Schmerzmittel nach OP

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Schmerzmittel nach OP

Beitragvon Andreas

Mich würde mal interessieren wie lange ihr Schmerzmittel nach einer OP gegeben habt und was für eine OP es war.

Mein Rüde bekam leider die letzte Woche eine Zehe amputiert und hat Metacam für 4 Tage erhalten. Heute ist quasi sein erster "Drogenfreier" Tag und er scheint bis im Moment noch keine Probleme zu haben. Jetzt ist mir der Stoff allerdings ausgegangen und überlege ob ich noch mal was besorgen sollte?

Könnte man auch was anderes zur Anwendung bringen?

Re: Schmerzmittel nach OP

Beitragvon Melimaus

Ich habe bisher nach keiner OP Schmerzmittel erhalten (für die Tiere, ich schon. Wir Menschen sind da ja etwas wehleidiger ;) ). Mira musste früher kastriert werden (Hündin großer Eingriff), Loki Kastration und jetzt vorkurzem Drüsenentfernung anal. Sie haben nur nach der OP Antibiotika und ein Schmerzmittel gespritzt bekommen. Tabletten hab ich nicht erhalten und bei allen 3 OPs war es in Ordnung.
Auch die Katzen haben nach den Katrationen kein Schmerzmittel erhalten.

Re: Schmerzmittel nach OP

Beitragvon Andreas

Wir hatte erst zwei Eingriffe die man als solche bezeichnen kann. In beiden Fälle eine Zehe und in beiden Fällen gab es "Drogen". Da fehlt mir gänzlich die Erfahrung.
Bei Hanni hat das Metacam halt länger gehalten, da es flüssig ist und nach Körpergewicht verabreicht wird. Beim Bär war die Flasche halt schon schneller leer.

Re: Schmerzmittel nach OP

Beitragvon Melimaus

Ich habe keine Ahnung, von was das abhängt, ob man Schmerzmittel gibt, oder nicht. Vielleicht weil es der Fuß ist und somit ständig belastet wird? Meine TÄ hatte nur mal auf meine Frage "warum kein Schmerzmittel" gesagt, dass die Tiere sich dann eher zurück nehmen und mehr schonen, wenn sie etwas Schmerzen haben (bei dollen Schmerzen gibts natürlich was). Außerdem hätten Tiere generell eine höhere Schmerzgrenze, was ich bei einigen Tieren bestätigen kann. Meine Mira dagegen ist das Leiden Christi, wenn sie was hat - aber ich glaube da ist auch viel Show dabei :D

Re: Schmerzmittel nach OP

Beitragvon Daphne

Ich kann jetzt nur bei Kastrationen mitreden.
Meine erste Hündin hat nichts bekommen, die war auch schon wieder wach und voll fit, als ich sie abgeholt habe. Sie mussten sie an die Heizung anbinden, weil sie anders nicht ruhig war.
Die zweite Hündin war relativ fit beim abholen, wollte auch gleich auf die Couch. Wurde von mir aber untersagt.
Mein weisser GP-Rüde war soooo fit, dass die mich angerufen haben, weil er die Praxis zusammengeschrieen hat.
Alle drei bekamen kein gesondertes Schmerzmittel mit. Hatte auch nicht den Eindruck, dass es Nötig gewesen wäre.
Mein gutes altes Mädchen musste im Herbst Kastriert werden, weil sie Knoten in der Milchleiste hatte. Diese Hündin ist ansonsten absolut nicht wehleidig, bei Geburten war sie immer sehr ruhig und gelassen und auch wenn sie sonst mal was hatte, kam kein Mucks von ihr.
Bei diesem Eingriff allerdings hatte sie wahnsinnige starke Schmerzen. Sie wurde Freitag frühs opereriert. Wie gesagt die Kastra und vier Knoten aus der Milchleiste, drei davon genau unter den Zitzen. Samstag war sie noch gar nicht ansprechbar, zitterte nur und wimmerte. TA angerufen und das geschildert und Schmerzmittel abgeholt. Ich habe ihr das nur Samstag und Sonntag gegeben. Montag war sie dann wieder mein gutes altes Mädchen. Ich muss ehrlich sagen, bin ansonsten kein ängstlicher Mensch, aber da wurde mir anders, weil sie meiner Meinung nach auch nicht richtig aus der Narkose kam.
Mein TA, dem ich übrigends voll und ganz vertraue erklärte mir das auch so, dass man den Hunden ungerne Schmerzmittel gibt, weil sie sich schonen sollen. Wenn die Hunde schmerzfrei sind, tollen sie zu früh zu doll rum.
Am Fuss hatte ich nur einmal was, da ist besagte Hündin in eine Glasscherbe getreten und hat sich das Schwimmhäutchen zwischen den Zehen aufgeschnitten. Da es im Sommer war, habe ich es erst gar nicht gemerkt, durch die Wiese haben wir kein Blut gesehen. Gemerkt habe ich es nur zum Ende der Gassirunde, weil da Split lag und sie immer das eine Hinterbein schüttelte.
Der TA hatte ihr ein Klammerflaster dran gemacht und einen entlastenden Polsterverband. Hier gab es gar keine Schmerzmittel. War auch nicht nötig.

Re: Schmerzmittel nach OP

Beitragvon Feiticeira

Ich habe sehr unterschiedliche Erfahrungen da gemacht. Die Katzen bekamen nach der Kastra gar keine Schmerzmittel-war auch wirklich nie nötig.

Bei den Hunden sah es da schon anders aus. Dino hat bei seiner Kastra Schmerzmittel gespritzt bekommen-mitgegeben wurde mir kein Schmerzmittel. Der HUnd hatte relativ schnell starke Schmerzen und war enorm unruhig. Er hatte ja einen Kragen und ist ganz verrückt geworden. Es ziepte, juckte wahrscheinlich und muss sehr unangenehm gewesen sein. Nachts hat er gar nicht geschlafen. Ich hatte noch Metacam da, was ich ihm geben konnte. Die Wunde ist auch für eine Kastra eher schlecht verheilt. Ich hab ihm auch noch was beim Ta geholt-etwa eine Woche bekam er durchgehend Schmerzmittel.

Bei Schnuppes Kastra war das nicht so wild. Ich hab ihr alle Schmerzmittel gegeben die ich mitbekommen habe. Das war auch in Ordnung. Sie ist nicht so wehleidig gewesen, aber die Wunde verheilte auch schlicht und ergreifend sehr schnell.

Bei Barneys Teilkastra/Sterilisation hab ich ihm auch Schmerzmittel mehrere Tage lang gegeben. Ich weiß nicht ob es wirklich nötig gewesen wäre, denn seine Schmerzen hielten sich arg in Grenzen und der war ausnahmsweise mal wirklich schwer zu bändigen. :mrgreen:

Ich bin ganz ehrlich: Ich gebe lieber ein paar Tage zu viel als zu wenig Schmerzmittel. Zum Einen bin ich vorsichtig was ein eventuelles Schmerzgedächtnis begünstigen könnte. Auch bin ich vorsichtig was Fehlverknüpfungen angeht. Schnuppe hatte mal einen Schnitt im Ballen-der war richtig durch und musste genäht werden. Es war Winter zu der Zeit und alles war gestreut. Trotz Schonen, Pfotenschuh und Plastiktüte kam immer wieder etwas an die Wunde. Es ist wirklich sehr schlecht verheilt. Schmerzen hatte sie natürlich auch. Seitdem hat sie beim Ta enorme Angst (wir mussten ja immer wieder zur Kontrolle) und wehe man will ihr an die Pfoten. :roll: Bedenken muss man da auch, dass die Fehlverknüpfungen auch andere sein können: Treppen steigen = Schmerzen =Angst, anderer Hund sagt "hallo", kommt an das operierte "Loch" hinten = Schmerzen =Angst, Kommando "Sitz" = Schmerzen = Angst.

Insbesondere was das Schmerzgedächtnis angeht, ist das "schonen" eigentlich schlimmer als das belasten. Insofern halte ich die Meinung der Tä da tatsächlich für antiquiert-in der Humanmedizin ist man davon auch weg gekommen. Ein Hund der aufgrund von Schmerzen zB die Pfote entlastet, muss den Rest des Körpers dafür mehr belasten. Verspannungen bis hin zu degenerativen Veränderungen sind dann möglich-dies kann passieren, wenn der Hund aufgrund der Schmerzerfahrung diese Schonhaltung beibehält. Man kennt das selber auch vom "verspannten Nacken". Es tut weh, man schont, man verspannt, es tut weh, man schont, man verspannt usw. Um das zu durchbrechen muss man die Schmerzen durchbrechen. In der Humanmedizin gibt man deswegen optimalerweise bereits Schmerzmittel, bevor die Wirkung der vorigen Medikamente nachlässt.

Generell würde ich sagen, ist die Gabe von Schmerzmitteln sehr individuell. Es gibt Hunde die zeigen sehr schnell Schmerzen-Andere verstecken diese lieber (das sollte man insbesondere bei mehreren Hunden beachten). Manche Hunde sind sehr empfindlich. Andere dagegen ziemlich "hart". Ich würd da genau beobachten, auf das Bauchgefühl hören und ggf. den Ta nach Erfahrungswerten befragen. Ich persönlich gebe lieber länger Schmezmedikamente-ich hab allerdings auch die Möglichkeit die Hunde "manuell" zur Ruhe zu zwingen.

Re: Schmerzmittel nach OP

Beitragvon Feiticeira

Zusatz:
Ein Hund der sich wohl fühlt, wird zudem eine bessere Wundheilung zeigen. Wenn ich also sage, dass bei den Hunden wo es besser verheilt ist, weniger Schmerzen auftraten, kann es also auch so sein, dass die Wundheilung besser war eben weil keine Schmerzen da waren. Die haben im Gegensatz zu Dino Schmerzmittel bekommen für etwa eine Woche und bekamen die auch nicht nach dem Prinzip "wenn es wieder schmerzt, gibt es weiter Medis", sondern bekamen sie durchgehend ohne dass zwischendurch Schmerzen auftraten.

Edit:
Als Metacam-Alternative kommt Novalgin infrage. Da es aber verschreibungspflichtig ist, hat man das meistens nicht Zuhause. Von anderen Schmerzmitteln würde ich absehen.

Re: Schmerzmittel nach OP

Beitragvon Melimaus

Es kommt sicherlich auch auf die Wunde drauf an, wo sie ist. Bei meinen Wuffels ist bisher alles superschnell geheilt, auch ohne Schmerzmittel. Und man hat ihnen auch angemerkt, dass sie nicht wirklich große Schmerzen hatten. Sicherlich hat es mal geziept, was ich aber auch nicht schlimm finde, denn die Übermut evtl. Sprünge zu machen, ließen beide nach der Kastra. Mit Schmerzmittel wäre eine zu große Belastung für die Heilung auch kontraproduktiv.
Wie du aber schon sagst Nina, es kommt auf den Hund drauf an, ich denke auch das Alter spielt eine Rolle, das Schmerzempfinden generell und natürlich was für eine OP, bzw. Wunde vorhanden ist. Daher kann man eh nicht pauschal sagen, ob jemand nun noch länger oder überhaupt Schmerzmittel geben sollte :)

Re: Schmerzmittel nach OP

Beitragvon Sandra

Benny hat bei seiner Lefzen-OP vor etwa 4 Wochen auch nichts für danach bekommen.
Smilla nach ihrer Kastration, soweit ich weiß, auch nicht.

Re: Schmerzmittel nach OP

Beitragvon Trini

Herr Stein hat nach seiner Herz-OP, sobald er wieder zu hause war, keinerlei Schmerzmittel bekommen. Allerdings war es eine minimal-invasive OP und danach werden die Hunde sowieso 24h nach der OP sediert, damit sie sich nicht bewegen.

Erfahrung mit Schmerzmitteln haben wir eher bei anderen Erkrankungen/ Verletzungen gemacht. Und da kann ich nur sagen, daß Herr Stein extrem gut auf Schmerzmittel anspringt und sich dementsprechend auch zu schnell wieder zu viel zutraut. Bei ihm sind Schmerzmittel deswegen eher kontraproduktiv.

LG
Martina

Re: Schmerzmittel nach OP

Beitragvon Andreas

Bär scheint ohne Drogen gut über die Runden zu kommen. Im Bezug zum Schonen und Schmerzmittel; bei Bär war es schon besser so, weil es stand die Befürchtung im Raum, das wenn er erst ein paar Tage liegt er total abbaut und vermutlich nicht mehr hoch kommt. Ist halt nicht mehr der Jüngste und am Tag vor der OP hatte er schon das Saufen reduziert. Vermutlich um nicht raus zu müssen.
Er ist jetzt auf guten Weg wieder Fit zu werden, der Opa.

Re: Schmerzmittel nach OP

Beitragvon Feiticeira

Ich freu mich so, dass es ihm wieder besser geht. :)

Re: Schmerzmittel nach OP

Beitragvon Melimaus

Schön zu hören Andreas :daumenrauf:

Re: Schmerzmittel nach OP

Beitragvon Daphne

Ja toll, nachdem ich diese Woche hier so fein getönt habe, dass wir mit Krallen bzw. Pfotendingen in Bezug auf OP und Schmerzen bis dato keine Erfahrung sammeln musste, hat es uns heute aber volle Breitseite erwischt.
Meine kleine Puppa ist bei meiner Freundin vor der Haustür im Schmutzgitter hängen geblieben und hat sich die komplette Kralle rausgerissen nur noch ca 1 cm (denke es war das Leben) weisses etwas war zu sehen. Es hat geblutet wie sonstwas.
Natürlich wie sollte es auch anders sein, Sonntags kein TA weit und breit erreichbar. Zum Glück eine gut erreichbare und auch sehr gute und kompetente Klinik hat 24 Stunden Notdienst. Dort durften wir auch gleich hinkommen.
Sie musste eine Kurznarkose bekommen, der Rest wurde entfernt und verödet.
Aber um zum Thema zurückzukommen. Die Maus hat noch in der Narkose ein Schmerzmittel und eine Antibiose bekommen und wir haben für die nächsten 3 Tagen Metacam und für 5 Tage AB mitbekommen.
Sie ist wach und läuft auch schon wieder rum, also Schmerzen scheint sie keine zu haben.
Das es sehr weh getan haben muss, habe ich daran gesehen, dass mein Seelchen von Hund die Tierärztin angeknurrt hat.


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