Ob an heimischen Seen oder Flüssen oder im Sommer beim Urlaub am Meer, meistens gehen Hunde gerne ins Wasser um sich abzukühlen oder zu spielen. Wenn es an einem schönen Tag im Sommer sehr heiß ist, ist es sogar für den Hund sehr wichtig, dass der Vierbeiner sich im kühlen Nass Abkühlung verschaffen kann, damit kein Hitzeschlag droht.
Hin und wieder braucht es bei einem Hund eine kleine Überredungskunst, damit dieser für ein Bad motiviert werden kann. Ein Stöckchen oder Ball ins Wasser geworfen und nach einem kurzen Zögern der Vierbeiner hinterher. Dennoch gibt es aber auch unter Hunden sehr wasserscheue Tiere. Wie sollte man als Hundehalter damit umgehen?
Auch wenn es gut gemeint ist – keinesfalls sollten diese Hunde dazu genötigt werden, ins Wasser zu gehen. Es besteht die Gefahr, dass der Hund eine bleibende Angst vor dem Wasser behält. In so einem Fall sollte der Hundehalter mit seinem Hund im Schatten bleiben, um eine Überhitzung zu vermeiden. Dazu sollte man sich überlegen, ob eine Reise zum Badestrand sinnvoll ist, wenn der Hund gar nicht ins Wasser will.
Hund schwimmen lernen
Je jünger der Hund ist, umso leichter ist es ihn spielerisch in das nasse Element zu bekommen. Oftmals reicht ein fliegender Ball oder die Animation eines anderen Hundes. Dabei gilt natürlich, die spielende Hunde gut zu beobachten, da dass Raufen und Machtkämpfe dabei absolut unerwünscht sind! Wenn Hundehalter ihren Hund ins Wasser bringen wollen und er sich nicht so recht traut, muss er sich etwas einfallen lassen, um beim Hund die Lust ans Wasser zu wecken.
Spiel mit der Reizangel
Hierfür eignet sich das Spiel mit der Reizangel, dass am Land beginnt und allmählich ins Wasser übertragen wird. Im Wasser tastet man sich langsam an die Tiefen heran. Die Reizangel hilft hierbei, den Hund immer weiter ins Wasser zu reizen. An warmen Tagen können wir den Hund gerne ins Wasser begleiten, sollte es doch mal kälter sein, so gibt es auch Watthosen.
Wird ein Spielzeug im Wasser verwendet, ist es ratsam kein Stöckchen, sondern einen schwimmfähigen Dummy, Frisbee, Ball zu verwenden – aber keinen Stock!
Auswahl des passenden Gewässers zum Schwimmen lernen
- Soll der Hund nur in einen Bach, so ist die Stelle so zu wählen, dass der Hund bequem in und aus das Wasser steigen kann beziehungsweise an das Ufer gelangt. Dies gilt vor allem um Panik zu vermeiden. Denn selbst wenn der unerfahrene Hund das Wasser problemlos annimmt, kann das Tier schnell in Panik geraten, wenn er das Wasser nicht mehr verlassen kann. Eine Fehlverknüpfung wäre damit vorprogrammiert.
- Wird ein See oder ein tieferes Gewässer gewählt, um den Hund seine ersten Erfahrungen beim Schwimmen sammeln zu lassen, ist es ratsam, Halsung und / oder das Geschirr zuvor abzunehmen. Hindernisse unter Wasser, treibende Äste oder Pflanzen könnten sich verfangen und den Hund in Panik geraten lassen.
Selbst ein anfangs unkoordiniertes Paddeln mit den Läufen kann dazu führen, dass der Hund sich selber in Halsung oder Geschirr verfängt.
Wie beim Bach wird eine Stelle mit flachen Seeufer gewählt, sodass der Hund nicht abrupt in die Tiefe gelangt und den Boden unter den Füßen verliert. Ebenso sollte darauf geachtet werden, dass die ersten Berührungen mit dem Wasser, nicht gerade an Uferstellen mit starkem Uferbewuchs statt findet. Dringend sollte, wie bei uns Menschen auch, vermieden werden, dass der Hund das Wasser zu stürmisch annimmt. Auch wenn es auf Fotos, Film und TV immer wieder toll aussieht wie ein Hund mit einem Hechtsprung ins Wasser springt – man sollte bedenken, dass der Hund nicht sehen kann, was sich unter der Wasseroberfläche befindet. Ein Hund sollte das Wasser immer mit Vorsicht und ruhig annehmen! - Flüsse sollten mit unerfahrenen Hunde gemieden werdenn, da diese unberechenbare Stromschnellen und Tiefen haben könnten und der Hund seine Fähigkeiten möglichweise überschätzt. Als Ausweg finden sich an einige Flüsse hier und da ruhige Buchten.
- Einen Bogen sollten Hundehalter auch um beliebte Anglerplätze machen, da es immer wieder vorkommen kann, dass Angelhaken und Schnüre am Ufer oder im Wasser liegen. Angler benötigen für ihre Fischerei Ruhe, deshalb sollten diese nicht unnötig gestört werden.
- Selbstverständlich ist es für tierliebende Hundehalter auch, dass der Hund nicht dort ins Wasser gelassen wird, wo gerade eine Entenfamilie ihre Kreise zieht.
Hund im Wasser nicht unterschätzen!
Für den Fall der Fälle sollte man vorbereitet sein: Eine nicht bemerkte Ente, eine gehörige Portion Passion und schwubs geht der Hund von der Hand. Auch das kann uns im Wasser passieren! Hat der Hund noch keine ausreichende Schwimmfähigkeiten entwickelt, kann es für ihn schnell sehr kritisch werden.
Wir sollten immer darauf vorbereitet sein, zur Not unseren Hund selber zu apportieren. Dieser Fall könnte auch eintreten, wenn der Hund sich bei einem unter Wasser befindlichen Holz wie eine Astgabel verfängt. Der Hund kann sich hieraus nicht selber befreien, nicht rückwärts schwimmen und abdrehen. Er wird solange paddeln, bis ihm die Kraft ausgeht.
Generell gilt zu beachten, kritische Situationen beim Kennenlernen des Hundes mit Wasser zu vermeiden, damit erste Begegnungen mit dem kühlen Nass keine negativen Erlebnisse nach sich ziehen.
Im folgenden Video sieht man schön, wie ein Hund ohne Zwang ins Meer schwimmen geht.
Nach dem erfrischenden Bad
Damit sich der Hund bei kühlen Temperaturen und bei kühlem Wind nicht erkältet, sollte der Hund nach dem Bad mit einem Handtuch abgetrocknet werden.
Sonnenbrand und Sonnenstich
Von der Natur aus sind die meistens Hunde durch ihr Hundefell gegen die Sonne geschützt. Bei langhaarigen Hunde kann im Sommer das Fell um ein paar Zentimeter gekürzt werden, da diese mehr von der Hitze beeinträchtigt werden. Das Fell soll dabei aber nicht geschoren, sondern nur getrimmt werden. Hunde können wie auch Menschen sehr wohl einen Sonnenbrand und einen Sonnenstich bekommen. Besonders helle Hauttypen mit rosa Nasen und Ohren sowie sehr kurzhaarige Tiere haben Schutz nötig. Dabei verwendet man idealerweise eine unparfümierte Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor. Diese sind in Apotheken oder Drogerien erhältlich.
Kein Salzwasser für den Vierbeiner
Trinkwasser muss für Hunde immer zur Verfügung sein. Bei einem Badetag am Meer sollten Hundebesitzer auch darauf achten, dass ihr Liebling nicht zu viel Salzwasser schluckt, da dies zu Durchfall führen kann.
Hundepfoten vor scharfen Gegenständen am Strand schützen
Vorsicht ist vor Muscheln und Glasscherben geboten, die oft an Stränden liegen und zur Gefahr für Hundepfoten werden können.
Reibungsloses Miteinander am Strand
Um für ein reibungsloses Miteinander von Tier und Mensch auch am Strand zu sorgen, empfiehlt der Hausverstand auf andere Badende Rücksicht zu nehmen. Einfach darauf beachten, dass der eigene Hunde nicht über die Badetücher der anderen Badenden läuft oder sich in deren Reichweite nach dem Schwimmen schüttelt. Hat ein Hundehalter hingegen seinen ungestümen Hund nicht unter Kontrolle, sollte lieber ein ruhiges einsames Plätzchen anstatt einem beliebten und stark frequentierten Strand mit einem Tier aufzusuchen um bereits im Vorhinein Ärger zu vermeiden.
Baden im Urlaub – Reisetipps
Hallo, schöner Artikel, nur die Idee mit dem Stöckchen werfen passt da garnicht rein. Dann stirbt der Hund vielleicht nicht an einem Hitzschlag, dafür aber mit einem Stock im Hals oder später an Entzündungen verursacht durch Splitter! Passiert leider nicht so selten, und es wird eigentlich oft genug davor gerwant!
Auch ich finde Stöckchen im und ausserhalb des Wassers gefährlich! Es gab schon Hunde welche qualvoll starben weil ein Stöckchen im Rachen stecken blieb! Besser wäre ein Dummy, welchen man mit Korkzapfen füllen kann, damit er nicht untergeht.
Ansonsten finde ich die Ideen gut, und ja, auch wir haben einen wasserscheuen Hund. Wir zwingen ihn nicht sondern sind Vorbild, wenn wir durch seichtes Wasser waten, da kann er seine Scheu überwinden und folgt uns. Wir kühlen ihm dafür an heissen Tagen nach dem Spaziergang die Füsse, was er gut akzeptiert.