Hat Dein Hund Probleme bei Begegnungen mit anderen Hunden, solltest Du daran arbeiten. Im akuten Fall, wenn der andere Hund schon auf Euch zukommt, ist es dafür nämlich zu spät. Dann hast Du nur eine Möglichkeit: Weiche großflächig aus. Für das Training musst Du längere Zeit einplanen. Wir zeigen dir wie es geht und was du tun kannst, wenn:
- Dein Hund an der Leine zieht, wenn er andere Hunde sieht
- Dein Hund auf andere Hunde zustürmt
- Dein Hund andere Hunde fixiert
- Dein Hund andere Hunde anbellt und an der Leine zieht
- Dein Hund nicht abrufbar ist, wenn er andere Hunde sieht
- Dein Welpe eine Begegnung mit anderen Hunden hat
- Dein Hund sich bei einer Hundebegegnung hinlegt
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Inhalt
Das „Schau-Spiel“
Beim „Schau-Spiel“ wird die Aufmerksamkeit Deines Hundes auf Dich gelenkt. Die Umwelt mit dem anderen Hund wird ausgeblendet. Damit es funktioniert, muss das Kommando kommen, bevor Dein Hund in die Leine geht, den anderen Hund fixiert oder anbellt.
- Such Dir einen ruhigen Platz ohne Ablenkung. Es passiert nichts. Dein Hund wird Dich irgendwann fragend anschauen. In diesem Moment kommt ein lobendes Wort (fein) und ein Superleckerli. Nach ein paar Wiederholungen hat Dein Vierbeiner verstanden, worum es geht.
- Jetzt kommt das Wort/Kommando „Schau“ dazu. Schaut er Dich an, gibt es wieder sofort die Belohnung. Damit Dein Hund Dich länger anschaut, wartest Du bei der nächsten Übung nach dem fein ein paar Sekunden, bis er sein Leckerchen bekommt.
- Als Nächstes gehst Du ein paar Schritte, Dein Hund sollte jetzt von sich aus neben Dir laufen und Dich dabei anschauen. Jetzt wird es Zeit, die Übung mit Ablenkung zu wiederholen. Kann Dein Hund das richtig gut, kannst Du die Übung bei der nächsten Hundebegegnung einsetzen.
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Mein Hund zieht an der Leine, wenn er andere Hunde sieht
Die Ursachen für dieses Verhalten bei einer Begegnung mit einem anderen Hund gehen in die Welpentage Deines Hundes zurück. In der Welpengruppe stürzen alle Welpen zum fröhlichen Spiel aufeinander los. Was sagt das Deiner Fellnase? Hurra ein Hund, ich will spielen!
In freudiger Erregung rennt er los, die Rute wedelt erwartungsvoll, die Augen leuchten, die Ohren stehen nach vorn, der Fang ist meistens geöffnet. Die Leine empfindet er als störend und er versucht mit allen Mitteln ans Ziel seiner Wünsche zu gelangen.
Hier helfen Spaziergänge mit anderen Hundebesitzern. Dabei hältst Du zu Anfang mit Deinem Hund so viel Abstand zum fremden Hund, dass er sich nicht aufregt. Ist das normal, könnt Ihr den Abstand verringern. Dein Hund lernt dabei, dass nicht jede Begegnung mit einem anderen Hund ein Spiel nach sich ziehen muss.
Hund stürmt auf andere Hunde zu
Die Ursachen für dieses Verhalten bei einer Hundebegegnung sind die gleichen, wie oben beschrieben. Leine Deinen Hund an, sowie Du einen anderen Hund siehst. Selbst, wenn Dein Hund freundlich ist, könnte der entgegenkommende Hund das falsch verstehen.
Etwas, was frontal auf einen Hund zustürzt, wird von diesem generell als gefährlich eingestuft. Ist der fremde Hund nicht an Kontakten interessiert oder unverträglich, könnte die Situation eskalieren. Falls er eher schüchtern und zurückhaltend ist, versetzt Dein Hund den armen Kerl in Angst und Schrecken.
Hund fixiert andere Hunde
- Fixieren ist eindeutiges Drohverhalten, wodurch der andere Hund entweder eingeschüchtert wird oder ebenfalls mit Drohgebärden reagiert. Dein Hund hat den Blick starr auf den anderen gerichtet, ebenso seine Ohren und den ganzen Körper. Seine volle Aufmerksamkeit gilt dem anderen Hund.
- Lenke ihn mit dem „Schau-Spiel“ ab, bevor er fixiert oder schicke ihn ein bis zwei Meter vor und ruf ihn wieder zurück. Durch das Umdrehen und Zurücklaufen verliert er den Blickkontakt zu seinem Gegenüber. Oder Du änderst ständig die Richtung. Mach eine Wende um 180 Grad, kurz darauf drehst Du um 90 Grad nach rechts, dann nach links usw. Dein Hund muss aufpassen, dass er mit Dir mitkommt und hat keine Zeit zum Fixieren.
- Lobe ihn, wenn er sich auf Dich konzentriert. Ab und zu solltest Du ein Leckerchen rausrücken. Dann macht Deiner Fellnase das „Kreuz- und Quer-Spiel“ sogar Spaß und irgendwann seid Ihr ohne große Aufregung am fremden Hund vorbei.
Hund bellt andere Hunde an und zieht an der Leine
Das Bellen kann mehrere Ursachen haben. Entweder Dein Hund pöbelt den anderen an oder Dein Hund fühlt sich unsicher und handelt nach dem Motto: Angriff ist die beste Verteidigung.
Euer Gegenüber könnte das missverstehen und aggressiv reagieren. Wenn Dein Hund unsicher ist, liegt das meistens an Deiner eigenen Unsicherheit. Dein Hund ist ein guter Beobachter, bei ihm kommt an: Hier passiert gerade etwas Gefährliches, ich muss aufpassen!
Neben den anderen hier vorgestellten Übungen, kannst Du Deinen Hund mit Leckerchen ablenken. Du fütterst, solange Ihr am anderen Hund vorbeigeht. Seid Ihr vorbei, hörst Du sofort auf. Deine Fellnase soll es toll finden, am Hund vorbeizugehen, nicht dass er weg ist.
Welpe Begegnung mit anderen Hunden
Du machst Dir das Leben leicht, wenn Du Deinen Welpen von Anfang an daran gewöhnst, dass er bei einer Hundebegegnung nicht zu jedem Hund hinlaufen darf. Welpen sind verspielt und lassen sich schnell für etwas begeistern. Lenke seine Aufmerksamkeit auf Dich, wenn Ihr andere Hunde trefft.
Hund ist nicht abrufbar, wenn er andere Hunde sieht
Übe das Abrufen zuerst ohne Ablenkung. Später mit wenig, dann mit immer mehr Ablenkung. Zur Sicherheit befestigst Du am Geschirr Deines Hundes eine Schleppleine. Im Zweifelsfall kannst Du schnell drauftreten und verhindern, dass Deine Fellnase bei der Hundebegegnung davon stürmt.
Hundebegegnung: Hund legt sich hin
- Das kann bedeuten, dass er den entgegenkommenden Hund beschwichtigen möchte. Unsichere Hunde, die mit der Situation überfordert sind, können so reagieren.
- Es kann auch eine dezente Form sein, um den anderen Hund zum Spielen aufzufordern. Dabei legt sich Dein Hund hin, sein Körper weist in Richtung des anderen Hundes. Er sieht ihn interessiert an. Kommt der andere Hund näher, rennt Dein Hund auf ihn zu.
- Hier helfen wieder Spaziergänge mit anderen Hunden oder eines der anderen Spiele zur Ablenkung.
Hallo Planethund-Team,
sehr schöner Beitrag :)
Es fällt halt leider oft auf, dass an dem beschriebenen Problem nicht effektiv und vorallem ohne Geduld gearbeitet wird. Oft sieht man Hundebesitzer denen die Begegnung mit anderen Hundebesitzern unangenehm ist und dieses Gefühl sich schlagartig auf die Hunde überträgt.
Oft muss man das Problem an der Wurzel anpacken, an einem selbst :)
Das ist oft schon die halbe Miete und schnell schenkt man auch seinem eigenen Hund wieder Vertrauen und genießt die kleinen Erfolge.
Sonnige Grüße
Julian
Das Thema Hundebegegnungen ist ein wichtiges Thema! Das Problem allerdings mit nur drei Schritten anzugehen wirkt dabei auf mich so, als wäre das doch ganz einfach zu lösen, ist es jedoch nicht!
Zu Beginn ist es wichtig, am Erregungsniveau des Hundes und zwar OHNE Auslöser zu trainieren! Ich muss meinen Hund doch überhaupt erstmal ansprechbar machen, damit er auf Signale wie „Schau“ reagiert.
Also ich arbeite mit meinen Hundekunden da viel tiefergehender und biete keine in „drei Schritten zum Erfolg“-Liste an, die bestimmt nicht ausreichen wird!
Übrigens als „dezente Form des Spielens“ würde ich das Hinlegen des Hundes vor dem anschließenden Run zum anderen Hund nicht bezeichnen!
Unser Rocky ist früher sofort losgestürmt als er andere Hunde auf der Gassirunden gesehen hat. Wir hatten unsere Mühen ihn davon abzuhalten. Eines Tages stürmte er wieder mal zu einen Hund der doppelt so groß war wie er selber. Der große Hund hat ihm ziemlich schnell gezeigt was er von Rockys Begrüssung hält. Seid diesem Tag ist er viel vorsichtiger geworden. Er rennt zwar immer noch hin und wieder los, aber er hält Abstand und wartet erst mal wie der andere Hund reagiert.