Urlaub mit Hund in Frankreich

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Urlaub Hund Frankreich

Frankreich ist nicht nur eines meiner Lieblingsländer, weil es so herrlich abwechslungsreich ist und weil die Menschen dort das Savoir-vivre erfunden haben, nein, Frankreich ist auch das hundefreundlichste Land Europas. Hunde gehören dort in vielen Regionen zum alltäglichen Leben, und gerade in ländlichen Gebieten hat beinahe jeder ein bis zwei Hunde. Hunde zu halten ist in Frankreich billiger als bei uns, denn bereits 1979 wurde dort die Hundesteuer abgeschafft.

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Beinahe überall ist man mit seinem Hund gern gesehen – vorausgesetzt natürlich, man hat ihn gut erzogen. Und fast überall dort, wo Ver- oder Gebotsschilder für Hunde stehen, werden diese von den meisten Franzosen erfolgreich ignoriert. „Beinahe“ und „fast“ deshalb, weil die Côte d’Azur eine Ausnahme macht.

Wer mit seinem Vierbeiner nach Frankreich reist, braucht nicht zu befürchten, dass dieser verhungert. Ähnlich wie das kulinarisch abwechslungsreiche und einmalig gute Angebot für uns Menschen sieht es auch für die Auswahl bezüglich des Hundefutters aus. Neben einigen Fachgeschäften findet man vor allem in den großen, gut sortierten französischen Supermärkten bekanntere und weniger bekanntere Hundefuttermarken nebst Zubehör. Auch das Netz der Tierärzte ist großzügig über das Land verteilt. Zum Glück brauchten wir bislang nie einen, so dass ich mir kein Urteil über deren Qualität erlauben kann.

Einreisebestimmungen für Hunde in Frankreich

Fankreich Urlaub Hundereise
Mit Hund nach Frankreich! Es warten schöne Landschaften und Strände, Kultur und die hervorragende Kulinarik der französischen Küche.

Wer mit dem Hund nach Frankreich reist, sollte sich zuvor eingehend über die geltenden EU-Einreisebestimmungen informieren. Zwar ist es mir in den vergangenen 35 Jahren noch nie passiert, dass wir diesbezüglich in irgendwelche Kontrollen gerieten, dennoch sollte man für den Fall der Fälle gewappnet sein. Besonders bei der Buchung von Ferienunterkünften und dem Einchecken auf Campingplätzen wird manchmal nach Papiere gefragt.

Zunächst einmal ist wichtig zu wissen, dass jeder, der mit seinem Hund nach Frankreich reist, für diesen einen EU-Pass, der vom Tierarzt ausgefüllt sein muss, mitzuführen hat. Daraus soll hervorgehen, wann was geimpft wurde und dass das Tier gechipt ist. Bezüglich der Tollwutimpfung gibt es eine besondere Auflage: Mindestens 21 Tage müssen zwischen der Erstimpfung und der Einreise liegen. Das ist bei Welpen schwierig, da diese bei uns nicht vor dem 3. Lebensmonat geimpft werden, was bedeutet, dass Hunde unter 3 Monaten und 21 Tagen nicht nach Frankreich reisen dürfen.

Beinahe noch strenger als bei uns sind die Bestimmungen für so genannte „Kampfhunde“, obwohl wir auch hier immer wieder Besitzer solcher Rassen trafen, die diese ignorierten. Wir als Gast sollten uns jedoch daran halten, nicht nur, weil es bei Missachtung zu extrem teuren sowie vor allem unschönen Konsequenzen kommen kann.

Einteilung der Kampfhunde – Anlagehunde in Frankreich

  • Kategorie 2: Hierzu zählen Staffordshire Terrier, American Staffordshire Terrier, Boerboels und Tosa Inu mit Stammbuch des FCI, Rottweiler und Hunde, die ein Rottweiler ähnliches Aussehen haben. Diese Hunde dürfen Sie mit nach Frankreich nehmen, allerdings nur dann, wenn sie in einem zugelassenen Stammbuch registriert sind. Für all diese Tiere herrscht Leinen- und Maulkorbzwang, was viele Franzosen häufig zu vergessen scheinen beziehungsweise nicht beachten. Hinzu kommt, dass Hunde der Kategorie 2 nur von volljährigen Personen geführt werden dürfen. Ferner werden diese Hunde weder in öffentlichen Verkehrsmitteln mitgenommen noch in öffentlichen Gebäuden geduldet.
    Wer einen Hund der Kategorie 2 besitzt, bedarf eines extra Abstammungsnachweises.
  • Kategorie 1: Für Hunde der Kategorie 1 ist die Einreise in unser Nachbarland Frankreich gänzlich verboten. Zu ihnen gehören der American Staffordshire, der Amerikanische Staffordshire Terrier, der Pit-Bull, der Mastiff (Boer-Bulls), der Tosa oder der Staffordshire Terrier (alle ohne Stammbaum), aber auch Kampfhund-Mischlinge.
    Sind Sie sich nicht sicher, ob Sie einen dieser Anlagehunde nach französischem Gesetz haben, so erkundigen Sie sich unbedingt vor der Einreise. Offizielle Informationen erhält man hierzu bei der Landwirtschaftsabteilung der Französischen Botschaft, die eventuell um die Zusendung eines Fotos des Hundes bittet.
    Wer glaubt, es würde reichen, wenn der Tierarzt des Vertrauens einem Hundebesitzer die Mischlingszugehörigkeit des Vierbeiners bestätigt, der kann ganz schnell eines Besseren belehrt werden: Die Einfuhr potentieller Anlagehunde gilt als Straftat. Und was noch schlimmer ist, der Hund kann beschlagnahmt und eventuell sogar getötet werden.

Gefahren für Hunde in Frankreich

Gefahren für den Hund gibt es in Frankreich ebensolche wie bei uns. Die wohl größte ist der Verkehr. Dennoch kann ich leider auch aus Erfahrung von ein paar anderen Gefährdungen sprechen, die zum Teil tödlich enden können. In den Mittelmeerregionen der Côte d’Azur, speziell in den Sumpfgebieten der Camargue sowie im Rhône-Delta, werden nicht selten Babesiose, Leishmaniose, Ehrlichiose sowie Herzwurmerkrankungen übertragen. Dies geschieht in der Regel ziemlich unbemerkt durch Mücken oder Würmer und bricht – wie im Fall unseres letzten Hundes – erst längere Zeit nach der Rückkehr in heimische Gefilde aus. Bitte informieren Sie sich zuvor bei Ihrem Veterinär.

Freiheit für Mensch und Tier

Frankreich Häuser

Wie auch bei uns, ist der Leinenzwang in Frankreich abhängig von den Gemeinden sowie von den örtlichen Gegebenheiten. In ländlichen Regionen trifft man naturgemäß mehr freilaufende Hunde an als in (Groß)Städten.
Generell jedoch kann man feststellen, dass die Franzosen ihre Hunde eher frei laufen lassen als das in Deutschland der Fall ist. Was zur Folge hat, dass wir in all den Jahren noch keinerlei Beißereien erlebt haben, da die Tiere freilaufend viel eher ihren natürlichen Verhalten entsprechend (re)agieren können. Außerdem lässt es sich auch für den Menschen entspannter wandern oder laufen, wenn man ohne einen an der Leine zerrenden Hund die Natur genießen kann.

Vorsichtig jedoch sollte man in Wäldern und an Waldrändern sein: Die Franzosen jagen gerne und viel. Vor allem an Sonntagvormittagen trifft man dort manchmal mehr Jäger als Bäume. Da wird schon hin und wieder der ein oder andere freilaufende Hund zur Zielscheibe. Zudem sollte man sich nie sicher sein, dass der eigene Hund schusssicher ist. Eventuell läuft dieser in Panik weg und ist nur mit Mühe und Not wieder einzufangen.

Sehenswürdigkeiten Frankreich
Sehenswürdigkeiten in Frankreich.

Der Mensch nimmt sich die Freiheit heraus, die eine oder andere Sehenswürdigkeit anzusehen, längere Einkäufe in den fantastischen französischen Supermärkten zu tätigen oder gar zum (Sonnen)Baden an den Strand zu gehen. Was aber ist dann mit dem Hund? Wohin damit? Keinesfalls sollte dieser – und schon gar nicht im Hochsommer – im Auto bleiben. Urlauber müssen überlegen, dass der Hund auch selbst in der Pension oder im Hotel nicht für längere Zeit gut aufgehoben ist, da er sich ohne Herrchen und Frauchen in einer fremden Umgebung zum Bellen, Jaulen oder gar Zerstören animiert fühlen kann.

Da bei Sonne bereits eine Viertelstunde im parkenden Auto für den Hund den Tod bedeuten kann und die Franzosen hundefreundlich sind, ist – vor allem in den Urlaubsorten im Süden Frankreichs – auf größeren, häufig benutzten Parkplätzen das Angebot „garde chien“ zu finden: Gegen Gebühr wird hier der Hund aufbewahrt. Manche hôtels des chiens – Tierheime – nehmen für ein gewisses Entgelt auch schon mal den Hund für einen Tag. Aber mal ehrlich: Wir Hundebesitzer richten uns doch in der Regel nach dem Tier, und da benötigen wir das alles nicht!?

Hunde am Strand in Frankreich

Meer Strand Frankreich
Sonne, Strand und Meer.

Generell gibt es keine allgemein verbindliche Regelung bezüglich Hunde an Badestellen beziehungsweise am Strand. Jede Gemeinde regelt das individuell. Man kann jedoch feststellen, dass am Meer Hunde an Badestränden meistens nicht erlaubt sind. Dies wird häufig mittels Schildern, auf denen „interdit aux chiens“ zu lesen ist, noch einmal verdeutlicht. Manchmal gibt es spezielle Hundestrände, über die sich jeder Hundebesitzer mit seinem Hund besonders freut. Wer einmal seinen Vierbeiner beim Toben am Strand, vielleicht noch zusammen mit anderen Artgenossen, beobachten durfte, der weiß, was einen glücklichen Hund ausmacht.

Allerdings sind Hundeverbote nicht selten saisonabhängig: An zahlreichen Stränden ist der Zugang für Hunde zwischen Oktober und April erlaubt, in der Hauptsaison jedoch verständlicherweise verboten.

Flüsse und Seen

Frankreich See
Wo Hunde in Frankreich baden dürfen.

An den Flüssen im Inland Frankreichs können Hunde nach Herzenslust im Wasser und an Land toben. Das ist einer der Gründe, weshalb ich persönlich diese französischen Gewässer, die in der Regel glasklar und häufig flach sind, so liebe. Allerdings sollte man selbstverständlich die Badestellen, an denen sich viele Menschen tummeln, meiden. Dieser Verzicht ist nicht nur für die Badenden sondern auch für Ihren Hund gut. An Seen sieht es teilweise anders aus. Generell kann man hier davon ausgehen, dass an überwachten Badeseen Hundeverbot herrscht.

Mittelmeer Küste

Côte d’Azur La Ciotat Frankreich
Côte d’Azur

Am Mittelmeer – vor allem an der berühmten Côte d’Azur – gibt es zahlreiche wunderschöne Strände, die jedoch in der Saison den Menschen vorbehalten sind. Außerhalb der Hauptreisezeit ist den Hunden häufig der Zutritt zum Strand erlaubt. Jedoch konnten wir die Erfahrung machen, dass auch dann kleine „Schoßhunde“ noch akzeptiert, große Hunde jedoch nicht gerne gesehen sind.

Sie finden auch kleinere Buchten, wo Sie meist jedoch nur über oft unwegsame, kleine Feldwege hingelangen. Dafür wird man oft mit einem Hunde-Tobe-Platz par excellence belohnt. Die wenigen offiziellen Hundestrände, die es dort gibt, sind leider nicht nur sehr klein, sondern oft auch total zugemüllt.

Einer der beliebtesten Hundestrände am Mittelmeer befindet sich in Portiragnes Plage, in der Region Languedoc-Roussillon unweit der Stadt Bézier. Aber auch der Hundestrand von Narbonne Plage oder der im Gebiet von Port-La-Nouvelle sind stark gefragt.

In der Camargue bei St- Marie-de-la-Mer oder an der Rhône-Mündung bei Salin-de-Giraud an der plage de Piemanson konnte unser Hund stets nach Herzenslust am kilometerlangen Sandstrand toben, während wir einen wunderschönen Platz für unser Wohnmobil hatten. Allerdings ist da auf die bereits erwähnte Gefahr bestimmter Erkrankungen durch Sandwürmer und Stechmücken zu achten.

Atlantik Küste

Normandie Reise Frankreich
Normandie an der französischen Atlantikküste.

Wesentlich willkommener – selbst im Sommer – ist man an der Atlantikküste. Vor allem Nordfrankreich aber auch die Normandie und die Bretagne sind wahre Paradiese für Zwei- und Vierbeiner. Hier kann man mit seinem treuen Fellfreund ausgedehnte Spaziergänge an den breiten oft kilometerlangen Stränden unternehmen und sich gemeinsam in die – nicht immer sehr warmen – Fluten stürzen.
Aber auch etwas weiter „unten“, an einigen der breiten Badestrände im Nordwesten, im Vendée, sind Hunde selbst in der Saison Morgens und Abends am Strand erlaubt. Weiter südlich sind die Auflagen wieder weniger und Mensch und Hund teilen sich nicht selten wieder die breiten Sandstrände.

Reisen und schlafen mit Hund

Wohnwagen Reise Frankreich Hund
Mit dem Wohnwagen auf Reise mit Hund durch Frankreich.

Welches ist die ideale Art, mit dem Hund in Frankreich Urlaub zu machen? Da kann ich aus meiner Sicht nur antworten: mit dem Wohnmobil. Hier haben Hund und Mensch ihren eigenen Bereich, hier kann ich Freiheit und Individualität ausleben. Hinzu kommt, dass Frankreich eines der wohnmobilfreundlichsten Länder mit unzählig vielen speziellen Wohnmobilstellplätzen ist.

Weiter würde ich das Leben auf einem Campingplatz, egal ob mit einem Zelt, einem Wohnwagen oder in einem gemieteten Mobilhome, als am zweitgeeignetste Urlaubsform mit dem Hund bezeichnen. Denn auch hier sind der Hund und sein Rudel der Natur nahe. Nachteil der Campingplätze: Viele von ihnen haben in den Touristengegenden lediglich von Ostern bis Ende September geöffnet.
Wer mit Hund reist und eine Unterkunft sucht, sollte sich rechtzeitig darüber informieren, ob sein vierbeiniger Weggefährte ebenfalls dort mit übernachten darf. Generell jedoch gibt es in Frankreich viele Hotels, Pensionen, Ferienwohnungen und Ferienhäuser sowie Ferienanlagen und Privatunterkünfte, die Hunde erlauben oder gar willkommen heißen. Nicht selten aber ist lediglich ein Hund erlaubt. Ich kann mir jedoch – weder für Mensch noch für Tier – einen stressfreien Urlaub in einem Hotel nicht vorstellen.



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Wer mit dem Hund in Frankreich Urlaub macht, braucht keineswegs in abgelegene Gegenden zu fahren. Schaut man einmal die Angebote durch, so werden sogar hundefreundliche Unterkünfte direkt am Strand – etwa bei Gruissan am Mittelmeer – angeboten. Viele Übernachtungsmöglichkeiten für Reisende mit Hund sind auch im Inland zu finden. Und wer einmal dort war, der wird immer wieder zurückkehren, denn das Inland, wie etwa die wasserreiche Auvergne, die geschichtsträchtige Picardie, die atemberaubenden Naturschönheiten der Cevennen, die Verdon-Schlucht oder das Elsass mit den zahlreichen Weinorten sowie der landschaftlich unvergleichlich schöne Périgord und die unverwechselbaren französischen Pyrenäen, all diese Regionen bringen nicht nur dem Menschen stressfreien Urlaub, auch dem Hund kommen diese Gegenden mit ihren vielen Naturschönheiten, den einsamen Wander- und Spazierwegen sehr entgegen.

Hunde in französischen Restaurants, Bars und Cafés

Französisches Cafe Restaurant

Auch bei uns ist das Erscheinungsbild eines Hundes in einem Café oder in einer Gaststätte immer häufiger anzutreffen, in Frankreich jedoch ist es an der Tagesordnung. Allerdings haben wir zuvor jedesmal doch erst einmal nachgefragt, ehe wir Platz nahmen. Wer nun glaubt, die Mitnahme von Hunden sei nur in „schlichten“ Cafés oder Restaurants problemlos, der täuscht sich. Ich selbst habe diesbezüglich sehr unterschiedliche, positive Erfahrungen machen dürfen. Nicht selten bekam unser Hund Leckerlies oder gar Streicheleinheiten, und man kam mit so manchem Franzosen durch unseren Vierbeiner ins Gespräch. Einmal sogar ist es uns passiert, dass wir in Moulins, in der Auvergne, im bekannten Grand Café, wo einst Coco Chanel ein- und ausging, einkehrten. Ein Ober in Frack mit Fliege kam, und ich dachte, er wolle unsere Bestellung aufnehmen. Nein! Weit gefehlt: Er fragte nach, ob er dem Hund Wasser bringen dürfte. Erst als er das getan hatte, konnten wir unseren Kaffee bei ihm bestellen.

Hunde in Städten und öffentlichen Verkehrsmitteln

Frankreich Öffentlicher Verkehr
Hunde dürfen auch in der Metro mitfahren.

Das Straßenbild der französischen Städte ist ähnlich dem deutschen: Hunde gehören dazu. Allerdings findet man sehr oft kleinere „Mode“-Hunde. Eine Stadtbesichtigung mit Hund ist durchaus möglich, man sollte zuvor jedoch überlegen, ob man dem Hund damit einen Gefallen tut. Unser Hund liebt es ebenso, durch Städte zu bummeln, wie durch die Natur zu streifen. Glück gehabt!

Öffentliche Verkehrsmittel wie Bus, Bahn oder Métro nehmen in Frankreich offiziell Hunde mit, wobei solche, die nicht in einer Box oder einer Tasche transportiert werden, die Hälfte des Erwachsenenfahrpreises bezahlen müssen. Taxis nehmen keine Hunde mit. Blindenhunde bilden stets eine Ausnahme; zudem fahren sie kostenlos.
Uns jedoch ist es auch schon mal passiert, dass uns ein Busfahrer in Bologne-sur-Mer, in Nordfrankreich, nicht mitnahm, weil der Hund – damals ein Border Collie – zu groß gewesen sei. Sämtliche Beteuerungen, er sei total lieb, halfen nichts. Wir mussten laufen.

Wandern mit Hund in Frankreich

Wandern Hund Frankreich
Wandern mit Hund in Frankreich

Frankreich ist das Land der zahlreichen, offiziellen Wanderwege. Gleichgültig, ob Sie die PR, die Petite Randonnée, oder die GR, die Grande Randonnée, die meist eine Strecke über Tage oder Wochen markiert, beschreiten, Ihr Hund wird alle Wege dankbar annehmen. Die Fernwanderwege – so auch der berühmte Jakobsweg oder der Stevenson-Weg – sind sehr gut ausgeschildert und ein Genuss für Naturliebhaber und ihre vierbeinigen Begleiter. Selbst die weniger gut ausgeschilderten Wanderwege oberhalb der Côte d’Azur sind empfehlenswert.

Das Schöne an dieser Art von Freizeitgestaltung im Urlaub ist: Der Hund kann meist stundenlang beziehungsweise kilometerlang frei, ohne Leine, laufen und nach Herzenslust schnuppern, während sein Mensch die wunderschöne Flora und Fauna nebst der atemberaubenden Panoramen genießen kann.

Frankreich Tipps

Hund Eiffelturm Paris
Der Eiffelturm in Paris – weltweit bekannte Sehenswürdigkeit in Frankreich

Wer sich französische Sehenswürdigkeiten wie Ausgrabungen oder Museen anschauen möchte, der wird merken, dass das mit Hund nicht immer ganz einfach ist. Für erfahrene Hundebesitzer eigentlich nichts Neues, und so arrangieren sich viele oder verzichten auf Kunst und Kultur.

Wer nach Frankreich reist, muss dies aber nicht immer tun. In einigen Kassenbereichen findet man eingezäunte Ecken, die den Besucherhunden vorbehalten sind. Voraussetzung natürlich, Ihr Hund bleibt dort alleine ohne herzzerreißend zu heulen. Uns persönlich ist es sogar schon mehrfach passiert, dass wir unseren Hund mit in ein Museum nehmen durften, er dabei zahlreiche Streicheleinheiten, Leckerlies und Wasser bekam.

Wer solch einen schreckhaften Hund wie wir besitzt, dem graut alljährlich vor der Silvesternacht. Mein Tipp: Fahren Sie nach Frankreich, denn hier sind Böller und Feuerwerk verboten. Also keine Panikattacken und kein Durchdrehen beim Hund. Leider kann man dafür am 14. Juli, dem Nationalfeiertag der Franzosen, mit einem umso größeren Feuerwerk rechnen. Auch an einigen anderen Tagen in den Sommermonaten gibt es immer wieder mal Feuerwerk in den verschiedenen Ortschaften.

Ähnlich wie beim Menschen sollten Sie auch für den Hund eine Art Reiseapotheke mitführen. Dort hinein gehören auf jeden Fall eine Zeckenzange, ein Mittel für Durchfall sowie eventuelle weitere Medikamente, die Ihnen Ihr Tierarzt entsprechend der Vorgeschichte Ihres Hundes empfiehlt.

Wer die ideale Urlaubszeit für die Reise mit dem Hund in Frankreich sucht, der muss sich zum einen fragen, was er selber will, sowie was der Hund verträgt. In den Monaten Juli/August ans Mittelmeer zu fahren ist nicht gerade besonders geschickt, da man dann nicht nur mitten in den Touristentrubel gerät, sondern auch dem Hund keinen Gefallen tut. Wer dennoch im Hochsommer fahren möchte oder muss, für den hätte ich die Pyrenäen als Geheimtipp. Zwar ist es auch dort eventuell sehr warm, jedoch hat man hier oft Wind, viel Ruhe und schattige Landschaft. Genau das, was der Hund liebt. Aber auch die Auvergne sowie Nordfrankreich, die Normandie oder die Bretagne und das Périgord sind im Sommer empfehlenswert. Wer unbedingt an die Côte d’Azur möchte, kann das gut in der Zeit zwischen Oktober und April. Wie es dann mit Übernachtungsmöglichkeiten aussieht, kann ich nicht genau sagen. Mit dem Wohnmobil jedoch ist es die ideale Zeit.

Autorin: Esther

Link zum Thema Reisen mit Hund nach Frankreich

de.france.fr/de/info/mit-dem-hund-nach-frankreich

Du bist gerne mit deinem Hund auf Urlaub in Frankreich? Du hast schöne Erlebnisse gemacht? Poste uns deine Tipps über schöne Orte und Strände als Kommentar!

2 Kommentare

  1. Frankreich ist auch unser Lieblingsurlaubsland, und wir machen oft mit unserer Großpudelhündin Paula Campingurlaub in der Bretagne.
    Die Bretagne hat für Hunde, die ein starkes Laufbedürfnis haben, einfach ideale Strände. Vor allem bei Ebbe können sie dort nach Herzenslust rennen. Auch Kletterkünstler kommen voll auf ihre Kosten, denn es gibt verschiedenste Felsformationen. Sogar kleine Inseln, die in Küstennähe liegen, können bei Ebbe erklommen werden. Ein wahres Vergnügen für Hunde und ihre Halter.
    Dass die meisten Strände in Frankreich für Hunde verboten sind, kümmert niemanden in der Vor- und Nachsaison. Wie sollte auch jemand etwas gegen Hunde am Strand haben, wenn um die Zeit fast nur Menschen mit Hund dort anzutreffen sind! Die Windsurfer und Drachenflieger haben auch nichts gegen Hunde. Und die wenigen Badegäste, die das kühle Nass des Atlantischen Ozeans nicht scheuen, tolerieren sie ebenso, wenn sie nicht sowieso mit ihrem eigenen Hund schwimmen gehen.
    Wer im Mai oder im September Urlaub machen kann und will – in der Bretagne liegen die Temperaturen in diesen beiden Monaten fast immer über 20 Grad, manchmal sogar über 25! – der ist dort mit seinem Hund genau richtig. Übrigens sind die Campingplätze alle sehr hundefreundlich. Auch hier ist man um die Zeit also unter seinesgleichen. Auf fast allen Campingplätzen gibt es Hundeduschen, damit man das Salzwasser wieder abduschen kann.
    Wir sind inzwischen richtige Bretagne-Fans geworden.
    Mehr Fotos und Videos vom Urlaub mit Hund in der Bretagne kann man auf unserer Homepage sehen.

    HIlde K.

  2. […] Auch hier ähneln die Franzosen den Deutschen: Während der Sommersaison sind Hunde an den französischen Stränden nicht unbedingt willkommene Gäste. Es gibt Hundestrände, an denen die Tiere baden können. Abgesehen davon haben die Menschen die schönen Badestellen lieber für sich. Im Süden des Landes an der Côte d’Azur soll es stringenter zugehen als am Atlantik. Aus unserer Erfahrung heraus können wir sagen: Vor allem in der Normandie findet man an den langen Stränden durchaus Plätze, wo man mit Hund am Strand ohne Leine laufen und den Vierbeiner im Wasser toben lassen kann. Wer unsicher ist, informiert sich am besten vorher bei der entsprechenden Urlaubsregion. Noch mehr Erfahrungen gibt es sehr übersichtlich hier zusammengefasst. […]

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