Das ist schwer zu sagen ohne euch zu kennen. Ich würd das machen womit du dich am wohlsten fühlst. Beim Baumann hast du nur ein Buch-da kann man die wichtige Körpersprache kaum lernen. Da ist die DVD besser. Balser arbeitet da halt etwas anders als Baumann.
Ich versuch es mal zusammenzufassen.
Gemeinsamkeiten:
Beide arbeiten mit der Tabuzone. Die Körpersprache ist enorm wichtig. Ein Anschauen des Hundes ist vorerst verboten. Das motiviert ihn halt dazu in den Kreis zu kommen. Am Anfang läuft man neben dem Hund im Kreis. Mit der Zeit wird die Distanz erhöht bis man in der Mitte steht.
Besonderheit Baumann:
Er arbeitet direkt am Anfang auch mit Futter. Dabei wartet man beim schnöden Laufen darauf dass der Hund iwann einen fragend ansieht. Er darf halt nicht rein, man läuft im Kreis und der Hund weiß nicht was er nun tun soll. Das wird dann bestätigt-Futter wird in Laufrichtung gegeben (sehr schwierig aber wichtig die Körpersprache da zu beachten). Die Idee ist letzten Endes dass der Hund selbst aktiv werden muss und der Hf sich vollkommen passiv am Anfang verhält.
Besonderheit Balser:
Hier wird am Anfang eigentlich gar nicht belohnt. Man bekommt den Hund dazu durch das Tabu nicht im Kreis zu laufen-ich glaube verbales Lob war ok (bin mir grad nicht so sicher-hab die DVD schon lange nicht mehr angesehen und mach es eh auf meine Art mittlerweile). Erst wenn man in der Mitte des Kreises ist und die Richtungswechsel klappen, kommt die Beute ins Spiel. Entweder Spieli oder Futterbeutel der dann in Laufrichtung geworfen wird.
Das ist wirklich sehr verkürzt erklärt. Schnuppe ist ein Hund den man erstmal sagen muss warum sie nun etwas tun soll. Sie macht nie was um mir zu gefallen oder so. Wenn sie meint das wäre grad nicht angepasst geht sie halt.
Sie ist auch eher schwer zu motivieren. Die Border dagegen haben einen ausgeprägten "Will to please". Beide wollen etwas mit mir machen und sind leicht zu motivieren. Mit der Balser Methode waren beide zu Anfang eher lahm, weil sie es iwie langweilig fanden-aber sie machten mit. Dafür wurden sie mit der Beute um so genialer.
Ich hätte die mit Futter am Anfang wohl eher kirre gemacht als dass es geholfen hätte.
Ich mach es mittlerweile so wie es für uns passt. So lobe ich durchaus auch verbal sehr ausgiebig wenn der Hund etwas beim Einlongieren richtig macht. Ich mag die Verweigerungshaltung nicht so und mach es in erster Linie aus Spaß. Ich weiß aber um die Gefahr des "reinkommens" und kann das mit der Körpersprache recht gut regeln mittlerweile. Man muss sich überlegen was man dem Hund vorher beigebracht hat. Anschauen bedeutet für den Hund dass man möchte dass er bei Einem ist und er das was er grade tut noch nicht ganz richtig macht-immerhin sieht man den Hund immer dann an wenn man etwas von ihm möchte (übrigens mit ein Grund warum ein Sitzen/Liegen bleiben manch Hund sehr schwer fällt). Wenn man ihn lobt heißt das für den Hund oft dass er sich seine Belohnung nun abholen darf. Man muss da grade am Anfang sehr stark drauf achten. Balser und Baumann haben da beide ihre Methoden das zu umgehen.
Ich würde dir auf jeden Fall raten eine DVD zu holen. Bücher sind da eher ein "Plus". Bei der DVD wird die Körpersprache einfach viel besser erklärt. Ich mag HTS selber ja nicht so, aber die DVD find ich von der gut.
Ob Tabuzone oder nicht bleibt dir selbst überlassen. Der Hund von meiner Freundin wird auch mit Tabu longiert, trotz "Einfallens" wenn man den schief ansieht. Man muss die Stärke auf den Hund anpassen. Ich lobe dann auch sehr stark wenn der Hund es danach richtig macht. Ist auch eine gute Übung das bei sich zu verbessern und dem Hund auch die Unsicherheit zu nehmen. Unsicherheit bei der Setzung von Tabus entsteht ja meist aus drei Gründen: Es war zu heftig, der Hund kennt es nicht oder er wird in der Grauzone belassen. Besonders Letzteres passiert häufig. Man muss klar schwarz/weiß sein. Der Hund muss genau wissen dass er das und das NICHT machen darf. All das kann man beim Longieren recht gut "üben". Hat also auch einen Effekt im Alltag.
Ich persönlich präferiere das Longieren mit Tabuzone. Es ist nicht unbedingt nötig, aber für mich ist es eben DAS Longieren. Ich wüsste nicht wie ich sonst die vielen positiven Effekte alle mitnehmen könnte. Zudem möchte ich mit dem Hund kommunizieren. Wenn ich ihm beibringe um X zu laufen, damit er ein Leckerlie bekommt, bin ich automatisch in der Konditionierung. Das ist ganz nett für den Hundesport, aber beim Longieren kann ich nicht nur sporteln-ich kann mit dem Hund sprechen. Ich lasse deswegen extra den Raum für die Kommunikation. Ich kummuniziere mit ihm was er nicht tun soll und kann ihm zeigen was er denn tun soll. Das macht er weil er selber wissen will was ich nun von ihm will und genau deswegen achtet er auch so extrem auf mich. Ich konnte meine Hunde so auch neu kennen lernen und hab gemerkt wo ich Fehler mache. Das ist natürlich auch praktisch für den Alltag. Genau deswegen ist Longieren für mich definitiv MEHR als ein Hundesport.