Ich habe sehr unterschiedliche Erfahrungen da gemacht. Die Katzen bekamen nach der Kastra gar keine Schmerzmittel-war auch wirklich nie nötig.
Bei den Hunden sah es da schon anders aus. Dino hat bei seiner Kastra Schmerzmittel gespritzt bekommen-mitgegeben wurde mir kein Schmerzmittel. Der HUnd hatte relativ schnell starke Schmerzen und war enorm unruhig. Er hatte ja einen Kragen und ist ganz verrückt geworden. Es ziepte, juckte wahrscheinlich und muss sehr unangenehm gewesen sein. Nachts hat er gar nicht geschlafen. Ich hatte noch Metacam da, was ich ihm geben konnte. Die Wunde ist auch für eine Kastra eher schlecht verheilt. Ich hab ihm auch noch was beim Ta geholt-etwa eine Woche bekam er durchgehend Schmerzmittel.
Bei Schnuppes Kastra war das nicht so wild. Ich hab ihr alle Schmerzmittel gegeben die ich mitbekommen habe. Das war auch in Ordnung. Sie ist nicht so wehleidig gewesen, aber die Wunde verheilte auch schlicht und ergreifend sehr schnell.
Bei Barneys Teilkastra/Sterilisation hab ich ihm auch Schmerzmittel mehrere Tage lang gegeben. Ich weiß nicht ob es wirklich nötig gewesen wäre, denn seine Schmerzen hielten sich arg in Grenzen und der war ausnahmsweise mal wirklich schwer zu bändigen.
Ich bin ganz ehrlich: Ich gebe lieber ein paar Tage zu viel als zu wenig Schmerzmittel. Zum Einen bin ich vorsichtig was ein eventuelles Schmerzgedächtnis begünstigen könnte. Auch bin ich vorsichtig was Fehlverknüpfungen angeht. Schnuppe hatte mal einen Schnitt im Ballen-der war richtig durch und musste genäht werden. Es war
Winter zu der Zeit und alles war gestreut. Trotz Schonen, Pfotenschuh und Plastiktüte kam immer wieder etwas an die Wunde. Es ist wirklich sehr schlecht verheilt. Schmerzen hatte sie natürlich auch. Seitdem hat sie beim Ta enorme Angst (wir mussten ja immer wieder zur Kontrolle) und wehe man will ihr an die Pfoten.
Bedenken muss man da auch, dass die Fehlverknüpfungen auch andere sein können: Treppen steigen = Schmerzen =Angst, anderer Hund sagt "hallo", kommt an das operierte "Loch" hinten = Schmerzen =Angst, Kommando "Sitz" = Schmerzen = Angst.
Insbesondere was das Schmerzgedächtnis angeht, ist das "schonen" eigentlich schlimmer als das belasten. Insofern halte ich die Meinung der Tä da tatsächlich für antiquiert-in der Humanmedizin ist man davon auch weg gekommen. Ein Hund der aufgrund von Schmerzen zB die Pfote entlastet, muss den Rest des Körpers dafür mehr belasten. Verspannungen bis hin zu degenerativen Veränderungen sind dann möglich-dies kann passieren, wenn der Hund aufgrund der Schmerzerfahrung diese Schonhaltung beibehält. Man kennt das selber auch vom "verspannten Nacken". Es tut weh, man schont, man verspannt, es tut weh, man schont, man verspannt usw. Um das zu durchbrechen muss man die Schmerzen durchbrechen. In der Humanmedizin gibt man deswegen optimalerweise bereits Schmerzmittel, bevor die Wirkung der vorigen Medikamente nachlässt.
Generell würde ich sagen, ist die Gabe von Schmerzmitteln sehr individuell. Es gibt Hunde die zeigen sehr schnell Schmerzen-Andere verstecken diese lieber (das sollte man insbesondere bei mehreren Hunden beachten). Manche Hunde sind sehr empfindlich. Andere dagegen ziemlich "hart". Ich würd da genau beobachten, auf das Bauchgefühl hören und ggf. den Ta nach Erfahrungswerten befragen. Ich persönlich gebe lieber länger Schmezmedikamente-ich hab allerdings auch die Möglichkeit die Hunde "manuell" zur Ruhe zu zwingen.