Ich würde ja gerne im Tierschutz helfen, aber ich weiß nicht wie. Wenn ich mehr Zeit hätte, würde ich ja sofort. Wenn ich mehr Geld hätte, dann würde ich Tieren helfen. Ich sehe immer wieder diesen Missstand, aber weiß nicht was ich dagegen tun soll.
So oder so ähnlich lauten Sätze, die ich immer wieder von Freunden und Bekannten höre. Die meisten wissen, dass mit Spenden geholfen werden kann oder man ein Tier bis zur Weitervermittlung zur Pflege aufnehmen oder einfach mit Tierheimhunden spazieren gehen kann. Doch die wenigsten wissen, was sie tun können, wenn ihnen dafür Zeit, Geld und Platz fehlt.
Tierschutz fängt vor der eigenen Haustür an
Oft wird ohne darüber nachzudenken an Missständen vorbei gegangen und sieht diese nicht oder will sie nicht sehen. Wenn man etwas tun will, lautet die erste Devise: Mit offenen Augen durch die Welt gehen.
Augen auf bei Hauskatzen
Vielen Menschen ist klar, dass ein an der Autobahn angebundene Hund, ausgesetzt wurde. Oder irgendwo frei rumlaufende Meerschweinchen nicht aufgrund der Natur dort sitzen – immer war es ein Mensch der sich diesen Tieren entledigt hat.
Den meisten nicht klar ist, dass wir ein großes Problem haben, was verwilderte Hauskatzen angeht. Katzen die draußen unkastriert herum laufen (bei den Katern besonders auffällig) oder noch sehr jung sind, sind immer ein Alarmsignal.
Auch Populationen die gefüttert werden, um die sich aber sonst nicht weiter gekümmert wird, sind ein Anruf bei dem zuständigen Tierschutzverein wert. Diese Tiere gehören nicht in unsere Natur und wurden ausgesetzt, zurück gelassen oder vernachlässigt.
Oftmals ist es bereits die folgende Generation die Probleme macht. Scheue Katzen sind nicht mehr in einen normalen Haushalt integrierbar, da in der Prägungs- und Sozialisierungsphase der Kontakt zum Menschen völlig fehlte. Hier ist es aber wichtig, die Tiere einzufangen und zu kastrieren.
Wenn es möglich ist, werden diese Katzen später wieder in ihr angestammtes Gebiet entlassen oder auf Bauernhöfe, Reiterhöfe oder ähnliches vermittelt, wo sie ihrer Natur nachgehen können ohne zu viel Kontakt zum Menschen zu haben.
Anstatt bei freilaufenden Katzenbabys „Oh wie süß“ zu sagen und weiter zu gehen, sollte man sich überlegen wem diese Tiere gehören. Ein verantwortungsvoller Halter wird seine Katze niemals unkastriert ins Freie lassen. Ein verantwortungsvoller Halter wird auch keine zu junge Katze draußen herum laufen lassen, da ihnen zu dieser Zeit noch die Fähigkeiten fehlen, draußen zurecht zu kommen. Sie sind zu neugierig, zu tollpatschig und zu unbedarft.
Verletzten Wildtiere helfen
Bei Wildtieren, die offenbar regungslos oder verletzt draußen sind, sollte man einschreiten. Auch wenn wir Tauben oder Kaninchen oft als Schädlinge sehen, so müssen sie trotzdem nicht leiden. Sofern es möglich ist, kann man die Tiere einfangen und zum Tierarzt bringen. Jedoch Vorsicht: Aufpassen bei sehr jungen Wildtieren! So werden beispielsweise Rehkitze von ihrer Mutter zurück gelassen, was vollkommen in Ordnung ist.
Diese Tiere sollte man nicht anfassen und sie dort lassen wo man sie gefunden hat. Ist man sich nicht sicher was man tun soll, sollte man sich beim zuständigen Förster informieren oder den Tierschutzverein anrufen.
Nutztieren helfen indem man auf das eigene Kaufverhalten achtet
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die eigene Lebensweise. Viele Tiere leiden für unseren Konsum. Ob es nun hübsche Gartenmöbel aus Tropenholz sind, Blumenerde mit dem für das Ökosystem so wichtigen Torf, Fleisch das wir essen oder die Milch die wir trinken.
All dies hat verheerende Folgen für die Tiere. Entweder weil man ihnen der Lebensraum genommen wird und somit das Artensterben weiter voran treibt. Oder weil aufgrund der „Hauptsache billig“-Mentalität, tierische Produkte gekauft werden, für die Nutztiere qualvoll gehalten wurden.
Hier lohnt es sich innezuhalten und zu überlegen, welche Folgen der Kauf von bestimmten Waren haben kann. Aufgrund unseres Fleischkonsums werden Ferkel bei vollem Bewusstsein kastriert und kupiert. Sie werden in riesigen Mastställen gehalten und sehen nie das Tageslicht – nicht einmal ein Boden zum wälzen ist da. Artgerechte Haltung? Fehlanzeige.
Dies ist leider nicht nur bei Schweinen der Fall – auch andere Nutztiere sind davon betroffen. Alles wird getan um den Preis zu drücken und die extrem große Lust auf Fleisch zu stillen. Erst wenn ein Umdenken bei den Verbrauchern einsetzt und sie ihr Kaufverhalten ändern, kann dies gestoppt werden.
Aufklärung beim Tierschutz
Last but not least ist einer der größten Stützpfeiler im Tierschutz die Aufklärung. Über Missstände und artgerechte Haltung müssen auch andere Leute informiert werden. Bekommt man beispielsweise mit, dass der Nachbar sich eine Katze anschafft, kann man ihn darüber aufklären, wie wichtig eine rechtzeitige Kastration ist.
Möchte sich jemand einen Hund anschaffen, lohnt es sich darüber aufzuklären dass man nicht beim Vermehrer kaufen sollte. Erzählt jemand von Katzen, die immer wieder den Garten voll pinkeln, sollte man ihm erzählen, dass dies wohl einer verwilderten Katzenpopulation geschuldet ist, die unkastriert ist.
All diese Dinge helfen, Tierelend aktiv zu bekämpfen. Hierfür braucht man kein mehr an Geld, Zeit oder Platz, als man hat. Man braucht nur offene Augen, Mut und den Willen zur Veränderung. Dann kann man auch im Kleinen Großes bewirken.
Autorin: Nina Dany
P.S.: Am 4. Otkober ist Welttierschutztag!
Sehr schöner Artikel,
leider trauen sich die meisten nicht den Mund auf zu machen und andere Leute auf zu klären. Die Tiere sind dann diejenigen, die darunter leiden.
viele Grüße
Stephan
Hallo!
Immer diese Ausreden! Ich kann auch keine große Sprünge machen und kann trotzdem Helfen.
Ich habe immer ein offenes Ohr und Auge für alles um mich herum und weiter ich habe vor kurzen eine Seite bei facebook gemacht „Haustier News“. Dort leite ich suchen oder Fund von Tiere weiter, genau so sende ich Petitionen oder Giftfunde…. Alles was Menschen wissen sollten um Vierbeine gesund durchs Leben zu bringen.
Außerdem leite ich Petitionen weiter an Freunde und die wieder an Ihre Freunde.
Im weiteren hatten wir letztes Jahr im Winter im Dorf bei meiner Mutter, einen Aushang im Kiosk aufgehangen um Sachspenden fürs Tierheim zu sammeln. Bis heute haben wir immer wieder spenden vor der Tür stehen. Die ich dann immer ins Tierheim bringe.
Also tun kann man viel, wenn man nur will.
Neues Projekt ist, mache Bilder bei einer Organisation mit „So trägt man Pelz“.
Traut Euch und seit da für Tiere und Menschen in Eurer nähe.
Herzliche Grüße Jasmin
Hallo erstmal!
Ich bin im Moment auch so ein Mensch, der sagt: „Ich will helfen, aber ich weiß nicht wie.“ Und das stimmt. Toll fühle ich mich nicht dabei, aber zum Spaß sagen tu ich das nicht.
Ich versuche darauf zu achten, nicht unnötig viel Fleisch zu essen und wenn, dann aus guter Haltung. Ich versuche darauf zu achten, dass das Papier, das ich verwende, oder die Möbel keine Regenwälder vernichten. Aber das reicht mir nicht. Ich will den Tieren mehr helfen, denn sie tun mir wirklich leid. Ich habe nicht wirklich viel Geld, was ich spenden könnte und ich weiß nicht welche Organisation wirklich so ist wie ich mir das vorstelle und welche einfach anders denkt als ich. Ich weiß nicht, ob der Vogel in unserem Garten so aussehen muss oder krank ist. Ich weiß auch gar nicht wie ich ihn einfangen sollte, wenn er jetzt wirklich krank sein sollte. Ich sehe keine kranken Igel oder verletzten Tiere hier in der Gegend und in der Nachbarschaft gibt es ungefähr 12 freilaufende Katzen, aber keine ist irgendwie ausgesetzt oder ähnliches. Ich versuche den Leuten, die irgendetwas falsches sagen, alles zu erzählen was ich über den Tierschutz weiß. Über Listenhunde zum Beispiel. Ich versuche echt alles im Alltag einiger maßen tier- und umweltfreundlich zu halten, aber ich möchte noch mehr tun. Also stimmt doch irgendwie dieser Satz: „Ich will helfen, aber ich weiß nicht wie.“ Oder?