Welpengruppe

Alles rund um den noch tapsigen Vierbeiner.

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Welpengruppe

Beitragvon Sandra

Wie wichtig ist euch eine Welpengruppe?
Was sollte vorhanden sein und was ist ein absolutes NoGo?

Re: Welpengruppe

Beitragvon Andreas

Was sollte vorhanden sein und was ist ein absolutes NoGo?


Die Hunde sollte vom Typ passen. Es sollten nur Hunde im entsprechenden Alter vorhanden sein, keine Junghunden.

Wie wichtig ist euch eine Welpengruppe?


Gar nicht. Ich bin ehrlich gesagt kein Freund davon aus oben genannten Gründen. Die beste Gruppe ist die Geschwistergruppen- der Familienverband.
Meist sind die Gruppen ein wild zusammengewürfelter Haufen unterschiedlichen Alters, Entwicklungsstands und Typs.
Die optimale Gruppe dürfte daher schwer zu finden sein.
Die Wahrscheinlichkeit das eine Welpengruppe für einen Welpen eher schädlich ist als förderlich halte ich für wahrscheinlicher.
Um seine Prägung/Sozialisierung und Entwicklung optimal zu fördern, finde ich ausgewählte und typgerechte Handbegegnungen für sinnvoller. Das müssten dann auch nicht unbedingt nur Welpen sein.

Re: Welpengruppe

Beitragvon Melimaus

Ist es nicht sogar sinnvoller wenn man sich mit souveränen Althunden trifft? Meistens geht es ja darum, dass der Welpe ein gutes Sozialverhalten lernt. Letztendlich habe ich für mich entschieden, dass dies nicht passieren kann, wenn da einige Welpen (nachher ja Junghunde) aufeinander treffen. In einem Kindergarten sind ja auch Erzieher da, damit die Kinder lernen, mit gleichaltrigen richtig umzugehen.
Bei Welpengruppen müsste somit immer ein Althund dabei sein. Denn wir Menschen können einfach nicht richtig eingreifen und leiten.

Ich sehe das bei Loki (Mira wäre eine ganz schlechte Kindergärtnerin :mrgreen: ), der ist total klasse im Umgang mit Welpen, aber vor allen Dingen Junghunden und sogar schwierigen Althunden. Der Jungspund hier aus dem Dorf ist im Moment in einer Phase, wo er Aufreiten und Grenzenaustesten total toll findet. Mira geht er nicht ran, da hat er ganz schnell eine auf den Deckel bekommen - allerdings finde ich besser, wenn das anders beigebracht wird. Loki ist da anders. Er lässt vieles zu, es dauert bis er nach dem Warnen auch mal Zähne zeigt, das aber wirklich so, dass der andere keine Angst bekommt, sondern sich auch weiterhin traut alle Richtungen auszutesten, bis er verstanden hat was erlaubt ist und was nicht ;)

Irgendwann, wenn ich wieder einen Welpen haben werde, werde ich zwar schon Kontakt zu Hunden suchen, allerdings in keine Welpengruppe gehen.

Re: Welpengruppe

Beitragvon Sandra

Ich bin nämlich auch ziemlich hin und hergerissen... :eh:

Ich hab hier direkt in der Nähe schon eine Welpengruppe, die meinen Ansprüchen gerecht wird. Sie findet auf der Tierakadmie von Viviane Theby statt. Die Trainerin der Welpengruppe hat selbst zwei Border Collies und macht das ganz gut.
Hatte mir die Gruppe vor 3 Jahren schonmal angeguckt.

Michael meinte jetzt auch, dass wir keine brauchen.

Re: Welpengruppe

Beitragvon Trini

Hallo Sandra,

Herr Stein war ein Winterwelpe und da haben wir sehr wenig Hunde getroffen, die Welpi etwas beibringen konnten. Bei uns in der Welpengruppe, die sehr ueberschaubar war, gab es grundsaetzlich 2 Trainer und in etlichen Stunden auch die souveraenen Hunde der Trainerin. Schoen fand ich auch, dass es selbst in dieser kleinen Gruppe von etwa 8 Welpen, es auch immer den geeigneten Spielpartner gab, der die gleiche Art des Spiels liebte. Herr Stein war der "Ohrenbeisser" und es gab 2 andere Welpen, die es genauso toll fanden. Im normalen Rudel haette er diese Spiele mit seinen Geschwistern gespielt, so mussten wir fuer Ersatz sorgen. Spielen ist ja kein Selbstzweck, sondern schult fuers Leben. Und dazu gehoert meiner Meinung auch, dass man sich mit Gleichaltrigen messen kann. Ich denke, dass die Welpen durchaus von einer gut gefuehrten Welpenstunde profitieren koennen.

LG
Martina

Re: Welpengruppe

Beitragvon Feiticeira

Schwierig... Ich persönlich bin ja Befürworter solcher Welpengruppen unter der Prämisse "lieber gar keine als eine schlechte". Es gibt auch grottiges Problehundetraining-soll man deswegen mit einem Problemhund nicht mehr zu einem Trainer gehen...? Dass es schlecht geführte Welpengruppen gibt, weiß jeder. Das heißt aber nicht, dass eine Welpengruppe generell Unsinn ist.

Vorteile sind für mich ganz klar auf der Hand: Der Welpe lernt von klein auf die verschiedensten Hundetypen kennen. Sowohl was Charakter als auch was Aussehen angeht. Dino und Schnuppe finden alle Plattnasen und alle Langhaarigen doof-Barney war mit Mops und Briard in einer Welpengruppe und hat gar kein Problem mit solchen Hundetypen.

Des Weiteren lernt natürlich auch ein Kind von einem Kind. Bei Hunden wäre das die Beißhemmung, die natürlich im Spiel mit Artgenossen entsteht. Und auch gewisse Rituale lernen sie kennen-der Hund lernt welches Verhalten nicht ans Ziel führt (Ohren lang ziehen ist ja doof, also wird mit dem nicht gespielt), erprobt Verhaltensweisen im Sozialspiel und lernt auch wie er sich so einen "Ohren-Langzieher" auch mal vom Hals hält ohne dafür die Hilfe von Frauchen zu bekommen. Er lernt aber im Idealfall auch, dass wenn etwas zu viel ist, diese auch eingreifen kann und ihm Sicherheit bietet. Im besten Falle hast du auch noch ein paar Althunde dabei, die aufpassen.

Wenn man natürlich verschiedene Hunde in der Umgebung hat, die sozial alle einigermaßen sauber sind, charakterlich und äußerlich verschieden sind und auch ein paar Gleichaltrige zum Toben da hat, braucht man sicher nicht unbedingt eine Welpengruppe. Und genügend Hunde wachsen auch ohne das Brimborium auf und haben nicht solche Abneigungen wie Dino und Schnuppe-ist halt auch Typ-abhängig. Es kommt auch darauf an was ich von meinem Hund erwarte. Mir war das Kennenlernen der Hundeplatzatmosphäre bei Barney tatsächlich wichtig und auch dass er verschiedene Hunde kennen lernen kann. Ich hab hier kaum Hunde in der Umgebung die "sauber" im Sozialverhalten sind-ganz zu schweigen davon, dass es eh relativ selten zu Kontakt kommt. Und dass er Briards kennen gelernt hat, kam uns auf dem Platz wo es viele Briards gibt sehr entgegen. :)

Von einer guten Welpengruppe erwarte ich zum Einen das oben genannte. Mobbing, fehlendes Einschreiten aber auch Überbehüten sind für mich No-Goes. Die Welpengruppe ist möglichst bunt gemischt, aber es sollte auch die Möglichkeit bestehen, auf verschiedene Charaktere und Altersstufen einzugehen. So haben wir in der Welpenschule auch ggf die Hunde auf zwei Plätze verteilt, damit die größeren Grobiane die kurz vor der Junghundegruppe waren getrennt von den Neuankömmlingen spielen konnten-oder auch um mal gezielt einen ängstlichen Hund mit einem Sicheren zusammenzusetzen.

Des Weiteren sind mir wichtig, dass es verschiedene Umweltreize gibt (Tier, Stadt, "Gruseliges") und dass es auch vertrauensbildende Maßnahmen gibt, wie das Führen auf wackligen Untergründen usw. Der Trainer sollte dabei kompetent sein und auch was erklären (Körpersprache etc.). Ein bisschen Rückruf und etwas Leinenführigkeit ist auch ganz nett-ich hab gerne jemanden der mir auch mal zwischendurch auf die Finger schaut. Bei uns wurde auch Grundsätzliches besprochen und geübt, wie Auslassen von Ressourcen, Sitz, Platz, Deckentraining und das Abbruchsignal. Letzteres wurde auch in höheren Reizlagen geübt. Das war Nichts was ich noch nicht wusste, aber für Ersthundehalter ist das wichtig. Beim Üben wurde auf jedes Team individuell eingegangen. Kommandos nahmen aber nur eine kurze Zeit ein-schön war, dass es eben auch darum ging mit dem Hund zu spielen und ihn zur Mitarbeit zu motivieren-für den Hundesport enorm wichtig. Grade die Border neigen ja dazu iwann in ihrer Entwicklung auf dem Platz völlig abzuschalten. Das hatte ich mit Barney nie derart wie Andere. Der hat von Anfang an gelernt, dass auch die Arbeit mit mir klasse ist und man sich auch in Beisein von anderen Hunden konzentrieren kann. Die Eingewöhnung auf einen neuen Platz brauchte lediglich zwei Stunden.

Nach der Welpengruppe konnte Barney recht gelassen durch eine Stadt marschieren, ruhig warten, wenn man sich zu einem Kaffee hinsetzte, lief nicht zu jedem hin und ließ sich sogar 3m von mir entfernt "parken" während Tauben und Fußgänger drum herum liefen. Für einen derart jungen Hund war das sehr viel. Und verloren gehen, konnte ich dann auch nicht mehr-der behielt mich immer brav im Blick auf den Spaziergängen.

Eine gute Welpengruppe schützt nicht vor Fehlentwicklungen. Barney ist heute nicht mehr mit jedem Hund kompatibel, was sich aber schon früh gezeigt hat. Ist aber halt auch eine Charaktersache. ;) Er hat vor fremden Hunden keine Angst-das war mir wichtig und er kann sehr gut kommunizieren. Mir wurde ein gutes Rüstzeug mitgegeben und Unsicherheiten wurden beseitigt. Als es Probleme gab, wurden die mit mir besprochen. Ich hab da meine Trainerin gefunden-fahre aber auch mal eben eine Stunde dahin. ;)

Re: Welpengruppe

Beitragvon Andreas

Nina hat einige Vorteile aufgezeigt die nicht von der Hand zu weisen sind.
Aber dennoch denke ich das dieses Thema nicht ganz so einfach ist.
Es gibt auch Nachteile, die natürlich auch von der Gruppe abhängig sind. Ich hatte leider noch nicht das Glück vernünftige Gruppen anzutreffen und auch was mir von Besuchern zugetragen wird klang nicht immer positiv. Da wurden Welpen gemobbt, gepoppt, bedrängt und hatten kaum eine Chance sich dem zu entziehen. In Welpengruppen gibt es keine soziale Systemordnung wie sie in einem Familienverband gegeben ist. Die Hunde sind Einzelkämpfer und bilden Grüppchen die sich immer wieder neu formieren können. Wir haben verschiedene Entwicklungsstände und Prägungen der Halter. Hier werden, einfach ausgedrückt, einfach Hunde zu einem Rudel Zeitlich begrenzt zusammengewürfelt. Das gibt es in der Natur nicht. deswegen bedarf es hier besonderer Vorsicht und Sachverstand.
Ich tät sagen wenn man vorhat so eine Gruppe zu besuchen, sollte man sich das mal ohne Hund anschauen.
Da brauch nur ein "Arsch" dabei sein und innerhalb einer Stunde zerstört dieser eine das was man über Tage und Wochen beim Hund aufgebaut hat. Muss nicht sein. Kann aber passieren. Für einen Welpen sind wir quasi alles vor allem seine "Bezugsperson" faktisch die Person in der unserer Welpe vertrauen finden muss, wenn er seinen ersten radikalen Strich in seinem kurzem Leben verdauen muss. Kurz zuvor wurde er ja aus seinem "Nest" gerissen.
Das Problem hierbei, man kann schnell in einen Teufelskreislauf gelangen und einen ohnehin sensiblen Hund noch sensibler machen. Gerät der Welpe in eine extrem unangenehme Situation werden wir hergehen und unseren Welpen beschützen. Und da fängt unsere Teufelskreislauf. Lassen wir ihn in Stich ist es auch schei***.

Ich habe hier einen Hund in der Nähe der faktisch in einem Tierheim gewölft und aufgewachsen ist, bis er ca 12-14 Wochen darum war. Der Hund hat ein Bibs fürs leben. Er hatte quasi nie eine Chance sich unangenehmen zu entziehen. Diese Chance benötigt der Welpe aber und in einem intakten Familienverband würden ihn andere das "Recht" auch zugestehen. In einem wild zusammengewürfelten Haufen von Einzelkämpfer wäre das nicht gegeben. Hier muss Mensch "sortieren".

Ach das ist alles nicht so einfach. Tendiere nach wie vor zum nein oder einem ja-aber-wenn
Man muss halt gut abschätzen wie der eigene Welp ist.

Re: Welpengruppe

Beitragvon Trini

@Andreas

Unsere Welpengruppe fand zum einen auf einem riesigen, umzaeunten Arreal statt, was man sonst oft sieht, sind ja so kleine "Kinderstaelle", dahin waere ich mit Welpi nie gegangen. Es gab genug Ausweichmoeglichkeiten, in die man sich mit den Welpen zurueckziehen konnte, die wirklich gerne miteinander spielten und auch die gleiche Art des Spielens bevorzugten. Und alle Hundebesitzer wurden auch immer aufgefordert, selbst einzugreifen, wenn es zu wild wurde. Es wurde schon sehr drauf geachtet, dass die HH nicht daneben standen und Kaffeekraenzchen veranstalteten.

LG
Martina

Re: Welpengruppe

Beitragvon Andreas

Martina

Wenn es auch anders geht. OK dann ja. Ich beziehe mich halt auf das was ich selber erfahren und so mitbekommen habe. Natürlich hier aus dem Eck.

Re: Welpengruppe

Beitragvon Melimaus

Hier in der Gegend haben wir auch keine Welpengruppe, die diesen Ansprüchen genügt. Entweder Vereine, wo dann wirklich ein Miniplatz abgetrennt ist, oder Hundeschulen, wo ich wirklich nur eine einzige kenne, die gut ist (ok, da würde ich mir evtl. die Welpengruppe anschauen, die kenne ich noch nicht). Ansonsten haben wir hier wirklich nur Hundeschulen die entweder von Anfang an am besten mit Halti und Rütteldose arbeiten (äh, darauf kann ich nun verzichten), oder Leute, die überhaupt keine Ahnung haben und nur Dünnpfiff reden....

Re: Welpengruppe

Beitragvon Feiticeira

@Andreas
Deswegen ist es wichtig, dass der Hund weder überbehütet, noch allein gelassen wird. Das steht und fällt natürlich mit dem Trainer, der eine gute Beobachtungsgabe haben muss.

Die Sache ist ja auch die, dass die wenigsten ein gewachsenes Familienrudel Zuhause haben. Viele haben einfach einen Hund, der Sozialkontakte mit mehr oder weniger Fremden hat. Selbst zusammen gestellte Gruppen wie unsere hier Zuhause sind nicht natürlich. Dementsprechend muss man dem Hund auch die Möglichkeit geben, zu lernen damit adäquat umzugehen (was aufgrund der Domestikation ja idR. gut klappt).

Re: Welpengruppe

Beitragvon Sandra

Danke für euren Austausch...

Ich denke wir werden es kurzfristig entscheiden und auch dem Welpen nach.


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