Der Kauf von Tieren im Internet ist besonders auf Inseratenplattformen kritisch zu sehen. In der Vergangenheit war die Plattform „willhaben.at“ besonders in der Kritik, weil diese illegalen Welpenhandel über das Internet erleichtern. In Gratis-Anzeigenblättern und im Internet wimmelt es geradezu von angepriesenen Tieren. Leider wird diese Tierliebe häufig von illegalen Züchtern ausgenützt, die auf Kosten von Tier und Mensch Profite erwirtschaften.
Aus diesem Grund starten der Österreichische Tierschutzverein und die Internetplattform willhaben.at eine Kooperation, um Interessenten vor illegalen Welpenhändlern zu warnen und hilfreiche Tipps zu geben.
Laut Susanne Hemetsberger, Geschäftsführerin des Österreichischen Tierschutzvereins, führt in den heutigen Tagen der erste Weg vieler Interessenten ins Internet, egal ob es sich um Lebenspartner, Autos, Babysachen oder Tiere handelt. Davor die Augen zu verschließen, sei nicht zielführend. Durch die Kooperation des Tierschutzvereins mit willhaben.at zur Aufklärung über die tierquälerischen Praktiken der Welpenmafia soll dieser Tatsache Rechnung getragen werden.
Für Hemetsberger beweisen darüber hinaus die überfüllten Tierheime in Österreich die Notwendigkeit für Privatpersonen, auf einer seriösen Online-Plattform mit Qualitätsmanagement, Tiere direkt an ein neues Zuhause zu vermitteln.
Auf welche Punkte ist beim Tierkauf über willhaben.at zu achten?
Um beim Tierkauf illegale und tierquälerische Aktivitäten nicht zu unterstützen, werden Konsumenten auf willhaben.at über die Gefahren beim Kauf von zu billig angebotenen und nicht tierschutzgerecht gezüchteten Tieren informiert. Insbesondere ist auf vier Punkte zu achten:
- Übergabe des Tieres muss beim Anbieter Zuhause durchgeführt werden
- Muttertier und Aufzugsort begutachten
- Kein Tier aus einem Impuls wie z.B. Mitleid kaufen
- Achtung bei besonders günstigen Angeboten
Laut Sylvia Dellantonio, Geschäftsführerin von willhaben.at, betreffen rund 10% der Hundeanzeigen Welpen, ein geringer Anteil davon könnte möglicherweise aus dem Ausland stammen. Durch eine Aufklärung sollen Interessenten der Inseratenplattform alle nötigen Informationen erhalten, um illegale Welpenhändler zu erkennen.
Dellantonio weiter:
Wir sind entschlossen im Sinne der Tiere zu handeln und wollen illegalen Welpenhandel verhindern. Gleichzeitig soll es Privatpersonen möglich sein, auf direktem Weg einen guten Platz für ihren Liebling zu finden – damit dem Tier der Weg ins Tierheim erspart bleibt. Hier wollen wir unsere Verantwortung als reichweitenstarke Plattform wahrnehmen und die Möglichkeiten nutzen, Konsumenten aufzuklären und zu informieren, um so die Nachfrage nach nicht tiergerecht gezüchteten Billighunden einzudämmen. Der Österreichische Tierschutzverein mit seinem umfassenden Know-how ist dabei für uns der perfekte Partner.
Auszug aus den angeführten Infopunkten im Abschnitt Achtung! So erkennen Sie unseriöse Welpenhändler
- Der Anbieter hat verschiedenste Welpen verschiedener Rassen im Angebot.
- Ältere Hunde bzw. das Muttertier sind nicht vor Ort.
- Der Anbieter beschäftigt sich offensichtlich nicht mit den Tieren und wirkt als ob ihm das Schicksal der Hunde gleichgültig ist.
- Der Anbieter kann die geforderten Dokumente nicht vorweisen.
- Ein Besuch am Aufzugsort der Welpen ist nicht möglich.
Anmerkung der Redaktion: Unklar ist uns weiterhin, ob von Seiten der Plattform nur auf Aufklärung der Suchenden gesetzt wird, oder ob auch interne Maßnahmen gesetzt werden. So wurde beim damaligen Fall von Vier Pfoten kritisiert, dass auf den Meldebutton nur unzureichend reagiert wurde oder gemeldete auffällige Inserenten, ihre Inserate weiterhin schalten konnten.