In Rumänien Kind von Straßenhunden getötet

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In Rumänien Kind von Straßenhunden getötet

Beitragvon Melimaus

Sicher haben es alle mitbekommen, falls nicht, hier nochmal zum Nachlesen http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/rumaenien-streunende-hunde-beissen-vierjaehrigen-tot-a-919974.html. Das viele Länder Probleme mit Straßenhunden haben, ist bekannt. Und das es zu Unfällen kommen kann und auch zu solchen tragischen Fällen, kann man sich vorstellen, wenn es größere Rudel gibt und das Fressen sicher auch noch knapp dazu ist.
Was mich aber stutzig gemacht hat. Warum sind Tierschützer dagegen, dass die Hunde eingefangen werden und in Tierheime verfrachtet werden? Reicht eine Kastration da wirklich aus, um die Aggressivität zu mindern (Zitat)?
Wenn wir uns über Kastration unterhalten, heißt es immer, dass diese kaum oder nur wenig Auswirkung in Bezug auf mehr oder weniger Aggressionen hat. Warum werden bei den Straßenhunden diese Meinung vertreten? Sind hier die Tierschützer ein wenig zu naiv?

Mir tun unheimlich die Eltern und Großeltern des kleinen Jungen leid und für den Bruder muss es auch ganz schlimm gewesen sein :(

Re: In Rumänien Kind von Straßenhunden getötet

Beitragvon Feiticeira

Leider steht in dem Artikel nicht wer die "internationalen Tierschutzorganisationen" sind und woher das Zitat nun wirklich stammt. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Journalisten häufig nicht gut genug recherchieren, wenn es um Hunde geht.

Ich könnte mir gut vorstellen, dass Tierschutzorgas meinen, dass eine Kastration ausreicht. Genügend Platz ist bei der Masse an Streunerhunden ja gar nicht da. Vielen Hunden dürfte ein plötzliches Tierheim-Leben auch nicht gut tun-ohne Menschenkontakt aufgewachsen, dürften diese Hunde auch unvermittelbar sein. Eine Lösung könnte wie bei Katzen flächendeckende Kastrationen sein. Die Hunde werden wieder in ihr altes Gebiet entlassen und das Problem löst sich dann, wenn die älteren Vierbeiner sterben und kein Nachwuchs mehr kommt.

Was kritisch ist, ist die Fütterungspraxis. Ich kenne das ja von den Katzen und auch da wird es kontrovers diskutiert. Einerseits bietet man Nahrung, die dafür sorgt, dass die Tiere fit sind und sich weiter vermehren können. Andererseits kommt man an die verwilderten Vierbeiner ohne Futterstellen erst gar nicht ran. Bei Hunden ist es schwierig, da die ihre Scheu dann teilweise verlieren könnten-ich könnte mir vorstellen, dass das Aggressionen ggü Menschen eher fördert als verhindert.

In Rumänien scheint allerdings in erster Linie ein Problem mit einer regelrechten Mafia zu bestehen. In dieser Doku wird es (Achtung anschaulich!) erklärt:


Gegen die Tötungen gibt es auch eine Petition und einen Musterbrief:
http://www.tasso.net/Tierschutz/Aktionen/Strassenhunde

Re: In Rumänien Kind von Straßenhunden getötet

Beitragvon Melimaus

Video hab ich mir jetzt nicht angeschaut.

Mir ist schon klar, dass so viele Straßenhunde nirgends untergebracht werden können. Kastrationen sind natürlich wichtig, damit man die Populationen in den Griff bekommt. Allerdings stelle ich es mir schon schrecklich vor, dass ich mein Kind nicht unbeaufsichtigt raus lassen könnte, weil die Gefahr besteht, dass ein zutrauliches Hunderudel mein Kind angeht. Sei es aus Hunger, oder weil er in ihr Gebiet eingedrungen ist. Da kann ich schon die Stimmen verstehen, die die Hunde weghaben möchten (egal wie). Andererseits haben die sich natürlich ihre Probleme auch selber gemacht. An sich ein nie enden wollender Kreislauf.
Allerdings werden natürlich auch gerne von vielen Tierschützern die Tierleben über ein Menschenleben gestellt - das scheint mittlerweile immer schlimmer zu werden :daumenrunter:

Re: In Rumänien Kind von Straßenhunden getötet

Beitragvon Andreas

Feiticeira hat geschrieben: Eine Lösung könnte wie bei Katzen flächendeckende Kastrationen sein. Die Hunde werden wieder in ihr altes Gebiet entlassen und das Problem löst sich dann, wenn die älteren Vierbeiner sterben und kein Nachwuchs mehr kommt.


Jetzt mal blöd gefragt. Das hat bisher wo funktioniert?

Re: In Rumänien Kind von Straßenhunden getötet

Beitragvon heisenberg

Andreas hat geschrieben:
Feiticeira hat geschrieben: Eine Lösung könnte wie bei Katzen flächendeckende Kastrationen sein. Die Hunde werden wieder in ihr altes Gebiet entlassen und das Problem löst sich dann, wenn die älteren Vierbeiner sterben und kein Nachwuchs mehr kommt.


Jetzt mal blöd gefragt. Das hat bisher wo funktioniert?

Im zivilisierten,reichen Deutschland jedenfalls noch nicht :|
Ne wirklich schöne Lösumg gibt es da wohl nicht,wobei ich das Risiko,für Kinder ,gegen z.B Verkehrsunfälle etc noch als gering einschätzen würde.

Re: In Rumänien Kind von Straßenhunden getötet

Beitragvon Andreas

Ich sehe das eher nüchtern. Bei Hunden mögen die Chance besser zu sein um auch eine rückläufige Population zu bewirken. Bei Katzen sehe ich allerdings einen ewigen Kampf gegen Windmühlen. Man mag sicher ein ausufern der Population verhindern können bzw. bremsen mehr aber m.E. nicht. Eine tatsächliche Reduktion halte ich für eher unwahrscheinlich.

Re: In Rumänien Kind von Straßenhunden getötet

Beitragvon Melimaus

Sicher mag die Gefahr von einem Verkehrsunfall höher sein. Allerdings hoffe ich ja mal, dass in einem Park oder auf Wiesen keine Autos fahren :)
Trotzdem lässt sich gerade in Rumänien nichts mehr Schönreden. Letztendlich wird es nie eine humane Lösung - wie gefordert - geben. Das würde zu lange dauer und zu teuer werden. :?

Re: In Rumänien Kind von Straßenhunden getötet

Beitragvon Feiticeira

Andreas hat geschrieben:
Feiticeira hat geschrieben: Eine Lösung könnte wie bei Katzen flächendeckende Kastrationen sein. Die Hunde werden wieder in ihr altes Gebiet entlassen und das Problem löst sich dann, wenn die älteren Vierbeiner sterben und kein Nachwuchs mehr kommt.


Jetzt mal blöd gefragt. Das hat bisher wo funktioniert?


In Dortmund zum Beispiel. Früher war das Dortmunder Tierheim eine Tötungsstation für Katzen. Die Situation besserte sich in erster Linie durch die Gründung des Katzenschutzvereins der flächendeckend kastrierte, Kastrationsaktionen organisierte und vor allem Aufklärungsarbeit leistete. Mittlerweile wird nicht mehr getötet in Dortmund. Aber du hast Recht, insofern dass man immer zu einem gewissen Punkt kommt. Momentan habe ich den Eindruck wir haben das Maximale erreicht. Vllt wär es mit einer Kastrationspflicht noch leichter. Kastration hilft (die Tötungsaktionen helfen ja nicht)-aber es muss Hand in Hand gehen mit Aufklärung und einem Umdenken der Menschen. In Rumänien heißt das auch die mafiösen Strukturen aufzubrechen. Solange Kriminelle noch extra Hunde produzieren und sie darauf aus sind, möglichst viele zu fangen, solange wird sich da auch nichts ändern. Straßenhunde bringen Geld-wenn sie nicht mehr da sind, gibt es keins mehr. Natürlich muss man da das Problem am Laufen halten... :?

Re: In Rumänien Kind von Straßenhunden getötet

Beitragvon Melimaus

Letztendlich dürfte es kein Geld für das Töten geben, Kastrationsprojekte, eventuell aber auch kranke und alte Tiere einschläfern und ein Umdenken gerade bei der Bevölkerung.

Ich bin bei Katzen eh für eine KastrationPFLICHT, eventuell müsste so etwas mal im Ausland für Hunde eingeführt werden - und dort dann Strafen, wenn dies nicht gemacht wird.

Ach letztendlich wird es immer so weitergehen, weil es für alle Seiten Geld bedeutet :crazy:

Re: In Rumänien Kind von Straßenhunden getötet

Beitragvon Feiticeira

Für das Töten gibt es ja auch nicht das Geld. Es gibt 250€ pro Streuner für Kastration, Versorgung und Aufbewahrung-also richtig viel Geld. Nur wenn man es für den Hund ausgibt, gibt es nix mehr. Die Kommunen (oder wie das in Rumänien dann heißt) vergeben die Aufträge per Ausschreibung. Es sind also private Firmen die das machen. Die sammeln die Hunde ein, kassieren das Geld und erschießen sie dann-eigentlich müssten die Hunde wenn überhaupt eingeschläfert werden, aber das kostet wieder. Das Erschießen ist illegal-genauso wie das Einfangen und dann umbringen.

Und damit der Geldhahn nicht versiegt, werden halt Hunde nachproduziert und teilweise sogar Besitzerhunde eingefangen. Straßenhunde bringen Geld-sind sie nicht mehr da, gibt es keines mehr.

Tja Rumänien hatte also eine wirklich gute Idee-es hapert wieder mal an der Umsetzung. :(

Re: In Rumänien Kind von Straßenhunden getötet

Beitragvon Andreas

Nein Nina, das meine ich nicht. Meine Frage bezog sich eher darauf, ob Kastrationsprogramme überhaupt merklichen Erfolg haben. Bei Katzen bin ich sehr skeptisch und tendiere eher zu einem nein. Ich behaupte sogar, dass sie ein finanzielles Fiasko sind ohne merklich nachhaltige Wirkung. Ich konnte in den letzten Jahren gut beobachten, dass die Populationen stabil waren, ohne dass Kastriert wurde. Im Frühjahr und Sommer nahm die Katzenpopulation zu, man sah viele Jungkatzen. Im Laufe von Herbst Winter wurden es immer weniger. Im darauf folgenden Jahr hatten wir wieder die Ausgangsgröße erreicht. Schwankungen von Jahr zu Jahr, im Mittel aber unverändert. (klimatischer Veränderungen könnten aber die Population wachsen lassen und auf einen etwas höheren Wert wieder stagnieren)
Ich behaupte dass die Überlebensrate im ersten Jahr deutlich unter 50% liegt und das folglich viele Katzen kastriert werden, die das erste Jahr ohnehin nicht überstehen. Ich vermute ferner, dass Abgänge ausgeglichen werden und schlimmstenfalls auch dem Eingreifen entgegenwirken könnten. Ich schätze auch, dass die Population sich nach 2-3 Jahren zum größten Teil erneuert haben dürfte. Seit Jahren geht man kontinuierlich immer von einer gleichen Zahl, geschätzte 5 Millionen, aus. Mir ist auch nach Sichtung älterer Zeitschriften nichts aufgefallen, das den Anschein einer Steigenden Population erweckt. Die Frage also ist, wie hoch ist die Ausgangspopulation, sind die Abgänge, wie viele Nachkommen werden hervorgebracht und wurde tatsächlich eine merkbare Reduktion erreicht? Hier bin ich mehr als skeptisch.

Bei Hunden sehe ich die Chancen besser hier auf Populationen Einfluss zu nehmen.
Bei Katzen, in Anbetracht der Anzahl und Fortpflanzungsfähigkeit für eigentlich unmöglich


Re: In Rumänien Kind von Straßenhunden getötet

Beitragvon Andreas

Nüscht, gar nix, nada (sofern meine These richtig ist). Lediglich Hauskatzen in Obhut von Menschen zu kastrieren. Dazu zählen natürlich die kontinuierlich von Menschen betreuten Verwilderten Katzen. Wobei, sofern meine These richtig ist, es hier sinnvoller erscheint sich nicht weiter um diese zu kümmern.

Re: In Rumänien Kind von Straßenhunden getötet

Beitragvon Feiticeira

Also in Dortmund haben wir in der Tat weniger Katzen als in den 50er Jahren-das sieht man an den Zahlen der Abgaben und Meldungen.

Idealtypisch sieht eine perfekte Futterstelle wie in Dortmund im IKEA-Lager aus (kurze Werbung: Die spenden auch jedes Jahr einen großen Batzen an den Tierschutzverein). Die füttern jeden Tag die dort ansässigen Katzen-die haben iwann mal die gemeldet und der Katzenschutz wurde aktiv. Hat alle Tiere nach und nach einfangen und kastrieren können. Durch die Futterstelle werden Fremdkatzen angezogen-taucht eine Neue auf, haben die Mitarbeiter dort eine Katzenfalle, die sie aufstellen. Fangen sie die Katze ein, rufen sie an und die Katze wird eingesammelt, zum Ta gebracht, kastriert und wieder zurück gesetzt. Einmal hat sich dort eine hoch trächtige Katze hin verirrt. Die bekam die Kleinen-dann fiel sie erst auf. Die Kleinen wurden eingesammelt (Zwei bekam ich), die Mutterkatze wurde kastriert zurück gesetzt. So in etwa läuft das dann-Scheues geht zurück, junge und zahme Tiere bleiben in der Obhut des Vereins und werden vermittelt. Wären die Katzen alle nicht kastriert worden, hätte es ja viel mehr Nachwuchs gegeben. Bei der Anzahl die dort rum läuft, wären das mittlerweile ein paar Hundert Tiere.

Nun ist das sehr idealtypisch-es läuft nicht überall so perfekt.

Re: In Rumänien Kind von Straßenhunden getötet

Beitragvon Melimaus

Feiticeira hat geschrieben:Für das Töten gibt es ja auch nicht das Geld. Es gibt 250€ pro Streuner....


Ok, dann wird das dort anders gehandhabt. Denn zur Fußball-EM wurde ja das Geld gegeben, sobald ein Hund um die Ecke gebracht wurde.

Feiticeira hat geschrieben:Die sammeln die Hunde ein, kassieren das Geld und erschießen sie dann-


Dann dürfte das Geld erst nach erfolgter Kastra und Rückgabe auf die Straße erfolgen. Ansonsten durchbricht man diesen Kreislauf ja nicht.

Thema Population Katzen und Kastraaktion. Mag natürlich sein, dass sich vermehrt wird, wenn eine Futterstelle extra eingerichtet wird. Ich kann nur hier von den Bauerhöfen berichten. Die kastrieren ihre Katzen auch nicht. Trotzdem ist die Population gleichbleibend, einfach weil nicht mehr gefüttert wird und so im Winter die Tiere, die schwach sind eingehen (hier die Bauern bringen die Kitten nicht um, kümmern sich allerdings auch nicht groß um die Katzen).
Daher sehe ich das Anfüttern/Füttern doch etwas kritisch. An sich würde sonst so der Winter und andere Einflüsse die Zahl der Tiere ja wieder dezimieren. :denken:

Re: In Rumänien Kind von Straßenhunden getötet

Beitragvon Andreas

Gerade auf dem Lande kann man die unterschiede sehr gut erkennen. Auf Höfen wo man sich den Katzen annimmt, sei es das sie durch den Menschen besser versorgt werden, steigt die Überlebenschance und auch deren Population. Dort wo man nichts tut, ist die Größenordnung ziemlich stabil. In Menschennähe, wie eben Städte können Populationen gut gedeihen. Das liegt nicht nur an Futterstellen, sondern einfach auch daran das in Menschennähe eben durch die Lebensweise der Menschen ideale Lebensbedingungen herrschen. Man kann hier durchaus parallele zwischen Stadtfüchse und Ratten ziehen.

IMHO kann man Stadtpopulationen nicht mit denen auf dem Lande vergleichen. Unterm strich würde ich behaupten das der Katzentierschutz/Kastraprogramme in Städten durchaus Sinnvoll sein kann im ländlichen halte ich diesen für Unnötig möglicherweise auch für Kontraproduktiv.

Daher eben auch meine Aussage, dort wo man sich den Katzen annimmt. Da sind wir auch gleich wieder beim althergebrachten Schema. Dort wo der Mensch sich einmischt muss er auch Maßnahmen treffen um die Folgen seinen Wirken unter Kontrolle zu halten.

Re: In Rumänien Kind von Straßenhunden getötet

Beitragvon Melimaus

Nach neuesten Meldungen scheint es wohl mit dem 4-jährigen ganz anders gewesen zu sein. Leider gibt die Übersetzung der Seite nicht wirklich so her, was geschehen ist. Was ich über FB rausgelesen habe, scheint der Junge nicht von Hunden angefallen worden zu sein, sondern fiel anscheinend Pädophilen zum Opfer :shock: Da fehlen einem einfach nur noch die Worte...

Re: In Rumänien Kind von Straßenhunden getötet

Beitragvon Gismo

Melimaus hat geschrieben:Nach neuesten Meldungen scheint es wohl mit dem 4-jährigen ganz anders gewesen zu sein. Leider gibt die Übersetzung der Seite nicht wirklich so her, was geschehen ist. Was ich über FB rausgelesen habe, scheint der Junge nicht von Hunden angefallen worden zu sein, sondern fiel anscheinend Pädophilen zum Opfer :shock: Da fehlen einem einfach nur noch die Worte...

Das habe ich auch gerade gelsen.... ich bin jetzt etwas verwirrt was denn nun stimmt.
Anscheinend wird hier gelogen, dass sich die Balken biegen. Soll wohl eine Vertuschungsaktion sein.

Re: In Rumänien Kind von Straßenhunden getötet

Beitragvon Toblerone

Was auch immer genau passiert sein mag, es scheint mal wieder ein gefundenes Fressen für die Tötungsbefürworter zu sein. Im Internet kursieren bereits mehrere Petitionen GEGEN ein von der Regierung geplantes Massentöten von Straßenhunden, welches laut Internetinformationen (ich bin da immer vorsichtig) am Freitag im rumänischen Verfassungsgericht diskutiert werden soll.

Persönlich finde ich das alles etwas undurchsichtig (worum genau geht es bei diesem "Euthanasie-Gesetz" zB?), hege auch Zweifel daran, daß Internetpetitionen überhaupt einen Einfluß haben. Weils fürs Gewissen aber so schön ist, hinterlasse ich hier halt doch mal einen Link zu einer der Petitionen. Entscheiden und ein Bild machen muß jeder für sich selber...

http://www.petitionen24.com/protestbrie ... ngsgericht

Re: In Rumänien Kind von Straßenhunden getötet

Beitragvon Feiticeira

Sehr interessant:
http://www.spiegel.de/panorama/gesellsc ... 21804.html

Momentan gibt es ja nicht allzu viele seriöse Informationen. Allein in diesem Jahr wurden 2000 Kinder gebissen. Todesfälle gab es schon vorher.

Das Gerücht mit dem Pädophilen scheint auch nur ein Gerücht zu sein. Angefangen hat damit wohl so ein nationalistischer, demokratiefeindlicher Politiker, der maßgeblich für das Hundeproblem verantwortlich ist. Na, wenn man sagt, dass das nicht die Hunde waren, war man nicht mit schuldig... :?

Ich finde diese Massentötungen schlimm. Ich finde es schlimm, wenn Hunde getötet werden, weil sie "über" sind. Ich finde es schlimm, wenn sie in Tötungsstationen sitzen und unschuldig nach einer gewissen Frist ihr Leben lassen müssen-egal ob alt, jung, krank, gesund, klein, groß... Ich finde es schlimm, wenn aufgrund von Schnellschussverordnungen Hunde umgebracht werden, weil sie bspw. der falschen Rasse angehören. Das finde ich schlimm in Spanien, Frankreich, USA, Dänemark usw.

Aber mal im Ernst: Was soll man nun in Rumänien machen gegen die Streuner? Eine Kastration macht nicht friedlich. Es geht hier auch um Menschen und nicht nur um die Hunde. Momentan habe ich immer mehr das Gefühl von in Aktionismus verfallenen Tierschützer umgeben zu sein, die ganz laut "dagegen" schreien, aber auch keine wirklichen Alternativen bieten. Tw. will man sich ja nun zusammen rotten und die Straßenhunde vor Ort einfangen und nach De transportieren (dass das illegal ist, ist denen ja nicht einmal bewusst). Aber es sind nicht die einzigen Hunde, die in anderen Ländern von Tötung bedroht sind.

Vom versteckten rechten Denken mal ganz abgesehen-das erschrickt mich momentan am meisten. Ich mag das gar nicht wieder geben, so sehr ekelt mich das an, was ich in den letzten paar Stunden gelesen habe. :krank:


Re: In Rumänien Kind von Straßenhunden getötet

Beitragvon Toblerone

Der Spiegel Artikel ist interessant, allerdings auch einseitig- beziehungsweise sehr Kontra-Straßenhunde. Und in meinen Augen zum aktuellen Fall mit dem Kind viel zu unkritisch. Daß Rumänien da ein riesiges (Hausgemachtes) Problem hat, dürfte unbestritten sein, daß Menschen von Hunden angegriffen und gebissen werden ebenso. Dieser aktuelle Fall erscheint mir aber doch arg undurchsichtig und erinnert sehr an gezielte Propaganda- für gewisse Politiker und gegen das lange schwehlende Problem Straßenhunde. Zwei Fliegen mit einer Klatsche?

Mir ist es ein absolutes Rätsel, wie ein solches Land in die EU aufgenommen werden konnte. Und da denk ich noch gar nicht an den Tierschutz...
Andererseits ist es für uns "verwöhnte" Mitteleuropäer auch immer sehr einfach, aufzuschreien und die "anderen" als böse Tierquäler zu beschimpfen. Wir dürfen nicht vergessen, daß die Lebensumstände und die Politik dort eine ganz andere ist, die wohl die wenigsten von uns nachvollziehen können. Was nicht heißt, daß ich das dortige Vorgehen gutheiße. Aber ich kann nachvollziehen, warum 3/4 der Bukarester für Tötungsaktionen wie aktuell geplant sind.

Was in meinen Augen gar nicht geht sind angeblichen Pläne von Tierschützern, möglichst viele Hunde einzupacken und nach DE (oder weiß ich wohin) zu karren. So etwas kratzt bestenfalls am Problem, rettet ein paar arme Seelen physisch, ändert im Endeffekt aber gar nichts. Ausser noch vollere Tierheime hierzulande...

Patentlösung wär schön. Hab ich leider nicht und, GottSeiDank, muß ich sie mir auch nicht ausdenken!

Re: In Rumänien Kind von Straßenhunden getötet

Beitragvon Feiticeira

Ich find es auch so enorm schwer eine Alternativlösung zu finden. Hier werden unsere Kinder nicht von Straßenhunden gebissen-sich empören ist halt leicht. Ich unterschreibe die Petitionen und hoffe, dass man iwie zu einer halbwegs humanen Lösung kommt.

Mir ist es ein absolutes Rätsel, wie ein solches Land in die EU aufgenommen werden konnte. Und da denk ich noch gar nicht an den Tierschutz...


Da hast du Recht.

Re: In Rumänien Kind von Straßenhunden getötet

Beitragvon Melimaus

Was mich an der ganzen Geschichte noch viel mehr stört. Da werden Bilder und Berichte auf FB verbreitet, die teilweise gelogen sind, oder gar nichts mit den Stranßenhunden zu tun haben (gerade geistert ein Bild von einer Demo rum, wo angeblich in Rumänien wegen der Straßenhunde auf die Straße gegangen wurde - das Bild hat aber überhaupt nichts damit zu tun, sondern es wird wegen einer Goldmine demonstriert). Da machen sich Tierschützer immer mehr unglaubwürdig. Auch wenn man darauf hinweist, wird nichts gelöscht, sondern es verbreitet sich als Fake immer weiter.
So sieht Tierschutz aber auch nicht aus :daumenrunter:

Nein, ich habe auch keine Patentlösung, aber es ist auch keine Lösung, wieder zu solchen Mitteln zu greifen, oder grausige Bilder zu teilen. Das hilft den Hunden dort auch nicht weiter :?

Re: In Rumänien Kind von Straßenhunden getötet

Beitragvon Christian

Ich persönlich unterschreibe Petitionen nur sehr, sehr ausgewählt und ziehe es vor lieber selbst Aktionen zu setzen.

Re: In Rumänien Kind von Straßenhunden getötet

Beitragvon Toblerone

Melimaus hat geschrieben:Was mich an der ganzen Geschichte noch viel mehr stört. Da werden Bilder und Berichte auf FB verbreitet, die teilweise gelogen sind, oder gar nichts mit den Stranßenhunden zu tun haben (gerade geistert ein Bild von einer Demo rum, wo angeblich in Rumänien wegen der Straßenhunde auf die Straße gegangen wurde - das Bild hat aber überhaupt nichts damit zu tun, sondern es wird wegen einer Goldmine demonstriert). Da machen sich Tierschützer immer mehr unglaubwürdig. Auch wenn man darauf hinweist, wird nichts gelöscht, sondern es verbreitet sich als Fake immer weiter.
So sieht Tierschutz aber auch nicht aus :daumenrunter:


In meinen Augen ein riesen Problem für den seriösen Tierschutz. Da wird auf Social Media Plattformen schnell was zusammengebastelt, egal ob wahr oder nicht, vieles gefakt, hauptsache man hat möglichst viele Follower/Fans/was auch immer, die die Empörung (mit)teilen. Daß solche Aktionen aber früher oder später nach hinten losgehen und die breite Masse sich dann schnell mal verarscht fühlt und Tierschutz per se als ein paar Spinner hinstellt, das sehen die Macher solcher Seiten nicht. Leider gibt es immer mehr "Tierschutzorganisationen", die mit solchen Mitteln arbeiten. Dabei gehen die wirklich guten Initiativen unter.

Ich hatte mit Tierschutz auch schon genug zu tun und befasse mich seit langen damit, aber selbst mir fällt es immer schwerer, seriösen und nachhaltigen Tierschutz von den übereifrigen Schnellschüssen und "nur auf die Tränendrüse-drücken oder Empörung-verbreiten" Möchte-gern Tierschützern zu unterscheiden.


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