Am Wolfsforschungszentrum (Wolf Science Center) werden als Teil der internationalen Spitzenforschung Verhalten und geistige Leistungen von Wölfen und Hunden sowie deren Beziehung zum Menschen untersucht. Hier strebt man danach, die basalen Bedürfnisse sowie die individuellen geistigen und sozialen Ansprüche der Wölfe und Hunde bestens zu erfüllen. Aktuell leben hier insgesamt zwölf Timberwölfe in vier Rudeln. Die 17 Hunde des Wolfsforschungszentrum sind Mischlinge aus ungarischen Tierheimen.
Neues Testhaus eingerichtet
Um die wissenschaftlichen Tests am Touchscreen und die unterschiedlichen Learning Sets unabhängig vom Wetter durchführen zu können, hat sich das Führungs- und Gründungsteam Prof. Dr. Kurt Kotrschal, Dr. Friederike Range und Dr. Zsófia Virányi dazu entschlossen, ein sogenanntes Testhaus einzurichten.
Hier laufen Wölfe und Hunde frei im großen Raum herum, erschnüffeln die Gerüche anderer Tiere und absolvieren ihre Test- und Trainingseinheiten.
Dieses Gebäude bietet nicht nur ideale Voraussetzungen für die Forschungsarbeit an den Tieren, sondern auch für die Forschung und Weiterentwicklung der dort eingesetzten Produkte. Unterstützt wurde die Umsetzung dabei von französischen Konzern Saint-Gobain (tätig in den Bereichen Werkstoffe, Bauprodukte, Baufachhandel und Verpackung). Aus optischen Gründen und hygienischen Gründen, wurde der Testraum bis zu einer Höhe von 1,66 m weiß verfliest. Bei Bedarf können die Wände nun einfach abgewaschen werden.
Laut Kotrschal bestand der Boden ursprünglich aus einem rauen, überstrichenen Estrich, welcher für die Besucher nicht besonders attraktiv und darüber hinaus schwer zu reinigen war. Der neuen Boden musste strapazfähig und leicht zu reinigen sein. Das sei vor allem auch an jenen nassen Tagen wichtig, an denen die Vierbeiner mit viel Matsch an den Pfoten ins Gebäudeinnere kommen. Damit die Wölfe und Hunde sich in aller Ruhe auf ihre Arbeit konzentrieren können, musste der Boden auch rutschfest sein. Weniger wichtig für die Tiere, aber umso wichtiger für die Besucher waren der optische Anspruch und die Farbgebung.
Das satte und lebhafte Rot am Boden des Testhauses bildet nun einen spannenden Kontrast zu den weißen Wänden. Kotrschal dazu:
Den Tieren selbst ist die Farbauswahl gleichgültig, da rot im sichtbaren Farbspektrum des Wolfes gar nicht vorkommt. Doch für unsere Videoanalysen ist der Kontrast zu den weißen Wänden von großem Vorteil, und darüberhinaus sehen die Räume – speziell für Besucher -weniger klinisch und damit auch deutlich freundlicher aus.
Fotos: Saint-Gobain Weber/APA-Fotoservice/Preiss