Mit einer Widerristhöhe von 54-57 cm zählt der Labrador Retriever zu den mittelgroßen Hunden. Folgende Fellfarben sind vom FCI anerkannt:
- Einfarbig schwarz
- Gelb oder Leber/Schokoladenbraun
- Das Gelb reicht von hellcreme bis fuchsrot.
Der Labrador Retriever ist ein kräftig gebauter Hund mit breitem Schädel, hängenden Ohren und hat eine rassetypische Otterrute. Das Wort „to retrieve“ stammt übrigens aus dem englischen und bedeutet „wiederfinden/apportieren/retten/bergen“. Es bezieht sich auf seine ausgezeichneten Apportieranlagen bei der Jagd.
Während der kompaktere Labrador aus der Show-Linie eher als Familien- und Begleithund gehalten wird, wird der leichtere Labrador aus der Arbeitslinie auch weiterhin bei der Jagd eingesetzt. Später entwickelten sich zwei Linien. Die Show-Linie und die Arbeitslinie. Die Hunde der beiden Linien unterscheiden sich nicht nur körperlich, sondern vor allem auch charakterlich voneinander.
- FCI-Gruppe 8: Apportierhunde – Stöberhunde – Wasserhunde
- Sektion 1: Apportierhunde
Labrador Retriever Charakter
Bekannt ist der Labrador für sein „weiches Maul“, mit dem er geschossenes Wild (vorwiegend Enten und andere Wasservögel) unbeschädigt zu seinem Herrn trägt. Hierher rührt auch seine Liebe für das Wasser. Heutzutage wird der Labrador hauptsächlich als Familienhund gehalten. Er ist ein freundlicher und ausgeglichener Hund. Aggressionen und Scheu gegenüber Menschen oder anderen Hunden sind ihm im Normalfall (entsprechende Sozialisierung vorausgesetzt) fremd.
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Man sollte jedoch nicht vergessen, dass es sich bei dem Labrador ursprünglich um einen Jagdhund handelt und dass ihm das Jagen beziehungsweise apportieren immer noch im Blut liegt. Er sollte dementsprechend beschäftigt und gefördert werden. Zum Beispiel mit Dummytraining.
Der Labrador ist in der Regel ein gesunder und relativ langlebiger Hund. Seine Lebenserwartung liegt im Durchschnitt bei etwa 10 Jahren. Bei ihm besteht allerdings die Gefahr einer Hüftgelenks- sowie einer Ellbogendysplasie. Neben diesen Skeletterkrankungen sind auch verschiedene Augenerkrankungen möglich. Wenn man sich für einen Hund aus einer guten und verantwortungsbewussten Zucht entscheidet, kann man diese Gefahren aber weitestgehend minimieren.
Labrador Geschichte
Genauso wie der Neufundländer und der Landseer stammt der Labrador von der kanadischen Ostküste. Benannt wurde er nach der Labrador-Halbinsel. Im Jahr 1814 wurde der Labrador als der „wahre Labrador“ vom Neufundländer unterschieden und gezielt in England gezüchtet. Die Bezeichnung „Labrador Retriever“ erhielt er erst 1870.
Avon (etwa 1890 bis 1895) ist aller Wahrscheinlichkeit nach der Vorfahre aller heute lebenden Labradors. Zunächst gab es ausschließlich schwarze Labradore. Ben of Hyde, 1899 in der Zucht des Major Charles Radclyffe geboren, war der erste gelbe Labrador, der nicht als Fehlzüchtung betrachtet wurde. Immer wieder tauchten auch braune Labradore auf, die jedoch weiterhin lange als Fehlfarbe gezählt wurden. Der erste braune Labrador, der offiziell anerkannt wurde, war 1964 Ch. Cookridge Tango. Am 07. Juli 1903 wurde der Labrador offiziell vom englischen Kennel Club als eigenständige Hunderasse anerkannt.
Interview mit Alina über das Wesen des Labrador Retrievers
Lena: Wie bist du auf diese Rasse gekommen?
Ich habe die Rasse kennen und sofort auch lieben gelernt. Meine Freundin hat die Hunderasse damals gezüchtet. Von ihr hab ich auch meinen ersten Labi bekommen.
Wie viele Hunde dieser Hunderasse hast du?
Drei.
Betreibst du Hundesport oder ähnliches mit deinem Hund/deinen Hunden? Wenn ja, welchen?
Der Labrador ist von Haus aus ein Jagdhund mit großer Ausdauer und einem ausgeprägtem Apportiertrieb. Der Labrador-Retriever ist vor allem ein Arbeitshund. Er wird somit vorwiegend für die jagdliche Arbeit „nach dem Schuss“ eingesetzt. Ich betreibe mit meinen Hunden ausschließlich Dummy- und Nasenarbeit. Dazu gehört das Apportieren in verschiedenen Varianten und die Schweißarbeit in Form von Fährten- und Schleppentraining.
Machst du sonst etwas Besonderes mit deinem Hund/deinen Hunden (zum Beispiel Reitsport, Hundeschule, Therapiehund)?
Zeitweise Hundeschule. Grundgehorsam und Unterordnung.
Haben deine Labradors starken Jagdtrieb? Wenn ja, wie gehst du damit um?
Nein. Jagdtrieb ist bei meinen Hunden nicht vorhanden. Da der Labrador erst „nach dem Schuss“ eingesetzt wird. Kann aber jedoch auch bei manchen Arbeitslinie der Rasse, je nach Zucht vorkommen.
Kann dein Hund einen speziellen Trick?
Ein speziellen Trick nicht, aber die Standardtricks werden beherrscht.
Ist dein Hund besonders stur/gelehrig oder ähnliches?
Der Labrador ist sehr gelehrig. Besitzt ein großes Maß an „will to please“. Sein Wesen ist gutmütig, sehr bewegungsfreudig (temperamentvoll) mit einer ausgezeichneten Nase, einem weichen Maul und ausgeprägter Wasserfreudigkeit. Zusätzlich ist der Labrador ein sehr anpassungsfähiger und hingebungsvoller Begleiter. Intelligent, aufmerksam und leichtführig, mit dem starken Willen, seinem Führer zu gefallen. Freundliches Wesen, ohne Spur von Aggression oder unangebrachter Scheue.
Welche Eigenarten oder Macken hat dein Hund?
Die einzige Macke, die mich persönlich wirklich oft stört, ist die unheimliche Verfressenheit des Labradors. Für manche Situation ist es von Vorteil, aber leider auch oft unangebracht.
Was liebst du besonders an deinem Hund?
Auf vielerlei Art ist der Labrador Retriever für mich ein Hund mit idealem Wesen. Eine ganz besondere Kombination aus Arbeitshund mit großer Ausdauer, um seine Aufgaben zu 100% zu erfüllen und einem entspannten, verlässlichen Begleiter in jeder Situation.
Ich liebe einfach das komplette Paket „Labrador“. Die Hunderasse hat sich in den letzten Jahren leider im Wesen verändert. Das ist der Nachteil, wenn eine Rasse in „Mode“ kommt. Der Urtyp Labrador ist einfach mein Favorit.
Vielen Dank, liebe Alina, dass du dir die Zeit für die Fragen genommen hast!
Labrador Retriever Fotos