Bei einem Sachkundenachweis für Hunde handelt es sich um einen Test, bei dem der Hundehalter seine Fachkenntnisse in der Hundehaltung und Erziehung nachweisen muss. Der bestandene Test bezeugt somit die Fähigkeit des Halters, einen Hund ordnungsgemäß zu halten und ihn in jeder Situation richtig einschätzen zu können.
Sachkundeprüfung beinhaltet praktischen und theoretischen Teil
Zunächst muss der Theorieteil, der oft aus Multiple-Choice-Fragen besteht, bestanden werden. Die Fragen drehen sich um Erziehung, Sozialverhalten, Haltung, Gesundheit, Ernährung, Rassekenntnisse sowie weitere Themen rund um den Hund. Wenn die vorgegebene Mindestanzahl an Fragen korrekt beantwortet wurde, ist der Theorieteil bestanden.
Danach folgt die praktische Prüfung. In dieser testet ein Prüfer, ob der Hundehalter die Reaktionen des Hundes in verschiedenen typischen und teils auch kritischen Alltagssituationen richtig einschätzen kann und angemessen reagiert. Hierfür bietet sich ein Spaziergang auf einer belebten Straße an, denn so kann am besten die Reaktion des Hundes auf andere Hunde, Autos oder große Menschenmassen beobachtet werden. Wichtig für den Hundehalter ist, dabei vorausschauend zu handeln, um Gefahren vorzubeugen. Wenn der Prüfer den Eindruck bekommt, der Halter kann seinen Hund in jeder Situation gut einschätzen und kontrollieren, gilt auch der Praxisteil als bestanden.
Wann & Wo der Sachkundenachweis für Hunde Pflicht ist
Für die Halter von gefährlichen Hunden, sogenannten Listenhunden, ist der Sachkundenachweis für Hunde in den meisten Bundesländern Pflicht. Die Verpflichtung ergibt sich aus dem jeweiligen Hundegesetz des Bundeslandes.
Link zum Thema: Sachkundenachweis Niedersachsen Testfragen
Neben dem Sachkundenachweis sind für das Halten von Listenhunden noch andere Nachweise, wie beispielsweise ein Wesenstest, zu erbringen. Dieser unterscheidet sich vom Sachkundenachweis für Hunde, da hierbei explizit das Verhalten des jeweiligen Hundes durch einen Amtstierarzt überprüft wird.
Falls der Halter eines gefährlichen Hundes bereits einen sogenannten Hundeführerschein besitzt, kann es sein, dass die zuständige Behörde diesen als Nachweis der Sachkunde akzeptiert und nicht nochmal eine Sachkundeprüfung abgelegt werden muss.
Wie viel kostet der Sachkundenachweis für den Hund?
Die Kosten für die Sachkundeprüfung belaufen sich in der Regel auf 80 bis 130 €. Daneben können weitere Kosten hinzukommen, wenn im Vorfeld theoretischer oder praktischer Unterricht in Form von Vorbereitungskursen genommen wird.
Über die genauen Kosten und Prüfungsorte informiert man sich am besten bei der Tierärztekammer des jeweiligen Bundeslandes. In der Regel kann die Prüfung für den Sachkundenachweis für Hunde bei Tierärzten, zertifizierten Hundetrainern und anerkannten Sachverständigen abgelegt werden. Der Sachkundenachweis für Hunde ist ein Leben lang für den Hundehalter gültig, das heißt, dass er nur einmal abgelegt werden muss und dann für alle eventuell folgenden Hunde seine Gültigkeit behält.
In den meisten Fällen kann die Prüfung ab dem 16. Lebensjahr absolviert werden. In manchen Bundesländern muss man jedoch volljährig sein, um zur Prüfung zugelassen zu werden. Der Hund muss mindestens zwölf Monate alt und gechipt sein. Zusätzlich ist eine Haftpflichtversicherung und ein ausreichender Impfschutz des Hundes Voraussetzung für eine Zulassung.
Sowohl der theoretische als auch der praktische Teil der Prüfung kann beliebig oft wiederholt werden. Natürlich fallen bei jeder erneuten Prüfung auch wieder die Prüfungsgebühren an, sodass es sinnvoll ist, die Prüfung erst anzutreten, wenn das theoretische Wissen gefestigt und der Hund gut erzogen ist. Auf den Internetseiten des Verbandes für das Deutsche Hundewesen (VDH) oder des Berufsverbandes der Hundeerzieher/innen und Verhaltensberater/innen (BHV) finden sich diverse Lernmaterialien sowie Videos, um sich zu Hause optimal vorbereiten zu können.