*puh* Da hat sich die Hundeszene gerade von dem einen Shitstorm erholt, tobt schon der Nächste.
Was ist passiert?
Eine Hundeschule postete auf ihrer Facebook-Seite ein Video einer Kundin mit ihrem Hund. Der kurze Clip geht 2 Minuten, aber die reichen schon, um das grünschleifige Hundehalterherz zum Bluten zu bringen.
Was ist zu sehen?
Die Hundehalterhin hockt neben ihrem Hund, der deutlich zähnefletschend und hörbar droht. Sie hält ihn neben sich fest – die Vorderbeine sind in der Luft, die Hinterbeine und der Plüschepopo sind auf dem Boden. Der Hund trägt ein Geschirr, wird aber nicht an diesem, sondern im Fell fest gehalten. Die Hundehalterin sagt nichts, sie bleibt absolut ruhig und hält den Hund, der währenddessen fleißig weiter sein Zahnpastalächeln entblößt und sein Frauchen dabei auch zuerst recht ungeniert anstarrt. Nach einiger Zeit beruhigt sich der Hund deutlich, als Frauchen ihn daraufhin langsam absetzt, fängt er wieder an zu drohen. Daraufhin zieht Frauchen den Hund wieder zu sich und hält den Hund wieder. Nach 2 Minuten hat der Hund sich deutlich entspannt und lässt sich absetzen.
Was ist NICHT zu sehen?
Es ist nicht zu sehen, was für ein Auslöser es für dieses aggressive Verhalten des Hundes gab. Es ist nicht zu sehen, wie der Hund und der Halter generell „drauf“ sind. Es ist nicht zu sehen, wie das Training der Beiden aussieht. Man erfährt nichts zur Vorgeschichte des Hundes. Man erfährt nicht, warum Hund und Halterin im Training sind.
Was sagt die Hundeschule dazu?
Zu dem Video wurde folgender Text gepostet:
Wer sich nicht auseinandersetzen MÖCHTE, wird sich über kurz oder lang auseinandersetzen MÜSSEN. So will es die Natur unserer Hunde, und so will es die Natur der Menschen. Wer sich dieser Verantwortung entzieht und auf Harmonie durch Vermeidung setzt, pokert mit großer Wahrscheinlichkeit hoch. Und wer hoch pokert, muss damit rechnen, zu verlieren. Nur wer gewinnt bei diesem „Spiel“?
Der im Film gezeigte Hund lernt seit einigen Wochen einen neuen Umgang mit seinem Menschen, während sein Mensch lernt, das Wesen und die Sprache seines Hundes zu verstehen und anders zu handeln. Beide lernen eine neue Form des Miteinanders, die sie trotz hoher Streithäufigkeit enorm zusammenbringt. Oder gerade dadurch erst zusammenbringt??
– Der Wunsch nach einem ausgiebigen Gespräch –
Die Information durch die Hundeschule für das Training ist äußerst dürftig. Festhalten lässt sich an dieser Stelle die Warnung, aufkommende Konflikte nicht einfach zu vermeiden, da sie immer wieder kehren und womöglich eskalieren können. Hund und Halter sind im Training und der „neue Umgang“ führt zu Streitereien zwischen den Beiden.
Ich möchte an dieser Stelle das Video gar nicht bewerten. Um zu sagen, ob die Maßnahme angebracht war oder nicht, bräuchte man viel mehr Informationen und wenigstens mehr Videomaterial, als ein kurzer 2 Minuten Clip. Mutig eine solche Szene in die sozialen Medien zu stellen, finde ich es allemal. Solche Szenen sind nie „schön“. Sie sind weder „schön“ zu erleben, noch „schön“ anzusehen. Trotzdem gehören Aggressionen zum Hund dazu. Auch eine Kommunikation kann aggressiv verlaufen. Diese Kommunikation zu ertragen, anzunehmen und angepasst drauf zu antworten, erfordert einiges vom Hundehalter. Die Ansicht, dass Hunde keine domestizierten Raubtiere mit eigenem Charakter sind, sondern aggressionsfreie Fellnasen die dringend gerettet werden müssen (aus welchen Umständen auch immer), machen es dem Hundehalter nicht leichter.
Es lässt sich sicherlich trefflich darüber sinnieren, ob das Einstellen eines solchen Videos besonders toll oder besonders dämlich ist, denn auch ich sehe die konkrete Gefahr durch Nachahmer, die unreflektiert und ohne Ahnung solche Vorgehensweisen nachmachen. Das ist aber wie zu erwarten, selbstverständlich nicht in den Kommentaren unter dem Video diskutiert worden. Stattdessen tauchen allerlei Leute auf, die zwar behaupten völlig gewaltfrei mit ihren Hunden zu leben und solche Konflikte lieber clickern und umgehen, als tatsächlich den Hund einfach fest zu halten, wenn er knurrt, aber gleichzeitig überhaupt kein Problem damit haben verbal gegenüber Menschen völlig zu entgleisen. Wie so oft frage ich mich an dieser Stelle, ob die „gewaltfreien“ Leute wirklich so „gewaltfrei“ sind, wie sie vorgeben. Meine Hunde hören auch mal ein „Nein“, aber niemals würde ich mich öffentlich derart äußern, wie es so manch grünschleifige Kommentatorin getan hat. Eventuell produziert das permanente „Welt-rosa-clickern“ auch einen derartigen Frust, das man den an den Menschen aus lassen muss, damit der heilige Hund bloß nichts davon mitkriegt. Selbstverständlich ist nicht jeder der ausschließlich positiv trainiert so, trotzdem ist es auffällig, dass an solchen Shitstorms sich ganz besonders gerne diejenigen beteiligen, die von sich behaupten besonders lieb und nett zu trainieren. Diesen gelebten offensichtlichen Bruch mit den eigenen Werten und Maßstäben, finde ich immer wieder bemerkenswert.
Selbstverständlich weckt ein solches Video starke Emotionen. Wir leben mit unseren Hunden sehr eng zusammen und somit ist das Thema „Hund“ grundsätzlich emotional besetzt. Trotzdem sollte es doch möglich sein fachlich oder zumindest sachlich, über solche Videos zu reden. Beleidigungen gehören nicht zu so einer Diskussion. Ich kann nur mit dem Kopf schütteln, wenn von Leuten aus der positiven Ecke der Vorwurf kommt, dass man sich mit ihnen und ihren Trainingstechniken nicht auseinandersetzen will. Ganz abgesehen davon, dass man sich damit auseinandergesetzt haben und trotzdem eine andere Meinung haben kann, dass auch andere Wege „gewaltfrei“ sind und man womöglich andere Erfahrungen gemacht hat, ist es ganz schön anmaßend zu glauben, dass man verbal völlig entgleisen kann und daraufhin der Gesprächspartner auch gerne geduldig zuhört und antwortet. Wie es in den Wald hineinruft…
Diskussionen von Hundehaltern im Internet
Exemplarisch habe ich einige Kommentare heraus gesucht, die diese nicht vorhandene Diskussionskultur deutlich zeigen. Ich muss die Kommentatoren nicht anonymisieren, da die Aussagen öffentlich getätigt wurden. Ich tue es trotzdem.
Schon mit dem Hund einen derartigen Konflikt zu haben, führt schon zur Diffamierung. Ausgehend davon dass man seinen Hund als soziales Lebewesen begreift mit dem man eine Beziehung hat und mit dem man kommunizieren kann, ist ein „Streit“, sprich eine kommunikative Auseinandersetzung bei der jeder einen eigenen Standpunkt hat, durchaus eine denkbare Situation. Nicht so für Anne, denn Anne findet das dumm.
Selbstverständlich ist laut Kommentatoren nicht nur der „Streit“ dumm. Hundehalter und Trainer sind es auch. Um es noch einmal in Erinnerung zu rufen: Der Hund wird lediglich fest gehalten. Weder wird er gewürgt, Schmerzen verursacht, noch wird sein Verhalten unterbunden. Es wird lediglich aus gesessen. So manch Kommentator scheint aber ein anderes Video gesehen zu haben.
Anett weiß nämlich genau was der Hund daraus lernt, weil sie anscheinend das gesamte Training kennt. Aus den 2 Minuten kann man kaum sagen, ob das Vertrauen nun kaputt ist. Es wäre ja auch rein theoretisch denkbar, dass der Hund lernt, dass er mit Aggressionen nicht zum Ziel kommt. Aber anscheinend sagen die „neusten Erkenntnisse“ dass das nicht möglich ist. Wie man an die kommt, weiß zum Glück Sabrina. Die findet man nämlich im Internet! Und da das Internet immer recht hat, muss die Besitzerin faul und unfähig sein und der Trainer ahnungslos und gewaltverherrlichend. Dass der Hund ängstlich ist, erkennt Sabrina natürlich sofort. Das Video was sie gesehen hat, wurde anscheinend aus einer anderen Perspektive gedreht und ging auch deutlich länger.
Alexander hat mit dem Begriff der „kynologischen Dilettanten“ immerhin noch eine halbwegs intelligente Beleidigung raus gehauen. Nochmal zur Erinnerung: Der Hund wurde NICHT gewürgt. Wer das nicht glaubt, kann natürlich mal experimentell seinen Hund 2 Minuten lang am Halsband in der Luft halten. Unter Garantie wird man bestätigen können, dass der Hund dabei sich weder entspannt, noch dass er 2 Minuten lang knurren kann. Die Geräusche dürften ganz schnell anderer Natur sein. Alexander hat vielleicht nicht gut hingesehen oder gar nachgedacht, trotzdem kann er große Töne spucken:
Spucken tut auch Sarah. Und andere Menschen anzuspucken, scheint ihr angemessen zu sein. Was das über ihr eigenes Sozialverhalten aussagt, lass ich mal dahin gestellt.
Das Video bei der eine Frau ihren zähnefletschenden Hund einfach nur fest hält, führt bei Rockyli dazu, dies bereits als „quälen“ und „demütigen“ zu bezeichnen. „Gewalttätig“ ist man sowieso, weil ja, gute Frage eigentlich. Weil jemand seinen Hund fest hält?
Saskia spricht auch von „Erniedrigung“. Schämen soll man sich also dafür, dass man seinen Hund fest hält. Wirklich ein Unding – den Hund zum Erfolg kommen zu lassen, ist eventuell nicht besonders gewaltarm für das Frauchen. Das scheint aber grundsätzlich keiner zu bedenken. Ist ja nur ein Mensch.
Jessica nennt das Festhalten eines Hundes „Grausamkeit“. Sich beißen zu lassen, ist für den Menschen natürlich nicht grausam. Wie bereits gesagt, ist es ja nur ein Mensch.
Zum Glück wissen die Kommentatoren um die „neusten Erkenntnisse“ und sind auch nicht verlegen mit ihnen zu glänzen:
Schade dass Maria noch ein „erbärmlich“ dazu geschrieben hat, denn immerhin ist dies einer der wenigen Kommentare der „positiven Fraktion“, der immerhin ein Argument aufweist. Dieser Begriff ist zwar bereits 50 Jahre alt und weit weg von „modern“, aber da kann man großzügig drüber hinweg sehen. Tatsächlich sieht man hier weder „erlernte Hilflosigkeit“, noch kann man folgern, dass die durch das Festhalten des Hundes resultiert. Die „erlernte Hilflosigkeit“ ist nämlich etwas ganz anderes.
Dieses Konzept geht auf Versuche zurück bei denen Hunde mit Elektroschocks traktiert wurden und sie keinerlei Möglichkeiten hatten, diesen zu entgehen. Diese Hunde zeigten sich dann als „erlernt hilflos“. Ein Hund der aber die Möglichkeit hat einer Strafe zu entgehen (indem er beispielsweise das vorangegangene Verhalten unterlässt), ist per Definition nicht erlernt hilflos. Bei Strafeinwirkungen grundsätzlich von „erlernter Hilflosigkeit“ zu schreiben, zeugt nicht grade von allzu viel Kompetenz im Verstehen von wissenschaftlichen Fachbegriffen. Oder um es mal mit Sabrinas Worte zu sagen: Das findet man auch so im Internet! Laut Sabrina müssten nun Maria und Sandra „faul“ sein. Das würde ich nicht sagen. Ich denke sie wissen es einfach nicht besser.
Verena weiß anscheinend selber bereits alles. Sabrina findet natürlich nicht Verena sondern die anderen deswegen arrogant (immerhin steht doch alles im Internet!) Es folgt die Beleidigung die bei der positiven Fraktion grundsätzlich am schlimmsten ist: Alle anderen sind Fans von Cesar Milan! Das entspricht dem Teufel höchstpersönlich. Dass man an dem Video nichts Anstößiges findet und KEIN CM-Fan ist, scheint gar nicht möglich zu sein. Es wirkt manchmal sektenartig, wenn es nötig ist die Welt in schwarz und weiß zu malen, um sich mit Grautönen nicht befassen zu müssen.
Regina unterstreicht den Eindruck der Sekte, denn sie sortiert anhand „meiner Meinung, anderer Meinung“ auch ihre Freundesliste aus, frei nach dem Motto „wer nicht für uns ist, ist gegen uns“.
Ute findet das alles „daneben“, was ihr gutes Recht ist. Jedoch scheint sie von Kommunikation nicht allzu viel zu verstehen. Nina schließt sich dem an, vertut sich aber mit den „Kompetenten“ und „Inkompetenten“. „Man kann nicht nicht kommunizieren“ (Paul Watzlawick) ist eigentlich ein Satz, den jeder schon einmal gehört haben sollte. Zumindest wenn man seine Meinung zum Thema „Kommunikation“ raus haut. Ich finde der Hund kommuniziert sehr deutlich und sogar hörbar. Für mich klingt das in etwa wie „Verpiss dich!“. Frauchen kommuniziert durch das Halten des Hundes natürlich auch etwas. Wie das beim Hund ankommt, kann allerdings nur der Hund sagen. Man bekommt lediglich eine Ahnung davon, wenn man sehen würde, wie der Hund sich in Zukunft ändert (oder auch nicht ändert). Nun geht das Video nur 2 Minuten. Wie bereits gesagt, ist eine Aussage nicht möglich.
Wer an dieser Stelle denkt, dass die Kommentare ja noch harmlos sind, dem sei gesagt, dass das lediglich einige der nicht gelöschten Kommentare sind. So etwas wurde beispielsweise gelöscht:
Ich denke dazu muss man gar nichts mehr schreiben. Es gab mehrere solcher Kommentare. Was die Hundeschulinhaber per PN bekommen haben, möchte ich gar nicht wissen. Obwohl einige der anderen Zitate, die ich rein gestellt habe eindeutig beleidigend und diffamierend waren, wurden sie stehen gelassen. Wenn DAS mal kein Ausdruck von Toleranz gegenüber anders Denkenden ist. Etwas was man in den von mir eingefügten Zitaten vergeblich sucht. Der Vorwurf dass kein „Austausch“ gewünscht ist, wird so schnell zum Bumerang.
Es scheint schwer zu sein ein solches Video sachlich zu diskutieren. Betrachtet man das Video ganz objektiv, so sind dort weder Tierquälereien, noch Demütigungen oder Ähnliches zu sehen. Man sieht lediglich eine Frau die einen zähnefletschenden Hund fest hält. Der Hund hat Bodenkontakt und wird nicht gewürgt. Warum dies gemacht wird, ob dies angebracht ist und wie das Training aussieht, lässt sich aus der kurzen Videosequenz gar nicht sagen. Trotzdem weckt es tiefste Emotionen bei Hundehaltern, wie es „Em“ auch in einem Kommentar sagt:
Es ist völlig in Ordnung zu sagen, dass so etwas für den eigenen Hund nicht infrage kommen würde. Das „Herzklopfen“ in der Äußerung zeigt deutlich, dass das Video sie emotional berührt. Auch dies ist völlig in Ordnung. Unsere Hunde sind für uns „mehr“ als nur Tiere. Sie sind Sozialpartner, Sportskameraden, Zuhörer, Tröster, Bespaßer – auch wenn der Hund nicht für jeden gleich ein Partner oder gar Kinderersatz ist, so ist er ein sehr wichtiger Bezugspunkt im Leben. Ein Hund ist ein Lebewesen mit dem wir in einer durchaus engen Beziehung leben. Dass so ein Video einen dementsprechend nicht kalt lässt, ist absolut nachvollziehbar.
Wie „Em“ schön zeigt, lässt sich eine solche Betroffenheit auch hervorragend sachlich ausdrücken. Es ist nicht nötig jemanden zu diffamieren oder gar zu beschimpfen, nur weil er etwas anders macht, als man selbst. Dies führt nur zu weiteren und noch erbitterten Grabenkämpfen. Dies kommt allerdings niemandem zugute.
Denn auch wenn man sich solch eine Diskussion mit dem eigenen Hund nicht wünscht, so hat man manchmal als Hundehalter eines Hundes, der durchaus ernsthaft nachfragt, keine andere Wahl. Wie auch immer man sein Training gestaltet – solche Hunde sind für manche Hundehalter Realität. Je nachdem was vorher passiert ist und welchen Charakter der Hund mitbringt, muss auch mal ein „Streit“ ausgehalten und ausgetragen werden. Dies muss nichts mit Gewalt zu tun haben oder gar selbst aggressiv beantwortet werden. Es kann manchmal auch ein simples Festhalten reichen. Dass dies kein „Training“ in dem Sinne ist, ist völlig klar. Es ist aber eine mögliche Maßnahme, die je nach Hund und Halter angeraten sein kann, wenn es zum Konflikt kommt. Ich würde mir wünschen, dass Hundehalter für solche Hunde nicht beschimpft werden. Ich würde mir wünschen, dass es möglich ist, ein individuelles Training auf das Team abzustimmen, ohne dass der Trainer oder der Kunde beschimpft werden. Das Haar in der Suppe was bei den anderen gesucht wird, wird in der eigenen nicht gesehen. Die fehlende Erfahrung wird mit verbalen Entgleisungen wettgemacht. Es ist einfach nur noch absurd.
So etwas muss nicht sein. Wenn man ernst genommen und nicht belächelt werden möchte, muss man entsprechend auch auftreten. Und so entwickelt sich ebenfalls so ein Shitstorm zum Bumerang. Es ist ganz schön gruselig, wenn man bedenkt, dass solche Kommentare auch von Trainern kommen. Ausgerechnet die Leute die mit Menschen arbeiten, sollten es doch besser wissen.
In ein paar Tagen ist das Video bereits vergessen. Dann hat die Meute die nächste Sau gefunden, die durchs Dorf getrieben wird. Herzlich willkommen in der Hundeszene: Der Ort an dem man nur noch mit Hunden, aber nicht mehr mit Menschen klar kommt. Ein Recht auf Unversehrtheit haben hier nämlich nur Erstere.
Autorin: Nina / Kommentarbilder: Screenshot Facebook
grossartiger artikel. kann man sonst nix mehr dazu sagen.
Danke! Danke für diesen wunderbaren Artikel, den ich einfach nur unterschreiben kann.
Ich verfolge einige Facebook-Gruppen und Foren zum Thema Hund und bin Tag für Tag entsetzt über die „fachkundigen Meinungen“, die aufgrund einer kurzen Textbeschreibung, eines Bilds oder Videoclips zwischen 10 Sekunden und 2 Minuten abgeben werden. Jeder, der eine andere Meinung hat, wird nieder geredet, beleidigt usw.
Auch ich bin emotional, wenn es um Hunde geht und auch ich habe meine Meinung zu Trainingsmethoden. Jedoch ist es einfach nur anmaßend, anderen diese Meinung aufzudrücken bzw. aufgrund weniger Worte oder (bewegter) Bilder eine komplette Einschätzung zu geben, was da so alles (angeblich) falsch läuft.
Und noch einmal Danke! Es tat gut zu lesen, das auch andere differenzierter und vor allem sachlich an solche Themen heran gehen.
Ich schließe mich kelev an!! Grausig…. Aber der Kommentar dieser Nina war auch unter aller kanone! Und diese Rechtschreibung!??
Grundsätzlich bin auch ich oft erschrocken über die Vehemenz und, ich nenne es mal freundlich „Deutlichkeit“, von Kommentaren zu kontroversen Themen. Egal ob es nun um Tiere oder Menschen geht, gerade zu Eriehungs-, Ernährungs- und allgemeinen Gesundheitsfragen gibt es sehr genau abgegrenzte Lager. Bei Diskussionen wird einem da nichts geschenkt, im falschen Forum die falsche Frage gestellt und schon kann man sich den nächsten Termin beim Therapeuten holen.
Aber, und das vermisse ich in diesem Artikel sehr, es gibt nicht „diese eine“ Fraktion die den Ton verfehlt. Egal aus welchem „Lager“, es gab gute und sachliche Kommentare zu dem besagten Video und es gab viel Geschrei und emotionales Geschwurbsel. Von aversiv trainierenden Menschen über den durchschnittlichen Hundehalter bis zu TsDlern.
Ich hab den Artikel selbst verfolgt und kommentiert. Und ja ich trainiere gewaltfrei. Und ja, ich empfinde das Video als Gewalt. Natürlich kann ich genauso wenig wie alle anderen beurteilen, wie es zu der Situation kam und was danach geschah. Aber ich kann beurteilen, dass es mir nicht gefällt. Wenn ich ein solches Video poste, ist mir bewusst, dass sich Menschen dazu äußern. Meiner Meinung nach, ist es auch gewollt, dass keiner beurteilen kann was später passiert und was vorher passiert ist. Die Beschreibung ist sehr kryptisch, das Video kurz. Da wurde doch genau das Ziel erreicht, was man sich erhofft hat. Nette Marketingstrategie…
P.S. Der Kommentar von „Nina“ wurde verhältnismäßig lange nicht gelöscht und mehrmals kommentiert. Auch von der Hundeschule selbst. Da waren andere Kommentare schon längst gelöscht, da wurde diese „Sau noch durchs Dorf getrieben“. Was sagt uns das?
P.P.S. Ein Recht auf Unversehrtheit wünsche ich mir für alle Lebewesen. Auch für Grünschleifenträger.
@Birgit, Zitat: „Aber, und das vermisse ich in diesem Artikel sehr, es gibt nicht „diese eine“ Fraktion die den Ton verfehlt. Egal aus welchem „Lager“, es gab gute und sachliche Kommentare zu dem besagten Video und es gab viel Geschrei und emotionales Geschwurbsel. Von aversiv trainierenden Menschen über den durchschnittlichen Hundehalter bis zu TsDlern.“
Das sehe ich bei diesem Versuch der Aufarbeitung hier ebenso. Egal, von „welcher Seite“, es gab von allen Kommentare, weniger und mehr gelungene und natürlich welche, die überhaupt nicht gehen/gingen.
Meiner Empfindung nach zieht sich hier sprich im obigen Artikel jdf. teilweise eben auch der „bekannte“ Graben fort – grob gezeichnet als Klischee zwischen jenen, die sog. „individuell arbeiten“ und jenen, die sog. „gewaltfrei arbeiten“.
Und dies mißfällt mir. Wie schon bei so manchen Kommentaren unter dem Video.
Arbeiten Trainer, die „gewaltfrei“ arbeiten, jetzt nicht individuell und verstehen nichts von gefährdenden Aggressionen, ebenso, die Halter, die diese Trainer bevorzugen? Und arbeiten Trainer, die „individuell“ arbeiten, stets aversiv/mit Gewalt, ebenso Halter, die diese Trainer bevorzugen?
Die Kommunikationsprobleme in diesem Bereich erscheinen mir noch viel tiefgreifender zu sein (und für mich als Halterin auch sehr verwirrend), als auch dieser Artikel versucht, es aufzuzeigen, vielmehr tappt er/die Autorin m. Wahrnehmung nach ansatzweise genau in die gleiche Falle, wenn ich es so sagen darf.
Und gerade angesichts der oftmals großen Not und des großen Drucks v. a. derjenigen Halter, die mit gefährdend aggressiven Hunden (Aggression ist ja bekanntlich nicht per se „gefährlich“) zu tun haben, kann ich es nach wie vor nicht verstehen, dass eine Hundeschule/Hundetrainer ein solches Video ohne weitere wirklich konkrete wie professionelle Erklärungen, vorher/nachher mit entsprechender Aufarbeitung einstellt. Es gibt diverse Gegenbeispiele, wo dies sehr gut gemacht wird und wo es nach meiner Kennntnis auch nicht zu derartigen (hier letztlich nachvollziehbaren) Aufregungen kommt, selbst wenn man den gezeigten Ansätzen nicht folgen sollte.
Und das, was jede/r aus dieser sprich hier streitigen Sequenz wahrnimmt, ist eben relativ und subjektiv, der/die eine sieht dies, der/die andere das. Niemand hat hier den „objektiven Beobachtungs-“ Durchblick, selbst jede versuchte „rein“ beobachtende Beschreibung würde schon verbal in anderen Darstellungen münden, was ja sämtliche Kommentare incl. meiner eigenen ;-) und des hiesigen Artikels belegen.
Freundliche Grüße, Kerstin
Liebe Nina, das, was Du den „anderen“ unterstellst, also einen Shitstorm loszutreten, machst Du hier ganz ungeniert und tarnst es einfach als „Artikel“. Eine schlichte Diffamierung der von Dir so liebevoll genannten Grünschleifen. Ein wunderbarer Beitrag einer völlig unbefangenen Hundehalterin, die auch keinen Unterschied zwischen Trollen und Befürwortern der positiven Verstärkung macht. Nein, da werden rücksichtslos ALLE, die das gezeigte Video unschön fanden, in einen Topf geworfen. Bei den Jublern gab´s zwar auch sachliche, wie auch unsachliche Kommentare, aber da schaut Frau Dany nicht so genau hin.
Hauptsache, man schreibt mal wieder was, um im Gespräch zu bleiben. Viele Grüße, Maria
Der Artikel handelt von Leuten, die ihre Hunde „gewaltfrei“ trainieren, sich aber bei Menschen keineswegs gewaltfrei benehmen. Die Leute, für die „positive Verstärkung“ offensichtlich nur in der Kommunikation mit ihren Hunden oder ihresgleichen gilt.
Da finde ich die Auswahl der Kommentare schon logisch.
Guten Tag.
Da eine derjenigen bin,die Zitiert wurden, möchte ich folgendes mitteilen. Ich bin gegen Gewalt in der Hunderziehung. Ich tue auch nicht nur so. In der 1-3 Sekunde kann man sehr schön sehen,daß der Hund direkt am Geschirr fixiert wurde und nicht, wie die Autorin behauptet, am Hals gehalten. Der Hund hat keine Fluchtmöglichkeit, In der Eingangserlärung wird deutlich, daß diese Situation über Wochen geübt wurde. Das wird in diesem Text auch nicht deutlich. Diejenigen, die sich gegen Gewalt aussprechen dann als dümmlich oder gar menschlich asozial darzustellen, grenzt für mich schon an diffamieren. Ich habe das Wort erlernte Hilflosigkeit erwähnt.Was Nina zum Anlass nimmt mich als dümmlich darzustellen. In einem späteren Post erklärte ich auch, warum ich das so sehe. Hier einfach meine Posts zu verwenden ohne zu fragen,finde ich nicht korrekt. Dieser Text von Nina ist nichts andere als Ein Shitstorm gegen anders Denkende. Ich habe weder jemanden beleidigt noch beschimpft oder anders verunglimpft.
Toller Artikel, der mal wieder zeigt wieviele Psydoexperten es gibt. Nicht nur in der Hundehaltung, sondern überhaupt bei sozialen Netzwerken. Da die Meinungsfreiheit dort nicht mehr existiert habe ich schon lange aufgegeben mich bei solchen Diskussionen zu beteiligen. Viel zu oft musste ich meine Beträge schon löschen, weil die Mehrheit einer anderen Meinung war.
Zum Thema: Ich finde es erschreckend wieviele „Wattebäuschen“-Hundehalter und die „Welt -rosa-clicker“ es mittlerweile gibt und wie sie immer mehr die Oberhand gewinnen. Wenn man sich diese Hundehalter ansieht und ihre Meinung hört, stellt man schnell fest, dass sie keine Ahnung von Hundeverhalten und -kommunikation haben.Im Grunde haben dort die Hunde das Sagen und das Schlimmste ist, dass sie alle anderen Hundehalter, die wirklich Ahnung haben und ihre Hunde verstehen und unter Kontrolle haben in Verruf bringen.
Vielen Dank für Deinen großartigen Artikel. Leider kenne ich das Video nicht. Gibt es das noch online? Generell finde ich es bedenklich dass wir mehr Mitgefühl zu haben scheinen mit Tieren als mit der eigenen Spezies. Vielleicht steckt dahinter eine große Enttäuschung, Verletzung oder sonstige schlechte Erfahrungen mit anderen Menschen. Manchmal wünschte ich wir könnten uns eine Scheibe Hund abschneiden und so leicht neue positive Erfahrungen machen und Umlernen. Hunde sind nicht die besseren Menschen, aber sie können uns zu besseren Menschen machen, wenn wir von Ihnen lernen. Würden wir so respektvoll miteinander umgehen wie sie, wäre die Welt ein bißchen bunter.
Alles Liebe
Alex
Interessanter Beitrag, (zwar etwas einseitig in der Darstellung der ausgewählten facebook Antworten) aber lustig und informativ allemal…auch die Kommentare dazu.
Ob man SocialMedia ernst nimmt oder nicht, vor allem sollte man sich selbst nicht so wichtig nehmen. Das gilt für die „Hundeszene“ allgemein wie ich finde. Wenn jeder ein bißchen mehr objektiv statt subjektiv wäre, klappts vielleicht auch mit dem Vierbeiner…und den Romanen äh,… Kommentaren;-).
LG Danni
Vielen Dank für diesen Artikel. Ich kenne Anett, die Trainerin, und bin mir sicher, dass sie fair und angepasst arbeitet.
Weniger fair und überhaupt nicht angepasst sind viele der Kommentare. Mich erschreckt diese Diskrepanz zwischen dem, wie diese Menschen sein möchten (nett, gewaltfrei, konfliktvermeidend) und dem, wie sie sich tatsächlich darstellen, zutiefst. Das ist für mich nicht ehrlich, nicht echt, nicht greifbar – dabei sind gerade diese Attribute in der Arbeit mit Menschen und Hunden so unendlich wichtig.
Sophia, Hundeschule Heiduk