Seit Jahrtausenden schwören Chinesen auf Hunde – einerseits als Delikatesse und Potenzmittel auf ihren Tellern, neuerdings lieben sie sie jedoch noch mehr, wenn sie auf ihren Sofas sitzen, wie das „Weltjournal“ gestern Abend in ORF 2 in der Reportage „China – Auf den Hund gekommen“ zeigte.
Was unter Mao Tse-tung als bürgerlich-dekadent verpönt war, ist im modernen China besonders „in“. Vor allem reiche Chinesen sehen die Vierbeiner als Statussymbole. Tibetanische Mastiffs, auch Tibetdoggen genannt, liegen hoch im Kurs. Die schönsten Exemplare werden bei Auktionen für bis zu 1.000.000 Euro gehandelt. Viel zu oft landen diese wilden 80-Kilo-Wachhunde in viel zu kleinen Stadtappartements.
Wichtig ist der Hund in China auch durch die Ein-Kind-Politik geworden. Viele Menschen sind allein. Einsame Sprösslinge brauchen Spielgefährten. Familien leben oft weit voneinander entfernt. Da werden Hunde oft mit Hingabe gehätschelt und trainiert. Die Hundeliebe kennt keine Grenzen: Vor allem in und rund um die Metropolen gibt es eigene Hunde-Swimmingpools, Hunde-Fotografen und exklusive Massage- und Schönheitssalons für die chinesischen Vierbeiner. Und wem sein Tier nicht mehr gefällt, der lässt es kurzerhand umstylen auf Pandabär oder Ninja Turtle. Man glaubt es kaum.
Die Sendung ist noch 7 Tage unter tvthek.orf.at online abrufbar. Was ist eure Meinung zu dieser Dokumentation?
Fotocredits: ORF/Java Films