Das Buch Hunde barfen: Alles über die Rohfütterung von Dr. med. vet. Julia Fritz ist frisch diesen Sommer im Juni 2015 erschienen. Mit 200 Seiten ist das Buch ein sehr gutes Nachschlagewerk und lässt keine Fragen offen, was das Thema Barfen betrifft. Bevor die Autorin sich dem eigentlichen Thema der Bedarfsermittlung und der Rohfütterung widmet, wird am Anfang auf die Vor- und Nachteile von Barfen eingegangen. Denn jede Fütterungsart hat auch seine Nachteile. Zum Beispiel geht sie auf die Infektionsgefahr, wegen potenziell vorhandener Erreger im Fleisch, ein. Fakt ist einfach, dass bei jeglich Zubereitung von rohem Fleisch, ein gewisses Maß an Hygiene eingehalten werden muss. Auch dem kritischen Thema der Knochenfütterung, welche beim Barfen Risiken bergen, wendet sie sich zu. Unter jedem Thema gibt es eine „Merke-Box“, wo kurz und knackig ihre Darstellung zusammengefasst ist.
Das nächste Thema sind die Grundlagen zur Verdauung beim Hund. Hier wird auf die einzelnen Nährstoffe eingegangen und es wird mit Mythen aufgeräumt. Ein hartnäckiger Mythos ist immer noch, dass die Magensäure des Hundes alles abtötet. Tatsache ist aber, dass die Magensäure des Hundes sich nicht von der von uns Menschen unterscheidet. Allerdings regt fleischreiche Kost die Magensäure an, was der Fall beim Barfen ist. Wer sich nicht nur allein mit dem Thema Barf auseinandersetzen möchte, sondern darüber hinaus noch genau wissen möchte, wie die Verdauung beim Hund funktioniert und wie lange verschiedene Nährstoffe zur Verdauung brauchen und welche Auswirkung zu haben, der ist bei diesem Kapitel genau richtig. Es ist sehr umfangreich und leicht und schlüssig erklärt.
Barf Bedarfsrechnung vom Welpen bis zum ausgewachsenen Hund
Ab Seite 39 befasst sich Frau Fritz ausführlich mit dem Thema Barfen. Der Einstieg für die Bedarfsrechnung ist sehr gut beschrieben, so dass das Buch absolut für Einsteiger geeignet ist. Des Weiteren ist es egal, ob ich einen ausgewachsenen Hund, eine tragend oder säugende Hündin, oder aber einen Welpen habe.
In diesem Buch wird all dies berücksichtigt und so kann man leicht den Bedarf für seinen Hund ausrechnen. Des Weiteren entführt sie uns – nicht nur oberflächlich – in die Futtermittelkunde. Aus was besteht Fleisch, was enthalten Milchprodukte, welche Öle gibt es und was genau enthält eigentlich Kieselerde? Auf all die Fragen – und natürlich noch viele mehr- erhält man eine Antwort. Bei dem Thema Kräuter, ist eine lange Tabelle von Wirkung und Anwendung eingefügt, so dass man auf einen Blick sieht, welche Pflanze, welche Wirkung hat.
Und schließlich geht es ans „Eingemachte“. Welche Zutaten und wie viel davon wird beim Barfen gefüttert. Welche Zutaten sollte man komplett weglassen und welche nur in geringen Mengen. Dann bekommt der Leser noch ein ganz besonderes „Schmankerl“:
Futterpläne für den Hund
Gerade für Neulinge ist es am Anfang erst einmal total unübersichtlich, wie viel, was und wie oft man füttern sollte. Manch einer mag aber auch nicht selber immer wieder überlegen, was nun gefüttert werden muss, damit es bedarfsgerecht ist. Hier hilft einem ein Futterplan wirklich weiter. In dem Buch sind davon einige zu finden. Diese
sind in Gewichtsklassen des Hundes aufgeteilt und dann noch einmal, ob jemand Knochen füttern möchte oder nicht. Des Weiteren wird unterteilt, ob man vollbarft, oder nur zur Hälfte. Aber auch ohne diese Futterpläne zeigt sie an Hand von einer Excel-Tabelle auf, wie man sich ganz schnell selber einen zaubern kann.
Das nächste Kapitel beschäftigt sich ausführlich mit Barfen bei Erkrankungen. Von Harnsteine, über Futtermittelallergie, Herzerkrankung, oder Diabetes (Zucker) bis hin zu Übergewicht und Gelenkerkrankungen, hat sie die wichtigsten Erkrankungen dargestellt und wie hier gebarft werden muss, beziehungsweise was beachtet werden sollte.
Was natürlich auch nicht fehlen darf, sind die Alternativen zum Barfen. Hier hat sie sich nicht nur dem Thema Fertigfutter zugewandt, sondern zum Beispiel auch dem Selbstkochen. Auch wie man das Thema Barf im Urlaub handhaben kann, wird von ihr behandelt.
Und ganz zum Schluss kommen noch, sage und schreibe, 26 Seiten mit Tabellen. Aber keine Angst, diese muss man nicht auswendig lernen, um barfen zu können. Hier sind alle Futtermittel aufgelistet und wieviel Energie, Makronährstoffe, Mineralstoffe, Spurenelemente und Vitamine sie enthalten. So haben zum Beispiel 100 g Himbeeren 43 kcal :)
Hunde barfen: Alles über Rohfütterung – Fazit
Das Buch ist nicht nur für Barf-Einsteiger zu empfehlen, sondern auch für „alte Hasen“ ist dies ein absolut aufschlussreiches Buch. Auf diesen 200 Seiten sind wirklich geballte Informationen, die keine Fragen mehr offen lassen. Sogar ich als Barferin hab noch einiges Neues lesen können. Vor allen Dingen die Futterpläne und die Tabellen mit den Nährstoffen haben mich total fasziniert. Des Weiteren braucht es nicht mehrere Bücher, wenn ich zum Beispiel einen Welpen, oder einen kranken Hund habe. Denn in diesem Buch sind alle diese Themen enthalten. Für mich ein absolut empfehlenswertes Buch!
Die Bücher wurden uns freundlicherweise von Eugen Ulmer Verlag zur Verfügung gestellt.
[box type=“note“]Dr. Julia Fritz ist Fachtierärztin für Tierernährung und Diätetik und Diplomate des European College of Veterinary and Comparative Nutrition. Seit Jahren führt sie ihre eigene Ernährungsberatungspraxis und hält deutschlandweit Vorträge und Seminare.[/box]
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