Rhodesian Ridgebacks - Weicheier?

Alle Rassehunde, erst einmal noch nicht einzeln getrennt.

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Rhodesian Ridgebacks - Weicheier?

Beitragvon Feiticeira

Dank der polarisierenden Überschrift hab ich ja nun eure Aufmerksamkeit. :mrgreen:

Wenn ich an RRs denke, dann habe ich das Bild eines stolzen, majestätischen Hundes vor Augen. Ein Hund der mutig ist und sogar zur Löwenjagd eingesetzt wurde.

Wenn ich mich aber so umsehe, dann sind die RRs häufig (nicht alle, aber viele) ganz anders. Viele Hunde die bei Fb auf meiner Pinnwand landen, weil sie vermisst werden gehören dieser Rasse an. Meistens sind sie aus Schreck heraus entlaufen. Sie werden dann auch als "scheu" und "ängstlich" beschrieben. Viele RRs empfinde ich als enorm sensibel und unsicher. Auch so manch Charakterbeschreibung im Internet liest sich so. Als ob die Hunde immer in Watte gepackt werden müssten, weil ihnen eigentlich alles zu viel und zu heftig ist.

Warum ist das so? Das kann doch kein Zuchtziel sein?!? Ist es der "Modehund" oder was läuft da grade in der Zucht schief? Oder ist es nur meine persönliche Empfindung? Ein Hund der zur Löwenjagd eingesetzt wird, sollte doch nicht bei jedem "Buh" abhauen...? Momentan sieht man so einen Fall wieder beim Rütter. Der schiebt das natürlich auf die mangelnde Sozialisierung des Hundes. Ich habe da eher den Verdacht, dass die Zucht solche Auswüchse fabriziert. Was meint ihr?

Re: Rhodesian Ridgebacks - Weicheier?

Beitragvon Andreas

Mhm interessante Frage.
Auch wenn es etwas Platt klingt, aber das ist das Schicksal das vielen Rassen ereilt wenn sie in Mode kommen.
Ich habe mir eben mal die Welpenstatistik angeschaut. Diese ist in den letzten Jahren konstant geblieben und bewegt sich um die 1000 Welpen per Jahr. Dennoch hat man subjektiv den Eindruck, das es mehr geworden sind. Im Allgemeinen geht man davon aus, das Rund 1/3 der Hunde aus VDH Kreis heraus entspringen. Bei "Modehunde" sind es meist deutlich noch weniger.

Zudem wird die Rasse hierzulande, und vermutlich auch im benachbartem Ausland, nicht nach ihrem ursprünglichen Gebrauch gezüchtet. Folglich findet keine Selektion nach Brauchbarkeit statt, keine Prüfung der Anlagen etc. "Durch Leistung zum Typ". Das Wesen kann nicht herausgearbeitet werden, Wesenschwache Hunde geraten vermehrt in die Zucht. Bewegen sich die Zuchtstätten noch weiter heraus, kann man sich das eigentlich ausmalen.

Ich erkläre mir die Entwicklung eben so und meine das dies das Ergebnis ist, wenn am Bedarf und Gebrauch vorbei gezüchtet wird.

Dann gibt es aber noch einen weiteren Punkt der m.E. deutlich Mittverantwortlich ist, das Hunde immer Häufiger als "ProblemHund" gesehen werden.
Der hypersensible Hundehalter. Ich stelle vermehrt fest, das immer mehr Halter durch eine regelrechte Informationsflut eher verunsichert werden als zu "wesenfesten" Hundehaltern erzogen. Es wird vermehrt nach Problemen beim Hund gesucht und jeder "Furz" zu einem großem Problem gemacht. Jeder noch so kleinen Unsicherheit, folgt ein Rattenschwanz an Psychoanalyse deren Ergebnis eine noch größere Liste an therapiewürdigen Verhalten hervorbringt. Immer mehr Hunde befinden sich faktisch im Zustand einer Dauertherapie und immer weniger wird der Hund als Wesen akzeptiert.

Re: Rhodesian Ridgebacks - Weicheier?

Beitragvon heisenberg

Die Vorsicht an sich ist tatsächlich schon Rassetypisch!
Der RR ist ja nicht nur ein reiner Jagdhund,sondern auch ein Hofwächter und da schützt er eben durchaus auch gegen raubwild (und zwar nicht Füchse) ein zu wenig an Scheue ist da einfach tötlich.
Auch bei der Jagt muss der RR sich eher wie ein Hütehund verhalten,er stellt un verbellt,ohne zuzupacken.
genau das machen eben viele RR,wenn es drauf ankommt.

Mögen sie auch noch so scheu wirken,in gefahrensituationen gehen sie fast alle nach vorne,besonders die Rüden und stellen Eindringlinge.
Ihre einschätzung bezüglich der gefährlichkeit von Menschen passt da oft nicht so recht in unsere Welt :?

Daher die vielen Problemhunde.

Ich denke schon,dass da etwas in der Zucht schiefläuft.
Aber nicht,dass aus eigentlich nervenstarken Labbies mit Ridge plötzlich Hasenfüsse werden,sondern ,dass typische und gewollte Merkmale oft überproportional audftreten und vermehrt werden.
Einen Hund zu züchten,der zwar vorsichtig,aber nicht ängstlich ist,ist eben ein Drahtseilakt und die meisten vermehrer bekommen das nicht hin.

Ich habe eine Bakannte,die RRs im VDH züchtet. Sie hat drei Hündinnen. Zwei extrem angenehm und nervenstark (für nen RR),eine relativ ängstlich. letztere wird niemals in die Zucht gehen und verbleibt bei ihr.

Im Grunde ist die Hündin noch ok,nur etwas scheu,aber das würde die wenigsten davon abhalten mit ihr zu züchten.

Man rechne mal. 1500€ pro Welpe,10 Welpen eher die Norm,als die Ausnahme....
Da bleibt schon noch was übrig.

Es gibt durchaus auch jagtliche Zuchten,speziell ELSA kümmert sich hier.
wer einen sehr leistungsfähigen RR will,sollte sich hier mal umschauen.

http://www.club-elsa.de/jagdliche-ausbildung.html

Im Grossen und ganzen entwickelt sich der RR aber zum chicken begleithund und ich denke,es ist durchaus angebracht darauf einzugehen und ihm mehr Nervenstärke und Gutmütigkeit anzuzüchten ,denn Löwen wird er in seinem neuen Einsatzgebiet eher selten treffen.
Ausserdem geht es mit der gesundheit doch rapide bergab,hat man den Eindruck,speziell die SD,haut und Krebs scheinen überproportional ,was aber mehr ein Gefühl ist und was uich nicht belegen kann.

Für mich sind es immer noch herrliche Hund,die absolut schönsten,die es gibt und mit einer Anschmiegsamkeit,Würde und einem Feingefühl gesegnet,das einfach nur Spass macht und dazu leistungsfähige Sportler,mit denen man im Ausdauerbereich fast alles machen kann.

Re: Rhodesian Ridgebacks - Weicheier?

Beitragvon Sandra

Ich kenne nur einen RR persönlich.
Er ist Fremden gegenüber etwas mißtrauisch (in meinen Augen aber völlig legitim) und ansonsten eine absolute Kanone (keins der von Nina angesprochenen Probleme trifft bei ihm zu). Ein toller Kerl - aber auch leider in den falschen Händen!
Der Nachbar meines Onkels züchtet RR´s (jagdlich geführt), muss ich den an Weihnachten mal fragen ;)

Andreas hat geschrieben:Dann gibt es aber noch einen weiteren Punkt der m.E. deutlich Mittverantwortlich ist, das Hunde immer Häufiger als "ProblemHund" gesehen werden.
Der hypersensible Hundehalter. Ich stelle vermehrt fest, das immer mehr Halter durch eine regelrechte Informationsflut eher verunsichert werden als zu "wesenfesten" Hundehaltern erzogen. Es wird vermehrt nach Problemen beim Hund gesucht und jeder "Furz" zu einem großem Problem gemacht. Jeder noch so kleinen Unsicherheit, folgt ein Rattenschwanz an Psychoanalyse deren Ergebnis eine noch größere Liste an therapiewürdigen Verhalten hervorbringt. Immer mehr Hunde befinden sich faktisch im Zustand einer Dauertherapie und immer weniger wird der Hund als Wesen akzeptiert.

Das kann ich so nur dick unterstreichen!!!

Re: Rhodesian Ridgebacks - Weicheier?

Beitragvon Andreas

heisenberg hat geschrieben:

Es gibt durchaus auch jagtliche Zuchten,speziell ELSA kümmert sich hier.
wer einen sehr leistungsfähigen RR will,sollte sich hier mal umschauen.

http://www.club-elsa.de/jagdliche-ausbildung.html.

Seit wie vielen Jahren versuchen sie es schon? Meine mehr als 10 Jahre sind sie schon dran den RR als Jagdhund zu etablieren. Gesehen habe ich noch keine und ob ihres Körperbaus werden die RR auch weiterhin nur eine Randerscheinung bleiben. Die daraus resultierende Zucht dürfte sehr gering ausfallen und ich schätze mal nur einen geringen Einfluss auf die Gesamtpopulation ausüben.
Sie müssten faktisch Jagdliche Anlagenprüfungen zur Pflicht werden lassen, was wiederum an der Züchterbasis scheitern dürfte. * Habe eben mal stichprobenartig die Wurfankündigungen durchgeschaut. Dabei bin ich eigentlich nur auf Haushundezuchten gestoßen. So wirklich viel jagdliche Zuchten scheint es dort nicht zu geben?
Der Aktivitäten Rückblick vermittelt da auch kein besseres Bild. Anfangs waren es noch viele Hunde, welche gemeldet wurden. Dann ging es rapide bergab? 3 Hunde und insg. wenig Prüfungen?

Ob es aber ein Bedarf am JagdRR besteht? Daran habe ich so meine Zweifel. Wir haben sehr viele Rasse, viele etablieren sich nicht einige verschwanden nahezu in die Bedeutungslosigkeit. Hunde richten sich an dem Bedürfnis, der Möglichkeiten und Begebenheiten. Wie die Jagd sich verändert, verändert sich auch der Bedarf an Hunde.
Der RR mag als Jagdgebrauchshund aus jagdlicher Zucht sicher ein guter Hund sein. Allerdings ist es so, das 60 -70cm große und bis zu 40Kg schwere Hunde als Waldhunde kaum zu etablieren sind. Hier ist mehr die Liebhaberei treibende Kraft.

Im Grossen und ganzen entwickelt sich der RR aber zum chicken begleithund und ich denke,es ist durchaus angebracht darauf einzugehen und ihm mehr Nervenstärke und Gutmütigkeit anzuzüchten ,denn Löwen wird er in seinem neuen Einsatzgebiet eher selten treffen.

Da wäre mehr als Vorsicht angebracht, denn ein Wesensfester (Jagdhund) ist in der Regel kaum mit Problemen behaftet. Probleme bei Jagdhunderassen gab es hauptsächlich immer dann, wenn man sie versucht hat sie als familiengerechtes Massenprodukt zu züchten. Da man sich hier der „schlechteren“ Hunde bedient. Nämlich den ängstlicheren Sensibleren und weniger passionierten. Sprich meist wird beim Weg zum „Haus und Begleithund“ mit wesensschwachen Hunden selektiert.
Diese bringen oftmals keine beständigen Anlagen mit – Anlegefetzen bei denen man nicht richtig weiss wie mit umzugehen ist.
Veränderungen an einem gefestigten Typ bringen selbigen immer aus dem Gleichgewicht. Hier muss mit viel Verstand gezüchtet werden und die Ergebnisse sieht man erst Jahre später.
Wesensfeste Jagdhunde bringen Sachverstand, Nervenstärke, Führbarkeit, Formbarkeit mit. Ohne diese sind die Hunde zumeist nicht brauchbar. Jagdhunde müssen brauchbar sein und diese Wesenspunkte sind untrennbar vom brauchbaren Hund. Zuviel hier und Zuviel da ist eine Abweichung der Norm – eben besagtes Ungleichgewicht, die Brauchbarkeit leidet darunter.
Will man eine, davon bin ich fest überzeugt, eine Rasse zu dem machen was du meinst, gelingt das nicht mit Reinzucht sondern muss kreuzen. Will man andere Merkmale „herauskitzeln“ muss man sich derer Hunde bedienen bei denen das zum Typ gehört. Innerhalb der gleichen Rassen, wird man sie aber kaum finden,- denn wie gesagt das sind die Abweichungen von der Norm. Aber auch hier muss mit Sachverstand gezüchtet werden und am Anfang wird auch viel Ausschuss geben.
Die gleichen Voraussetzung die es gilt bei der Zucht von Gebrauchskreuzungen oder neuer Rassen gelten hier auch. Rasseerhalt und die Änderung zum Begleithund geht oft in die Hose. Dazu muss man sich nur mal richtig umschauen. Das Ergebnis am Hund muss nicht zwangsweise schlecht sein, aber eine Rasse resp das Rassebild wird unweigerlich zerstört.

Ich schätze mal das die Mehrheit der RR von der Norm abweichend gezüchtet werden. Wenn man als Halter weiss wie man so einen Hund händeln kann, dürfte der JagdRR die bessere Wahl sein. Ansonsten würde ich sagen, die Finger lasse von der Rasse wenn sie für einem ungeeignet ist. Damit dürfte es den Rassen besser gedient sein, als diese Breitenmassentauglich umzustricken.

*Nachtrag

Re: Rhodesian Ridgebacks - Weicheier?

Beitragvon heisenberg

Andreas hat geschrieben:Ob es aber ein Bedarf am JagdRR besteht? Daran habe ich so meine Zweifel. .... Hier ist mehr die Liebhaberei treibende Kraft.



Sehe ich genauso.
Ich finde es ok,wenn versucht wird einen leistungsfähigen Hund zu züchten. Realistisch gesehen ist er sicher alles andere als ideal für Deutschland.
Andreas hat geschrieben:[..., denn ein Wesensfester (Jagdhund) ist in der Regel kaum mit Problemen behaftet. Probleme bei Jagdhunderassen gab es hauptsächlich immer dann, wenn man sie versucht hat sie als familiengerechtes Massenprodukt zu züchten. Da man sich hier der „schlechteren“ Hunde bedient. Nämlich den ängstlicheren Sensibleren und weniger passionierten. Sprich meist wird beim Weg zum „Haus und Begleithund“ mit wesensschwachen Hunden selektiert.
Das sehe ich etwas anders. Beim RR haben wir keinen Jagdhund,der umgezüchtet werden muss,sondern einen Begleithund mit jagdlichen Ursprüngen,dessen zucht zum grossen Teil nicht in die richtige Richtung läuft.

Bei den Exemplaren die es gibt nur auf die nervenstarken zurükzugreifen ggf Wesenstests etwas weniger Grosszügig zu gestalten ist durchaus möglich.
Und es gibt tatsächlich etliche nervenstarke RRs,die sich meiner meinung nach gut zum begleiter für ambitionierte halter eignen.
Natürlich wird aus nem RR kein Golden Retriever. Muss ja auch nicht,aber die Schwerpunkte sollte man eben anders setzen.

Und was das züchten von Begleihunden angeht,so passiert natürlich viel Mist,aber das liegt nicht daran,dass es Begleithunde sind,sondern an den Menschen,die das falsch auslegen.
wenn ich eine andere selektion befürworte,dann gehe ich natürlich vom Ideal aus ,nicht vom worst case.

das Rassebild wird momentan schon durch Riesenzuchten zerstört. bald haben wir vermutlich nur noch rote Doggen mit Ridge.

Re: Rhodesian Ridgebacks - Weicheier?

Beitragvon Andreas

heisenberg hat geschrieben:Das sehe ich etwas anders. Beim RR haben wir keinen Jagdhund,der umgezüchtet werden muss,sondern einen Begleithund mit jagdlichen Ursprüngen,dessen zucht zum grossen Teil nicht in die richtige Richtung läuft.

Öhm du schreibst selber: Hund mit jagdlichen Ursprüngen die als Begleithunde gezüchtet werden die nicht in die richtige Richtung läuft.
Was siehst du jetzt anders? Der RR wird abweichend vom Ursprünglichen gezüchtet. Und das schon seit Jahren und genau dieser Zuchtweg befindet sich in einer Fehlentwicklung.
Das bestätigt doch meine Aussage, das die Abweichung von Norm in die Hose geht. Oder nicht?

Re: Rhodesian Ridgebacks - Weicheier?

Beitragvon heisenberg

Ich sehe es in dem Punkt anders,dass es nicht doch ne Chance gibt,oder geben könnte das zu ändern :D
Ich meine,ich glaube dran,dass es besser sein könnte und nicht in die Hose gehen muss.

Re: Rhodesian Ridgebacks - Weicheier?

Beitragvon Andreas

Du schreibst:
Bei den Exemplaren die es gibt nur auf die nervenstarken zurükzugreifen ggf Wesenstests etwas weniger Grosszügig zu gestalten ist durchaus möglich.


Wenn ich als Zuchtvoraussetzung lese Wesenstest oder VDH-Hundeführerschein rollt sich bei mir immer was hoch. Man muss sich das mal vor Augen führen, das es genau diese Tests sind den auch auffällige Hunde absolvieren müssen. Hunde die mal auffällig geworden sind, per Auflage über einen Hundetrainer zum bestehen des Test "gefördert" werden. Genau diese Tests sollen ausschlaggebend für die Zucht sein? Genau hierin besteht die Ironie. Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen.

Bei der jagdlichen Zucht und hier meine ich nicht die Jagdliche Leistungszucht, geht es um Brauchbarkeit. Diese beschränkt sich nicht nur auf jagdliche Eignung sondern sie beschreibt das gesamte Wesen vom Hund. Von seinem Sozialverhalten bis hin jagdlichen Fähigkeiten. Die Selektion über die jagdliche (Brauchbarkeits-) Zucht ist der beste Weg den man überhaupt beschreiten kann, denn nirgends als im Gebrauch, können Wesensmerkmale festgestellt werden. Sie offenbaren gnadenlos alle Stärken und Schwächen.
Ich habe bewusst die Leistungszucht ausgeklammert. Denn dieses Qualitätsmerkmal sagt erst einmal wenig über die wirkliche Brauchbarkeit aus sondern spiegelt in erster Linie die Erfolge auf Prüfungen wieder. Hier muss man hinter die Fassaden schauen. Und das ganz genau. Denn hinter manch einen "Prüfungshengst" befindet sich ein Hund der keine Alltagstauglichkeit mitbringt.

Ein Jagdhund der Willensstärke und Nervenstärke unter Beweis stellen soll benötigt auch die erforderliche jagdliche Passion. Das ist untrennbar. Denn ohne das eine, kann ich das andere nicht Prüfen resp feststellen. Wie will man das machen? Ich kann schlecht einen Hund auf die Autobahn abstellen und sagen mal sehen wer zu erst aufgibt? Wie will man das feststellen auf Prüfungen zum VDH-Hundeführerschein?

Re: Rhodesian Ridgebacks - Weicheier?

Beitragvon Andreas

heisenberg hat geschrieben:Ich sehe es in dem Punkt anders,dass es nicht doch ne Chance gibt,oder geben könnte das zu ändern :D
Ich meine,ich glaube dran,dass es besser sein könnte und nicht in die Hose gehen muss.


Natürlich muss es nicht so sein. Die Ergebnisse bei anderen Rassen ermutigen allerdings nicht dazu. Egal wo man schaut bei den Jagdhunderassen, dort wo man sich dem Zweck entfremdet hat, fehlt irgendwas oder es gab unerwünschte Begleiterscheinungen.

Ich kenne mich beim RR nicht aus, und nehme nur gerade das auf, was ich hier lesen konnte. Das dies nicht gerade eine positive Entwicklung ist, kann man da nicht übersehen. Jedoch denke ich aber, das ein großer Teil von der Zuchtquelle abhängig ist. Allerdings denke ich auch, das man das typische Wesensbild einer Rasse nicht erhalten kann wenn man sich dem Zeck entfremdet und das eben unerwünschte Begleiterscheinungen kommen wird/gekommen ist.

Sicher bin ich mit meiner Meinung hier ziemlich festgefahren, beobachte aber leider bei vielen Hunden eine Fehlentwicklungen. Und wenn ich gehässig wäre, würde ich auch behaupten das die zunehmende Dominanz von "Züchter-Weibern" die Hunde verderben. Was zwar nicht stimmt, aber schon mal den Eindruck erweckt.

Re: Rhodesian Ridgebacks - Weicheier?

Beitragvon heisenberg

Gut dass du nicht gehässig bist ;) :lol:

Den RR kann man eben kaum als Jagdgebrauchshund ,oder?
Der Jagdtrieb der meisten Exemplare scheint auch nicht sooo monströs zu sein.(Bei meinem schon und der zeigt auch die ganze Bandbreite jagdlicher Handlungen)

Also,aussterben lassen?
Wäre auch schade um die wundervollen Hunde.
Ich werde vermutlich eher keinen mehr halten,es sei denn das Schiksal führt mir einen zu.
generell habe ich inzwischen fast Angst vorm frühen tot grosser Rassen.

Re: Rhodesian Ridgebacks - Weicheier?

Beitragvon Andreas

Solange es Liebhaber gibt, die auch darauf achten und selektieren hat man auch eine gute Zuchtbasis. Es taugt vielleicht nur nicht mehr für 1000 Welpen. Aber Quantität und Qualität passt meist nicht und sollte nicht ersetzen. Ein JagdRR wäre also durchaus in brauchbarer Populationsgröße möglich. Nur mal angenommen man würde von mind. einem Hund eine jagdliche Brauchbarkeit abverlangen könnte man schon viel Boden gut machen.

Wenn in der Züchterbasis überhaupt keiner vorhanden ist um eine Zuchtpool aus zumindest Anlagengeprüfte Hunde aufzubauen, dann muss man andere Wege gehen. Engere Zuchtauswahl bis hin zur Einkreuzung. Oft bemerkt man sowas nur, wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist und kein Hahn mehr nach der Rasse kräht.

Ich sehe durchaus potential damit der Vorhaben Begleithund nicht in den Brunnen fällt. Die Frage ist immer ob die Züchter mitspielen, denn auf diese kommt es im Wesentlichen an.

Ich habe schon oft feststellen müssen das Züchter auf der einen Seite sich darstellen wie wichtig ihnen das Wohlergehen ihre Rasse ist und auf der anderen Seite werden enger gefasste Zuchtordnung wie der Teufel das Weihwasser gemieden. Dieser Widerspruch ist oft erstaunlich. Sicher ist auch nicht jede Engerfassung sinnvoll, aber es doch bemerkenswert das sich immer wieder massiver Widerstand formiert.
Immer wieder kommt es dann vor, das Züchter dann das weite Suchen und den Weg in die Dissidenz gehen.
Hier gilt es dann immer versuchen die Wage zu halten, damit der Verein nicht drunter leidet und die Zucht vorankommt. Ein Kreuz - Fluchen und Segen zu gleich. Zum anderen müssen Züchter langsam mal begreifen, das nicht der Wettbewerb wer hat schönsten, den schnellsten, den längsten zählt.
Rassehundezucht ist ein Gemeinschaftsprodukt. Der Rassehund das Ergebnis der Gesamtheit unnötiger Wettbewerb ist genauso fehl am Platz wie die Trittbrettfahrer die nur darum bemüht sind ihren Hund zuchttauglich zum Züchten zu bekommen. Von letzteren gibt es viele zu viele und ich wage zu behaupten das diese die Mehrheit einer Zuchtbasis ausmachen.

Fakt ist, wenn man was ändern muss, muss das von der Basis getragen werden. Solange da kein einheitlicher Wille besteht und freiwillig keine Opfer gebracht werden, ist das alles nur graue Theorie.

Man sieht das immer wieder. Da wird was gefunden dem man entgegenwirken möchte. Da wird mit Ausnahmen und Übergangsregelungen hantiert bis irgendwann nach xy Jahren das Problem einigermaßen im Griff ist. Wenn nicht bis dahin neue Ordnungen ausnahmen etc. geschaffen wurden. Bis dahin sind oft noch viele Hunde über die Regenbogenbrücke gegangen. Wenn eine Rasse sich das leisten kann, weil eben die Basis große genug ist, kann man ruhig auch mal 50% von heut auf Morgen für Zuchtuntauglich erklären. Nur da spielen die meisten nicht mit. Aber solch Radikale sind mitunter aber auch mal Notwendig.

Naja war will man machen?

Re: Rhodesian Ridgebacks - Weicheier?

Beitragvon Trini

Keine Ahnung, ob es auch heute noch auf den RR zutrifft, aber soweit ich weiss, gibt bzw. gab es dort recht viele Hunde mit SDU, was sich natuerlich auf das Nervenkostuem der Hunde auswirkt.

LG
Martina

Re: Rhodesian Ridgebacks - Weicheier?

Beitragvon heisenberg

Hatte ich bereits erwähnt,ja.
Wobei das evtl wieder sone Ei oder Huhn Frage ist.
Sensible Hunde,mit kurzem Fell zeigen halt schneller Anzeichen einer SDU,bzw ,es wird eher gesehen und untersucht.

Wenn in einem Problemhundeforum SDU getestet wird,sind die Ergebnisse überraschend häufig positiv.
Grobe schätzung geht Richtung 80%.
Dasselbe könnte beim RR der Fall sein.

Re: Rhodesian Ridgebacks - Weicheier?

Beitragvon Sandra

Auch beim RR bzgl. Jagd scheint es da verschiedene "Grüppchen" zu geben.
Der Nachbar meines Onkels (http://www.vom-liescher-forst.de) gehört der RR Arbeitsgemeinschaft Jagdhund (RRAG) an.

Re: Rhodesian Ridgebacks - Weicheier?

Beitragvon Andreas

Dieser Arbeitsgemeinschaft räume ich wenig Chanen ein um zu erreichen das der RR eine anerkannte Jagdhunderasse wird. Das funktioniert nur, wenn es durch einem ordentlichen Zuchtverein auf die Beine gestellt wird. Ich denke mal das diese AG voranging die Förderung und Ausbildung vorrangtreiben möchte.
Rechtlich bleibt es aber problematisch, auch wenn jetzt vereinzelt Hunde die durch das Landesjagdgesetzt geforderten mind. Anforderung JEP ablegen durften.
Denn Tatsache ist, das es nach wie vor verboten ist, mit nicht brauchbaren Hunden eine Nachsuche zu führen. Die JEP gilt hier nicht unbedingt. Das ganze ist also weiterhin eine Grauzone. Noch problematischer wird es, wenn man grenzüberschreitend Nachsuchen möchte.

Dennoch, auch wenn die Hunde gut sein mögen, ich kenne keinen der einen Koloss als Waldhund führen möchte. Und ich finde es auch etwas bedenklich, so wenn mal eine Sau sich einschiebt, mit einem RR auf diese zu suchen.

Re: Rhodesian Ridgebacks - Weicheier?

Beitragvon montefix

Zusätzlich zu der Übersensibilität und Masse bei den Rhodesian Ridgebacks würde ich mal behaupten, dass ihre Empfindlichkeit gegenüber des hier vorherrschenden Wetters ein Problem darstellen könnte, wenn es darum geht, einen RR als Jagdgebrauchshund einzusetzen. Nicht selten sieht man RRs mit Wintermäntelchen oder Regenschutz, die dennoch zitternd in der Gegend rumstehen. Mag sein, dass sich das gibt, wenn sie in Bewegung sind, aber ich denke nicht, dass es einem Jäger möglich ist, seinen Jagdbegleiter bei Pausen/Wartezeiten anzuziehen, um ihn dann für den Einsatz wieder zu entkleiden, oder sehe ich das falsch?

Es soll bei Magyar Vizslas auch eine solche Entwicklung zu übermäßig empfindlichen Hunden gegeben haben. Ich kenne diese Hunde eigentlich auch nur als sehr sensibel und schnell zu beeinflussen. Im Ursprung sollen sie aber wohl eher harte Hunde sein. Wer nun also einen Vizsla als Jagdbegleiter haben möchte, muss bei der Züchterauswahl enorm vorsichtig sein und vermutlich wohl eher nach Österreich oder Ungarn fahren. Meine Vermutung ist jetzt, dass das bei Ridgebacks ähnlich sein könnte. Vielleicht gibt es in Afrika und selten gestreut auch in Europa "einsatzfähige" Exemplare in der Zucht, aber diese zu finden ist halt schwierig und auch nicht unbedingt notwendig, da es ja relativ viele Gründe gibt, die dagegen sprechen, diese Hunde hier als Jagdgebrauchshund einzusetzen.

Re: Rhodesian Ridgebacks - Weicheier?

Beitragvon Trini

@Heisenberg

Entschuldige, da habe ich mal wieder zu selektiv gelesen. :roll:

@All
Ist das mit der Loewenjagd eigentlich beim RR gesichert? Ich habe da etwss im Kopf von "modernem Mythos". In SA habe ich persoenlich keinen einzigen RR live und in Farbe gesehen. Dafuer deutlich mehr Boerbols als Wachhunde.

LG
Martina

Re: Rhodesian Ridgebacks - Weicheier?

Beitragvon Andreas

Wird sicher irgendwo ne Handvoll RR in Afrika gegeben haben. Man muss nicht davon ausgehen das die Hunde stark verbreitet waren. Oft waren es ja nur regionale Vertreter die Vereinzelt auch mal außerhalb angetroffen wurden. Die breite Verbreitung und Bekanntheit kam meist erst viel später.

Löwenjagd? Die Zeit des RR war zur Kolonialzeit, da war es im Allgemeinen noch üblich das dass Wild noch gejagt/getrieben wurde. Das geschah meist mit Meuten.
Man müsste mal die Berichte der Kavalierstouren studieren. Ich denke aber schon das es so gewesen sein könnte. Es soll ja auch Hubertushunde eingekreuzt worden sein, das spräche schon für berittene Meutejagd.

Re: Rhodesian Ridgebacks - Weicheier?

Beitragvon Sandra

Ahja...Regen...fast vergessen :mrgreen:
Der von mir erwähnte RR hat es mal fertig gebracht, bei Regen von einer Hecke zur anderen zu laufen :lol:

Re: Rhodesian Ridgebacks - Weicheier?

Beitragvon montefix

:lol:
Das sollte man mit beachten, wenn man überlegt, sie in D zur Jagd einzusetzen :lol: man könnte vielleicht auswandern und dort ein Projekt zur Zucht von Jagd-RRs ins Leben rufen.

Re: Rhodesian Ridgebacks - Weicheier?

Beitragvon heisenberg

Dann vergesst aber auch nicht,dass diese Hunde immerhin noch bei 35 Grad voll einsatzfähig sind und ne lange Nachsuche von z.B verletztem Wild durchzuführen.
Klar ist das nicht so häufig nötig,aber so langsam bin ich schon etwas gekränkt,wie schlecht meine Hunde hier weg kommen :D
Ausserdem gibt es durchaus RR die in eisiges Wasser latschen , Schnee lieben und Regen zumindest ignorieren. So extrem viel üppiger behaart ist ein Pointer,Viszla oder auch DKH jetz auch nicht.

Re: Rhodesian Ridgebacks - Weicheier?

Beitragvon Andreas

Es liegt mir fern die Hunde schlecht zu machen. Ich stelle lediglich in Frage ob man in hiesigen Verhältnissen solche Hunde benötigt bzw. welche Vorteile diese jetzt gegenüber den Bewährten habe.
Im Sinne vom Rasseerhalt finde ich es aber Sinnvoll die Fähigkeiten zu erhalten und zu fördern. Für Liebhaberei und Exoten ist immer ein Plätzchen frei. ;)

Re: Rhodesian Ridgebacks - Weicheier?

Beitragvon Andreas

Apropos Wesenstest da fällt mir gerade was ein. Vor Jahren, da war das noch nicht einheitlich, legte ein Hund (kein RR) am Rande einer Prüfung einen zuchterforderlichen Wesenstest ab. Bei der Rasse reichte auch ein Wesenstest zum Züchten. Der Test bestand darin, das der Hund sich von einem Fremden begrabbeln lassen musste. Dann wurde ein Kreis aus mehren Personen gebildet die etwas laute mit einander redeten und zu guter Letzt einen Schusstest aus einer 8mm PAK. Wir dachten wir stehen im Wald, es war zwar Feld, aber das war damals eine Art der Wesensprüfung / Zuchttauglichkeit. :eh:


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