhin sind die Eltern ja auch sehr alt geworden :)

Re: Leistenbruch und Tumörchen

Beitragvon Andreas

Toblerone hat geschrieben:was ihrer Meinung nach am meisten dagegen spricht, ist, daß dieser Hund schon ziemlich alt ist. Grizzly wird im Mai 7 Jahre, für eine Dogge ist das schon eher alt (Durchschnittsalter bei Dt.Doggen 7 Jahre!). Nun sind seine Eltern zwar beide über 10 geworden, nichtsdestotrotz ist er halt für seine Größe mit 7 schon ziemlich alt.


Alles klar. Da brauch man nicht mehr überlegen. Ich dachte 6 1/2 zu 12-14. da wäre es noch OK. Aber in dem Fall würde ich es auch nicht mehr machen wollen, wenn es sich vermeiden lässt.

Re: Leistenbruch und Tumörchen

Beitragvon Melimaus

Ist eine gute Entscheidung. Ich habe auch an die Größe der Doggen gedacht und dann noch dazu das Alter. Generell sollte man schauen, ob man heutzutage nicht zu viel operiert (Tier wie Mensch).

Re: Leistenbruch und Tumörchen

Beitragvon Toblerone

Ich bin froh, daß ihr das auch so seht. Irgendwie bleiben halt doch immer Zweifel, obs wirklich die richtige Entscheidung ist. Klar ist, sollte der Darm vorfallen, haben wir (auch finanziell) ein riesen Problem.
Aber ich bin in solchen Sachen eher optimistisch eingestellt, wird schon gut gehen.

Re: Leistenbruch und Tumörchen

Beitragvon Toblerone

Weiß jemand von euch, wie die Symptome aussehen, wenn der Darm vorfällt - bez eine Darmschlinge eingeklemmt wird? Das ist doch bestimmt schmerzhaft, wenn man drauf drückt, oder?

Irgendwie mach ich mir grad ein bisschen Sorgen um den Großen, auf der letzten Gassirunde trottete er plötzlich nur noch neben mir her und ging hinten irgendwie auch ziemlich breitbeinig. Als ich ihm zum traben aufforderte, hinkte er sichtlich, aber ich konnte nicht wirklich erkennen, wo er hinkt. Zuhause im Licht sah ich dann, daß sein Bruch ziemlich groß ist (allerdings schau ich da nicht jeden Tag, aber bisher ist mir diese Größe noch nicht aufgefallen). Reindrücken bez reinmassieren scheint ihm aber nicht weh zu tun, er war auch 2x kacken (jedoch noch kurz vor dem hinken) und ist auch sonst normal.
Vielleicht hat er sich nur blöd vertreten, aber ich frage mich trotzdem gerade, wie man den merken würde, wenn es zum Vorfall bez einklemmen des Darms käme? Weiß das jemand? In den weiten des www konnte ich bisher nicht viel gescheites finden (ausser diesen Beitrag an 3.Stelle bei Google :mrgreen: )

Edit: Der Große schnarcht grad auf dem Sofa vor sich hin, da hab ich nochmal getastet- alles wieder reingerutscht. Puh. Hoffe, der hat sich wirklich nur vertreten, mal schauen, wies später ausschaut.

Re: Leistenbruch und Tumörchen

Beitragvon Anakin

Aufgrund aktueller Erfahrungen würde ich bei einem unkastrierten Rüden in diesem Alter auch mal die Prostata überprüfen lassen, ob die vielleicht vergrößert ist. Das kann Schmerzen und somit ähnliche Symptome machen.

Re: Leistenbruch und Tumörchen

Beitragvon Toblerone

Also nach einmal drüber schlafen ist alles wieder ok. Keine Ahnung, was das war, hauptsache wieder vorbei. Seit Rayas Notfall 2012, den ich immer noch abbezahle, bin ich ängstlicher und vorsichtiger geworden.

An die Prostata habe ich gar nicht gedacht, das wäre natürlich auch immer eine Option. Werde ich sicher mal im Hinterkopf behalten.

Re: Leistenbruch und Tumörchen

Beitragvon Toblerone

So, jetzt ist es also doch soweit. Wir müssen den Leistenbruch operieren lassen! Letzte Woche Donnerstag, als Herrchen Abends nach Hause kam und Grizzly sich wie immer riesig freute, rutschte der Darm in den Bruch- der arme Hund schrie auf und zitterte vor Schmerzen. Natürlich alles um eine Zeit, wo kein TA mehr regulär geöffnet hat, also haben wir erstmal selber versucht, den Darm vorsichtig zurück zu massieren, was meinem Mann glücklicherweise auch gelang. Danach war sofort alles wieder ok. GottseiDank ist das seither nicht mehr passiert, aber es ist wohl nur eine Frage der Zeit :?

An diesem Abend stand unser Entschluss fest, das wird so schnell wie möglich operiert. Zwei TAs haben zwar unabhängig voneinander von einer OP abgeraten, aufgrund seines Alters (er wird die Tage 7), aber was sollen wir machen, warten, bis der Darm eingeklemmt wird und abstirbt?! Zudem liessen wir vor einem Monat sein Herz schallen, dieses ist in einem top Zustand- eine Narkose sollte kein Problem sein.
Am Freitag dann rief ich im Tierspital Zürich an und wollte einen Termin, leider war für diese Woche nix mehr frei- Montag Feiertag in der Stadt und am Do. 1.Mai. Zwar wollte man meine Nummer dem Oberarzt geben, damit dieser ev noch einen Termin irgendwo einschieben kann, aber natürlich meldete sich keiner. Nun werde ich da heute nochmal Druck machen!

Der Leistenbruch ist inzwischen riesig, also da gingen sicher knapp 2 Tennisbälle rein :shock: Ich werde hier mal ein bisschen berichten, wie es nun weiter geht. Leider findet man im www kaum Erfahrungen zu Leistenbruch OPs beim Hund. Wer natürlich Erfahrungen hat, darf sich sehr sehr gerne melden. So frage ich mich zB, wie lange nach der Op der Hund in der Klinik bleiben muß, wie lange er ruhig gehalten muß etc pp. Im Moment suche ich schon mal nach einem bequemen Halskragen für den Grossen, diese Plastikdinger sind einfach furchtbar.

LG

Re: Leistenbruch und Tumörchen

Beitragvon Sandra

Ach Mensch, das tut mir Leid.
Ich hab von einem Leistenbruch beim Hund auch noch nie was gehört.
Wünsche für die OP aber alles alles Gute! In dem Fall würde ich es auch tun.

Re: Leistenbruch und Tumörchen

Beitragvon Erna

Ich würde auch so handeln...
Von Leistenbrüchen beim Hund,habe ich auch noch nichts gehört...
Kennst du diese Seite schon?

http://www.vetmeduni.ac.at/de/kleintier ... ealhernie/

http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=& ... 6070,d.Yms



Ich wünsche euch alles Gute,für die OP...

Re: Leistenbruch und Tumörchen

Beitragvon Melimaus

Wenn natürlich der Darm schon in den Bruch vorfällt, dann sollte man auch lieber operieren. Die Gefahr, dass dieser abgedrückt wird, ist dann einfach zu groß. Ich drücke natürlich ganz fest die Daumen!

Was mich nun interessieren würde, wie wird der Bruch operiert? Gibt es beim Tier auch eine Netzeinlage, damit die Gefahr des erneuten Bruches etwas minimiert wird?

Re: Leistenbruch und Tumörchen

Beitragvon Toblerone

Danke Erna für die Links. Den zweiten kannte ich noch nicht. Der erste beschäftigt sich ja mit der häufigeren Perinealhernie, bei Grizzly handelt es sich um eine Inguinalhernie. Inwiefern sich die Op-Technik unterscheidet, weiß ich nicht.

Wir haben nun nächsten Dienstag ein Termin mit dem Chirurgen, wo dann auch noch ein Ultraschall gemacht werden soll. Bis jetzt ist der Darm zum Glück geblieben, wo er hingehört. Auf die Ergebnisse am Di. bin ich aber sehr gespannt- nicht zuletzt auch in finanzieller Hinsicht... :roll:
@Meli, das weiß ich leider auch noch nicht. Aber ich werde hier weiter berichten.

Re: Leistenbruch und Tumörchen

Beitragvon Toblerone

Es geht weiter:
Dienstag war ja US Termin im Tierspital. Grizzly wurde sediert und alles gründlich per Ultraschall angeschaut. Dabei kam dann raus, daß Darm und Blase bereits vorgefallen sind, allerdings auch immer wieder zurück rutschen können. Der Chirurg erklärte mir, daß Leistenbrüche vorallem dann gefährlich sind, wenn sie eine mittlere Größe haben- sind sie klein, kann nichts vorfallen, sind sie sehr groß, können vorgefallene Organe auch problemlos wieder zurückrutschen und klemmen nicht ein.
Bei Grizzly ist es allerdings kritisch und könnte jederzeit lebensgefährlich werden, wenn Darm oder Blase einklemmen oder verdrehen.

Darum wird nun definitiv operiert, nächsten Mittwoch ist es soweit. Dienstagnachmittag bring ich ihn hin und hoffentlich Donnerstag kann ich ihn wieder heim holen. Uns wurde vorgeschlagen, bei der OP auch gleich den Magen anzunähen, um das Risiko einer Magendrehung (die aber nichts mit dem Bruch zu tun hat) zu minimieren. Macht finanziell nur einen winzigen Teil der doch sehr hohen Kosten aus, da kommts auch nicht mehr drauf an... :roll: (Falls jemand Erfahrungen hat mit Magen annähen, immer her damit!).

Meli, für dich hab ich auch noch nach der OP Methode gefragt. Erstmal versucht man, die Bruchstelle wieder zusammen zu nähen (logisch). Sollte dies nicht ganz reichen, kommt auch das von dir genannte Netz zum Einsatz. Eine dritte, jedoch sehr invasive und darum nur in schweren Fällen durchgeführte Methode ist, einen Hautlappen neben der Bruchstelle "auszuschneiden", umzuklappen und über dem Bruch zu vernähen. Dies wird aber laut dem Chirurgen selten gemacht und wird wohl auch bei Grizzly nicht der Fall sein (hoffe ich jedenfalls). Was genau getan werden muß, wird man erst wissen, wenn man ihn aufgemacht hat.

Ich habe ja echt Sorge um den Großen, er ist so ein Sensibelchen und eine Trennung von seinem Rudel ist für ihn ein Albtraum. Schlägt auch sofort auf den Magen, schon die 3/4 Stunde gestern und der ganze Streß hatte (und hat immer noch) allerheftigsten Durchfall zur Folge. Wie das 2 oder 3 Nächte in der Klinik gehen soll, ich weiß es nicht. Wenigstens einen bequemen Halskragen habe ich ihm schon besorgt und ich bestehe darauf, daß er auch dort benutzt wird.

Fortsetzung folgt.

Re: Leistenbruch und Tumörchen

Beitragvon Melimaus

Danke für den ausführichen Bericht. Das mit der Bruchgröße und den OP-Methoden ist beim Menschen genauso. Wenn die Gefahr einer Einklemmung oder Drehung besteht, sollte operiert werden. Das reine Nähen wird beim Menschen nur bei wirklich kleinen Brüchen gemacht, da diese Stelle wohl dann doch sehr gerne wieder aufgeht, daher wird bei größeren Brüchen ein Netz eingelegt. Wie der Hund dann danach umgeht weiß ich nicht, aber ich habe wirklich 1 Woche gebraucht um ohne Schmerzen laufen zu können. Heute nach 2 Jahren habe ich an der OP-Stelle, bzw. noch drumherum Sensibilitätsstörungen, bzw. bei einem Teil auch komplett kein Gefühl mehr. Naja an der Stelle nicht wirklich schlimm.

Was mir am meisten Sorgen bereiten würde:
Toblerone hat geschrieben:Dienstagnachmittag bring ich ihn hin und hoffentlich Donnerstag kann ich ihn wieder heim holen.

Ich bleibe normalerweise bei meinen Hunden (zum Glück war da noch nicht viel) dabei, bis sie in Narkose liegen und hole sie direkt danach wieder ab. Mira würde es wohl eher noch verkraften, wenn ich nicht dabei bin, aber Loki würde Panikanfälle bekommen :?

Wie es aussieht mit dem Magen annähen weiß ich nicht. Soweit ich mich eingelesen habe, so wird das heute wohl immer mehr gemacht, wenn sich der Magen schon mal gedreht haben sollte. Früher hat man ja den einfach nur wieder in seine alte Position gebracht, aber dann war die Gefahr einer erneuten Drehung sehr hoch.

Re: Leistenbruch und Tumörchen

Beitragvon Sandra

Also doch keine kleine Sache...ich drücke euch die Daumen!

Re: Leistenbruch und Tumörchen

Beitragvon Toblerone

Hier hab ich mal noch ein Foto, wie das aussieht. Der Bruch ist immer wieder unterschiedlich groß, je nachdem wie er steht, sitzt oder liegt bez ob Darm und Blase vorgefallen sind oder nicht. Hier hat er so eine mittlere Größe.
Bild


Re: Leistenbruch und Tumörchen

Beitragvon Melimaus

Sieht schon echt groß aus. Wobei normalerweise, wenn nichts eingeklemmt sind, keine Schmerzen bestehen

Re: Leistenbruch und Tumörchen

Beitragvon Toblerone

Da hast du recht Meli, Schmerzen hat er nicht, da bin ich ganz sicher. Ausser an jenem Abend, wo irgendwas eingeklemmt ist, da hat er nur noch geschrien.
Morgen (äh nein, ist ja schon heute), also heute bring ich ihn gegen Abend in die Klinik. Ich bin ja auch nicht glücklich darüber und würde das gerne so machen, wie du Meli geschrieben hast (dabei sein vor und nach Narkose), aber das ist im Tierspital nicht möglich. Die OP ist zwar erst morgen Mittwoch, aber ich hab kein Auto und morgens auf halb acht mit ÖV nach Zürich fahren, das würde in einem riesen Streß enden. Darum bring ich ihn lieber morgen Nachmittag in aller Ruhe hin, dann kann er sich wenigstens schon ein bisschen "anklimatisieren".
Wir haben ihm extra noch ein großes kuscheliges Kissen besorgt, welches ich mitgeben werde und "Trichter-Training" haben wir auch gemacht, so daß er das große, schwarze Ding um seinen Hals schon kennt.

Im Grunde ist es ja ein Routineeingriff, große Sorgen mache ich mir deshalb keine. Er hat ein gesundes Herz und ist fit. Bisher waren all meine Hunde immer nur als Notfall dort, da sieht es dann ganz anders aus. Das wird schon- und nächstes Jahr starten wir dann das erste Mal in der Veteranenklasse :D

Re: Leistenbruch und Tumörchen

Beitragvon Toblerone

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So, wie ihr seht, ist unser Großer wieder Zuhause. Die OP am Mittwoch ist gut gelaufen, allerdings war der Bruch laut Chirurg schon sehr groß. Sie konnten es aber gut zusammen nähen, ein Netz war wohl nicht nötig. Eine Nacht blieb er noch dort, seit gestern Abend ist er wieder bei uns, allerdings, logischerweise, fühlt er sich noch nicht so wohl. Pinkelt und pullert aber normal, Appetit hat er auch und seine Temperatur ist ok. Die werde ich die nächsten Tage noch im Auge behalten, falls sich irgend ne Entzündung breit machen sollte. Wir hoffen, daß alles ohne Komplikationen verheilt. Paar Tage gibts noch Schmerzmedis, 2 Wochen soll er an der Leine bleiben und in ca 10 Tagen werden die Fäden gezogen.

Im Moment schnarcht er hinter mir auf dem Sofa, nachher bekommt er für die Nacht dann noch seinen Trichter. Mal schauen, wies ihm morgen geht, aber ich bin sicher, das war die richtige Entscheidung und er wird schon bald wieder der Alte sein :)

Re: Leistenbruch und Tumörchen

Beitragvon Feiticeira

Ich drück die Daumen, dass er bald wieder ganz fit ist. :herz

Re: Leistenbruch und Tumörchen

Beitragvon Sandra

Alles alles Gute - wie geht´s ihm heute?

Re: Leistenbruch und Tumörchen

Beitragvon Toblerone

Danke der Nachfrage, es geht ihm sehr gut. So langsam kommt der Wundverband ab (ist ja nur angeklebt und löst sich allmählich), so daß man die geklammerten OP Wunden sehen kann. Sehen tiptop aus.
Nur das Leine laufen und der Trichter nachts findet er blöd. Und an der Stelle, wo der Bruch war, ist nun richtig viel Haut "übrig". Aber das ist nur ein kleiner Schönheitsfehler.

Re: Leistenbruch und Tumörchen

Beitragvon Erna

Ich wünsche euch weiterhin alles,alles Gute... :winken:

Re: Leistenbruch und Tumörchen

Beitragvon Aivlis

Auch von uns alles liebe und ein vorsichtiger Streichler, weiterhin gute Besserung für den armen Schatz.

Liebe Grüsse u. Pfotenwink, Aivlis mit Billy

Re: Leistenbruch und Tumörchen

Beitragvon Melimaus

Das hört sich doch gut an. Die Haut wird sich schon ein wenig zurück bilden. Aber unsere Hunde stören solch kleine Schönheitsmakel nicht ;)

Re: Leistenbruch und Tumörchen

Beitragvon Toblerone

Danke dir Aivlis.
Melimaus, nö, das ist wirklich nur ein kleiner Schönheitsmakel, der schlimmstenfalls einem Ausstellungsrichter auffällt :roll: Aber da Hundi durch das ganze ohnehin abgenommen hat, wird man das bei einem Kilo mehr kaum noch sehen. Uns stört es überhaupt nicht, hauptsache, dieser latent gefährliche Bruch ist weg.

Ich schreibe das hier ja auch ein bisschen für Google :mrgreen: Denn ich konnte praktisch keine deutschsprachigen Erfahrungen (ausser wissenschaftliche Beiträge/Texte) zum Leistenbruch beim Hund finden, habe beim suchen aber dauernd meinen eigenen Beitrag hier gefunden. Vielleicht nützt es ja irgendwann mal noch jemand anderem.

Es geht ihm jedenfalls sehr gut. Er scheint keinerlei Schmerzen zu haben (heute bekommt er das letzte Mal Schmerzmedis) und würde gerne rumrennen und sich im Gras wälzen, so wie immer. Wir sind da aber lieber vorsichtig, immerhin hat er noch viele Klammern am Bauch. Die Wunde ist trocken und nicht entzündet, Temperatur messen tue ich jetzt auch nicht mehr, war die letzten Tage unauffällig.
Zum Glück geht er nicht an die OP Wunde ran, obwohl das bestimmt ab und zu zwickt und zieht. Nur nachts bekommt er sicherheitshalber noch den Trichter an, so ganz trauen tue ich ihm da nicht ;)

Nächste Woche kommen dann die Klammern raus. Was mich überrascht hat, daß er direkt nach der OP wieder normal fressen durfte, Treppen laufen durfte und laut Arzt auch nur ca 10 Tage an der Leine bleiben muß. Ich hätte irgendwie erwartet, nach der OP (wo ja doch Darm und Blase "betroffen" war plus der Magen angenäht wurde) müsse er länger vorsichtig gefüttert werden und sehr ruhig gehalten werden. Ist aber überhaupt nicht der Fall, er darf eigtl alles machen, halt nur nicht irgendwelche "Verrenkungen" :)

Re: Leistenbruch und Tumörchen

Beitragvon Melimaus

Toblerone hat geschrieben:ch schreibe das hier ja auch ein bisschen für Google :mrgreen:

Das ist ja super :daumenrauf:

Normalerweise stecken Tiere OPs viel besser weg als wir Menschen. Bzw. sind wir da schon sehr verweichlicht. In anderen Ländern werden ganz viele OPs ambulant gemacht, wo man hier noch Tage im Krankenhaus verbringt. Teilweise hat das sicher aber auch mit dem lieben Geld zu tun - welches Krankenhaus verzichtet da schon gerne drauf ;)

Jucken kommt sicher erst in einigen Tagen, wenn die Wunde anfängt zu heilen. Am Anfang nervt das Geklammerte kaum, das fängt dann aber dann doch noch an. Sollte sich hier dann eine Kruste bilden, dann kann man dort auch Bepanthen drauf tun, damit die Haut geschmeidig gehalten wird und nicht zu trocken wird (gerade das juckt).

Aber schön zu hören, dass er die OP so toll weggesteckt hat :daumenrauf:

Re: Leistenbruch und Tumörchen

Beitragvon Sandra

Echt schön, dass er die OP so gut wegsteckt :)


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