Ich praktiziere selber nicht "DAS Schleppleinentraining nach XYZ".
Hab da so meine eigene Vorgehensweise.
Ich habe erst einmal ein Zungenschnalzen konditioniert, auf das Hundi mich angucken soll und dafür gibts dann eine Belohnung, die sich Hund bei mir abholt.
In meinem Fall schmackhafte Leckerli, weil Hundi spielen draussen nicht mag.
Das erst mal ohne Ablenkung in der Wohnung.
Zungeschnalzen deshalb, weil es möglichst emotionslos ist. Auch wenn ich aufgeregt, unsicher oder ärgerlich bin, Hund hört es mir dann nicht so deutlich an, wie bei einem gesprochenen Wort.
Wenn das gut sitzt, gehts raus in den Garten.
Danach auf den Spazierweg, auch ohne Ablenkung. Am liebsten, wenn Hund grad irgendwie vor sich hin träumt = mich gerade nicht beachtet, aber auch nicht sonderlich abgelenkt ist.
Und so kann ich mit und mit steigern.
Im Aufbau bzw bei einem so jungen Hund wie Deinem ist das Zungeschnalzen ein Angebot, kein Befehl.
In der Phase gehe ich mit und mit dazu über, wenn Hund das Signal zwar wahrnimmt, aber verzögert reagiert, gibts kein Futter dafür, sondern nur verbales Lob.
Damit er sich beim nächsten mal umso mehr anstrengt, doch den Käse zu kriegen.
Und dann steigere ich die Ablenkung mehr und mehr.
Wenn all das gut funktionuckelt - und das wird bei konsequentem Training trotzdem ein paar Wochen dauern - stufe ich ab in:
- sofort reagiert = Futter und verbale Freude
- verzögert reagiert = verhalteneres verbales Lob a la "das kannst Du aber eigentlich besser"
- gar nicht reagiert, weil besseres zu tun = verbales NEIN! (vorausgesetzt, Hund kennt dieses Verbotswort) und nochmal schnalzen - je nachdem, wie groß die Ablenkung und die damit verbundene Aufgabe ist, verbales Lob oder trotzdem Feuerwerk mit Futter und Stimme, wenns dann klappt.
Trotz alledem dürfte bei mir gerade ein Welpe / Junghund auch zwischendrin Grashüpfern nachstapfen und die Welt erkunden. Das ist
auch wichtig. Mein Hund durfte das in seiner Jugend nicht. Ergebnis: als ich sie übernahm hatte sie Angst vor jeder dahergelaufenen Mülltonne.
Bin mal gespannt, was die anderen noch so raten.