Longieren

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Longieren

Beitragvon Andreas

Nach dem ich mir den Artikel Longieren und die dazugehörigen Videos angeschaut habe, war ich weider einmal erstaunt darüber wie eng verwandt doch der Sport mit der bekannten und bewährten Praxis (z.B den Führen von Vorstehhunden) ist.
Aufgefallen ist mir nicht nur, das der Hund auf Sicht läuft und Kontakt behält, sondern mir ist auch aufgefallen das die Darstellerin sehr darauf achtet das der Hund die Bewegungen und Deutzeichen gut sehen kann.
Ich weiss nicht ob ihr darauf geachtet habt, der Arm wird immer weit aus dem Körper gezeigt, sie heben sich deutlich von den Konturen des Körpers ab- Die Arme haben gewechselt, sich also nicht vor dem Körper gekreuzt.
Mir hat das sehr gut gefallen und bin davon überzeugt, das Longieren durchaus eine gute Erweiterung ist, wenn man beabsichtigt Jagdhunde für die Feldarbeit abzuführen. Oder diese auch sportlich weiter zu beschäftigen. Meinen Horziont hat dieser Artikel auf alle Fälle erweitert.

Re: Longieren

Beitragvon *Missy*

Ich longiere vor allem mit meiner großen, die ein Jagdproblem hat. Ich muss sagen das sie deutlich mehr auf mich achtet auch wenn ich eben weit weg bin. Normal ist sie schon immer sehr "klebrig" gewesen, trotzdem konnten wir sehr gut Erfolge erziehlen. Außerdem macht es ihr Spaß, sie kann aus Gesundheitlichen gründen nicht viel Sport machen und sie mag die Geschwindigkeit.
Wir sind daher mit dem Longieren sehr glücklich.
Wass die Jagdhunde ausbildung betrifft kann ich dir aber nicht viel dazu sagen.

Re: Longieren

Beitragvon Melimaus

Ich glaub ich muss mich da echt mal einschauen, wie der Aufbau ist. Gerade für Loki könnte das wirklich was sein. Denn er braucht Tempo, Geschwindigkeit, das gefällt ihm. Vielleicht kann ich sogar nochmal meine alte Lady damit begeisternt. Absperrband hab ich ja und große Wiesen sind hier ganz viele.....

Re: Longieren

Beitragvon Andreas

*Missy* hat geschrieben:Wass die Jagdhunde ausbildung betrifft kann ich dir aber nicht viel dazu sagen.


Alles sicher nicht 1zu1 umsetzbar. Aber die Elemente der Körperhaltung, das Führen und Lenken des Hundes sind identisch. Wobei der Hund hier zwar anders in der Aufmerksamkeit ist als beim Longieren, kann ich mir aber sehr gut Vorstellen das sportliche Elemente eine Bereicherung bei der Ausbildung sein könnten. Und wenn es nur dem Hundeführer hilft, sich selber zu entwickeln. Man findet ja nicht selten gerade abseits der eigenen Sparte Input den man Umsetzen kann.

Am Anfang stand ich wie ein Hampelmann auf dem Acker, das eine oder andere hat man sich bei anderen abgeschaut. Richtige Ausbildung gibt es da eher nicht. Wenn ich mir die Videos anschaue, komme ich zum Schluss - hätte ich mir das früher mal angeschaut und mich damit befasst, hätte ich mir viel Zeit und "Peinlichkeiten" ersparen können.

Re: Longieren

Beitragvon *Missy*

Ich glaub ich muss mich da echt mal einschauen, wie der Aufbau ist.


260 km... Aber falls du doch mal in der Nähe bist, bist du herzlich eingeladen das mal anzukucken ;)

Re: Longieren

Beitragvon Melimaus

Wenn ich mal in der Gegen sein sollte, gerne :)

Re: Longieren

Beitragvon montefix

Also ich glaube, dass Longieren für so ziemlich jedes Ziel ein gutes Hilfsmittel sein kann. Hunde, die sich nicht gerne von ihren Menschen entfernen lernen, mit der Distanz klar zu kommen. Hunde, deren Radius riesig ist, achten mehr auf ihren Menschen. Die Bindung wird stärker, der Mensch lernt seine eigene Körpersprache kennen und es entsteht ein stärkeres Teamgefühl. Zusätzlich hat man die Möglichkeit, seinen Hund besser kennen zu lernen, weil man rausfinden kann, welche Form von Grenzen der Hund braucht, auf welche Zeichen er wie reagiert etc.
Alles Dinge, die sowohl im Alltag, beim Antijagd- und Antiaggressionstraining, in diversen Hundesportarten, als auch bei Arbeiten wie z.B. Hüten oder Jagen extrem sinnvoll sein können.
Ich hab beim letzten Longieren beispielsweise herausgefunden, dass Finix Korrekturen doch besser verträgt, als ich dachte, sofern sie deutlich sind und der Druck sofort wegfällt, wenn er sich wieder richtig verhält (in dem Fall: wenn er außerhalb des Kreises ist).

Was auch noch eine schöne Übung ist, die sich ohne Vorbereitung durchführen lässt, ist das Rumschicken um Bäume o.ä. Angefangen hab ich damit im Rahmen des Agilitytrainings, aber auch jetzt, wo beide Hunde kein Agi mehr machen dürfen, mache ich diese Übung noch oft. Man lernt dabei ebenfalls, mehr auf seinen Körper zu achten, beispielsweise wenn man mehrere Bäume/Büsche zur Verfügung hat und den Hund um einen bestimmten oder auch mal um zwei nacheinander schicken möchte. Monty achtet dabei extrem auf meinen gesamten Körper, steht z.B. mein linker Fuß zu sehr nach außen, läuft er tendenziell eher nach links etc., auch wenn ich ihn "eigentlich deutlich" nach rechts schicke. Ähnlich verhält es sich mit den Schultern, wenn nicht beide Schultern deutlich in die gewünschte Richtung zeigen, läuft er des öfteren anders als gewünscht. Wenn er also nicht so läuft, wie ich mir das vorgestellt habe, wird er trotzdem gelobt, weil ich's ihm unbewusst falsch mitgeteilt habe und beim nächsten Mal mehr auf mich achten muss. Finde es extrem faszinierend, auf was für Kleinigkeiten Hunde so achten, dieses Wissen kann man dann auch mitnehmen, wenn es an anderen Stellen "Probleme" gibt, weil auch dort häufig kleine Zeichen seitens des Menschen Ursache für das Verhalten des Hundes sind.

Re: Longieren

Beitragvon Feiticeira

Schön dass es dir gefallen hat Andreas. :)

Ich kenne mich mit der Jagdhundeausbildung gar nicht aus, kann mir aber durchaus vorstellen dass das Longieren auch dort genutzt werden kann. Eigentlich überall wo man den Hund schickt oder der Hund auf Zeichen des Hf achten muss.

Aus der Hütearbeit weiß ich, dass auch dort manchmal mit dem Longieren gearbeitet wird. Laut Balser kommt das auch daher. Ob das so stimmt, weiß ich aber nicht.

Ich finde es wirklich sehr praktisch auch für andere Hundesportarten. Sitz/Platz/Steh aus der Bewegung kann man so super trainieren ohne dass man umständlich langsam Distanz erhöhen müsste (beim Obe hat man das ja auch beim Hereinrufen). Beim Agi kann man prima Verleitungen (für berüchtigte Tunnel-Hunde zB) aufstellen und durch Körpersprache dem Hund klar machen wann er am Hindernis vorbei laufen muss und wann er das nehmen muss.

Für Dino hat es mir auch beim Verhalten viel gebracht. Wenn ich ihn am Anfang aus dem Kreis geschickt habe, hat der sich auch mal mit Zähnen dagegen gewehrt. Nie fest, aber immer a la "Nö ich will jetzt nicht". Er kannte keine Grenzen und wenn ich die ihm setzte, widersetzte er sich. Dadurch dass beim Longieren nach dem raus schicken es sofort wieder in die Bewegung geht, konnte er aufgestauten Frust durch das Laufen sofort abbauen. Durch das Longieren habe ich diese Probleme auch nicht mehr.

Außerdem macht es irre viel Spaß. Richtig lustig wird es dann an mehreren Kreisen und/oder mit mehreren Hunden. :daumenrauf: Davon hab ich aber kein Video hoch geladen.

Re: Longieren

Beitragvon Andreas

Feiticeira hat geschrieben:Schön dass es dir gefallen hat Andreas. :)

Ich kenne mich mit der Jagdhundeausbildung gar nicht aus, kann mir aber durchaus vorstellen dass das Longieren auch dort genutzt werden kann. Eigentlich überall wo man den Hund schickt oder der Hund auf Zeichen des Hf achten muss.

Genau, das ist beim Führen für die Feldarbeit nicht anders. Wobei später mit Erfahrung die Hunde selbständiger werden und auch sollten. Aber geführt korrigiert etc werden sie auch über Sichtzeichen wie im Video gezeigt.
Beim Apport werden die Hunde ja auch via Sichtzeichen eingewiesen und gegebenenfalls gelenkt.

Aus der Hütearbeit weiß ich, dass auch dort manchmal mit dem Longieren gearbeitet wird. Laut Balser kommt das auch daher. Ob das so stimmt, weiß ich aber nicht.


Da Schafe hüten sicher weit länger existiert als andere Formen der Hundearbeit in dieser Art, kann ich mir das gut vorstellen.
Stellen wir uns Herden mal räumlich vor erscheint es auch nahezu logisch. Mir ist jedenfalls kein Hütte-Alphorn bekannt;-)

Schön dass es dir gefallen hat Andreas

Ja das hat es. Vor allem weil man sehr gut vermittelt bekommt worauf es alles ankommt. Vor allem deine Bewegungen fand ich deutlich so dass man gut das Zusammenwirken sehen und verstehen kann. Vor allem, soweit ich es beurteilen kann auch richtig.

Re: Longieren

Beitragvon Sandra

Andreas hat geschrieben:
Aus der Hütearbeit weiß ich, dass auch dort manchmal mit dem Longieren gearbeitet wird. Laut Balser kommt das auch daher. Ob das so stimmt, weiß ich aber nicht.

Da Schafe hüten sicher weit länger existiert als andere Formen der Hundearbeit in dieser Art, kann ich mir das gut vorstellen.
Stellen wir uns Herden mal räumlich vor erscheint es auch nahezu logisch. Mir ist jedenfalls kein Hütte-Alphorn bekannt;-)

Vorstellbar ist es schon irgendwie.
Kommt das Longieren nicht "ursprünglich" von Thomas Baumann?

Re: Longieren

Beitragvon Feiticeira

Tja ich sags mal so:

Wer Balser mag, sagt es kommt aus dem Hüten.

Wer Balser nicht mag der sagt sie hat es vom Baumann.

Und der Rest sagt es kommt aus dem Pferdebereich. :mrgreen:

Ich hab schon zig verschiedene Erklärungen dazu gehört-ich weiß nicht was ich glauben soll und ich hab keine Ahnung wer nun der Erste war.

Re: Longieren

Beitragvon Sandra

Ich kenn nur die Variante von Baumann :lol:

Re: Longieren

Beitragvon Feiticeira

Ich kenn es selber auch vom Baumann-lag aber an meinen Trainerinnen die bei ihm gelernt haben. :lol: Beigebracht hab ich es mir dann aber mit der Balser DVD und darauf erzählt die halt was Anderes. Mir wurde aber gesagt sie hätte mal den Blick bei jemand Anderen gehabt... Ich weiß es nicht-sollen die sich doch drum streiten ob Ei oder Henne nun zuerst war. :lol:

Re: Longieren

Beitragvon Andreas

Ob jetzt Baumann, Balser oder Müller-Lügenscheid das jetzt als „Dressur/ Sport“ für Hunde erfunden haben oder nicht ist eigentlich egal. Keiner von ihnen wird aber das Führen und dirigieren von Hunden mittel Köpersignale Hand und Sichtzeichen erfunden haben.

Re: Longieren

Beitragvon Melimaus

Tja, dann sollte derjenige es sich patentieren lassen. Ansonsten diskutiert jeder rum, wer es denn nun erfunden hat. Und wer weiß, vielleicht war es sogar jemand ganz anderes. Aber man weiß ja, alles was Erfolg hat und gut ankommt, dass hat man selber erfunden ;) Und natürlich war zuerst das Ei da :mrgreen:

Re: Longieren

Beitragvon *Missy*

Mir ist das sowass von egal wer nun der erste war :P

Wichtig ist mir der Spaß an der Sache, und ich bin froh etwas geunden zu haben was sinnvoll ist und die Gelenke schont. Amber und ich haben damit nicht nur Erfolge im Training erziehlt, ich finde sie läuft deutlich besser seitdem wir Longieren.
Außerdem nutze ich es im Moment auch gerne um ein bisschen Konditionstraining mit ihr zu machen, und sie wieder aus Fahren vorzubereiten.

Mit zwei Hunde wirds richtig witzig, Amber und Wy lauen echt toll zusammen. Und auch hier ist meine Koordination deutlich besser geworden. Ich bin also absolut PRO Longieren ;)

Re: Longieren

Beitragvon Khcmops

Weil Febe jetzt endgültig offline laufen kann,möchten wir nun auch mit longieren anfangen.
Allerdings weiss ich gar nicht so wirklich welche Bücher/DVDs gut sind.
Hauptsächlich trainierten wir nach Animal Learn und das hat auch ganz gut gepasst,nun machen wir so eine Mischung aus AL und "hält Marie für ok" :) .
Was für Bücher/DVDs haltet ihr für uns denn als gut?

Re: Longieren

Beitragvon Feiticeira

Mir hat die DVD von der Balser da viel geholfen. Hab bei Schnuppe allerdings ein bisschen nach Baumann gearbeitet, da die Balser davon ausgeht dass der Spaß von alleine kommt und der Hund sich nicht komplett verweigert wenn er etwas doof findet. :mrgreen: Ich mache es so wie es für den Hund halt passt.

Fragen sollte man sich halt ob man mit oder ohne Tabuzone arbeiten möchte. Die Tabuzone dürfte bei AL nicht so passen, meine ich. Hab mich damit aber nur mal iwann am Rande auseinandergesetzt. Wenn du mit Tabu arbeitest, MUSST du dem Hund das Tabu eindeutig zeigen. Wenn man da Probs mit hat, sollte man lieber ohne Tabuzone arbeiten.

Re: Longieren

Beitragvon Khcmops

Feiticeira hat geschrieben:Mir hat die DVD von der Balser da viel geholfen. Hab bei Schnuppe allerdings ein bisschen nach Baumann gearbeitet, da die Balser davon ausgeht dass der Spaß von alleine kommt und der Hund sich nicht komplett verweigert wenn er etwas doof findet. :mrgreen: Ich mache es so wie es für den Hund halt passt.

Fragen sollte man sich halt ob man mit oder ohne Tabuzone arbeiten möchte. Die Tabuzone dürfte bei AL nicht so passen, meine ich. Hab mich damit aber nur mal iwann am Rande auseinandergesetzt. Wenn du mit Tabu arbeitest, MUSST du dem Hund das Tabu eindeutig zeigen. Wenn man da Probs mit hat, sollte man lieber ohne Tabuzone arbeiten.

Also bei Febe arbeiten wir schon recht wattebauschig.Ab und an bekommt sie deutlich ein Tabu gesetzt weils einfach reicht,aber beim longieren weiss ich nicht.

Sie scheint schon seehr verunsichert wenn man ihr sagt dass sie irgendwo nicht hindarf.Spass machen tut ihr longieren von anfang an bestimmt nicht soo,aber ich wills trotzdem mit ihr ausprobieren um zu schauen ob sie dadurch mehr an mir orientiert wird.
Also scheint Baumann eher was für uns zu sein oder?

Re: Longieren

Beitragvon Feiticeira

Das ist schwer zu sagen ohne euch zu kennen. Ich würd das machen womit du dich am wohlsten fühlst. Beim Baumann hast du nur ein Buch-da kann man die wichtige Körpersprache kaum lernen. Da ist die DVD besser. Balser arbeitet da halt etwas anders als Baumann.

Ich versuch es mal zusammenzufassen.

Gemeinsamkeiten:
Beide arbeiten mit der Tabuzone. Die Körpersprache ist enorm wichtig. Ein Anschauen des Hundes ist vorerst verboten. Das motiviert ihn halt dazu in den Kreis zu kommen. Am Anfang läuft man neben dem Hund im Kreis. Mit der Zeit wird die Distanz erhöht bis man in der Mitte steht.

Besonderheit Baumann:
Er arbeitet direkt am Anfang auch mit Futter. Dabei wartet man beim schnöden Laufen darauf dass der Hund iwann einen fragend ansieht. Er darf halt nicht rein, man läuft im Kreis und der Hund weiß nicht was er nun tun soll. Das wird dann bestätigt-Futter wird in Laufrichtung gegeben (sehr schwierig aber wichtig die Körpersprache da zu beachten). Die Idee ist letzten Endes dass der Hund selbst aktiv werden muss und der Hf sich vollkommen passiv am Anfang verhält.

Besonderheit Balser:
Hier wird am Anfang eigentlich gar nicht belohnt. Man bekommt den Hund dazu durch das Tabu nicht im Kreis zu laufen-ich glaube verbales Lob war ok (bin mir grad nicht so sicher-hab die DVD schon lange nicht mehr angesehen und mach es eh auf meine Art mittlerweile). Erst wenn man in der Mitte des Kreises ist und die Richtungswechsel klappen, kommt die Beute ins Spiel. Entweder Spieli oder Futterbeutel der dann in Laufrichtung geworfen wird.

Das ist wirklich sehr verkürzt erklärt. Schnuppe ist ein Hund den man erstmal sagen muss warum sie nun etwas tun soll. Sie macht nie was um mir zu gefallen oder so. Wenn sie meint das wäre grad nicht angepasst geht sie halt. :mrgreen: Sie ist auch eher schwer zu motivieren. Die Border dagegen haben einen ausgeprägten "Will to please". Beide wollen etwas mit mir machen und sind leicht zu motivieren. Mit der Balser Methode waren beide zu Anfang eher lahm, weil sie es iwie langweilig fanden-aber sie machten mit. Dafür wurden sie mit der Beute um so genialer. :mrgreen: Ich hätte die mit Futter am Anfang wohl eher kirre gemacht als dass es geholfen hätte.

Ich mach es mittlerweile so wie es für uns passt. So lobe ich durchaus auch verbal sehr ausgiebig wenn der Hund etwas beim Einlongieren richtig macht. Ich mag die Verweigerungshaltung nicht so und mach es in erster Linie aus Spaß. Ich weiß aber um die Gefahr des "reinkommens" und kann das mit der Körpersprache recht gut regeln mittlerweile. Man muss sich überlegen was man dem Hund vorher beigebracht hat. Anschauen bedeutet für den Hund dass man möchte dass er bei Einem ist und er das was er grade tut noch nicht ganz richtig macht-immerhin sieht man den Hund immer dann an wenn man etwas von ihm möchte (übrigens mit ein Grund warum ein Sitzen/Liegen bleiben manch Hund sehr schwer fällt). Wenn man ihn lobt heißt das für den Hund oft dass er sich seine Belohnung nun abholen darf. Man muss da grade am Anfang sehr stark drauf achten. Balser und Baumann haben da beide ihre Methoden das zu umgehen.

Ich würde dir auf jeden Fall raten eine DVD zu holen. Bücher sind da eher ein "Plus". Bei der DVD wird die Körpersprache einfach viel besser erklärt. Ich mag HTS selber ja nicht so, aber die DVD find ich von der gut.

Ob Tabuzone oder nicht bleibt dir selbst überlassen. Der Hund von meiner Freundin wird auch mit Tabu longiert, trotz "Einfallens" wenn man den schief ansieht. Man muss die Stärke auf den Hund anpassen. Ich lobe dann auch sehr stark wenn der Hund es danach richtig macht. Ist auch eine gute Übung das bei sich zu verbessern und dem Hund auch die Unsicherheit zu nehmen. Unsicherheit bei der Setzung von Tabus entsteht ja meist aus drei Gründen: Es war zu heftig, der Hund kennt es nicht oder er wird in der Grauzone belassen. Besonders Letzteres passiert häufig. Man muss klar schwarz/weiß sein. Der Hund muss genau wissen dass er das und das NICHT machen darf. All das kann man beim Longieren recht gut "üben". Hat also auch einen Effekt im Alltag.

Ich persönlich präferiere das Longieren mit Tabuzone. Es ist nicht unbedingt nötig, aber für mich ist es eben DAS Longieren. Ich wüsste nicht wie ich sonst die vielen positiven Effekte alle mitnehmen könnte. Zudem möchte ich mit dem Hund kommunizieren. Wenn ich ihm beibringe um X zu laufen, damit er ein Leckerlie bekommt, bin ich automatisch in der Konditionierung. Das ist ganz nett für den Hundesport, aber beim Longieren kann ich nicht nur sporteln-ich kann mit dem Hund sprechen. Ich lasse deswegen extra den Raum für die Kommunikation. Ich kummuniziere mit ihm was er nicht tun soll und kann ihm zeigen was er denn tun soll. Das macht er weil er selber wissen will was ich nun von ihm will und genau deswegen achtet er auch so extrem auf mich. Ich konnte meine Hunde so auch neu kennen lernen und hab gemerkt wo ich Fehler mache. Das ist natürlich auch praktisch für den Alltag. Genau deswegen ist Longieren für mich definitiv MEHR als ein Hundesport. ;)

Re: Longieren

Beitragvon *Missy*

:daumenrauf: Super geschrieben!

Re: Longieren

Beitragvon Khcmops

Wooow,so viel geschriebenes,dankeschön :)
Werde mir mal die Dvd von hts holen,auch wenn wir sonst eher nicht so in der Richtung üben :)
Danke für die Hilfe,wir berichten wie es klappt :D


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